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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Disk Ausgang



Sewa
31.10.2011, 21:17
Ich möchte in mein UKW Radio :-) einen Diskriminatorausgang einbauen , dafür wird ein 10 k Ohm Widerstand benötigt , habt Ihr bitte einen genauen Link für das Teil ??? Ich stoße nur auf ungenaue Angaben und weiß nicht ob dies der richtige ist.

Vielen Dank

DG7GJ
31.10.2011, 21:25
Hallo!


Ich möchte in mein UKW Radio :-) einen Diskriminatorausgang einbauen , dafür wird ein 10 k Ohm Widerstand benötigt , habt Ihr bitte einen genauen Link für das Teil ??? Ich stoße nur auf ungenaue Angaben und weiß nicht ob dies der richtige ist.


Ein Widerstand für einen verhuntzten möchtegern-Diskriminatorausgang?
Naja, will ich mal nicht so sein...

Standard:
http://www.reichelt.de/1-4W-1-10-0-k-Ohm-95-3-k-Ohm/METALL-10-0K/index.html?ACTION=3&GROUPID=3079&ARTICLE=11449&SHOW=1&START=0&OFFSET=500&;PROVID=2402

Oder veraltet:
http://www.reichelt.de/1-4W-5-10-k-Ohm-91-k-Ohm/1-4W-10K/index.html?ACTION=3&GROUPID=3066&ARTICLE=1338&SHOW=1&START=0&OFFSET=500&;PROVID=2402

Grüße aus Dortmund

Jürgen Hüser

Sewa
31.10.2011, 21:36
Hallo Jürgen

Warum möchte gern ??? Ich dachte die div. Händler wo es Scanner mit Diskausgang gibt - rüsten diesen auch nur nach ?

Bitte klär mich kurz auf

Angriffstrupp
01.11.2011, 15:50
Öhm, ein Discriminator wird bei der Digitalen Alarmirung ( 2-m Band ) genutzt, bei einem UKW Radio ( 4-m Band ) ist der soweit mir bekannt "nutzlos"...

Sewa
01.11.2011, 16:37
"UKW Radio :-)"

Warum meinst du ist der Smiley hinter dem Wort ???? Hatte eh vor das Teil in den Scanner zu verbauen

DG7GJ
02.11.2011, 15:29
Hallo!


Warum möchte gern ??? Ich dachte die div. Händler wo es Scanner mit Diskausgang gibt - rüsten diesen auch nur nach ?

Bitte klär mich kurz auf

Da habe ich schon duzende male hier drüber getippert, aber fasse das gerne nochmal zusammen:

Die Stelle wo billigste Möchtegern-Diskris abgegriffen werden, nämlich der Demodulatorausgang, ist sehr empfindlich.
Was immer man da zusätzlich dran hängt - wo ja sowas gar nicht vorgesehen wurde - läuft man Gefahr das Signal zu beeinflussen.

Mögliche Beeinflussungen sind:

- Dämpfung der Spannung durch zu niedrige Impedanz. Der im Scanner wiedergegebene Ton wird leiser, die Rauschsperre kann am Rad drehen.

- Einstreuung von Mittelwellen Rundfunksignalen über Diskriminatorkabel direkt in den 450/455kHz Demodulator.

- Bei Anschluß an eine Mikrofonbuchse mit Phantomspannung (die Buchsen sind AUSSCHLIESSLICH zum Anschluß von billigen Elektretmikrofonen gedacht, für nix anderes!) kann man Glück haben, oder Pech. Pech heißt dann: Empfänger gegrillt - Totalschaden!

Ein Diskriminatorausgang sollte aber eine moderate DC-Verstärkung sowie eine sehr hohe Isolation aufweisen.

- Er sollte den Demodulator in keiner Weise beeinflussen.
- Er sollte Misshandlungen wie Kurzschluß und Phantomspannungen wechstecken
- Mögliche Störungen von Aussen sollten vom Demodulator ferngehalten werden.

Für sowas braucht es mehr als Kondensator + Widerstand.
Nämlich eher einen OPV, oder besser (noch höhere Entkoppelung) einen Doppel-OPV beschaltet als nichtinvertierender Verstärker mit einstelligem Verstärkungsfaktor (Einzel-OPV) oder eben als zwei hintereinander geschaltete invertierende Verstärker.
Sowas braucht eine eigene, etwa briefmarkengroße Platine mit bissel Hünerfutter drauf.

Bei vielen Handscannern passt sowas nicht mehr ins Gehäuse, bei den wenigen wo es ginge macht es aber niemand weil zu kompliziert und teuer. Denn soein OPV möchte ja auch Strom, gerne sogar symmetrisch - womit dann noch ein DC/DC-Inverter anfallen würde.

