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Bendix_4123Reloaded
22.11.2012, 20:50
mal so ne Frage am Rande:

Die Tunnel und Gebaeudefunkanlagen

- sind die DMO oder TMO ?
- Daueran oder muessen die aktiviert werden ?
- bundesweit geregelt oder doch wieder Laendersache ?

DG7GJ
22.11.2012, 23:08
Hallo!


mal so ne Frage am Rande:

Die Tunnel und Gebaeudefunkanlagen

- sind die DMO oder TMO ?

Ist beides möglich. Es wird sich immer an den Anforderungen einerseits, sowie den regionalen Frequenzzuweisungen andererseits richten, ob eine Tunnel- oder Gebäudefunkanlage als DMO-Repeater oder als TMO-Netzabschnitt (eigene Zelle die im großen Netz permanent/sporadisch intregriert wird) realisiert wird.


- Daueran oder muessen die aktiviert werden ?
- bundesweit geregelt oder doch wieder Laendersache ?

Es würde mich da sehr wundern, wenn es jemals einheitliche Richtlinien dafür geben würde, welche auf Länder oder gar Bundesebene gleich wären.

Es wird immer vom jeweiligen Objekt abhängig sein:

Ein kleiner Tunnel wo wenig Verkehr ist und nur alle paar Jubeljahre mal ein VU ist, wird wie bisher garnix bekommen.
Minimal größer und wichtiger ein DMO-Repater welcher bedarfsweise aktiviert wird.

Bei richtig großen Tunneln (Kategorie Elbtunnel u.ä.) wären permanente TMO-Zellen sinnvoll, eben nicht nur für Einsätze in solchen Tunneln. Sondern eben auch um die unzähligen BOS-Fahrzeuge die täglich durch sowas durchfahren eben nicht mehrere Minuten aus dem Netz fallen.

Bei Gebäudefunkanlagen wird's komplizierter:

DMO oder TMO je nach Wichtigkeit und Gesamtgröße des Gebäudes.
Ein kleines Dorfkrankenhaus braucht nicht mehr als bedarfsweise DMO, sowas wie ein riesiger Flughafen oder solche Messegelände wie Hannover oder Köln eher dauerhaft TMO.
Bei innerstädtischen Einkaufszentren und Bürokomplexen ist ebenso TMO sinnvoll.
Die Hauptentscheidung ob nun eher bedarfsweise zuschaltbar oder permanent, ist hier dann eher die Frage ob man die Anlage ausschließlich für Einsätze innerhalb des Objektes nutzen will, oder ob ausserhalb des Gebäudes vielleicht noch ein paar Funklöcher gestopft werden können, wofür es sonst eine eigene BTS brächte.

Wobei ich speziell den Gebäudefunk für Tetra eher misstrauisch sehe.
Jeder der schonmal eine analoge 2m Gebäudefunkanlage vermessen (oder zumindest mit Fachkompetenter Erfahrung genutzt) hat, weiß um die Reflektionsprobleme.
Mehrwegausbreitung und baulich vorgegebene Laufzeitunterschiede, was an kritischen Punkten an jeder analogen Gebäudefunkanlage schon haarig wird bezüglich Verständlichkeit.

Sowas mit UHF (380-400MHz) verschlimmert den Effekt im Vergleich zu den heutigen 2m-Anlagen. Mit digitalen Modulationsarten ist da höchstens noch was gegen zu setzen mit Real-Diversity.
Sprich: HRT's mit mindestens 2 oder mehr unterschiedlich angeordneten Antennen mit jeweils eigene Empfängerzüge, getrennter Modulationsbewertung und der Umschaltung frühestens in der 2.ZF oder besser im Basisband.

Tunnel hingegen sehe ich wieder sinnvoll: Gerade, einfache Struktur, beidseitig gleichphasig gespeißtes Schlitzkabel - perfekt.
Aber eben nicht vergleichbar mit unzähligen einzelnen Räumen, kreuz und quer verwinkelte Gänge, tausende von Reflektionsflächen, das alles noch in 20 Etagen übereinander gestapelt und ungleichmässig mit vertikalen Aufzugsschächten, Versorgungsschächten und Kaminen durchzogen.

