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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Brummschleife nach Antennenerdung



torrannagga
26.05.2012, 11:28
Grüß Gott Leuts,

Nachdem mein 4m Groundplane endlich ihren angestammten Platz eingenommen hat und über den Antennenmast auf der Masseseite mit Potentialausgleich und Blitzschutzanlage verbunden ist tut sich ein neues Problem auf.

Die Erdung scheint ok zu sein, denn seit der geerdeten Montage habe ich auf dem Kopfhörer meines PCs ein schönes Netzbrummen.
Der Scanner selber brummt nicht, auch ein Kopfhörer am Scanner selbst macht logischerweise keine Probleme. Komischerweise aber auch nur auf dem Kopfhörer, der PC-Lautsprecher hat das Problem nicht, auch die Auswertung läuft blande!

Wie kann ich das Störsignal zum PC mit dem geringsten Qualitätsverlust ausmerzen?

0. Stecker vom PC drehen bringt nichts, oder? (Ist mir grad eingefallen, konnte ich noch net testen') ;)
1. Optokoppler im Klinkekabel?
2. Trenntrafo für den PC, falls es so etwas gibt?
3. Verbindung vom Antennenkabelschirm zu PC-Gehäuse? Mit Kondensator?

Grüße und vielen Dank!

J@n
26.05.2012, 11:53
Hallo,

nur mal kurz zu Verständnis, deine Kopfhörer die du im PC (Frontanschluss???) eingesteckt hast brummen wenn du den PC mittels Klinkekabel mit dem Scanner verbindest? Die Lautsprecher die ebenfalls am PC angeschlossen sind (Rückseite???) brummen jedoch nicht. Wenn du die Klinke Verbindung zum Scanner rausziehst hört das Brummen auf? Ist das Brummen laut oder eher leise?

Falls ja wäre es sinnvoll einen Übertrager in das Klinkekabel einzubauen dieser bildet eine Galvanische trennung zwischen PC und Scanner da. Im Endeffekt ist es nichts anderes als ein mini Trafo mit einer Übersetzung von 1:1 und gibts auch beim großen C.

Falls das Brummen auch ohne Scanner am PC vorhanden ist oder der Übertrager nichts bringt, kann es sinn machen sich mal die Verlegung des Kopfhörerkabels vom Mainboard zum Frontpanel anzuschauen und evtentuell das Kabel nachträglich zu Schirmen.

Dies hatte bei mir geholfen, jedoch hatte ich das Problem ohne Scanner. Ich hatte mir ein neues Headset zugelegt und ebenfalls ein leichtes Brummen/rauschen gehört. Das alte Headset war anscheinend zu "unempfindlich" für die Störungen oder es war mir nie aufgefallen da es nicht so gut gekapselt war.

Gruß Jan

torrannagga
26.05.2012, 11:57
Hi,

Danke für die prompte Antwort.
Habe gerade nochmal getestet.

Am Scanner selber brummt nichts. Logisch, da dieser ja nur Erde der Antenne hat.
Schließe ich den PC an, dann kommt es zum Brummen in den Kopfhörern. Erstaunlicherweise höre ich am internen PC-Lautsprecher nichts, vielleicht ist der aber einfach nur zu schlecht, die Audioausgabe dort taugt fast nichts.

Dann werde ich es mal mit normalen NF-Übertragern versuchen und hoffen, dass es hilft!

Danke

DG7GJ
27.05.2012, 20:05
Hallo!


Am Scanner selber brummt nichts. Logisch, da dieser ja nur Erde der Antenne hat.
Schließe ich den PC an, dann kommt es zum Brummen in den Kopfhörern. Erstaunlicherweise höre ich am internen PC-Lautsprecher nichts, vielleicht ist der aber einfach nur zu schlecht, die Audioausgabe dort taugt fast nichts.

Deine Beschreibung des Fehlers ist ein wenig merkwürdig...man könnte vielleicht eher dahinter steigen wenn man abschätzen könnte mit welchen Nutzpegeln du arbeitest.

Sprich:

Nimmst du das NF-Signal aus der Kopfhörerbuchse des Scanners für den PC, oder nimmst du das NF-Signal aus einer zusätzlichen Diskriminatorbuchse?


Dann werde ich es mal mit normalen NF-Übertragern versuchen und hoffen, dass es hilft!

