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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Hochwasser 2013: BOS + BW (+ Amateur?) - wie läuft die Zusammenarbeit ?



Quittung
17.06.2013, 00:45
Hallo,

in den Medien erfährt man stündlich die Lage und was für spektakuläre Dinge "im Osten" vor sich gehen. Aber für mich kommt trotzdem überhaupt nicht das Wesentliche rüber.

Haben inzwischen alle Städte wieder Strom+Wasser ? Ich bezweifle es.
Kommunizieren die Bürger in dieser Notlage wieder über CB/PMR/Amateur oder geht das nur noch per Facebook ?
Mich interessiert vor allem: Wie arbeiten FW + THW + RD + BPol + BW Hand in Hand zusammen, wie ist die Kommunikation untereinander und zwischeneinander theoretisch-
wie ist sie zur Zeit nun wirklich real im Einsatz ?


Es muss doch Leute aus diesem Forum geben, die sich vor Ort im Einsatz befinden/befanden und berichten können, Fotos posten oder sonstwas ?

Mich wundert dass es noch keine Thread hier dazu gibt, lasst mal hören Leute.

Angriffstrupp
17.06.2013, 08:43
Hallo,

in den Medien erfährt man stündlich die Lage und was für spektakuläre Dinge "im Osten" vor sich gehen. Aber für mich kommt trotzdem überhaupt nicht das Wesentliche rüber.

Haben inzwischen alle Städte wieder Strom+Wasser ? Ich bezweifle es.
Kommunizieren die Bürger in dieser Notlage wieder über CB/PMR/Amateur oder geht das nur noch per Facebook ?
Mich interessiert vor allem: Wie arbeiten FW + THW + RD + BPol + BW Hand in Hand zusammen, wie ist die Kommunikation untereinander und zwischeneinander theoretisch-
wie ist sie zur Zeit nun wirklich real im Einsatz ?


Es muss doch Leute aus diesem Forum geben, die sich vor Ort im Einsatz befinden/befanden und berichten können, Fotos posten oder sonstwas ?

Mich wundert dass es noch keine Thread hier dazu gibt, lasst mal hören Leute.

Das Thema Kommunikation der HiOrgs im zusammenspiel mit einer anderen HiOrg wäre von Interesse ! Tetra am Start, oder besser Analog? Irgendwo Amateurfunk mit eingebunden?
Bin auch mal gespannt.

Bahnfeuerwehr
17.06.2013, 09:36
Hallo

Ich war in Magdeburg zum Hochwasser Einsatz es wurde da auf 4m so wie 2m gefunkt und es wurde auch Tetra genutzt im TMO so auch DMO und das mit vielen einheiten aus vielen Bundesländern und man muß sagen bis auf kleine aus nahmen ging es in Tetra gut.

So ein kleiner bereicht.

Schönen tag allen noch

DG7GJ
17.06.2013, 11:32
Hallo!


Kommunizieren die Bürger in dieser Notlage wieder über CB/PMR/Amateur oder geht das nur noch per Facebook ?

Also CB bestimmt nicht. Dafür gibt es heute viel zu wenige aktive Feststationen, um den CB-Funk in dieser Lage irgendeine Gewichtung zukommen zu lassen.
PMR446 und Freenet reichen weder von der Kanalkapazität noch von der Reichweite wirklich für nennenstwerte Kommunikation.

Ich halte es für denkbar, das aber sehrwohl wieder vereinzelde Funkmateure dort aktiv sein könnten. Wobei ich aber nichts gehört habe mit welcher Gewichtung.

Was die immer wieder in der Berichterstattung hervorgehobene Bürgerkommunikation über sozialen Netzwerken angeht, fürchte ich das dadurch die eigentlich wichtige Information (wie läuft die Kommunikation sowie Material- und Informationsfluss zwischen den HiORG's) weitestgehend verdrängt wird.


Mich interessiert vor allem: Wie arbeiten FW + THW + RD + BPol + BW Hand in Hand zusammen, wie ist die Kommunikation untereinander und zwischeneinander theoretisch-
wie ist sie zur Zeit nun wirklich real im Einsatz ?

Ich befürchte/vermute das die Realzustände zwischen den Organisationen durchaus ähnlich wirsch sein könnten wie 2002: Dort wo viele Organisationen auf einen Haufen arbeiten totales Funk-Chaos, in den Regionen wo nur eine handvoll Leute sind hingegen schön aufgeräumte Kanäle.

