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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Alarmierung von Rettungskräften über Geo-Koordinaten?



Troubadix
30.06.2011, 00:20
Hallo zusammen,

da ich häufig irgendwo in der "Wildnis" unterwegs bin, wo man bei einem Unfall nur schwer eine genaue Ortsbezeichnung definieren kann (dritte Birke links, dann 250 Schritte rechts bla, bla...) würde mich mal interessieren, ob die verschiedenen Rettungsdienste dazu in der Lage sind, anhand von Geokoordinaten zügig einen Einsatzort zu finden? Ich habe fast immer ein GPS-Gerät dabei, und daher ist die Frage eigentlich recht nahe liegend.

Ein Bekannter, der bei der Ffw ist, zuckte da bislang nur mit den Schultern. Klar - ein RTH müsste das wirklich können, aber ob damit wohl jede Dorffeuerwehr bzw. die Leitstelle etwas mit anfangen kann, wenn ich denen eine lange Zahlenkolonne durch gebe: N50°46'37,09'', O009°56'34,63'' (nur ein Beispiel - keine Ahnung wo das ist). Nach etwas Recherche MUSS es natürlich gehen, Koordinaten sind ja kein Geheimcode. Die Frage ist nur, ob es effektiver ist als wenn sie letztlich in einem unwegsamen Waldstück eine gewisse Fläche absuchen müssen, weil eine übliche Unfallortsbezeichnung je nach Gelänge nicht genau sein KANN.


Gruss:
Thomas

Heros21/10
30.06.2011, 00:31
Das sollte jede Leitstelle oder Feuerwehrzentrale mit internet-fähigem PC ohne Probleme hinbekommen.
Wir haben hier auch sehr viel Waldgebiet und nie Probleme damit gehabt.

Grüße,

Heros

funkwart
30.06.2011, 07:51
Wenn Du zu einem schnelleren Ergebnis kommen willst, kannst Du auch Vorarbeit leisten, indem Du die geographische Koordinate umrechnest in eine UTM-Koordinate (UTMREF nutzen!). Damit können deutlich mehr Helferinnen und Helfer etwas anfangen, weil die UTM-Koordinaten in der Kartenkunde i.d.R. geschult werden, geographische Koordinaten hingegen nicht.

Gruß,
Funkwart

Fabpicard
30.06.2011, 09:01
Naja, der Disponent gibt das in den Leitrechner ein...

Dieser zeigt ihm dann wo es auf der Karte ist und er kann alle weiteren Infos raussuchen...

Im Waldgebiet ist für den RD dann für eine zügige Anfahrt meistens die Rettungskette-Forst interessanter...

MfG Fabsi

Pipsi
01.07.2011, 00:31
N50°46'37,09'', O009°56'34,63'' (nur ein Beispiel - keine Ahnung wo das ist)

Oha... Das ist wirklich mitten in der Pampa. Um da hin zukommen muss man von Neuhaus (Wasserkuppe) in die Schachtstraße fahren und der dann folgen - dabei immer links halten. Ca. 100m vor der langgezogenen Rechtskurve muss man dann ca. 50m in den Wald rein.

Ich denke, es ist von den Systemen der Leitstellen abhängig, ob diese die Koordinaten umrechnen können. Unser Rechner kann die Daten beliebig (sogar in Planquadrate des ADAC-Straßenatlas) umrechnen.

Troubadix
04.07.2011, 11:06
Im Waldgebiet ist für den RD dann für eine zügige Anfahrt meistens die Rettungskette-Forst interessanter...

MfG Fabsi

Nun - was bedeutet "interessanter"? Dazu benötigt man auch erstmal den PUNKT auf der Landkarte, wo sich der Verletzte oder eine sonstige Einsatzstelle befindet. Eins nach dem Anderen.



Wenn Du zu einem schnelleren Ergebnis kommen willst, kannst Du auch Vorarbeit leisten, indem Du die geographische Koordinate umrechnest in eine UTM-Koordinate (UTMREF nutzen!)

Wenn man einen Notruf absetzt, dann hat man im Allgemeinen kaum die Zeit und meist auch nicht die Ruhe, irgend eine Umrechnug anzustellen! Im Gegenteil ist man ggf. auf Grund der plötzlichen ungewohnten bis dramatischen Situation (oder wenn man ggf. selbst betroffen ist) nur schwer dazu in der Lage, mehr als das Display seines GPS-Gerätes oder Autonavis ab zu lesen. Ein Leitstellendisponent hat dagegen Routine darin, den Einsatzkräften ohne jede Hektik die Einsatzstelle weiter zu vermitteln - er macht ja soetwas dutzende male am Tag - ein Hilfebedürftiger dagegen vielleicht nur einmal im Leben!