Es gibt eine grundsätzliche Ursache für Brummschleifen: Ausgleichsströme auf Masseleitungen aufgrund verschiedener Erdpotentiale (Mast<->Steckdose/PC-Gehäuse).

Somit gibt es zwei Möglichkeiten dieses Problem zu umgehen, welcher der richtige ist, hängt davon ab was man genau will:

Geht es beim "Decodieren" nur um analoge oder "analogisierte" Protokolle welche nebenher auf Sprechfunkkanälen im Mischbetrieb gesendet werden (5-Ton Schleifen, FFSK/FMS), dann nimmt man den Kopfhörerausgang des Scanners und packt da einen NF-Übertrager ein.

Neuerer Tip: Statt die NFU's von Reichelt, schlachte ich bei Bedarf neuerdings diese Teile:

http://www.reichelt.de/SAT-TV-Audio-Video/KFZ-NF-FILTER/3//index.html?ACTION=3&GROUPID=3609&ARTICLE=48085&SHOW=1&START=0&OFFSET=500&

Man kann da per Chinch dran, bei Bedarf auch universell mit Lüsterklemmen arbeiten, oder wenn's kleiner werden soll einfach ausschlachten. Kleines Messerchen reicht und die Teile in wenigen Sekunden zu öffnen.
Die übertrager da drinn sind deutlich besser als die NFU's die ich bisher empfohlen habe.


Allerdings muss man einen gänzlich anderen Weg gehen, wenn man unter "Decodieren" was richtig digitales meint, sprich DFSK (Pocsag/DME-Netze) oder demnächst evtl. 4FSK.
Dafür braucht es ein sauberes Diskriminatorsignal, wo ein NF-Übertrager zwischen katastrohal wäre!
Einziger richtiger Weg hier:

Kabel vom Diskriminatorausgang zur Soundkarte _SO KURZ WIE MÖGLICH_ und das Antennenkabel von der geerdeten Dachantenne mittels Erdungsschelle _DIREKT_ an das PC-Gehäuse schrauben.

Um das NF-Kabel schön kurz zu bekommen, wäre es denkbar den Scanner auch direkt in den PC ein zu bauen. Ist aber nur ratsamm wenn der Scanner ein ausreichend geschirmtes Metallgehäuse hat, oder man ihn anderweitig von den PC-Innerreien abschirmen kann.
Das ganze u.a. auch mit dem Hintergrund das Soundkarten (selbst Onboard!) häufig noch etliche ungenutzte Line-Eingänge besitzt.

Grüße aus Dortmund

Jürgen Hüser

torrannagga
28.05.2012, 10:33
Hallo Jürgen,

Danke für die fundierten Antworten.
Es dreht sich tatsächlich um FMS und ZVEI. Die Auswertung funktioniert wunderbar.
Signal vom Kopfhörerausgang mit 15cm Klinkekabel in den Mikrofoneingang des Igel. Habe 100% Auswertung, nur beim mithören nervt das Brummen im Kopfhörer.

Mein PC ist ein IGEL Thin Client, daher weiß ich nicht, ob der interne Lautsprecher einfach nur zu schlecht ist das Brummen wiederzugeben, der Sprechfunk hört sich darüber nämlich auch bescheiden an! ;)

Digitalfunk und digitale Alarmierung auf 2m ist hier noch in weiter Ferne, da hab ich in fünf Jahren noch Zeit drüber nachzudenken.

Dein Tipp mit dem Entstörfilter kommt etwas spät, Mist! Trotzdem vielen Dank!

Danke für deine Antworten. Ich werde jetzt halt etwas Lötarbeit investieren und mal einen 1:1 NF-Entkoppler bauen. Ich hoffe damit ist, im wahrsten Sinne, Ruhe.

Danke und Grüße

torrannagga
28.05.2012, 19:05
Jetzt ist mir bei der ganzen Erderei doch glatt was raus:

Was passiert eigentlich mit dem Strahler?
Wie lege ich den am geschicktesten auf Masse?
Funkenstrecke?
Luftspule?

Oder reicht bei der Eigenbau Groundplane der Abstand zwischen L-Winkel und Strahler als Funkenstrecke aus?