Grüße aus Dortmund

Jürgen Hüser

Bendix_4123Reloaded
23.11.2012, 02:49
ok so weit so gut und wie ist das jetzt tatsaechlich aktuell ? Also nicht nach dem was sein koennte sondern was tatsaechlich ist ?

EIB-Freak
23.11.2012, 18:37
- Daueran oder muessen die aktiviert werden ?
Werden über eine BMA oder ein Feuerwehrbedienfeld aktiviert, wenn nicht auf Dauer-An (siehe obigen Beitrag über Verwendung der GFA als weitere BTS).

Welche Art von GFA installiert wird, gibt die Stadt/Gemeinde heraus über die Baugenehmigung - dort wo auch steht welche Art von GMA (BMA) installiert werden muss.

knutpotsdam
25.11.2012, 09:35
Von der BDBOS gibt es ein Konzept zu Gebäudefunkanlagen, das ist aber abhängig von den Interessen von Ländern noch ein bisschen umstritten.

Bei der TMO-Versorgung gilt es noch zwischen Basisstaion lokal und Anbindung mittels TMO-Repeater zu unterscheiden.
Nachteil Repeater: Steht die originäre BS nicht zur Verfügung, z.B. Störung, geht im Objekt kein TMO mehr. Und es wird die Netzlast im Objekt auf die Außenzelle verlagert. im Falle eines ICE-Tunnels könnte das zu Problemen führen - Aussenversorgung ist auf ländlichen Raum und Kom. Fzg-Lst abgestimmt, bei einer Schadenslage im Tunnel nimmt der Einsatzstellenfunk jedoch vermutlich viel mehr Ressourcen in Anspruch, als außen "regulär". Es besteht die Gefahr, die Außenversorgung durch lokalen Einsatzstellenfunk zu überlasten und damit auch für Unbeteiligte Probleme zu schaffen. Aus diesem Grund muss eine Objektfunkanlage immer auf den Einzelfall und die taktischen Anforderungen abgestimmt werden. Und die Außenversorgung muss diese Anforderungen u.U. Berücksichtigen - d.h. Auch die Forderung, die BDBOS zu beteiligen!
Und es gilt regelmäßig-Auflagen sind nur durch die Brandschutzdienststelle im Rahmen des Baugenehmigungsverfahrens für die Feuerwehr zulässig. RD und Pol haben formal erst einmal keinen Anspruch.
Regelmäßig erfolgt jedoch zum Glück bei Großprojekten irgendwann eine Abstimmung mit dem Betreiber und allen Sicherheitsorganisationen, ist ja schließlich auch in seinem Interesse ;-)

Melderprofi
26.11.2012, 23:11
Feuerwehr-Gebäuefunk im TMO ist aus meiner Sicht überhaupt nur dann sinnvoll wenn die Zelle auf das Objekt,welches versorgt werden muss,beschränkt ist.Lokale BTS.Inklusive der Aussenantenne für den Bereitstellungsraum der Feuerwehr... Wie Knut sagt ist die Netzlast NUR EINES der Probleme.Der Feuerwehr-Gebäudefunk darf meiner Ansicht nach in keinster Weise von anderen Teilnehmern derart "belastet" werden können dass die Kommunikation der Feuerwehr eingeschränkt ist.Eine ALLEINIGE Anbindung eines Objektes mittels TMO-Repeater an eine vorhandene BTS halte ich daher grundsätzlich für falsch da eine Auslastung leicht provoziert und nicht ausgeschlossen werden kann.

Bei großen Objekten in denen viele BOS gleichermaßen und zeitgleich eine Objektversorgung benötigen (z.Bsp.Fußballstadion) sehe ich große Probleme kommen.Die Problematik der Entkopplung der Geräte und vorallem die Laufzeitunterschiede,verursacht durch Reflexionen und die oft mehreren hundert Meter langen Leckkabelsysteme.Um die erforderlichen Kapazitäten anzubieten bedarf es mehrerer Trägerfrequenzen.
Die Ertüchtigung vorhandener analoger Gebäudefunksysteme wird nicht einfach werden,denn hier ist die Infrastruktur meist fest vorgegeben,oft wurde das Kabelsystem in der Rohbauphase installiert.

M