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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : DMO Sprache "unverständlich"



MiThoTyN
16.10.2012, 10:24
Hi!

Unsere Feuerwehr hatte letzte Woche große Jahresabschlussübung. (Ich war leider nicht da).
Dort wurden auch unsere neuen HRT (MTP850) ausgiebige in den Einsatz gebracht. Mehrere Trupps waren unter Atemschutz in einer alten Fabrikhalle im Einsatz.

Heute wurde mir berichtet, dass die Sprachverbindung im DMO Betrieb unter aller Kanone war. Man konnte die Trupps kaum verstehen, es hörte sich wohl so an, als ob die ein Handtuch im Mund hatten. Keine klare Sprache wie man es von TETRA gewöhnt ist.

Unser Chef geht nun lapidar davon aus, dass es ein Bedienfehler war.

Technisch kann ich mir das ganze auch nicht wirklich erklären. Einzige Idee war, dass die Trupps im Innenangriff eine schlechte DMO Verbindung hatten, so dass der Sprachcodec ans Limit kam.

Ist sowas denkbar? Gibt es andere Gründe die sowas auslösen können?

Danke und Gruß
Joachim

zinnlos
16.10.2012, 10:29
die aktive Geräuschunterdrückung filtert die Atemschutzgeräusche weg-> damit leider auf zuviel Sprache?

doubleG112
16.10.2012, 10:46
war der funkspruch nur undeutlich also die qualität oder haben auch satzbausteine gefehlt ?

kann bestimmt möglich sein das man im DMO Modus auch einschränkungen hat besonders was das funken in Gebäuden an geht.

MiThoTyN
16.10.2012, 10:50
@zinnlos

Hab ich auch schon dran gedacht. Die Verbindung soll aber in beide Richtungen schlecht gewesen sein. Und die Atemschutzüberwachung hatte einen Standort fernab von Störgeräuschen.

Ich werd das heute Abend aber nochmal nachstellen lassen und auch das berücksichtigen.

@doubleG112

Wahr wohl einfach nur unverständlich, aber komplett. Mehr Infos hab ich leider net, werd aber wie gesagt heute Abend nochmal nachhaken und die beteiligten Trupps befragen.

In Anbetracht der Tatsache, dass das im Innenangriff passiert ist, kochen hier wieder diverse subjektive Stimmungen hoch, die ich gerne objektiv widerlegen möchte.

Danke und Gruß
Joachim

doubleG112
16.10.2012, 10:52
Mal versucht vor Ort einen Repeeder zu schalten um so das DMO zu verbessern?

MiThoTyN
16.10.2012, 10:58
Das übersteigt aktuell noch das "Können" vor Ort. Die Schulungen haben gerade erst begonnen. Aber auch das steht schon auf meiner Liste.

Hier herrschen halt teilweise noch die Meinungen, dass mit Digitalfunk plötzlich alles geht und Physik keine Rolle spielt. Dass eine ausgedehnte Lage in einem Industriebetrieb aber ggf. eine größere Logistik im Kommunikationsbereich vorraussetzt, ist hier noch nicht in den Köpfen drinne.

Gruß Joachim

doubleG112
16.10.2012, 11:02
Aus den Erfahrungen die ich so mit bekommen habe, gibt es auch Gebiete wo man selbst mit Digitalfunk keinen Empfang hat.

Ihr habt aber auch schon die BOS SIcherheitskarte im FuG drinnen oder?

Wenn ja, dann könnt ihr ja auch mal im TMO Modus Funken in einer Euren Gruppen die zu eurer Stadt gehören .

knutpotsdam
16.10.2012, 11:32
Hallo,

wichtig wäre noch, welche Firmware und ob mit oder ohne BSI-Verschlüsselung gearbeitet wurde.
Wir hatten an einem Standort ein ähnliches Problem. Scheinbar arbeitete in der Nähe ein Funkzelle im TMO auf einer Frequenz, die dem verwendeten DMO-Kanal nahe lag. Nach "Kanalwechsel" war Problem behoben.

