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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : ALC 8500-2: Kann gefreshter Akku Gerät zerstören?



Gerrit Peters
22.03.2011, 14:04
Mahlzeit!

Zwar nicht direkt Funk, aber die Akkus passen auch zu FuGs und das Ladegerät sollten hier auch so einige kennen.

Grundfrage vorweg:
Kann ein mit dem ALC 8500-2 aufgefrischter Akku (bei richtiger Einstellung) ein Gerät (FuG, WBK, etc.) zerstören?

Folgender Sachverhalt:
Unsere WBK (Bullard TI Commander) hat innerhalb von drei Monaten zwei Totalausfälle mit identischem Fehlerbild. Beim Einschalten der Kamera leuchtet zwar die Einschalttaste aber die Kamera fährt nicht hoch. Laut Reparatur (über 1200€ !!!) beim ersten Mal war die Netzversorgungsplatine defekt und wurde ausgetauscht. Gestern Abend ist die Kamera wieder ausgefallen...

Die Kamera ist Bj 2005 und so alt waren auch die ersten Akkus.
Ende 2008 habe ich bei drei ausrangierten 9,6V Akkus die Zellen getauscht (aus Kostengründen). 8x 2100er NIMH Sanyo HR-3U waren drin, neu eingebaut wurden 8x 2700 (bzw. 8x 2100) Sanyo HR-3U. Anschließend wurden die "neuen" Akkus mit dem ALC 8500-2 in Form gebracht. Mit den getauschten Zellen lief die Kamera anschließend immer top.

Ebenfalls 2008 haben wir direkt aus den USA Nachbauakkus importiert. http://www.batterysupplier.com/get_item_ag5447.htm Diese haben zwar nur 1200mAh, laufen aber auch super.

Was mich nun etwas wurmt, ist die Tatsache, dass die Akku im monatlichen Wechsel mit dem ALC 8500-2 aufgefrischt werden und dann der WBK wieder zugeführt werden. Dabei ist mir aufgefallen, dass die Akkuspannung bei allen Akkus nach voller Ladung bei ca. 11V liegt (statt 9,6V...). Kann dies zu Problemen führen? Die Ladung des originalen WBK-Ladegerätes scheint so eine hohe Spannung nicht zu schaffen.

Bevor hier Diskussionen auftreten: Ich möchte keine Beiträge zum Sinn oder Unsinn vom Zellentausch. Die Einstellungen am ALC 8500-2 wurden definitiv richtig gewählt.

Gruß

Melderprofi
22.03.2011, 19:41
An den Akkus kann das nicht liegen. Die 11V bei Volladung (die 11V sind übrigends nur die Leerlaufspannung, der Wert fällt unter Last sehr schnell wieder ab) entsprechen der nominalen Ladeschlussspannung. In dem Pack sind 8 einzelne Zellen, da kommen 11 V zusammen-das ist nicht außergewöhnlich.
Vll hilft es, die Akkus nach Ladung erst mal eine Stunde liegen zu lassen bevor sie auf die Kamera gesteckt werden. Mess mal die Spannung, wenn die Akkus mit dem Orginallader geladen werden ( gleich messen wenn sie "fertig" geladen sind ) .
Das wird, da es wieder der gleiche Fehler ist, im Rahmen der Reparaturgarantie laufen müssen.
Wie ist der Fehler denn aufgetreten ? Akku drauf und "klick-kaputt" ?

M

Gerrit Peters
22.03.2011, 22:23
An den Akkus kann das nicht liegen. Die 11V bei Volladung (die 11V sind übrigends nur die Leerlaufspannung, der Wert fällt unter Last sehr schnell wieder ab) entsprechen der nominalen Ladeschlussspannung. In dem Pack sind 8 einzelne Zellen, da kommen 11 V zusammen-das ist nicht außergewöhnlich.

Das hört sich ja schon mal gut für uns an...


Vll hilft es, die Akkus nach Ladung erst mal eine Stunde liegen zu lassen bevor sie auf die Kamera gesteckt werden. Mess mal die Spannung, wenn die Akkus mit dem Orginallader geladen werden ( gleich messen wenn sie "fertig" geladen sind ) .
Werde ich beim nächsten Mal mal testen.


Das wird, da es wieder der gleiche Fehler ist, im Rahmen der Reparaturgarantie laufen müssen.
Hoffentlich!


Wie ist der Fehler denn aufgetreten ? Akku drauf und "klick-kaputt" ?

Nicht nachzuvollziehen. Beim ersten Mal war die Kamera mehrere Stunden immer wieder im Einsatz (Personensuche im Dunklen). Nach Einsatzende im Gerätehaus soll der Akku leer gewesen sein und nach dem Tauschen lief sie nicht mehr hoch.