Wo sowas gemacht wurde war in alten Betriebsfunkgeräten, als immer mehr Taxizentralen von 5Ton-Kennungen umgestiegen sind auf digitale Flottenmanagementsysteme.
Alte Teletron T8000'er, ne MC-Micro oder KF168 stammten aus ner Zeit wo noch niemand an digitale Datenprotokolle dachte.
Fast jede Funkwerkstatt hatte da ihre eigenen Nachrüstplatinen, zum Teil sogar sichtlich selbstgeätzte Platinen für Kennungsgeber und Diskriminatoraufbereitung, damit man da neue Datenfunkdisplays an die alten Geräte anschließen kann.

Aktuelle Funkgeräte haben sowas bereits ab Werk in anständig drinn:
Handfunkgeräte Vertex VX92x/82x sowie GP320, 330, 340, 344, 360, 366, 380 und 388
Mobilgeräte generell alle von Vertex und Motorola sowie vielen anderen Herstellern.

Grüße aus Dortmund

Jürgen Hüser

Sewa
02.11.2011, 18:25
Danke für die Nette und Ausführliche Beschreibung

Dr.MirakulixX
02.11.2011, 22:35
Wenn "ich" bereit wäre ne Platine zu machen, Bauteile drauf, usw... Greife ich das Signal dann an der selben Stelle ab ? Ich meine preislich sieht mir das jetzt gar nicht so unerschwinglich aus und klingt nach einer gescheiten Lösung. Oder ist das jetzt doch etwas komplexer (mal Entwurf der Schaltung abgesehen) als ich den Eindruck habe ? Ich meine ein paar Euro kann das einem doch schon Wert sein oder ?

Gruß

DG7GJ
03.11.2011, 13:38
Hallo!


Wenn "ich" bereit wäre ne Platine zu machen, Bauteile drauf, usw... Greife ich das Signal dann an der selben Stelle ab ?

Sicherlich, die Abgreifstelle ist exakt die selbe.
Nur halt eben, weil das Signal dort recht empfindlich ist, eben mit einer möglichst kurzen Leitung direkt in einen hochohmigen OPV rein, allerhöchstens nit einigen hundert pF sauber gegen Masse verdrosselt.


Ich meine preislich sieht mir das jetzt gar nicht so unerschwinglich aus und klingt nach einer gescheiten Lösung. Oder ist das jetzt doch etwas komplexer (mal Entwurf der Schaltung abgesehen) als ich den Eindruck habe ? Ich meine ein paar Euro kann das einem doch schon Wert sein oder ?

Nun, es kommt halt auf viele Variablen an.
Setzt man seinen Anspruch da an, das diese zu entwerfende Platine in möglichst viele verschiedene Handscanner reinpassen soll, hat man schon ein Problem.
Da braucht es gar nicht erst sowas wie ein IC-R3 oder noch kleiner.
Bereits in einem USC230/AE230 ist der Platz derart mies, das man da eine eigene Platine für stricken müsste die dann auch nur in diese Modelle passt.
Denn logisch: Solch ein OPV sollte möglichst entfernt von irgendwelchen Datenbussen, Prozessoren und LCD entfernt sein.

Ich hatte damals mal einige solche Sachen gemacht für Mobilscanner. Also ab Alan-1 an größer werdend. Eine schlankere Abwandlung landete auch mal in einen alten UBC65H.
Prinzip immer:
Zurechtgeschnitzte, ungeätzte Platine in "Dead Bug" Methode frei bedrahtet und anschließend nem Tropfen Sekundenkleber direkt auf den ZF-Chip gepappt.

Falls die Bezeichnung "Dead Bug" für Verwirrung sorgen sollte:
Mehrbeinige Bauteile (z.B. SMD-IC's) werden auf dem Kopf liegend auf der Platine gelegt, das alle Pads nach oben in der Luft hängen.
Pins die auf GND-Potential gehören werden auf die Platine gebogen und dort verlötet.
Abblock-Kondensatoren werden mit stehenden SMD's (z.B. 0805) gefriemelt.

Also etwa so wie hier..:-)
http://www.bigmessowires.com/dead-bug.jpg
Freaks die es in die Spitze treiben findet man über google auch:
http://lh6.ggpht.com/_Yaoe2Ha8Lpk/SXr-BPLH1WI/AAAAAAAADP4/5IcZk4pKXaM/PA3FWM%20Dead%20Bug.JPG

So richtig ätzen lohnt nur wenn es um Stückzahlen geht.
Denn man ist da in einem Größenbereich, wo auf einer 100x160mm Eurokarte bereits ein ganzes Nutzen von zig Expemplaren passt.

