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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Scanner als Testsender



DrExpert
07.08.2012, 01:02
hallo,

Ist es möglich den Albrecht AE355m oder Uniden BC355 als Prüfsender für FMEs zu verwenden?
hat das jemand schonmal aufgebaut?

Liebe Grüße

carpe diem
07.08.2012, 14:07
Das ist definitiv nicht möglich. Denn ein Scanner ist nur ein Empfänger.
Zur Probealamierung von einem Melder brauchst Du aber einen Sender.
Ergo, Du kannst einen Melder nur mit einem entsprechendem Funkgerät,
oder mit einem extra für solche Zwecke hergestelltem Melder-Tester.

Dr.MirakulixX
07.08.2012, 14:33
Möööp. Leider Falsch. Such mal nach Testsender hier im Forum und du wirst erstaunlicher weise feststellen das ein Scanner sehrwohl ein Sender ist/sein kann. Nicht nur Scanner im übrigen. Man nehme sich bspw einen DME stelle den Scanner auf die Frequenz und höre mal hin. Oder DME neben DME direkt, was passiert (kann) stören den Empfang. Es geht mit vielen Scannern. Man muss halt mal was experimentieren. Wie gesagt gibt da schon den ein oder anderen Beitrag zu. Es ist sicher nicht das Mittel der Wahl welches ein Fachmann nehmen würde, aber es geht. Und auch wenn es gleich Laute aufschreie geben wird finde ich dieses Mittel auf Grund der geringen Reichweite alle Male besser als ein FUG, Kanal XY und 5Ton abspielen. Generell sollte man in hinblick auf mögliche Folgen sowas gar nicht machen aber das ist hier nicht gefragt. Und bevor die frage kommt der Testsender klappt nicht mit Pocsag. Ob es mit deinem Scanner klappt ? Leider keine Abnung. Mein Tipp. Lies die anderen Beiträge da stehen viele Allgemeine Tipps die auch die helfen können.

DrExpert
07.08.2012, 18:07
Hallo,

Wie das mit dem Scanner funktioniert ist eigentlich kein Problem.
Das signal wird einfach auf eine Oberwelle das Empfängers Moduliert.
Das geht sogut wie mit jedem Scanner, kommt aber auf die ZF an.

Nur leider finde ich keine oberwille die im 4m Band schwingt..

DG7GJ
08.08.2012, 15:19
Hallo!


Wie das mit dem Scanner funktioniert ist eigentlich kein Problem.
Das signal wird einfach auf eine Oberwelle das Empfängers Moduliert.

Ähm...bitte wie...Oberwelle?
Oberwellen sind vielfache (sogenannte Harmonische) einer Grundfrequenz.

Sendet man mit einem Funkgerät beispielsweise auf 80MHz, werden unweigerlich auch Harmonische produziert, und zwar auf 160, 240, 320, 400, 480...MHz.

Je unsauberer eine Endstufe eingestellt und ausgesteuert ist, des so brachialer sind diese Oberwellen. Der zulässige Grenzwert des Absolutpegels solcher Oberwellen unterhalb von 1GHz sind vorgeschrieben auf maximal -36dBm.

Wenn Oberwellen in mittels FME nachweisbarer Stärke aus einem Scanner kömmen würden, sollte man sich sorgen machen.


Nein, diese alten "Scanner als Testsender"-Bastelleien zielen alle darauf ab den VCO des Scanners zusätzlich zur PLL-Regelspannung noch ein Audiosignal ein zu koppeln.

Jeder Überlagerungsempfänger hat generell einen Oszillator, welcher um den Betrag der ersten Zwischenfrequenz entweder oberhalb oder unterhalb der Empfangsfrequenz mischt.

Das Spiel ging damals mit den absoluten Billigscannern von Bearcat, die alle eine ZF auf 10,695MHz hatten, und deren VCO im 4m Band oberhalb der Empfangsfrequenz arbeitete.

Hat mal solch einen Scanner beispielsweise auf 80,000MHz eingestellt, regelte die PLL den VCO auf 80 + 10,695 = 90,695MHz.
Auf dieser 90,695 konnte dann mittels zweitem Empfänger (UKW-Radio) im Umkreis von mehreren Metern ein unmodulierter Träger festgestellt werden.

Wollte man also solch einen Träger auf beispielsweise 86,395MHz erzeugen, um ihn mit einem FME zu empfangen, brauchte man solch einen Spielzeugscanner nur einstellen auf einer Frequenz 10,695MHz unterhalb der Wunschfrequenz, also 86,395 - 10,695 = 75,700MHz.

Schwupp...hatte man einen unmodulierten Träger.

Damit man diesen Träger auch mit den nötigen 5-Ton Schleifen modulieren konnte um den Melder auch aus zu lösen, kamen die Bastler eben auf die Idee das Line-Signal einer Soundkarte mit auf die Regelspannung der PLL zu legen und den Pegel soweit zu pegeln das der Hub so halbwegs stimmte.

Ob diese Technik heute noch mit aktuellen Scannern funktioniert weis ich nicht.
Beschäftige mich schon seit vielen Jahren nicht mehr mit scannern.

Tatsache ist: Die alten Standard-Zwischenfrequenzen bei 10,7 (oder eben 10,695)MHz sind aus heutiger Sicht veraltet, werden immer seltener verwendet.
Die Gründe liegen in der Problematik des geringen Spiegelfrequenzabstandes, was u.a. dazu führt das auch die Intermodulationsfestigkeit quasi um Faktor 2 desulater ist als heute üblich.

Bei 21,4MHz (keine Ahnung ob sowas heute verwurstet wird bei Scannern) sieht es mit dem Spiegelfrequenzabstand und der Intermodulationsfestigkeit nur marginal besser aus.
Da viele Scanner der Biligklasse aber im 4m Band nur bis 68MHz herrab arbeiten, käme man mit dem VCO eben nicht auf Frequenzen unterhalb von 68,000 + 21,4 = 89,4MHz.
Für das 4m BOS-Oberband also nicht mehr zu gebrauchen.

Bei höherwertigen Scannern mit durchgehendem Frequenzbereich, beispielsweise 100kHz-1300MHz, hat man es eh mit ersten Zwischenfrequenzstufen bei 400~800MHz und höher zu tun.
Da gibt's keinen VCO mehr der unter 100MHz kommt.

Grüße aus Dortmund

Jürgen Hüser