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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Mobilfunkmasten im Feuerwehreinsatz



Max K.
17.04.2011, 20:07
Moin,

in letzter Zeit sind mir öfter mal Mobilfunkantennen auf Privathäusern aufgefallen, z.B. in der Art:

http://www.muehlacker-news.de/cms_media/module_bi/401/200614_0_articlegross_0000_Mobil_2%5B1%5D.jpg

Nu habe ich das mal aus Feuerwehrsicht betrachtet. Es ist ja nicht unmöglich, dass so ein Gebäude bzw. dessen Dachstuhl o.Ä. mal brennt, und man sich als Feuerwehr in die Nähe einer solchen Antenne begeben muss. Nun habe ich mal irgendwo gelernt, dass man zu HF-Sendeantennen (und vor Allem zu solchen, die man nicht einschätzen kann) einen gewissen Mindestabstand (5-10m?) einhalten sollte.

Wie sind solche Antennen zu bewerten und gibt es dafür vielleicht Abschaltmöglichkeiten für Laien (Feuerwehr)? Wie sieht in dem Falle die Einsatztaktik aus?

Danke

Panzer
17.04.2011, 20:16
Mindestabstände, wie zu allen elektrischen Anlagen beachten, sollte als Faustformel für den Eisatz reichen.

J@n
17.04.2011, 21:40
Hallo,

neben der Gefahr der Funkstrahlung sollte man bei einem Dachstuhlbrand vor allem die Konstruktion des Mastes und das nicht zu verachtende Gewicht der Technik beachten.

Gruß Jan

Ebi
17.04.2011, 21:56
Sendeleistungen
Die typische Sendeleistung einer Basisstationsantenne beträgt zwischen 10 Watt und 50 Watt.
Mobilfunkbasisstationen senden dementsprechend mit nur einem Bruchteil der Leistung von Hörfunk- und TV-Sendern, die bis zu mehreren 100.000 Watt betragen kann.
Auch der neue digitale Rundfunk DVBT (Digital Video Broadcasting-Terrestrial), der in vielen Regionen inzwischen die analogen TV-Programme abgelöst hat, sendet mit größeren Sendeleistungen als Mobilfunkanlagen.

mfg
e

Max K.
18.04.2011, 14:29
Vo vfdb gibt es übrigens ein Merkblatt zu dem Thema:

http://www.feuerwehr-ihringen.de/downloads/leitfaeden/Merkblatt_Elektromagn_Felder.pdf

Also lag ich mit den 5-10m ja schon mal nicht so verkehrt. Gelten die denn hauptsächlich in Abstrahlrichtung der Antennen (Waagerecht), oder in jeder Richtung? Weil dann würden sich ja ggf. sogar die Bewohner der Häuser im Gefahrenbereich befinden.

Digitalfunk-Bayern
18.04.2011, 14:42
Hierzu kann ich aus beruflicher Erfahrung beitragen.

Sollte es bei einem deratigem Standort zu einem Brand direkt in der Technikzelle (meist Trockenbau in F90) kommen, dann wird durch den dort installierten Rauchmelder ein Lastabwurf ausgelöst. Was heißt, dass die Sendeleistung sofort abgeschaltet wird, und eine Alarmierung des MSC ausgelöst wird.

Sollte es im Gebäude (Dachstuhl außerhalb der Technikzelle) zu einem Brand kommen, dann bleibt die Anlage in Betrieb. Es sei denn, das beim Aufbau noch ein zusätzlicher Rauchmelder im Dachstuhl eingebaut wurde. Dies wird aber nur in den seltensten Fällen realisiert, da hier Fehlauslösungen durch Staub,usw.,und der damit verbundenen Lastabwürfe zu oft vorkommen würden.

Sollte die Anlage weiter senden, ist ein Abstand wie zu sonstigen elektrischen Einrichtungen als Faustformel gut anzuwenden und zu merken. Meist werden die Strahlungsdiagramme mit den Sicherheitsabständen nicht vor Ort sein, bzw. die Sicherheitsaufkleber mit den Mindestabständen, in der Einsatzhektik nicht aufzufinden sein.

Zur Abschaltung sollte beim Eigentümer des Gebäudes, bzw. vor Ort im Zählerraum eine Notrufnummer des Netzbetreibers hinterlegt sein.

Und wie J@n schon erwähnt hat, den Antennenträger selbst, und dessen Statik nicht ausser acht lassen. Hier sind meist einige hundert Kilo Stahl verbaut, die an der Dachstuhlkonstruktion eingespannt sind. Und auch die Technikschränke incl. Backup-Akkus wiegen schnell mal 1000kg. Sollten hier Dachstuhlbalken oder Böden durchbrennen, kann da einiges runter kommen!

Bastel
30.04.2011, 09:34
Tach !!!

Zumindest zur Überschrift des Beitrags passend:

Brand am Dienstag, 26. April 2011 , im 180 Meter hohen Sendeturm
Calau, Oberspreewald-Lausitz, Brandenburg :

http://www.nonstopnews.de/meldung/13164


Gruß
Bastel