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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Funkmast => Zentrale, größer 50m wegen Optik



Krümel
21.03.2011, 22:37
Hallo,

im Rahmen unseres Umbaus soll unser Funkmast versetzt werden. Dabei ergibt sich eine Leitungslänge vom Mast zur Zentrale von mindestens 50m. Das Argument war, das die Antenne optisch nicht passt.

Meiner Meinung nach völliger Unsinn. Denn soweit ich gelernt habe nimmt die Leitungsdämpfung proportional zur Länge zu. Auch der Einsatz von aktiven Verstärkern führt zu einer zusätzlichen Rauschleistung, außerdem müssen diese dauerhaft mit Spannung versorgt werden.

Wie würdet ihr argumentieren. Ich bräuchte dazu noch ein paar aussagekräftige Quellen.

paffenholz
22.03.2011, 09:36
Hallo,

aus dem hohlen Bauch heraus würde ich mal sagen, da Kabellängen von 50 bis 100 m eigentlich unproblematisch sind - aber vorausgesetzt, es werden höchstwertige Kabel nach MIL-Standard mit geringer Dämpfung verwendet.

Das kann unter Umständen sogar bedeuten, das im Vergleich zu der alten Anlage (wenn RG58 oder RG213 verbaut wurde) der Verlust trotz wesentlich längerer Leitung geringer ist.

Beste Grüße

Klaus

Krümel
22.03.2011, 10:40
Hallo,

ja okay. Daran habe ich auch gedacht.
Dann müssten teurere Kabel mit niedrigem Dämpfungskoeffizienten verwendet werden.

Aber ein zentraler Standort der Antenne ist meiner Meinung nach sinniger, oder sehe ich das falsch? Es gibt nämich keinen trifftigen Grund dafür.

Argumentiert wurde, wie gesagt aufgrund der Optik. Meiner Meinung nach geht die Funktion aber vor der Optik.

Gruß

MasterOfFire
22.03.2011, 11:47
Das Argument war, das die Antenne optisch nicht passt.



Ich bin nicht in der Feuerwehr weil die so ne komische Antenne aufem Dach haben..

Hallo gehts noch ?? Optik..... ???


Sorry aber wen ich sowas hör.... geht mir es Messer im Sack uff.....

Aber 50 m sollten kein problem sein mit hochwertigem Kabel.

Krümel
22.03.2011, 11:49
Ich bin nicht in der Feuerwehr weil die so ne komische Antenne aufem Dach haben..



O-Ton Architektin mit der Optik.

DG7GJ
22.03.2011, 19:16
Hallo!


im Rahmen unseres Umbaus soll unser Funkmast versetzt werden. Dabei ergibt sich eine Leitungslänge vom Mast zur Zentrale von mindestens 50m. Das Argument war, das die Antenne optisch nicht passt.

Najaaa...es mag ja viele Gründe für alles mögliche geben.
Aber um himmels Willen...um was für eine Antenne geht es denn da?
Ein 25m Schleuderbetonmast versetzt man nicht mal eben so!

Sorry...kann mir da die Antenne gerade nicht vorstellen.


Meiner Meinung nach völliger Unsinn. Denn soweit ich gelernt habe nimmt die Leitungsdämpfung proportional zur Länge zu. Auch der Einsatz von aktiven Verstärkern führt zu einer zusätzlichen Rauschleistung, außerdem müssen diese dauerhaft mit Spannung versorgt werden.

Hulap...ähm...ja, je länger das Kabel, um so höher die Dämpfung, klar. Gibt aber Kabel und Kabel!
Und aktive Verstärker...ähem...wie sollen die denn gebaut sein?
BOS will doch - zumindest auf 4m - immer und ständig Vollduplex (Gegensprechen) haben.
Solche Verstärker müssten also Bandselektiv sein...also quasi ein- und Ausgangsseitig jeweils eine Duplexweiche aufweisen.
Das ist nicht nur teuer - nö. Man müsste die Frontplatte des Funkgerätes am anderen Ende hinter einer Stahltür verschließen, damit auch niemalsnicht irgendjemand von UbG nach ObG oder UW oder OW schaltet - das würde dann nämlich gut brutzeln.

Nein, die einzig vernünftige Lösung ist anständiges Antennenkabel.
Schau dir z.B. mal an, welche Kabelinstallationen in großen Polizeirevieren, Innenministerien und manch noble Notrufzentrale zu finden ist.
Da findest du kein RG-213, erst recht kein RG-58.
Nöp...das sind Kabel, wenn einem da nen Meter von auf den Fuß fällt, sind ein paar Knochen kleiner.

Standard für solche Festinstallationen wäre z.B. LCF78-50JA.
Dämpfungswerte je 100 Meter:
4m Band = 1,07dB
2m Band = 1,53dB
70cm Band = 2,54dB

Und - je nach Menge - lasche 7€ je Meter ist m.E. nicht wirklich "teuer" für soein Geschoss.

Aber schon bissel übertrieben...für 4m+2m auf nur 50m, würde auch schon "handliches" LCF12-50JA vollauf reichen. Dämpfungswerte wieder auf 100m Länge:
4m Band = 2,02dB
2m Band = 2,87dB
70cm Band = 4,71dB

Kostet dann noch etwa halb soviel wie das 7/8", also grob 3,50€/m.

