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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : sma-female auf rexon



kal10bach
07.12.2012, 12:32
hallo,
wir würden unsere rexon 328+ vhf gerne mit längeren antennen ausstatten. für rexon selbst gibt es da aktuell nichts, wohl auch weil es sich um einen proprietären anschluß handelt. und einen (bnc-)adapter wollen wir aus verschiedenen gründen möglichst vermeiden.

die sma-female antennen passen ja zumindest gewindemässig ein stück drauf, die sende- & empfangsleistung ist SUBJEKTIV besser (wir können das leider nicht messen). allerdings: die kontakte ("seele") sind nicht komplett geschlossen.

das ganze ist jetzt sicherlich sehr einfach und unfachlich formuliert, aber vielleicht kann mir da ja jemand eine verwertbare auskunft geben.

danke
georg
www.die-rettungshun.de

DG7GJ
07.12.2012, 17:23
Hallo!


wir würden unsere rexon 328+ vhf gerne mit längeren antennen ausstatten. für rexon selbst gibt es da aktuell nichts, wohl auch weil es sich um einen proprietären anschluß handelt. und einen (bnc-)adapter wollen wir aus verschiedenen gründen möglichst vermeiden.

Verständlich, denn BNC hat an Handfunkgeräten im Rauhen Einsatzumfeld nix zu suchen.
Leiert zu schnell aus, verbiegt schnell, und ist weder Wasser- noch Staubgeschützt.

Und als Gedankenanstoß:
Wenn Ihr die Reichweite verbessern wollt, ist es NICHT wichtig eine längere Antenne zu nehmen, sondern eben eine für eure Frequenzen resonannte.
Gerade HFG-Antennen für die Bänder 2m und 4m sind verflixt schmalbandig, schaffen jeweils nur 3-6MHz Bandbreite jeweils.
Sprich: Wenn Ihr beispielsweise auf der 148,33MHz arbeitet, und die Antennen auf euren Geräten sind für z.B. 160-165MHz gedacht, ist die Reichweite eben extrem bescheiden auf Spielzeug-Niveau.


die sma-female antennen passen ja zumindest gewindemässig ein stück drauf, die sende- & empfangsleistung ist SUBJEKTIV besser (wir können das leider nicht messen). allerdings: die kontakte ("seele") sind nicht komplett geschlossen.

Ist essig! Ein Gerät mit solch einer undefinierten Kontaktierung würde ich niemals rausgeben wollen.


danke
georg
www.die-rettungshun.de

Aha...Rettungshunde.
Fragt doch mal bei den Staffeln Münsterland, Wesel, OWL und diversen anderen hier im Bereich, was die für eine Lösung haben, wie teuer es war, und wie zufrieden die damit sind..:-) Vor allem aber welche speziellen Sicherheitsfunktionen dabei sind und wie es mit der Reichweite aussieht.

Grüße aus Dortmund

Jürgen Hüser

kal10bach
10.12.2012, 09:21
mal so ein bißchen die reste der noch vorhandenen wellenlehre / optik rauskramen:
die geräte sind bei uns meist in den brusttaschen und werden dann oft vom körper nach hinten geblockt.
da sehr oft vom punkt der el / eal wegführend gesucht wird, steht der körper dann zwischen sender und empfänger.
naturgemäß trifft man bei der suche im wald / gelände auch auf optische hindernisse wie bäume, steine, topographische unausgeglichenheiten, was weiters negativ beeinflussen kann.

deshalb war der denkansatz: reicht die antenne ÜBER die schulter heraus, würden wir da einiges gewinnen.

georg

DG7GJ
10.12.2012, 19:08
Hallo!


mal so ein bißchen die reste der noch vorhandenen wellenlehre / optik rauskramen:
die geräte sind bei uns meist in den brusttaschen und werden dann oft vom körper nach hinten geblockt.
da sehr oft vom punkt der el / eal wegführend gesucht wird, steht der körper dann zwischen sender und empfänger.
naturgemäß trifft man bei der suche im wald / gelände auch auf optische hindernisse wie bäume, steine, topographische unausgeglichenheiten, was weiters negativ beeinflussen kann.

deshalb war der denkansatz: reicht die antenne ÜBER die schulter heraus, würden wir da einiges gewinnen.

