PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : 70cm Funk in 13.000 Meter langen Tunnel



markusbrinkmann
26.01.2013, 16:10
Hallo,

welche Komponenten benötigt man um in einem 13.000 Meter Langen Tunnel mit ca. 20 (bis maximal 50) Einsatzkräften kommunizieren zu können?

Es geht hier um den Tunnelbau (Verkehrstunnel). Benötigt man für die Kommunikation im Tunnel mehrere Repeater oder ähnliches?

Komme aus dem Datenfunk-Bereich und habe mit Analogfunk noch nie etwas zu tun gehabt. Würde mich über eine kurze Aufklärung freuen.

Wenn jemand die Kosten dafür Abschätzen kann wäre das auch eine Hilfe - muss ein Angebot eines Lieferanten gegenprüfen. Mir fehlt dazu derzeit jedoch die Fachkenntnis.

Beste Grüße,

Markus

EIB-Freak
27.01.2013, 13:34
Geht es hierbei schon um Tetra ? Die Angabe 70cm lässt das vermuten.

markusbrinkmann
27.01.2013, 17:14
Nein, Analog.

DB1VT
27.01.2013, 18:41
analog auf 70cm? aber nicht BOS oder? ich würde mal sagen das kommt auch auf den tunnel an, ist der ziemlich gerade oder stark gebogen?

markusbrinkmann
27.01.2013, 19:17
ob analog oder nicht geht nicht klar hervor. Ist nur 70CM BOS-Funk angegeben.

Man sollte bei den 13.000 Metern davon ausgehen, dass man lediglich ca. 500m freie Sichtverbindung hat.

DG7GJ
27.01.2013, 19:39
Hallo!


welche Komponenten benötigt man um in einem 13.000 Meter Langen Tunnel mit ca. 20 (bis maximal 50) Einsatzkräften kommunizieren zu können?

Es geht hier um den Tunnelbau (Verkehrstunnel). Benötigt man für die Kommunikation im Tunnel mehrere Repeater oder ähnliches?

Nunja, da sind diverse Lösungen machbar. Abhängig davon ob wirklich Analogfunk mit normalen Betriebsfunkgeräten, oder eben was digitales wie DMR oder gar Tetra.

Aber generell kann ich schonmal sagen: 13Km Tunnel + 70cm Band ist richtig.
Mit 2m hingegen wäre nur eine Tunnelfunkanlage, also mit Schlitzkabel über die volle Tunnellänge realisierbar.
Lohnt sich aber NUR dann, wenn die Anlage dauerhaft installiert sein müsste.

Da du von "Tunnelbau" redest, vermute ich mal das es eher um Bauarbeiter geht, die während der Bauphase des Tunnels ihren Betriebsfunk aufrecht erhalten wollen, gell?

Also, die zwei grundsätzlichen Möglichkeiten die sich anbieten:

Große, fest installierte Tunnelfunkanlage:
An der Tunneldecke wird ein dickes Zubringerkabel verlegt, an dem alle paar 100m eine Stichleitungsschleife aus Schlitzkabel abgeht.
Möglichst in Tunnelmitte kommt dann ein Tunnelfunkrelais, welches die ganze Konstruktion speißt.
-> Ist sauteuer, und macht eben nur Sinn wenn die Installation Dauerhaft nötig ist, beispielsweise weil es ein öffentlicher Verkehrstunnel wird, wo die Feuerwehr eine Tunnelfunkanlage verlangt.

Die preiswertere Lösung hingegen geht deutlich billiger und ist zudem geeignet auch nur provisorisch eingebaut und nach Bauabschluß wieder abgebaut zu werden:

Gezielte Ausleuchtung von Teilabschnitten über Richtantennen im Tunnel, reicht je nach Tunnelverlauf locker 3-6Km.
Ein Relais etwa in Tunnelmitte mit Richtantennen in beide Richtungen könnte u.U. schon für den gesammten Tunnel reichen.


Komme aus dem Datenfunk-Bereich und habe mit Analogfunk noch nie etwas zu tun gehabt. Würde mich über eine kurze Aufklärung freuen.

Wenn jemand die Kosten dafür Abschätzen kann wäre das auch eine Hilfe - muss ein Angebot eines Lieferanten gegenprüfen. Mir fehlt dazu derzeit jedoch die Fachkenntnis.

Hmm, schick mir mal ein paar Detailinfos zu deinem Anliegen an meine eMailadresse:

info@funktechnik-hueser.de

Vor allem folgende:

Tunnelverlauf (wieviele Abbiegungen, grober Verlauf, Tunneldurchmesser) sowie die
bisherige Verfügbarkeit von 230V entlang des Tunnels.
Dann kann man schon deutlich mehr sagen.

