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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Vor-/Nachteile: Hörer vs. Lautsprechermikro



kunsti
22.12.2012, 12:43
Hallo zusammen,

im deutschen Raum finden bei Fahrzeugfunkgeräten vorrangig Besprechungseinrichtungen als Hörer Verwendung.
Im amerikanischen Raum hingegen meist einfache Lautsprechermikrofone, häufig aber ergänzt durch Ohrhörer...

Wo sind die Vor-/Nachteile für beide Varianten aus Eurer Sicht?

AkkonHaLand
22.12.2012, 16:05
Eigentlich hast du dir die Antwort doch schon selber gegeben. Zusätzliche (Funk-)Ohrhörer sind wesentlich empfindlicher (Kabelversion-->Kabelbruch) oder verschwinden schneller (Funkversion, "Vergessen sie beim Aussteigen abzunehmen").

Aus dem Einsatzgeschehen betrachtet hat man, wegen evtl. Umgebungsgeräusche, bei den Lautsprechermicros ("Faustmicro") eine wesentlich schlechtere Verständlichkeit der Funksprüche.

Die Hörer sind robuster, bleiben im Auto, sind besser zu verstehen, auch mit Handschuhen leicht zu bedienen, .....

... und ausserdem ist es historisch gewachsen, dass man den Hörer in der Hand hält ;-)

DG7GJ
22.12.2012, 19:09
Hallo!


Hallo zusammen,

im deutschen Raum finden bei Fahrzeugfunkgeräten vorrangig Besprechungseinrichtungen als Hörer Verwendung.
Im amerikanischen Raum hingegen meist einfache Lautsprechermikrofone, häufig aber ergänzt durch Ohrhörer...

Wo sind die Vor-/Nachteile für beide Varianten aus Eurer Sicht?

Der _alte_ Behördenfunk in den USA war (bzw ist immernoch in vielen Gebieten der Staaten) nix anderes als stinknormaler Simplex-Funk, also genau sowas womit Handwerk und Dienstleistungsunternehmen im Betriebsfunk rumrennen: Senden und empfangen abwechselnd auf einer Frequenz.

Dafür braucht man keinen Hörer, bzw. ist ein Hörer für sowas unnötig unhandlich.

Im deutschen BOS-Funk hingegen, man schaue sich die BOS-Bereiche mal genauer an, basiert die Grundstruktur auf Duplex, ja sogar auf Vollduplex.
Es gibt keinen einzigen Sprechfunkkanal welcher der BOS zugewiesen ist, aber kein endsprechenden Gegensprech-Kanal mitbringt.

Simplex (in BOS-Kreisen "Wechselsprechen") gibt es zwar, beispielsweise im Einsatzstellenfunk der Feuerwehren und HiOrgs auf 2m, sowie auf dem Marschkanal im 4m Band. Hingegen ist der Fahrzeugfunk bis heute überall zu 90-95% in Vollduplex aufgebaut.

Und genau dafür braucht man einen Hörer...eben damit man seine Aussendungen während man spricht über das Relais hören kann, ohne das es zu einer Rückkopplung kommt.

Sowas was sich die deutschen BOS geleistet haben, gibt es weltweit nur in ganz wenigen Sonderfällen. Was da schon weltweit üblicher ist, wäre Semi-Duplex (auf BOS: bedingtes Gegensprechen). Also ein einziges Vollduplexgerät als Feststation/Relais worüber beliebig viele Simplex-Geräte funken können.

Merke: Hörer am Funk kostet immer saftig Aufpreis, lohnt sich also nur wenn da in Vollduplex drüber "telefoniert" werden soll.
Für alles andere reicht ein Faustmikrofon nebst KFZ-Lautsprecher.

Grüße aus Dortmund

Jürgen Hüser

knutpotsdam
22.12.2012, 20:52
Hallo,
und dann gibt es noch den großen Unterschied zwischen Handmikrofon (dem beschrieben Standard) und "Lautsprechermikrofon".
Das normale Handmikro kann nur zur Besprechung genutzt werden, aber ich kann darüber nichts hören.
Mit einem "Lautsprechermikrofon" am Ohr -wie zum Bsp. ML76- kann man aber auch den Funk hören, wenn es draußen Laut ist bzw. bei Einsatzfahrten. Es ersetzt dabei nicht den primären Lautsprecher, hat aber eine "Hörfunktion".