Grüße aus Dortmund

Jürgen Hüser

Krümel
22.03.2011, 19:47
Hallo,

vielen Dank für den ausführlichen Beitrag.
Okay, also es gibt noch Kabel, die entsprechend dann verlegt werden können, die sind nach deinen Ausführungen dann wohl etwas teurer ls so ein 0815 Rg58 Kabel.

Aber wenn dann die Leute den Preis hören für so ein Kabel werden sie sich denk ich nochmal überlegen, ob dieser Mast versetzt werden soll.

Es handelt sich dabei um keinen Betonmast, sondern um ein Stahlrohr, das ca. 15-20m hoch ist und mit Seilen abgesichert ist.

Trotzdem finde ich das Argument unpassend und den Aufwand nicht wert die Sache umzubauen. Zu dem entstehen wohl mehr kosten.

Gruß

Melderprofi
22.03.2011, 20:30
Der Architektin würde ich helfen...auf ein Feuerwehrhaus gehört eine Sirene, ein Schlauchturm und eine Antenne:-) sie scheint sich ja richtig Mühe zu geben.
Muss denn der Mast überhaupt so groß sein? Ist die Funkausleuchtung so schlecht? Was soll noch alles auf die Antennenanlage mit dazu?
Wenn der Mast versetzt wird solltet ihr das 7/8" Kabel verwenden. Denkt an Tetra (70cm-Band) , dort ist die Dämpfung höher; 2dB Unterschied sind schon was.


M

Sprechwunsch
22.03.2011, 22:00
Nöp...das sind Kabel, wenn einem da nen Meter von auf den Fuß fällt, sind ein paar Knochen kleiner.

Wie schwer da 10m von wirklich sind interessiert mich jetzt mal.

Das ist ja bei euch wie bei Apple. Function follows form.

Krümel
22.03.2011, 23:53
Hallo,

unsere Zentrale wird bei Unwetterlagen besetzt, daher war bis jetzt immer eine stationäre 2m und 4m Antenne installiert. Soll auch erst einmal so bleiben.

Zusätzlich soll eine Tetra Antenne vorgesehen werden.

btw: Anschlüsse an die Tetra Antenne mit üblichen PL,UHF Steckern?

Gruß

DG7GJ
23.03.2011, 17:30
Hallo!


Wie schwer da 10m von wirklich sind interessiert mich jetzt mal.

Nun, das Gewicht ist es weniger - im Gegenteil. Viel Luft drinn, daher schön leicht.
Aber dafür hart...

Das 1/2" liegt bei 220g/m, also 10m Ring dann 2,2Kg.
Das 7/8" legt 480g/m auf die Wage, bei 10m also 4,8Kg.

Eventuell montierten Stecker nicht mitgerechnet...der wiegt je nach Type alleine schonmal ebenso viel wie 1-2m Kabel..:-)

Grüße aus Dortmund

Jürgen Hüser

Hallo!



Zusätzlich soll eine Tetra Antenne vorgesehen werden.

Dann definitiv ein 7/8" zum Mast und an den Enden jeweils passende Bandweichen.
Also 4m + 2m + Tetra gemeinsam über das Kabel.




btw: Anschlüsse an die Tetra Antenne mit üblichen PL,UHF Steckern?


Himmel....Aua!
Freilich nicht...da gehören sich ausschließlich mindestens Marken N-Steckverbinder.
Mit Marken meine ich Telegärtner, RFS, Andrew, Kathrein, Procom.
Keinesfalls Nonamezeugs von Reichelt/Pollin/Conrad oder gar Amazon..:-)

Grüße aus Dortmund

Jürgen Hüser

Melderprofi
23.03.2011, 18:17
Die Tetra Antenne haben übrigens einen N-Anschluß,so wie es sein soll

M

DG7GJ
23.03.2011, 18:22
Hallo!


Es handelt sich dabei um keinen Betonmast, sondern um ein Stahlrohr, das ca. 15-20m hoch ist und mit Seilen abgesichert ist.

Hmm...ja...
Ich stelle mir da gerade so diverse Altkreationen von Hinterhofhandwerkern mit ihrer Betriebsfunkantenne vor.
15~20m alter, verwitteter, dürr in der Gegend hängender Mast.
Keine Frage: Sowas sieht alles andere als "wohltuend" aus...vor allem wenn ein Architekturkünstler die optische Wonne beim Blick auf sein Kunstwerk in Gefahr sieht..:-)


Trotzdem finde ich das Argument unpassend und den Aufwand nicht wert die Sache umzubauen. Zu dem entstehen wohl mehr kosten.

Nun, eine sinnvoll positionierte Antenne ist in eurem Fall halt Vorraussetzung um in Sonderlagen oder Katastrophenfällen effektiv zu arbeiten.
Wenn der Archtektin die Antenne nicht gefällt, dann soll sie Sich was einfallen lassen.

Ein schöner, gerader, meinetwegen kunstvoll-bunt-bemalten 20m Schleuderbetonmast, so richtig mit Wartungssteige hätte doch was.
Vielleicht könnte man sogar eine Montageplattform raus schlagen.

Könnte man noch Antennenplätze an Mobilfunkbetreiber vermieten, den Mast selber als Werbefläche vermieten. Ohej...vielleicht pachtet ja auch jemand Nutzungsrechte um kommerziell von dort droben Bunjeesprünge verkaufen zu können..:-)

Alles nur eine Frage der Argumentation..;-)

Grüße aus Dortmund

Jürgen Hüser