Grüße aus Dortmund

Jürgen Hüser

FüKo
27.01.2013, 19:40
Auf 70cm BOS werden ja üblicherweise Zubringerstrecken oder Repeater realisiert.
Bei so einem langen Tunnel wäre ja eine Funk- und Radioversorgung über Schlitzkabel angebracht. Wer betreibt denn den Tunnel bzw. wer hat die Planungshoheit?

Melderprofi
29.01.2013, 17:46
Ein Schlitzkabel wird in jedem Fall noch reinkommen,schonmal wegen der Radioversorgung und für die Mobilfunkanbieter(Handy).
70cm BOS im Tunnel kann eigentlich nur "Tetra" bedeuten.Hast Du Baurichtlinien dazu?Wenn so eine Anlage von der Feuerwehr gefordert wird gibt es dazu ein passendes "Lastenheft" in dem alle wichtigen Eigenschaften aufgeführt sind(redundante Einspeißung/Ringleitung,geforderte Feldstärkewerte,Standort der Funkanlage,Ort der Außenantenne(n) e.t.c.).
Die Antennenanlage im Tunnel wird mit Sicherheit mit einem Strahlerkabel realisiert,mit einzelnen Stichleitungen für Flucht - und Versorgungstunnel/Schächte.An die Antennenanlage werden dann über Koppelfelder alle Nutzer wie Feuerwehr,Radiosender und Mobilfunkanbieter e.t.c.angebunden.
Ich denke,der erste Anbieter von dem Du das Angebot hast wird ein Leistungsverzeichnis haben.Nur anhand dieses Verzeichnisses ist ein erstellen und vergleichen der Angebote möglich.
Wenn Du noch eine Firma wissen möchtest die Anlagen in der Größenordnung plant,errichtet sowie erstklassige Referenzen hat:bitte pn :-)

M

DG7GJ
02.02.2013, 22:58
Hallo!


Ein Schlitzkabel wird in jedem Fall noch reinkommen,schonmal wegen der Radioversorgung und für die Mobilfunkanbieter(Handy).
70cm BOS im Tunnel kann eigentlich nur "Tetra" bedeuten.Hast Du Baurichtlinien dazu?Wenn so eine Anlage von der Feuerwehr gefordert wird gibt es dazu ein passendes "Lastenheft" in dem alle wichtigen Eigenschaften aufgeführt sind(redundante Einspeißung/Ringleitung,geforderte Feldstärkewerte,Standort der Funkanlage,Ort der Außenantenne(n) e.t.c.).

Da sich der OP hier nicht mehr äussert...:

Ich habe per Mail zuerst von seinem Arbeitgeber eine Angebotanfrage bekommen, welche nicht viel mehr Informationen beinhaltete als hier oben der Originalpost.
Allerdings nix mit Tetra!

Wie ich es mir schon dachte als ich den OP las: Es geht NICHT um Deutschland, sondern um Österreich.
Der 70cm Analogfunk soll in erster Linie da rein, solange der Tunnel noch eine Baustelle ist (Bauzeit viele, viele Jahre) und soll als Notfall-Funk sowohl für die dort arbeitenden Firmen und Sicherheitsberauftragten (sage ich mal so, normaler Betriebsfunk eher nicht) als auch im Notfall die Feuerwehr und Rettungsorganisationen drüber funken sollen.

Also Kombinutzung von "Baustelleninterner Notfunk" + "BOS-Nutzung im Bedarfsfall" auf der selben Frequenz.

Aufgrund jener mageren Informationen erstellte ich zunächst ein grobes Konzept basierend auf etwa folgendem:

Mehrere simple UHF-Relais im Tunnel verteilt, mittels Richtantennen in Tunnelrichtung ausleuchtend, und alle Relais per 2-Draht parallel.

Wäre mein Vorschlag gewesen, als ich noch dachte das es ausschließlich eine Baustellenerrichtung sein sollte, die eben im laufe der Jahre mit jedem neu erstellten Tunnelabschnitt "mitwachsen" kann.

Dann endlich...nach einigen Stunden Grübellei, Rechnerrei kam mehr.
Fragmente aus Ausschreibungsunterlagen...obwohl nur Fragmente dennoch ein Machtwerk.

Und es wurde langsam folgendes klar:

Es handelt sich bei diesen 11Km Tunnel nur um einen mittleren Streckenabschnitt.
Ausgehend von einem bestehenden Tunnelabschnitt der offenbar schon mit GSM/UMTS/BOS/Betriebsfunk und - man höre und staune...sogar mit WLAN (!!!) ausgebaut ist.