Nur ein Teil der DMO-Kanäle liegt wirklich weit weg von TMO-Frequenzen und kann sicher verwendet werden. Insgesamt wird sich das Thema wohl leider erst mit der Einführung der neuen Frequenzen entspannen.

Viele Grüße
Knut

DG7GJ
16.10.2012, 16:21
Hallo!


Ich werd das heute Abend aber nochmal nachstellen lassen und auch das berücksichtigen.

Jawoll, nachstellen unter Testbedingungen!

Und zwar zu erst nur im Nahbereich mit satten Feldstärken.
Das man beispielsweise im Nebenraum einen mit Athemschutz und HRT verkabelt abstellt und dann im Umkreis von 10-20m per DMO rumtestet.

Denn in erster Linie ist es wichtig das Ihr den Codec und seine speziellen Eigenschaften kennen lernt. Da nutzt es euch herzlich wenig, wenn zusätzlich noch schwächelnde Nutzfeldstärken und Abschattungen/Auslöschungen mit rein braten.

Ganz klar werdet ihr bereits so grob erfahren haben wie der Codec arbeitet.
Nun, die Frage ist nun, wie viel "menschliche Sprache" soein Codec noch unter Athemschutz versteht.
Und auch wie man das optimieren kann (verschiedene Mikrofonkapseln, eventuell änderbare Mikrofonpositionen in der Maske usw.

Denn was bisher im Analogfunk das selektive Gehör und der Verstand des Funkers am anderen Ende noch von Athemschutz-Geräteträgern verstanden oder kombiniert hat, kann ein wie auch immer gearteter Codec keinesfalls besser, nichtmal genauso gut.

Immer dann wenn dieses geübte, selektive Gehör, die geschulte Gabe sich auf einen Funkspruch zu konzentrieren und fehlende Fragmente kreativ nachbilden zu können, einer billigen Elektretkapsel und einem Codec überlässt, kommt nicht unbedingt das selbe am Ende raus.
Das ist nicht unbedingt ein Pauschalargument für die Untauglichkeit des Codecs, sondern zeigt es wie wichtig es ist sowas durch eigene Versuche kennen zu lernen.

Was ich bei der Gelegenheit mal loswerden wollte, zum Thema Mikrofonposition:
Sehr selten bisher, aber wenn ich an die wenigen Gelegenheiten zurück denke wo ich mal die Modulation von Athemschutzträgern hören konnte:
Riesige Qualitätsunterschiede bereits im Analogbereich, die nur begründet sein können in unterschiedlichen Headsets oder Mikrofonpositionen.

Denn die unumgehbaren, generell problematischen Eigengeräusche solcher Athemschutzmasken ist das eine.
Das andere was aber vermeidbar ist und bereits im Analugfunk vieles unnötig und drastisch verschlimmert ist der Nasensturm.
Wenn es beim ausathmen sich anhört wie bei nem Erdbeben...

Es kommt auf die millimetergenau optimierte Mikrofonkapsel an, auf den sauberen und intakten Poppschutz. Ebenso auf passgenauigkeit der Maske zu dem Träger, aber ich setze mal vorraus das dieses kein Thema ist, welches ich weiter ausführen muss...:-)

Grüße aus Dortmund

Jürgen Hüser

EIB-Freak
16.10.2012, 20:33
Mich würde es freuen, wenn wir überhaupt erstmal gescheite Mikrophone hätten... Wir halten immernoch das 2m-FUG vor die Maske :-( (Analog, nicht Tetra).

DG7GJ
17.10.2012, 00:03
Hallo!


Mich würde es freuen, wenn wir überhaupt erstmal gescheite Mikrophone hätten... Wir halten immernoch das 2m-FUG vor die Maske :-( (Analog, nicht Tetra).

Im Ernst? Warum das denn?

Mir fällt da gerade ein...:
Vor ein paar Jahren hatte ich mal soein Fall wo ich vor dem Headset-Problem stand.
Da ging es nicht um Athemschutz, sondern um einen akkustisch fatalen Druckanzug wie er in Hochsicherheitslabors getragen wird.
Wie heißen diese Dinger nochmal....Michelinmännchen mit Schlauchanschluß im Rücken.
Nach ein paar Versuchen waren die Jungs mit einem Kehlkopfmikrofon recht zufrieden.
Denke mal das sowas auch sehr gut für Athemschutzträger passen müsste.
Ich weis aber nicht was der Tetra-Codec daraus macht.
Damals ging es um GP344.
Klang zwar gewöhnungsbedürftig, fanden aber alle als wesentlich besser und verständlicher als die zig Headsets die sie bis dahin getestet haben.