Die Zusammenarbeit mit der BW kann eigentlich nur über Kriesenstäbe getrennt laufen.
Zwar haben heute viele BW-Einheiten durchaus die Funktechnik in ihren Fahrzeugen um z.B. übliche BOS-Kanäle im 4m Band zu schalten, theoretisch müsste auch jeder BW-Funker die Kentnisse haben um die aktuellen BW-Funkgeräte auf einen 4m BOS-Kanal inklusive 9,8MHz Sendeablage zu bekommen.

Aber damit würden diese Einheiten halt eben aus dem Funknetz der BW entschwinden, womit die BW-Führung keinen "direkten Draht" mehr zu den Einheiten hätte.
Und selbst wenn...FMS iss da nicht...die Leitstellen müssten also alle BW-Funkstellen dann auf ihrem Kanal wieder handschriftlich dokumentieren.


Mich wundert dass es noch keine Thread hier dazu gibt, lasst mal hören Leute.

Ja, mich würde es freuen wenn hier demnächst mal jemand der in diesem Fachbereich viel mitbekommen hat, mal was dazu sagen würde.
Denn ehrlich gesagt bezweifel ich das sich da an Notfallplänen (BAO-Strukturen, Bedarfskanalpool, Informationshirachien usw.) seit 2002 nennenswert was verändert hat.

Jürgen Hüser

Angriffstrupp
17.06.2013, 12:37
Hallo!



Also CB bestimmt nicht. Dafür gibt es heute viel zu wenige aktive Feststationen, um den CB-Funk in dieser Lage irgendeine Gewichtung zukommen zu lassen.
PMR446 und Freenet reichen weder von der Kanalkapazität noch von der Reichweite wirklich für nennenstwerte Kommunikation.

Ich halte es für denkbar, das aber sehrwohl wieder vereinzelde Funkmateure dort aktiv sein könnten. Wobei ich aber nichts gehört habe mit welcher Gewichtung.

Was die immer wieder in der Berichterstattung hervorgehobene Bürgerkommunikation über sozialen Netzwerken angeht, fürchte ich das dadurch die eigentlich wichtige Information (wie läuft die Kommunikation sowie Material- und Informationsfluss zwischen den HiORG's) weitestgehend verdrängt wird.



Ich befürchte/vermute das die Realzustände zwischen den Organisationen durchaus ähnlich wirsch sein könnten wie 2002: Dort wo viele Organisationen auf einen Haufen arbeiten totales Funk-Chaos, in den Regionen wo nur eine handvoll Leute sind hingegen schön aufgeräumte Kanäle.

Die Zusammenarbeit mit der BW kann eigentlich nur über Kriesenstäbe getrennt laufen.
Zwar haben heute viele BW-Einheiten durchaus die Funktechnik in ihren Fahrzeugen um z.B. übliche BOS-Kanäle im 4m Band zu schalten, theoretisch müsste auch jeder BW-Funker die Kentnisse haben um die aktuellen BW-Funkgeräte auf einen 4m BOS-Kanal inklusive 9,8MHz Sendeablage zu bekommen.

Aber damit würden diese Einheiten halt eben aus dem Funknetz der BW entschwinden, womit die BW-Führung keinen "direkten Draht" mehr zu den Einheiten hätte.
Und selbst wenn...FMS iss da nicht...die Leitstellen müssten also alle BW-Funkstellen dann auf ihrem Kanal wieder handschriftlich dokumentieren.



Ja, mich würde es freuen wenn hier demnächst mal jemand der in diesem Fachbereich viel mitbekommen hat, mal was dazu sagen würde.
Denn ehrlich gesagt bezweifel ich das sich da an Notfallplänen (BAO-Strukturen, Bedarfskanalpool, Informationshirachien usw.) seit 2002 nennenswert was verändert hat.

Jürgen Hüser

Aber was mich Beschäftigt: Wie viele HiOrgs haben ihre Geräte gepuffert um einen längeren Stromausfall zu Kompensieren? Gab es sogar irgendwo einen ausfall des Bos Netzes wegen fehlendem Strom? Wenn ja, wie wurde dann dort die Kommunikation aufrecht erhalten?

AkkonHaLand
17.06.2013, 14:28
Aber was mich Beschäftigt: Wie viele HiOrgs haben ihre Geräte gepuffert um einen längeren Stromausfall zu Kompensieren? Gab es sogar irgendwo einen ausfall des Bos Netzes wegen fehlendem Strom? Wenn ja, wie wurde dann dort die Kommunikation aufrecht erhalten?