Für Tetra empfehle ich daher auch die teueren Handhörer, solange es kein Lautsprechermikrofon gibt!

Viele Grüße
Knut

Melderprofi
02.01.2013, 11:54
... Und bei den Sepura- Handhörern und den HBC ist die Hörkapsel derart leise,dass bei Fahrten mit Sondersignal KEIN Mithören über den Hörer möglich ist. Einzige Ausnahme sind PKW mit im Motorraum montierten Sosilautsprechern...

M

Bastel
04.01.2013, 18:55
Tach !

Jürgen Hüser schrieb:
...
>
Es gibt keinen einzigen Sprechfunkkanal welcher der BOS zugewiesen ist, aber kein endsprechenden Gegensprech-Kanal mitbringt.
...<

Klugscheiß:

Ausnahme: 4m-BOS -Kanal 510 (bundesweiter Marschkanal)
Hier ist nur die Frequenz im Unterband zugewiesen.
Daher Betrieb von echten BOS-Geräten auf Kanal 510 nur in WU möglich.
Sonst piepst es !

(Jürgen kennt das natürlich, wollte euch aber scheinbar damit nicht belasten)


Gruß
Bastel

DG7GJ
05.01.2013, 15:39
Hallo!


Ausnahme: 4m-BOS -Kanal 510 (bundesweiter Marschkanal)
Hier ist nur die Frequenz im Unterband zugewiesen.
Daher Betrieb von echten BOS-Geräten auf Kanal 510 nur in WU möglich.
Sonst piepst es !

Du hast natürlich recht. Gerade im 4m Band (aber auch bereits im damaligen 8m Band) gibt/gab es noch mehrere Ausnahmen.
Beispielsweise aktuell noch der Bereich 376-396.

Aber das sind alles nachträgliche Beschneidungen. Der Kanal 510 hatte freilich auch mal einen Oberbandkanal, aber der ist schon frühzeitig wech gefallen aufgrund Schutzabstand zum damaligen Eurosignal (ebenso ganz früher der Kanalbereich 511-516 oder 519?).
Ebenso gab es zu den 376-396 selbstverständlich mal Unterbandkanäle, bis halt eben weltweit dieser Teilbereich exklusiv dem Flugnavigationsfunkdienst zugewiesen wurde.

Wenn man mal von ganz wenigen Spezialbändern absieht, beispielsweise Videofunk bei 2,3GHz oder Einkanal-Richtung im 14GHz BOS-Band, wird offenbar grundsätzlich alles in Duplexpärchen gepaart.
Womit die BOS mehr Duplexkanäle hat, als irgendeine andere Nutzergruppe im Funkbereich.

Vor einiger Zeit bekam ich das Gerücht mit, das selbst die geheimnisumwogenen 136 Richtfunkkanäle auf Kurzwelle bis auf wenige Einzelkanäle durchweg aus Duplexpärchen bestehen soll.
Kann ich selber nicht beurteilen, aber auch das würde mich in Bezug auf die BOS nicht wirklich schockieren.


(Jürgen kennt das natürlich, wollte euch aber scheinbar damit nicht belasten)

Ebend, weil das beinahe ein eigenes Thema wäre, aber nicht wirklich hier rein passt.

Grüße aus Dortmund

Jürgen Hüser

brause
06.01.2013, 17:21
Ebenso gab es zu den 376-396 selbstverständlich mal Unterbandkanäle, bis halt eben weltweit dieser Teilbereich exklusiv dem Flugnavigationsfunkdienst zugewiesen wurde.


Sicher? Ich habe das so in Erinnerung, dass das BOS-4m-Band erst mit Einführung der FuG 8b-1 (also damit erst einige Zeit nach Einführung der FuG 8a/8b) um die 300er Kanäle erweitert wurde und der von dir genannte Frequenzbereich schon immer nur im OB für die BOS ur Verfügung stand, weil im UB schon der Flugnavigationsfunkdienst angesiedelt war.

FunkantenneDTS
06.01.2013, 21:09
Also ich finde die Variante mit dem Lautsprecher deutlich simpler und besser. Kopfhörer sind oftmals wirklich sensibel und man kann auch meist keine weiteren Geräusche aus der Umgebung wahrnehmen, das ist nicht immer von Vorteil.