Und der 11Km-Abschnitt endet nicht einfach, sondern dort beginnt dann irgendwann in 15 Jahren oder so nur ein weiterer Streckenabschnitt.

Ergo: Es geht nicht um eine Einzellösung, sondern um ein Gesamtkonstrukt eines zum Teil schon fertigen Systems.
Logisch das man einzig und alleine nur das selbe System einbauen kann, wie es in den bisherigen Tunnelabschnitten verbaut wurde.

Im Übrigen enthielten diese Ausschreibungsfragmente richtige, echte Tischkantenbeißer.

Beispielsweise ist geplant in der gesammten Bauphase ein GSM-Netz da unten rein zu bringen, so das alle Arbeiter dort mit normalen Handys telefonieren können.
Nein...nicht Schlitzkabel!
Nö...eine Mini-Vermittelung eines österreichischen Mobilfunkanbieters wird verbaut und dann alle paar hundert Meter per Glasfaser gespeißte Minni-BTS entlang des Tunnels montiert.

Und eine WLAN-Firma will da alle 150-200m Router an die Tunnelwand schrauben.

Den Menschen habe ich an Radiodata verwiesen. Ich habe da keinen Bock drauf.
Ich weis nicht was da abgeht, aber für mich hört sich das noch fataler an als das, was wir hier in Deutschland gerade mit dem Großflughafen in Berlin erleben.

Man will offenbar eine unüberschaubare Zahl von Einzelfirmen über viele Jahre für viel Geld kreativ werkeln lassen, ohne auch nur einen Gedanken daran zu verschwenden, das es doch mal wichtig währe vorher alles miteinander zu Koordinieren.

Wie im Vorliegenden Fall: Eine Schleife aus richtig fetter Zubringerleitung, davon abgehend Stichleitungen Schlitzkabel und wo es Sinn macht endsprechende Antennen.
Und das würde die GSM'ler ebenso freuen wie den BOS'lern, den Bahnern die da irgendwann durchfahren müssen, als sogar die WLAN'er.
Könnten sich ALLE mit an soein System drann hängen.
Hat aber scheinbar niemand gewusst...man verbaut da gerade schon gigantische Mengen an Einzelsender für GSM und WLAN...

Grüße aus Dortmund

Jürgen Hüser

Fabpicard
02.02.2013, 23:57
Hat aber scheinbar niemand gewusst...man verbaut da gerade schon gigantische Mengen an Einzelsender für GSM und WLAN...

Tja Jürgen,

die Uni hier wurde letztes Jahr von 2 Leuten "WLAN-Technisch" """Vermessen"""...

Dabei sind die 2 mit einem Laborwagen, darauf ein Laptop und ein LAN-Kabel an einen Open-WRT-Router auf einer Holzplatte oben auf einer Holzstange in der Hand, die bestehende Installation abgelaufen...

Als die dann durch die Informatik-Abteilung sind, wurde sie so sehr ausgelacht, das danach 2 richtige "Techniker" mit R&S Handheld-Speky kamen *g*

Wenn in D nur 1/3 der Leute Ahnung von ihrem ausgeübten Job hätten, dann würde auch vermutlich Tetra bereits seit 2010 passabel laufen ;)

MfG Fabsi

Melderprofi
06.02.2013, 00:58
Ach Du meine Fresse...
Der Vergleich mit Berlin ist sehr gut-was da alles schief läuft passt auf keine Kuhhaut-und vor allem man wird "davon" niemals was in der Zeitung lesen :-/

M

Quittung
13.02.2013, 22:04
Alle 200 Meter ein WLAN Access Point ?
Ist das ein Fußgängertunnel oder was ? Wenn man da mit Fahrzeugen oder Zügen durchfährt ist doch das Endgerät mehr mit Access Point wechseln (Roaming) beschäftigt als Daten senden/empfangen, ich bezweifle dass das funktionieren soll.

Fabpicard
14.02.2013, 01:49
Du weist schon, das man sowas mit richtig Teurer Hardware in Form von Wireless Distribution Systems aufbaut???

Dann gibts für das Endgerät nur Ein großes WLAN... Nix mehr mit Roaming wie in kleinen Firmennetzwerken ;)

MfG Fabsi

Quittung
18.02.2013, 23:49
Meiner MEinung nach ist das auch nicht das gelbe vom Ei, aber wenn du meinst dass das im großen Stil bei solchen Sachen eingesetzt wird, vertrau ich dir.