Zum Glück mussten wir (noch) nicht ins Hochwasser, aber:
Was muss ich denn da Puffern? Es werden doch Stromerzeuger in Betrieb genommen, die Versorgung mit Treibstoff organisiert und somit haben die Feststationen (incl. Fahrzeuge/ELW) Strom und Lademöglichkeit für die Handfunkgeräte?

FF LeipzigM
17.06.2013, 20:57
Hallo,

bei uns ausschließlich TETRA. Die Reserveleitstelle wurde zur "Leitstelle Hochwasser" mit eigener Gruppe, dazu je Abschnitt mind. 1 Untergruppe. D.h. der Abschnittsführer hatte einen ELW mit, der dann die Kommunikation nach oben und unten sicherstellte.

Externe Kräfte, also z.B. auch die Bundeswehr bekamen HRT's gestellt um mit der EAL oder der Leitstelle kommunizieren zu können.

Alles in allem kein Vergleich was das HOWA 2011 angeht, mit einem schlecht ausgeleuchteten 4m KatS Kanal und 2m.

Paul

Quittung
17.06.2013, 21:43
@Angriffstrupp: Musst du alle komplett zitieren ?


@FF LeipzigM: Also ist bei euch TETRA vollständig im Einsatz ? Ist meiner Ansicht nach in NRW quasi nicht vorhanden.

Gibt es noch Relais die trotzdem alles auf 4m umsetzen sodass man mit analoger Ausrüstung theoretisch mindestens noch zuhören könnte oder ist selbst das nicht mehr gegeben ?

FF LeipzigM
17.06.2013, 22:23
Hallo,

TETRA kann man bei uns als "im Wirkbetrieb" bezeichnen. Analog ist aus (fast) allen Fahrzeugen der FW und des RD raus. Lediglich eine eiserne Reserve an 2m HfuG wird noch vorhanden auf bestimmten Fahrzeugen mitgeführt. Die restlichen Geräte wurden zum Verkauf angeboten bzw. sind verkauft.

Mir sind bis jetzt nur noch eine Hand voll FW Fahrzeuge bekannt die noch "analog" unterwegs sind. Des weiteren die Fahrzeuge der SEG'en, da ist aber auch schon Bewegung.

Einige ELW haben noch beides, so dass dies bei überörtlichen Einsätzen bis jetzt kein Problem war, sofern ein ELW als Führungsfahrzeug mitkam.

Status usw. geht alles. SDS nicht genutzt, Direktruf gesperrt. Sepura Geräte. Im Fahrzeug MRT verdeckt eingebaut, Bedienung über HBC. Ausfälle bis jetzt keine bekannt. An der Einsatzstelle DMO.

Paul

fw_chf
18.06.2013, 00:07
Ist aber für RD Fahrzeuge nicht klug Analog schon auszubauen.... Was macht ihr, wenn ihr in andere Kreise fährt, die noch kein Digitalfunk haben? Normalerweise wird so lange ein Parallelbetrieb gefahren, bis es überall funktioniert..... Zumindest im RD...
Gruß aus NDS


Sent from my iPad using Tapatalk

FF LeipzigM
18.06.2013, 00:17
Ist aber für RD Fahrzeuge nicht klug Analog schon auszubauen.... Was macht ihr, wenn ihr in andere Kreise fährt, die noch kein Digitalfunk haben? Normalerweise wird so lange ein Parallelbetrieb gefahren, bis es überall funktioniert..... Zumindest im RD...
Gruß aus NDS


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Jein, stimmt natürlich, jedoch ist dies bei uns kaum bis garnicht der Fall. Eher holen wir uns aus den umliegenden Kreisen Rettugsmittel um unsere nicht-Verfügbarkeit zu kompensieren.

Ausnahme bilden unsere 2. RTH, das vergaß ich zu erwähnen, diese sind (noch) analog.

Erreichbarkeit unserer LST über 4m nach wie vor für externe K+M gegeben.

Des weiteren ist eine gemeinsame Leitstelle der Stadt und der beiden umliegenden LK in Erstellung. Somit ist dann auch das "ich kann mich nicht mit der (lokalen) Leitstelle unterhalten" Thema vom Tisch. BTW: Fährt jetzt ein Rettungsmittel oder FW Auto in den Nachbarkreis, ist die Kommunikation zur Heimatleitstelle ganzheitlich gegeben. Diese übernimmt dann telefonisch alles weitere. KOmmt aber wie gesagt seltenst vor. FW eigentlich garnicht ... außer eben wie beim HOWA jetzt geschehene, dann aber mit ELW (analog/digital).