Jetzt gestern beim Dienst sollte die Kamera vorgeführt werden und schaltete dann ebenfalls nicht ein. Akkutausch brachte auch nichts...

DG7GJ
23.03.2011, 17:39
Hallo!


Grundfrage vorweg:
Kann ein mit dem ALC 8500-2 aufgefrischter Akku (bei richtiger Einstellung) ein Gerät (FuG, WBK, etc.) zerstören?

Nur wenn das Gerät noch mit am Akku hängt beim "auffrischen".
Hängt der Akku alleine am ALC8500, dann wird höchstens der Akku geschädigt.


Was mich nun etwas wurmt, ist die Tatsache, dass die Akku im monatlichen Wechsel mit dem ALC 8500-2 aufgefrischt werden und dann der WBK wieder zugeführt werden.

Ähem...tut das Not Akkus zu töten?
Die Funkton "Auffrischen" der ALC8500 ist eine brachiale Ambossmethode in einen eigentlich schon hoffnungslos ausgenudelten und defekten Akku nochmal ein wenig Leben ein zu hauchen, damit er noch so 2-3 mal halbwegs dahinvegetiert, bevor man ihn entsorgt.

Selbst ein Nagelneuer Akku, macht solch eine Auffrischung nur wenige male mit, danach ist sein Akkuleben dahin!

Man sollte die Anleitung zur ALC8500-2 genaustens konsultieren, wofür welcher Modus ist, und wie man den warum anwendet.
Der ist angebracht wenn euer 9,6V Akku irgendwo bei 3,xV rumdümpelt, im normalen Ladegerät aber innerhalb von Sekunden "voll" sein will.

An diesem Punkt gehört ein Akku entsorgt.
Wer aber noch ein, zwei mal so richtig den Saft rauspressen will, für den ist die Funktion "Auffrischen". Sonst für nix.


Die Einstellungen am ALC 8500-2 wurden definitiv richtig gewählt.

Irgendwie zweifel ich gerade daran. Kann aber auch nur daran liegen, das du nichts über den Akkuzustand bei euch geschreiben hast.

Grüße aus Dortmund

Jürgen Hüser

Melderprofi
23.03.2011, 19:59
Was ist am Programm "Auffrischen" denn falsch? Der Akku wird zuerst mit C/10 entladen, mit C/10 geladen, und dann werden noch zwei Zyklen mit C/2 durchgeführt. Die "hohen Stromimpulse" die in der Anleitung beschrieben werden, werden nur dann aktiviert wenn der Akku beim ersten Ladezyklus weit unterhalb der Leerlaufspannung liegt. Die Anleitung versteht man so, als ob die "Impulse" generell im ersten Zyklus stattfinden.Das ist aber nicht der Fall, und diese Pulse dauern auch nur wenige 100 ms an und haben max eine Stärke von 5A (mehr kann das ALC nicht). Von einer "Ambossmethode" würde ich da nicht sprechen, aber das ist Ansischtssache. Und mind. ein monatlicher Zyklus sollte man seinen Akkus schon gönnen. 1000 Lade/Entladezyklen erreicht kein NIMH-Akku, schon garnicht diejenigen die mit hohen Entladeströmen (1C oder mehr) arbeiten müssen-da macht der schnell zunehmende Innenwiderstand der NIMH-Zellen den Strich durch die Rechnung.
Der ALC8500 ist ein sehr gutes , bezahlbares Gerät bei dem die Ladeschlusserkennung sehr gut funktioniert wenn die Kontaktierungen stets sauber gehalten werden. Wer dann auch noch die Lade/Entladekennlinien versteht, sie deuten kann und weiß nach welchen Kriterien ein Akku zu beurteilen ist, ist mit dem Gerät bestens bedient. PFLICHT ist die Messmöglichkeit für den Innenwiderstand.

Wer seine Akkus allerdings "richtig gut" laden möchte kommt an Cadex-Ladern oder an denen von ACT nicht vorbei.

M

DG7GJ
24.03.2011, 00:49
Hallo!


Was ist am Programm "Auffrischen" denn falsch?

Lies selbst. Seite 21 unter Punkt 12.4.5.
Diese Funktion ist nur für Schrottakkus kurz vom entgültigen Ableben.


Der Akku wird zuerst mit C/10 entladen, mit C/10 geladen, und dann werden noch zwei Zyklen mit C/2 durchgeführt.

