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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Fragen zu DMO/TMO Modus



retter1977
04.03.2012, 13:10
Hallo zusammen,

ich versuche mich gerade ein wenig in das Thema Tetra einzulesen.
Hierbei verstehe ich jetzt nicht, wie bei einem kompatiplen Funkgerät die Betriebsmodi DMO/TMO funktionieren.
DMO dient zur Verbindung zwischen den verschiedenen Funkgeräten ohne Netzinfrastruktur her.
Wie muss ich dann den TMO Modus verstehen. Hier bestehen Funkmasten, über die die Gespräche abgewickelt werden. Werden dazu die selben Frequenzen verwendet, d.h. ich schalte am Gerät "einfach" auf TMO um? Oder müssen hierzu TMO Kanäle programmiert sein?

Wie erfolgt die TEA2 Verschlüsselung? Per SimKarte oder programmiert auf dem Gerät?

Gibt es eine Überischt welche Leitstellen in Deutschland bereits Digifunk einsetzen?

Kermit_t_f
04.03.2012, 13:23
Guck dir doch am besten mal diese Präsentation von Motorola an, ich denke das sollte schon mal ein paar Fragen klären: http://www.tetra-in-nrw.de/tetra_fortgeschrittene.php

Mit Frequenzen hat der Anwender bei TETRA vereinfacht gesagt nix zu tun. Er wählt aus, ob er mit Netzinfrastruktur (TMO) oder ohne (DMO) funken will und sagt dem Gerät die Gruppe, die er im jeweiligen Modus nutzen will. Diese müssen im Gerät konfiguriert sein, ggf. ist auch die Übertragung einer Gruppe von einer Leitstelle auf ein Funkgerät möglich.
Beim TMO gibt es überhaupt keine Frequenzwahl mehr für den Anwender, die zu nutzenden Frequenzen weden dem Gerät durch das Netz vorgegeben. Du sagst ihm nur, dass du jetzt in der Gruppe "Leitstelle XY" bspw. funken willst und das Gerät macht den Rest für dich. Setzt aber wie gesagt voraus, dass du die Gruppe auch programmiert hast und du sie nutzen darfst.

Zur Verschlüsselung, vereinfacht gesagt, erfolgt die TEA2-Verschlüsselung durch das Gerät, nicht durch die Sicherheitskarte. Letztere ist primär für die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung zuständig. Dabei gibt es gewisse Schnittmengen, aber ich denke das würde jetzt hier zu weit führen...

retter1977
04.03.2012, 18:30
Ok, Danke erstmal für diese Info.
Wenn ich es dann richtig verstanden habe, werden beim TMO Modus die einzelnen Gruppen in der Leitstelle angemeldet. Wie ist es denn dann bei einer Überlandhilfe? "bitten" die Fahrzeuge des anderen Landkreises bei der Leitstelle um mithör- und Sprecherlaubnis und werden dann freigeschaltet?

Landsknecht
04.03.2012, 18:48
Das hat mit Leitstellen nichts zu tun. "Die" TMO-Gruppe an sich ist vom Empfangsgebiet her frei konfigurierbar. Das kann das Gebiet einer einzelnen Basisstation sein, aber auch das gesamte Bundesgebiet umfassen. Zusätzlich ist frei konfigurierbar, welche Teilnehmer standardmäßig an den Gesprächen teilhaben dürfen. Im Netz werden Teilnehmer in "Organisationsblöcken", ähnlich einer Windows-Ordnerstruktur zusammengefasst. Ich habe die Möglichkeit, den Gruppen beliebig viele Teilnehmerordner zuzuweisen oder wegzunehmen. Dadurch lässt sich der Teilnehmerkreis steuern. Die ständig genutzten Gruppen müssen natürlich auch fest in den Funkgeräten programmiert sein. Zusätzlich haben u.a. drahtgebundene Leitstellen die Möglichkeit, beliebige Teilnehmer vorübergehend für sie normalerweise nicht zugänglichen Gruppen zuzuordnen, die Beschränkungen gelten dann nicht. Diese temporären Gruppen werden zu den Funkgeräten "heruntergeladen".

Aus praktischen Gründen gibt es in jedem Funkgerät überregionale Gruppen, auf denen eine Kontaktaufnahme zu einer Stelle, die die Möglichkeit der Guppenzuweisung oder (gibt es auch) Zusammenschaltung verschiedener, normalerweise unabhängiger Gruppen hat, möglich ist.