Daher finde ich, dass ein Leitstellendisponent die Möglichkeit haben sollte, möglichst viele Formen von Ortsangaben zu interpretieren und un Sekundenschnelle umzusetzen! Dabei ist der Gebrauch von Geokoordinaten in einer Zeit, wo sich auch im Outdoorbereich GPS-Geräte massenhaft verbreiten (und die alle vornehmlich mit Geokoordinaten arbeiten!) beileibe nichts ungewöhnliches mehr!

Eigentlich müsste ein Disponent ja sogar nur Googleearth öffnen und dort die Koordinaten eintippen. Dann hat er in Sekunden die Position auf der Karte! Allemal besser, als wenn er mit irgendeiner hanebüchenen Ortsbezeichnung (hinter der dritten Birke etwa 300 Meter links) etwas anfangen soll. Ich denke, die Disponenten können ja täglich erfahren, wie schwer es zuweilen ist, auf Ortsbeschreibungen von Ortsunkundigen Notrufabsetzern die Einsatzstelle zu lokalisieren.

Ich habe bereits selbst bei Verkehrsunfällen als Unbeteiligter verschiedentlich einen Notruf abgesetzt, und ich kenne auch die Stress-Situation, in der man sich dabei befindet. Da bin ich immer froh, dass an den Strassen Kilometerschilder stehen (diese kleinen unscheinbaren Dinger) an denen man sich "festhalten" kann, dazu noch bei Autobahnen die Fahrtrichtung und fertig ist die Meldung. Als Ortsunkundiger weis man nämlich oft nicht sicher, zwischen welchen Abfahrten oder Ortschaften man sich gerade befindet. Gerade in einer Stressituation hat man die besten Aussichten, etwas durcheinander zu werfen und schon sucht der Rettungsdienst 10 Minuten länger. Ähnlich sehe ich das mit den Koordinaten, wenn man eben keine Kilometerschilder hat.


Grüsse:
Thomas

Quittung
07.07.2011, 17:53
Also in Aachen ist es so dass die dortige Leiststelle nach der Alarmierung des RTHs zuerst die Adresse durchgibt und zugleich die Koordinaten die in den Navigationscomputer eingegeben werden, ob die auch geschickt werden können weiß ich nicht genau.
Weiterhin haben viele der RTW Navis verbaut die in bestimmten Zeitabständen per FMS ihre Standortkoordinaten durchgeben.
Im Nachbarkreis Heinsberg wurde vor einiger Zeit auf verbaute Navis der Einsatzort direkt per POCSAG als TVPN geschickt, seit kurzem komischerweise nicht mehr, keine Ahnung warum.

Aber ich denke jede Lst kann auf jeden Fall etwas mit GPS Koordinaten anfangen, den Anfahrtsweg geben die Disponenten schon an die alarmierten Kräfte detailliert weiter.
Etwas präziseres gibt es doch gar nicht, besser als wenn man sich vertut oder garnicht auskennt und die hinterher irgendwo falsch hingeschickt werden.

FMS-Master
07.07.2011, 18:04
Hallo!

Im Nachbarkreis Heinsberg wurde vor einiger Zeit auf verbaute Navis der Einsatzort direkt per POCSAG als TVPN geschickt, seit kurzem komischerweise nicht mehr, keine Ahnung warum.
Weil die damit ausgerüsteten Fahrzeuge nicht mehr im Dienst sind.

ABer nur weil die Leitstelle Koordinaten an Fahrzeuge verschicken kann, heißt das ja noch lange nicht das es eine möglichkeit gibt diese dort manuell einzugeben!
Die mir bekannten Leitstellenprogramme bieten alle die Möglichkeit aus einer Straße + Hausnummer die GPS Koordinaten zu machen, aber ich weiß nicht ob es welche gibt wo man als Einsatzort direkt GPS Koordinaten eingeben kann.

FMS-Master

Quittung
07.07.2011, 18:08
Ja ist mir eben auch eingefallen, es sind neue Fahrzeuge geliefert worden, die alten wurden abgeschafft, finds nur trotzdem komisch dass die das dann nicht von vornherein an Bord haben oder es zumindest umbauen, das ist doch ein technischer Rückschritt ?!

FMS-Master
07.07.2011, 19:38
Nein ist es nicht.
Die neuen Fahrzeuge sind noch besser geworden.
Mehr kann ich dazu nicht sagen.

FMS-Master

Fabpicard
08.07.2011, 01:42
Die mir bekannten Leitstellenprogramme bieten alle die Möglichkeit aus einer Straße + Hausnummer die GPS Koordinaten zu machen, aber ich weiß nicht ob es welche gibt wo man als Einsatzort direkt GPS Koordinaten eingeben kann.

ISE Cobra beispielsweise frisst so ziemlich alle Koordinateneingaben...

MfG Fabsi