Deinen Denkansatz hast du sehr treffend beschrieben.
Jedoch ist da ein Haken an der Sache:

Man kann die grundsätze der Wennenausbreitung in der Optik durchaus mit derer von Funkfeldern vergleichen.
Jedoch mit gewissen Einschränkungen.

Funkfelder haben eine Physik, die speziell im Nahfeld sehr extrem auf leitfähige, wasserhaltige oder sonstwie induktive oder kapatitive Lasten reagiert.

Stellt sich ein Mensch neben einer Lampe, verläuft die Lichtausbreitung neben ihm vorbei fast ungestört. Allerhöchstens wären leichte Strahlbeugung/Brechung nachweisbar.

Wechselst du die Lampe aber gegen einer Antenne, sieht das elektromagnetische Feld im Menschen in erster Linie einen fantastischen Absorbtionskörper auf dem man sich stürzen möchte.
Ein Teil der Sendeleistung wird vom Menschen also absorbiert, die Energiemenge in allen anderen Richtungen nimmt dadurch ab.
Je stärker die Koppelung zwischen Antenne und Mensch ist, um so weiter sinkt die Feldstärke die in andere Richtungen abgegeben werden kann.

Deshalb knirsche ich auch immer mit den Zähnen, wenn da einer mit HFG am Gürtel und LSM an der Schulter über bescheidene Reichweite mäkelt.

Eine solche Trageweise ist nutzbar, wenn es um den absoluten Nahbereich geht, beispielsweise innerhalb einer Messehalle oder im Freifeld so im 800m-Radius.

Erwartet man mehr Reichweite, geht nichts über eine anständige Funkgerätepositionierung.

Die optimale HFG-Reichweite erhält man wenn man der Antenne möglichst wenig kapazitive Last von seinem Körper gibt.
Also in der Hand haltend in Kopfhöhe, oder eben höher...mit der Antenne vom Körper wech zeigend.

Wenn dieses nicht möglich ist, also das HFG möglichst optimal am Körper angebracht werden soll, dann ist das Optimum in der Methode zu sehen wie Millitär oder MEK/SEK es machen:

Schulter, aber so hoch das die Oberseite des Funkgerätes auf gleicher Höhe wie die Schulter endet. Eben so das die Antenne auf voller Länge über die Schulter ragt.

Eine andere Alternative die erstaunlich gut ist, bei einzelnen Kräften in Hunderettungsstaffeln gesehen:
HFG im Rucksack oben so verstaut das die Antenne oben raus schaut und in Kopfhöhe leicht nach hinten geneigt ist.
Das LSM dann lässig an der Schulter.

Für POL/FW/RD nicht wirklich praktikabel, aber Kräfte die eh häufig mit nem Rucksack voller Ausrüstung rumrennen, eine funktechnisch absolut optimale Lösung.

Grüße aus Dortmund

Jürgen Hüser

libelle
11.12.2012, 13:17
Ich habe auch schon LSM (Lautsprechermikrofone, nicht Lebensrettende Sofortmaßnahmen *zwinker*) gesehen, die eine zusätzliche Antenne verbaut hatten, d.h. HFuG am Gürtel, LSM an der Schulter und oben am LSM war dann eine ca. 10 cm lange Antenne. Ob das jetzt der reichweitenmäßige Böller ist, weiß ich mangels eigener Erfahrung auch nicht, aber es kommt ja der Beschreibung von DG7GJ relativ nahe.

Sigmataktic
11.12.2012, 13:28
Deshalb knirsche ich auch immer mit den Zähnen, wenn da einer mit HFG am Gürtel und LSM an der Schulter über bescheidene Reichweite mäkelt.