Paul

grisu_berlin
18.06.2013, 16:27
Die Brandschutzbereitschaften aus Berlin haben in Magdeburg auch das Tetra-Netz genutzt (FW-Sonderkanal TMO). Hat erstaunlich gut funktioniert. Gab keine Ausfälle.

paffenholz
18.06.2013, 21:04
Zwar haben heute viele BW-Einheiten durchaus die Funktechnik in ihren Fahrzeugen um z.B. übliche BOS-Kanäle im 4m Band zu schalten, theoretisch müsste auch jeder BW-Funker die Kentnisse haben um die aktuellen BW-Funkgeräte auf einen 4m BOS-Kanal inklusive 9,8MHz Sendeablage zu bekommen.

Jürgen Hüser

Hallo,

ich habe in Magdeburg eine Relaisstelle der Bundeswehr besichtigt. Da waren ganz normale SEM 80 / SEM 90 in Betrieb.

Und mit denen kommt man nicht auf die üblichen BOS-Frequenzen.

Mit den Geräten kann ich zwar das gesamte BOS-Unterband und das BOS-Oberband bis Kanal 399 abdecken, aber nur im 25 kHz-Kanalraster.

Somit treffe ich nicht immer die richtige Frequenz.

Die Bundeswehr hat in Magdeburg im klassischen militärischen Bereich zwischen 30 und 40 MHz gearbeitet.

Beste Grüße

Klaus

DG7GJ
19.06.2013, 13:46
Hi Klaus!


ich habe in Magdeburg eine Relaisstelle der Bundeswehr besichtigt. Da waren ganz normale SEM 80 / SEM 90 in Betrieb.

Uff, solche alten Kisten? Naja...BW halt...:-(
Hatte da mal vor Jahren einen groben Einblick in einem millitärischen Flughafenbereich.
Fahrzeug-Standardausstattung war da noch ein Sammelsurium auf Fug7b-1/25 und historischen Fug8b-Variationen.
Quasi Doppelausstattung Betriebsfunk (MIL-Bereich) und Flughafenfeuerwehr (BOS-Bereich).
Dazwischen aufgrund von Defektgeräten diverse Handfunken die beide Bereiche kombinierten (anständige VX-924, GP900 MB und paar Wouxons).
Von daher wundert mich bei der BW gar nix mehr.


Und mit denen kommt man nicht auf die üblichen BOS-Frequenzen.

Mit den Geräten kann ich zwar das gesamte BOS-Unterband und das BOS-Oberband bis Kanal 399 abdecken, aber nur im 25 kHz-Kanalraster.

Somit treffe ich nicht immer die richtige Frequenz.

Das stimmt wohl für die alten SEM80/90/93.
Hätte allerdings erwartet das diese Gerätegeneration (Mitte 80'er) schon weitestgehend ausgesondert wurde.
Im Truppenfunk ist doch spätestens seit mitte 90'er was ganz anderes aktuell.

Denke da an der Grundbasis RT-3088 sowie von R&S die Variante VX3088.
Voller Schaltbereich von 30-87,5MHz.
Kanalraster hier zwar auch 25kHz, aber wenn man weis wie man an die tieferen Menues drann kommt, kann man jeden der 25kHz-Kanäle beliebig um +- 5 oder 10kHz verschieben.
Das kommt defakto auf ein 5kHz-Raster raus, was etwas umständlich schaltbar ist.

Hätte sowas als Standardrichtung nach nun >10 Jahren Afghanistan spätestens erwartet, eben um in Punkto Abhörsicherheit, Verdeckung und Datenübertragung dem NATO-Standard folgen zu können.
Mit SEM80/90 dürfte das fast unmöglich sein.


Die Bundeswehr hat in Magdeburg im klassischen militärischen Bereich zwischen 30 und 40 MHz gearbeitet.

Genau das macht ja auch Sinn. Unabhängige Netze beibehalten, die alle ihre eigenen Hirachien haben. Wo kämen wir den hinn wenn plötzlich 1000 Fahrzeuge ohne FMS und ohne BOS-Funkkentnisse über 4m durch BOS-Leitstellen mitkoordiniert werden sollten?

Auch in Katastrophenfällen sollte man nicht alles zusammenlegen was technisch machbar wäre.

Grüße

Jürgen Hüser

Status
20.09.2013, 10:38
die neue ausgabe von digitalfunk aktuell beschäftigt sich mit dem hochwasser in verbindung mit dem digitalfunk in sachsen-anhalt...

http://www.inneres.sachsen-anhalt.de/bks-heyrothsberge/bks_neu/download/digitalfunk/Digitalfunk_Aktuell_Ausgabe2013_2.pdf