Muss mal kurz rechnen...für was anderes brauchte ich mal 8 SMD's doppelseitig auf 15x15mm (musste in einen Dub-D9 Stecker passen).
Das waren 6 Reihen zu 10 Spalten = 60 Platinchen je Eurokarte.

Grüße aus Dortmund

Jürgen Hüser

MiThoTyN
16.11.2011, 12:26
Hi Jürgen!

Mal abgesehen vom Platzbedarf im Scanner sollte die Schaltung an sich doch immer gleich sein können, oder?

Wie könnte denn eine solche universelle Diskriminator-Schaltung aussehen?

Wenn es einen entsprechenden Schaltplan gäbe (ich hab von OPVs z.B. keine Ahnung), könnte sich ja jeder seine eigene platzsparende Variante bauen.

Ich wollte die nächste Zeit in meinem Scanner auch einen Disk.-Ausgang nachrüsten und nach deinem Beitrag würde ich ungern nur R und C einbauen und lieber die OPV-Variante nutzen.

Gruß Joachim

DG7GJ
16.11.2011, 13:47
Hallo Joachim!


Wie könnte denn eine solche universelle Diskriminator-Schaltung aussehen?

Wenn es einen entsprechenden Schaltplan gäbe (ich hab von OPVs z.B. keine Ahnung), könnte sich ja jeder seine eigene platzsparende Variante bauen.

Nun, eine Minimalschaltung sammt Beschreibung habe ich mal hier angehängt.

Das Signal "Demod" kommt vom Abgriffspunkt des Demodulatorausganges, die ersten beiden Bauteile R3 und C1 sind der Tiefpass welcher die 2.ZF vom OP fernhalten soll.

Der OP zusammen mit R1 und R2 wandelt als nichtinvertierender Verstärker in erster Linie die Impedanz: Er ist am Eingang sehr hochohmig, belastet also den Demodulator sowie den Tiefpass nicht merklich. Die Verstärkung wird mit dem Verhältniss zwischen R1 und R2 eingestellt. R2 sollte so gewählt werden, das bei Nennhub eines empfangenen Signals eine Ausgangsspannung von ca. 700-800mV endsteht. Passt perfekt auf Linepegel für Soundkarten.

Im rechten Teil bilden R4 und R5 zusammen mit D1 und D2 einen begrenzenden Spannungsteiler. R4 schützt zudem den OP vor Kurzschluß am Ausgang (Stichwort Klinkenstecker!).
Sobald die Dioden leitend werden wird das Ausgangssignal über den Spannungsteiler weiter begrenzt, um die für gewöhnlich angeschlossene Soundkarte micht mit mehreren Volt zu garen.

Hauptproblem ist allerdings, das ein Diskriminatorsignal eine Wechselspannung trägt.
Das Signal bewegt sich also nicht nur im positiven Spannungsbereich, sondern symmetrisch um den Nullpunkt herrum.
Damit der OP die negativen Elemente einfangen und verrbeiten kann, benötigt er eine symmetrische Spannungsversorgung.
Also z.B. +-5V o.ä.
Wenn man also Platz hat müsste man für die negative Versorgungsspannung noch sowas mit drann hängen:
http://www.reichelt.de/Wandler-Module-DC-DC/SIM1-0505-SIL4/index.html?ACTION=3&GROUPID=4956&ARTICLE=35024&SHOW=1&START=0&OFFSET=500&;PROVID=2402

Oder aber man nimmt Tricks her, um mittels GND-Offset in den positiven Bereich zu ziehen, was aber nur eine bastellösung ist.

Generelles zu Operationsverstärkern, z.B. zu dem hier verwendeten nichtinvertierenden Verstärker gibt's hier:

http://www.elektronik-kompendium.de/sites/slt/0210151.htm

Grüße aus Dortmund

Jürgen Hüser

Sewa
04.12.2011, 16:35
Ich möchte Euch mal auf dem aktuellsten Stand der Dinge halten.

Hab mir die Teile bei Reichelt gekauft , verbaut und siehe da - Die " Bastellösung " wie Jürgen so schön sagte , funktioniert ohne Probleme !

Noch mal Vielen Dank an alle und die netten Ausführungen.

Ach ja - Ich hab mir auch extra eine Externe Soundkarte für mein Notebook geholt , da meine Original Soundkarte nur noch einen Kopfhörer sowie Mikrofon Anschluss hat und ich keinesfalls das Notebook EX´en wollte . Es kann durchaus sein das es auch mit dem Mic Eingang funktioniert - aber wie gesagt , probieren wollte ich das nicht unbedingt . :-D