Lesen, Libelle, lesen ;)

Mir hat mal irgendein Funktechniker gesagt, auf 4m gar nicht zu gebrauchen so ein LSM mit Antennenanschluß (irgendwie erinnere ich mich auch, das in diesem Zusammenhang erwähnt wurde, das viele Endstufentransistoren so sterben - ob da was wahres dran ist, wird uns Jürgen vielleicht bestätigen oder verneinen können ... ). Zu 2m denke ich, das da Jürgens Aussage aus eigener Erfahrung zutrifft. EINIGERMAßEN brauchbar, aber hörbar schlechter geht es denn noch auf 70cm mit so einem Mikrofon ...

DG7GJ
12.12.2012, 01:29
Hallo!


Ich habe auch schon LSM (Lautsprechermikrofone, nicht Lebensrettende Sofortmaßnahmen *zwinker*) gesehen, die eine zusätzliche Antenne verbaut hatten, d.h. HFuG am Gürtel, LSM an der Schulter und oben am LSM war dann eine ca. 10 cm lange Antenne. Ob das jetzt der reichweitenmäßige Böller ist, weiß ich mangels eigener Erfahrung auch nicht, aber es kommt ja der Beschreibung von DG7GJ relativ nahe.

Jahwollja...die gibt es in DL nur, weil einige Leute seit dem sie sowas in einem USA-Krimi gesehen haben, unbedingt haben wollten.

Solche Mics sind _sehr_ gut für Bündelfunknetze bei 800MHz.
Genau dafür wurden sie endworfen, weil Behörden in den USA (und ner Handvoll anderer Länder) eben dafür brauchten.

Für 70cm hier in Deutschland gehen die auch noch einiger maßen, vorausgesetzt das das LSM nicht permanend Drann und wieder Abgeschraubt wird.
Denn generell ist die Antennenverbindung am Zubehörstecker IMMER die Schwachstelle die zuerst für Ausfälle sorgt.

Für Frequenzen unter grob 400MHz, also 2m und erst recht 4m taugen diese Teile gennau garnix.

Warum ist einfach gesagt:

Damit eine Antenne halbwegs resonant arbeiten kann, braucht sie für ihre Frequenz und ihre geometrischen Ausmaße eine ausreichend größere Massefläche.
Das bisschen Blech in soeinem LSM (für BOS: "Handmonophon") taugt dort überhaupt nicht mehr.

Das Kabel sowie das Funkgerät hilft da nicht weiter.
Denn welche Form hat soein Kabel? Es ist Gewendelt!
Was ist eine Wendel für Hochfrequente Wechselspannung?

Also wer unbedingt sowas haben möchte, weil es "Fesch" aussieht, bitte sehr.
Aber sinnvoll verwenden geht allerhöchstens ansatzweise im 70cm Band.

Grüße aus Dortmund

Jürgen Hüser

libelle
12.12.2012, 13:17
Klingt plausibel. Danke für die Erklärung!

kal10bach
12.12.2012, 17:55
ich hätte da noch eine steigerung:

unseren leuten sage ich auch immer
- lsm an mund
- funkgerät in die höhe

was ich nicht berücksichtigt habe:
wir haben ein testgerät mit antennenanschluß am lsm
ihr dürft jetzt raten, was ich beim nächsten mal gesehen habe

btw: die variante mit dem anschluß am lsm wurde uns auch angeboten (würde oft eingesetzt, superreichweite,total zufrieden) - kann alles sein, aber wir sind keine feuerwehr, die sich (körperhaltungsmäßig) einem zentralen punkt zuordnet

und jetzt mal etwas fett aufgetragen:
nach 21 jahren feuerwehr (auch als leiter führungsgruppe) und 4 jahren juh (führungsgruppe), leitstellenlehrgang und übungsleiter ski alpin grundstufe erlaube ich mir dann schon auch etwas ein urteil

aber: auch ich freue mich auf die engagierten einlassungen von jürgen. ;-)))

georg