Grüße aus Dortmund

Jürgen Hüser

zinnlos
17.10.2012, 01:37
Im Ernst? Warum das denn?


Hm, bestimmt weil: jetz kaufen lohnt sich eh nicht mehr. (Bei uns das Gleiche)
bzw. gibts einfach keine Handmonophone mehr für den Typ Funkgerät.



Nach ein paar Versuchen waren die Jungs mit einem Kehlkopfmikrofon recht zufrieden.
Denke mal das sowas auch sehr gut für Athemschutzträger passen müsste.

Für CSA etc. Einsätze bestimmt, aber auf einem Erstangrifffahrzeug mit ev. noch kurzer Fahrzeit? Ich glaube nicht, dass das funktioniert, da ja bei dieser Art Mikro der passgenaue Sitz wichtig zu sein scheint...

doubleG112
17.10.2012, 07:32
also ich kenne auch noch Feuerwehren wo noch das Funkgerät an die Maske gehalten wird zum Funken.

Weiss jemand denn schon, was es für Zunehör für Funk und Atemschutzeinsatz schon gibt. Bzw. was das jeweilige Bundesland mit in den Beschaffungsrahmen eingenommen hat?

DaRake
18.10.2012, 13:38
Hallo Joachim,

hier in B gab es anfangs ähnliche Probleme...

Laut Auskunft sind infolgedessen die Audio-Profile geändert worden und die Verständlichkeit hat sich merklich verbessert. Was genau geändert wurde, kann ich dir aber leider nicht sagen...

Gruß
Sebastian

EIB-Freak
18.10.2012, 19:38
Hallo!


Im Ernst? Warum das denn?

Ganz einfach: Weil wir nie "richtige" (wenn überhaupt) externe Mikros hatten. Nur der Angriffstrupp auf unserem HLF hat insgesamt 2 "Headsets". Alle anderen funken mit dem - ich nenne es mal in Tetra-Sprache - HRT vor der Maske.
Ich frage mich, wie das unsere CSA-Träger machen...

(Wir, das sind eine kleine Feuerwehr mit 300 Einsatzkräfen in 8 Abteilungen, die Kernwehr hat 100 Einsatzkräfte).

doubleG112
18.10.2012, 20:10
Das wird dann aber auch nicht eine gute dauer Lösung sein, wenn man jetz meint man könnte Geld sparen wenn man zu den HRTs kein Zubhör kauft.

DG7GJ
18.10.2012, 22:43
Hallo!


Ganz einfach: Weil wir nie "richtige" (wenn überhaupt) externe Mikros hatten. Nur der Angriffstrupp auf unserem HLF hat insgesamt 2 "Headsets". Alle anderen funken mit dem - ich nenne es mal in Tetra-Sprache - HRT vor der Maske.
Ich frage mich, wie das unsere CSA-Träger machen...

Nungut, ich bin für alles offen, komme manchmal selber in Situationen wo ich manche Sachen "improvisieren" muss.

Aber - verzeiht meine unwissenheit über die Deteils der Feuerwehrtätigkeit - habe ich da so manche Bedenken bezüglich "Dauerlösung"...:

Haben CSA-Träger überhaupt immer wenn sie funken müssen eine Hand frei?
Wie ist bei sehr schlechter Sicht (dichter Rauch) sicher zu stellen das ein Gerät wiedergefunden wird, wenn es einem aus der Hand fällt?

Also als Dauerlösung wäre mir das zu improvisiert.
Spätestens nach dem dritten mal würde ich zusehen schnellstens was sichereres und praktikableres zu beschaffen.

EDIT:
Hat jemand schonmal das Axcom "XHPS15M10" (konfektioniert für MTP850, gibt's aber auch z.B. für GP900,GP3x0 usw.) für CSA probiert?