Grüße

J@n
28.05.2012, 21:55
Hallo,

lies dir mal folgendes Thema durch:http://www.funkmeldesystem.de/foren/showthread.php?t=47652. Hier hat Jürgen eine sehr einfache und günstige möglichkeit zum Blitzschutz mittels Stub gegeben.

Gruß Jan

torrannagga
28.05.2012, 23:07
Da verrecksch im Schatten! Genial!

Danke, Jan! Genau sowas hab ich gesucht.
Sollte man das Ganze möglichst Antennenah installieren oder wo ist ein geeigneter Ort?

DG7GJ
29.05.2012, 18:48
Hallo!


Da verrecksch im Schatten! Genial!

Hehehe...Funktechnik kann streckenweise so simpel sein.
Vergleichbar damals mit den Damenstrumfhosen als Keilriemenersatz in Trabbis..:-)


Danke, Jan! Genau sowas hab ich gesucht.
Sollte man das Ganze möglichst Antennenah installieren oder wo ist ein geeigneter Ort?

Nunja, solch ein Stub ist - wenn man ihn in BNC und mit dünnem RG58 o.ä. ausführt, nur als zusätzlicher Feinschutz zu sehen.
Dein hauptsächlicher Blitzstromweg führt tastsächlich zwischen Strahler-Fußpunkt und der nächst erreichbaren Massestelle (Blech/Radial/Mast).
Man rechnet bei einer Zündspannung von 1000V je Millimeter Luftweg (bei regennässe entsprechend weniger)
Hast du z.B. 2cm Wegstrecke für den Funkenschlag, rechnet man (20mm) eben mit 20.000V die erreicht werden müssen, bevor sich ein Plasmakanal ausbreitet und die Spannungsdifferenz wieder fällt.

Genau für sowas ist ein Stub entscheident ob das Gerät am Ende des Kabels eine Überlebenschance hat.

Will man diese Chance vergrößern, sich also nicht auf diese "theoretisch maximale Zünspannung" des Fußpunktes verlassen, braucht man was "dickeres".
Sprich massives Cellflex 5/8" über ein schweres, teures T-Glied in N-Norm oder gar 7/16-System.
Weil wenn man auch nur einen Teilstrom im einstelligen kA Bereich hineinplant, bleibt von dünnen kabeln höchstens noch eine Schmachspur und bisel gemiefe von verbranntem Plastik..:-)

Um auf deine explizide Frage zurück zu kommen:
Je näher du sowas an der Antenne machst, des so sinnvoller ist es.

Grüße aus Dortmund

Jürgen Hüser

torrannagga
29.05.2012, 21:47
Hallo!
Hehehe...Funktechnik kann streckenweise so simpel sein.
Vergleichbar damals mit den Damenstrumfhosen als Keilriemenersatz in Trabbis..:-)


Hi,

Als Wessi war der Damenstrumpf bei mir seinerzeit über Golf 2-Frontscheinwerfern als Scheinwerfertönung oder als offener Luftfilter fürs Mofa ... ;-)

Den Stub werde ich jetzt halt mit RG213 und einem N-T-Stück ausführen. Besser wie nichts, denke ich. Danke jedenfalls für den Tipp!

Grüße und besten Dank!

torrannagga
30.05.2012, 21:00
Grüß euch,

Noch eine schnelle Frage zu Jürgens Beitrag zum Thema Diskriminator:
Kann ich einfach auf die Schirmung des RG58 ein kurzes Stück Kabel mit Kabelschuh ancrimpen um es mit dem PC zu verbinden?

Danke und viele Grüße

DG7GJ
30.05.2012, 21:26
Hallo!


Noch eine schnelle Frage zu Jürgens Beitrag zum Thema Diskriminator:
Kann ich einfach auf die Schirmung des RG58 ein kurzes Stück Kabel mit Kabelschuh ancrimpen um es mit dem PC zu verbinden?

Freilich geht das.
Wichtig ist eben nur, das diese Verbindung so niederohmig wie möglich ist.
Denn jedes µA an Brummstrom welches den Weg über das Diskriminatorsignal geht, haut dir die Störungen in das Signal.
Die _kurze_ Erdleitung zwischen BNC und PC-Gehäuse sollte also trotz ihrer Kürze aus schön satter 1,5-2,5mm² Lautsprecherlitze o.ä. bestehen.

Grüße aus Dortmund

Jürgen Hüser