Jawoll. Der erste Zyklus mit C/10 hat aber keinerlei Ladeschlußerkennung, halt eben weil der ALC davon ausgeht das die Spannungswerte eh wirsch sind bei einem Akkupack wo x Zellen von tot oder schlüssig oder gar hochohmig sind.
Es wird da eisenhart nach Kapazitätsangabe und Zeit gefahren.
Und wenn ein Akku wo z.B. 5000mAh drauf steht, real nur noch durch gewöhnlichen Verschleiß 2500mAh hat?
Gnadenlose Überladung ist generell schädlich - auch wenn man nur mit C/10 überläd.
Doppelt soviel Energie ist eben doppelt soviel wie rein passt.

Wenigstens ist bei den folgenden Zyklen dann wieder die DeltaU Automatik aktiviert, wenn mit C/2 gefahren wird. Wäre das nicht, würden einige hundert Akkus tagtäglich an diesen ALC's explodieren...:-)


Die "hohen Stromimpulse" die in der Anleitung beschrieben werden, werden nur dann aktiviert wenn der Akku beim ersten Ladezyklus weit unterhalb der Leerlaufspannung liegt. Die Anleitung versteht man so, als ob die "Impulse" generell im ersten Zyklus stattfinden.Das ist aber nicht der Fall, und diese Pulse dauern auch nur wenige 100 ms an und haben max eine Stärke von 5A (mehr kann das ALC nicht). Von einer "Ambossmethode" würde ich da nicht sprechen, aber das ist Ansischtssache.

Das ist klar. Das kann eigentlich auch niemand anders verstehen.
Der Defi kommt freilich erst bei Herzstillstand...äh...wenn DEUTLICH zuwenig Spannung anliegt. So klug ist die ALC auf jeden Fall.


Und mind. ein monatlicher Zyklus sollte man seinen Akkus schon gönnen. 1000 Lade/Entladezyklen erreicht kein NIMH-Akku, schon garnicht diejenigen die mit hohen Entladeströmen (1C oder mehr) arbeiten müssen-da macht der schnell zunehmende Innenwiderstand der NIMH-Zellen den Strich durch die Rechnung.


Ja, aber doch bitte nicht mit einer Funktion, die von einem toten Akku ausgeht und daher den Akku quält!
Für solche regelmässigen Checkups nimmt man, je nach Akkutechnologie und Zeit folgendes:

Wenn 24h Zeit sind: Programm "Entladen-Laden" mit seichten C/5~C/10 Lade- und Entladestrom. Ist die optimale Beautypflege für alte NiCd und die meißten NiMH.
Nicht aber für Blei oder Bleigelakkus! Die finden es garnicht gut bis zur Entladeschlußspannung runter genudelt zu werden, für die ist das Programm "Wartung".

Hat man viel Zeit (mehrere Tage, knapp ne Woche) bis der Akku wieder ins Feld muss (NiMH, auch NiCd) ist das Programm "Zyklen" das optimale.
Ebenso seichte C/10~C/5 laden und entladen mit 4-6 Zyklen.

Generell sollte man Akkus so richtig schonend nur dann mit C/10 laden, wenn man sehr genau weis wieviel reale Kapazität der Akku noch hat.
Denn selbst wenn die DeltaU-Automatik aktiv ist, funktioniert die Ladeschlußerkennung bei derart niedrigen Ladeströmen nicht.

Kennt man die reale Kapazität nicht, und muss sich auf DeltaU verlassen, sollte man den Ladestrom nicht unter C/5 ansetzen.

Andere Akkutechnologien wie LiIon, LiPo, LiFePO...huh....
Mit den Origninalvorgaben bezüglich Entladeschluß- Ladeschluß- und Erhaltungsspannung ist nicht jeder x-beliebige Akku dieser Technologie zu laden.
Je nach dem was man da für einen Klotz drann hängen will, kommt man also nicht darum herrum diese Parameter an zu passen.
Aber dafür sollte man sich auf alle Fälle gut einlesen und irgendwie das Datenblatt der Zellen, die man da gerade hat, auftreiben. Alles andere grenzt an Zellenmord - oder im schlimmsten Fall an Brandstiftung.

Keine Frage - der ALC8500-2 ist auf jeden Fall ein Lade- und Wartungsgerät, welches _in seiner Preisklasse_ schon sehr herrausragend ist.
Er hat einige Kritikpunkte aus meiner Sicht, aber die beschränken sich eher auf die Bedienbarkeit und die Menuestruktur.
Von daher bediene ich das Teil zu 95% ausschließlich über die Software.
Da hat man alle Werte auf einen Blick, und kann eine Aktion mit wenigen Klicks starten.
Am Gerät selbst...herrje...das Leben ist zu kurz um sich mit solchen Menuekrämpfen rumschlagen zu müssen.

Grüße aus Dortmund

Jürgen Hüser