Grüße aus Dortmund

Jürgen Hüser

Melderprofi
19.10.2012, 00:38
Ein Handmikro oder ein Headset ist,aus meiner Sicht,ZWINGEND für PA-Träger erforderlich.Eben aus dem Grund den Jürgen genannt hat-wenn das Gerät zum Funken in die Hand genommen werden muss läuft man Gefahr dass das Ding in den Brandschutt oder die Treppe runter fällt und nicht mehr wieder gefunden wird.Zumal die Bedienung der HRT mit Handschuhen ein rechtes Gefrickel ist...
Das Problem ist die Geräuschkompensation,die wird bei Tetra-Geräten die unter PA eingesetzt werden NIEMALS richtig funktionieren können.Man müsste das Mike direkt vor die Sprechmembrane der Maske halten-in der Praxis ist sowas unüblich-und die ohnehin schon recht dünne NF die aus der Maske kommt wird durch den Codec noch weiter beschnitten.Das Ergebnisss ist sehr oft kaum verständlicher,dumpfer NF-Salat.

M

DG7GJ
19.10.2012, 14:53
Hallo!


Ein Handmikro oder ein Headset ist,aus meiner Sicht,ZWINGEND für PA-Träger erforderlich.Eben aus dem Grund den Jürgen genannt hat-wenn das Gerät zum Funken in die Hand genommen werden muss läuft man Gefahr dass das Ding in den Brandschutt oder die Treppe runter fällt und nicht mehr wieder gefunden wird.Zumal die Bedienung der HRT mit Handschuhen ein rechtes Gefrickel ist...

Eben drum, zumal ich mir auch vorstelle das man ja nicht Taschenbilliard spielt wenn man unter CSA in ein brennendes, verrauchtes Gebäude umherwandert.
Wahlweise hat man da den Kampf mit einem Rohr, oder an beiden Armen jeweils ne Horde Bewohner mit Rettungshauben...
Und wenn garnix davon, braucht man die Arme aber bestimmt um zu tasten....damit nicht vor jeder Wand die Maske plattgedrückt wird.



Das Problem ist die Geräuschkompensation,die wird bei Tetra-Geräten die unter PA eingesetzt werden NIEMALS richtig funktionieren können.Man müsste das Mike direkt vor die Sprechmembrane der Maske halten-in der Praxis ist sowas unüblich-und die ohnehin schon recht dünne NF die aus der Maske kommt wird durch den Codec noch weiter beschnitten.Das Ergebnisss ist sehr oft kaum verständlicher,dumpfer NF-Salat.

Nunja, da ich als privatwirtschaftlicher Funktechniker ja staatlich ausgeschlossen bin vom ganzen Tetra-Projekt, fehlt mir da das Feeling für die Codeceigenschaften.
Allerdings bin ich gestern eben bei Axcom über das XHPS15M10 gestolpert.
Spezifiziert für MTP850, ist das ein Nachenbügel-Headset mit Knochenmikrofon.
Das Teil führt also nirgendwo unter die Maske sondern sitzt halt im Nacken sowie an einem Ohr. Demensprechend dürfte diese Mikrofonierung auch absolut nichts von den fürchterlichen Geräuschen unter der Maske mitbekommen.

Die Frage ist eher, wie der Codec mit sowas umgeht, da wäre ich aber gar nicht so misstrauisch, weil das XHPS15M10 ja speziell für ein Tetra-Gerät gedacht ist.
Glaube kaum das da jemand einfach MTP850-Stecker an solche Headsets bastelt, ohne die Kompatibilität jemals ausgetestet zu haben..:-)

Ich glaube bei der nächsten Großbestellung bei Axcom, gönne ich mir mal das XHPS15MG1, wäre das selbe aber eben für GP3x0 (auch GP360 Fug11b), und teste das mal durch.

Ich gehe davon aus das die Modulation dann ähnlich "verfremdet" ist wie bei Kehlkopfmikrofonen. Aber es kommt ja in erster Linie auf Verständlichkeit an.

Grüße aus Dortmund

Jürgen Hüser