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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : BF Magdeburg - Start des erweiterten Probebetriebes



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13.04.2012, 13:31
Der Minister für Inneres und Sport des Landes Sachsen-Anhalt, Holger Stahlknecht, hat heute gemeinsam mit Bundesinnenstaatssekretär Klaus-Dieter Fritsche und Oberbürgermeister Dr. Lutz Trümper den erweiterten Probebetrieb des Digitalfunks in drei Netzabschnitten gestartet. Damit steht in Sachsen-Anhalt auf 88,6 Prozent des Landesgebietes für Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienst, Justizvollzug und den anderen BOS (Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben) der Digitalfunk zur Erprobung bereit. Von der Altmark im Norden bis zum Saalekreis im Süden kann nun digital gefunkt werden.

"Testen Sie den Digitalfunk in den kommenden sechs Monaten unter realen Einsatzbedingungen intensiv auf Herz und Nieren", forderte Innenminister Stahlknecht die Einsatzkräfte auf. Das der Start in der Magdeburger Berufsfeuerwehr gegeben wird, habe durchaus historische Gründe: 1926 war die Berufsfeuerwehr in Magdeburg die einzige deutschlandweit, die unter eigenem Rufzeichen per Genehmigung "Telegrafie durch den Raum" senden durfte.

"Der Start des erweiterten Probebetriebes ist für die Magdeburger Berufsfeuerwehr ein weiterer Schritt bei der Digitalisierung ihrer Funktechnik", so Oberbürgermeister Dr. Lutz Trümper. "Die nachfolgende Zeit muss nun genutzt werden, um die Qualität des neuen Funknetzes zu testen und die künftigen Anwender intensiv im Umgang mit den neuen Endgeräten im Zusammenwirken mit dem digitalen Funknetz zu schulen."

Durch eine sechsmonatige Erprobung sollen einerseits die technische Stabilität des Netzes nachgewiesen und organisatorische Regelungen erprobt werden. Auf der anderen Seite gilt es, Schwachstellen zu identifizieren, um sie anschließend abstellen zu können. Es müssen die Stellen im Netz gefunden werden, bei denen Optimierungsbedarf besteht, Parameter noch nicht optimal eingestellt sind oder Fehler in der Konfiguration auftreten. Gleichzeitig sollen Erfahrungen bei der Nutzung der digitalen Funkgeräte gewonnen werden.

Der erweiterte Probebetrieb gewährleistet im Gegensatz zum späteren Wirkbetrieb noch nicht die ständige Verfügbarkeit des Netzes und aller Leistungsmerkmale. Die Erkenntnisse aus dem Probebetrieb fließen in die Netzjustierung und -optimierung ein.

Mit Hochdruck wird gegenwärtig auch am Aufbau des letzten Netzabschnittes mit den Ausstattungsbereichen im Burglandkreis sowie den Landkreisen Mansfeld-Südharz und Harz gearbeitet, damit diese spätestens Anfang 2013 in das Netz integriert werden können.

Zahlen: Von den 155 Standorten, die in Sachsen-Anhalt für ein flächendeckendes Funknetz benötigt werden, sind 54 Funkmasten als Neubauten zu errichten. Aneinandergereiht ergibt dies eine Höhe von rund 2,4 Kilometern. Im Rahmen des Netzaufbaus wurden in Sachsen-Anhalt zirka 1700 Kilometer an Richtfunkstrecken ertüchtigt. Dies entspricht in etwa der direkten Entfernung zwischen Magdeburg und Moskau. Der Großteil der Aufträge zur Ertüchtigung der Funkstandorte konnten an einheimische mittelständische Unternehmen vergeben werden. Inzwischen sind 129 Funkanlagen installiert.

Quelle: http://www.magdeburg.de/index.phtml?sNavID=1.100&&mNavID=1.100&object=tx|698.8721.1