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k-serv
03.02.2011, 09:11
Hallo,

stimmt es tatsächlich das in manchen Bundesländern parallel zum Tetra-BOS System weiterhin 2m-Digitalalarmierungsnetze aufgebaut werden?

Dieses wurde in verschiedenen Threads so beschrieben, stößt bei mir aber auf völliges Unverständnis. Kann mir das mal jemand erklären?

Gruß Knut

HLF49/1
03.02.2011, 09:34
Hallo Knut,

es sieht so aus als ob sich manche Regierung vor der Inhouse Versorgung von Tetra drücken will und baut daher lieber z.B. das Swissphone Netz auf. Dieses System läuft ja bereits in mehreren Ländern und man hätte daher auch Ansprechpartner.
Vorstellbar wäre auf das e*bos System (altes Quix). Hier wären bereits Sendemasten vorhanden und könnten wieder mit der 70cm Frequenz betrieben werden.

bonafide
03.02.2011, 09:45
hallo knut,
momentan ist es so das alle bundesländer ausser bayern und hessen
den tetra-funk zwar einführen aber über 2m oder 70cm weiter alarmieren.

bayern und hessen wollen eine komplette tetra lösung, also auch die
alamierung via tetra.
was allerdings noch in den sternen steht ist ob sie diese bekommen wird.
bisher gibt es zum beispiel nur einen einzigen hersteller für melder im tetra netz. (oelmann)und der hat auch nur eine versuchsreihe gebaut.
desweiteren kommt dazu das eine ausbaustufe bis zur alarmierung erheblich teurer wird....

http://www.stmi.bayern.de/sicherheit/innere/digitalfunk/

http://www.bdbos.bund.de/cln_090/DE/Home/homepage__node.html?__nnn=true

k-serv
03.02.2011, 09:49
Hallo Knut,

es sieht so aus als ob sich manche Regierung vor der Inhouse Versorgung von Tetra drücken will und baut daher lieber z.B. das Swissphone Netz auf.

Und warum ist die Inhouse-Versorgung im 2m-Band wesentlich besser als im 70cm-Band? Oder sind hier Inhouse-Lösungen günstiger?

Gruß Knut

sebbel2
03.02.2011, 10:29
Hallo,

günstiger dürfte eine höhere Versorgungsdichte in einem Pocsag-Netz gegeüber Tetra sicher erreichbar sein.

Noch dazu gibt es eben, wie oben schon beschrieben, entsprechende Endgeräte in breiter Palette. Ebenfalls ist das Pocsag-System ja auch schon jahrzehnte erprobt und vor allem verfügbar.

Bei uns soll nun in naher Zukunft auf Poc umgestiegen werden. (Geplant eigentlich noch um den Jahreswechsel 11/12).
Bei uns steht noch kein Tetra-Netz, somit wäre es derzeit vom zeitlichen her auch nicht möglich, die Alarmierung darauf aufzubauen.

Der Planung nach wird bei uns das Alarmierungsnetz vor dem Tetra-Netz in Betrieb gehen.

Von der Ausleuchtung her denke ich ist es wesentlich einfacher und günstiger evt. örtliche bestehende Löcher mittels recht günstiger DAUs zu stopfen als das Tetra-Netz überörtlich aufzublasen.

Piepser09
03.02.2011, 12:37
Endgeräte bei POCSAG in breiter Palette, meinst Du damit von verschiedenen
Herstellern ??? Ich lach mich tot, im gleichen Atemzug wird von Swissphone
Netzen geredet...

sebbel2
03.02.2011, 16:28
Hallo,

ich bin jetzt eigentlich von Poc allgemein ausgegangen, nicht in Bezug auf ein Swiphone-Netz.
Ist ja niemand gezwungen, ein Swissphone-Netz aufzubauen...

Und da hast Du doch eine recht reichhaltige Auswahl verschiedener Hersteller und Endgeräte?!? Im Gegensatz zu den Tetra alle mal...

F64098
03.02.2011, 18:18
Man kann sehr wohl ein Netz bei Swissphone kaufen und alle verfügbaren DME darin vernünftig betreiben, wenn man auf die proprietären Alarmierungsverfahren Express-Alarm und DiCal-IDEA verzichtet.

MfG

Frank

FunkerVogth
03.02.2011, 19:57
Hallo Knut,

es sieht so aus als ob sich manche Regierung vor der Inhouse Versorgung von Tetra drücken will und baut daher lieber z.B. das Swissphone Netz auf. Dieses System läuft ja bereits in mehreren Ländern und man hätte daher auch Ansprechpartner.
Vorstellbar wäre auf das e*bos System (altes Quix). Hier wären bereits Sendemasten vorhanden und könnten wieder mit der 70cm Frequenz betrieben werden.

Die wollen sich nicht drücken, die denken einfach realistisch und setzen nicht auf etwas, dessen Vorraussetzungen noch nicht mal geschaffen sind und auch nicht (so schnell) werden.

MiThoTyN
03.02.2011, 20:07
Weitere Aspekte sind:

1.) Redundanz: Wenn TETRA mal ausfält, kannst du mit POCSAG immernoch alarmieren. Im 4m BOS-Band konnte man bei Netzausfall noch lokal mit entsprechendem FuG alarmieren, dass ist bei Tetra nicht mehr so einfach möglich.

2.) Kosten: Warum sollen die Bundesländer/Landkreise, die ein bestehendes POCSAG Netz haben, auf TETRA umsteigen und ihr altes Netz wegwerfen? Bei 4m mag es viele Gründe dafür geben (oder auch nicht, Ansichtssache), bei POCSAG nicht einen.

Gruß Joachim

FunkerVogth
03.02.2011, 20:12
Ich wage mal eine Prognose.......letztendlich werden alle POCSAG haben.
Sorry, ich glaube bei Hessen und Bayern nicht dran.

MiThoTyN
03.02.2011, 20:15
So? Hast du etwas Zweifel an TETRA? ;-)

[Ironie aus]

Ich bin auch mal gespannt. Infos, wie es mit der TETRA-Alarmierung aussieht, bekommt man ja keine. Angeblich sollchen sich 12 Interessenten aus der Industrie gemeldet haben.... Bin mal gespannt was davon übrig bleibt.

Ich hätte auch lieber POCSAG, aber die hohen Herren halt nicht...

Ich glaub auch erst daran, wenn ich meinen TME in den Händen halte.

Gruß Joachim

F64098
03.02.2011, 20:24
Bei nüchterner Betrachtungsweise ist die TETRA-Alarmierung ein totgeborenes Kind, da als Nutzer letztlich nur die Feuerwehren und das THW übrigbleiben. Um auf allen Ländereien Inhouse-Versorgung zu garantieren, ist das System zu teuer und die Anzahl der Nutzer zu gering. Da einige/viele/die meisten (?, bin gerade zu bequem zum Nachschauen) Brandschutzgesetze die Landkreise mit der Errichtung und Unterhaltung der Alarmierungsnetze beauftragen, besteht für den Bund/die Länder nicht unbedingt die Pflicht, GAN4 zu bauen.
Und ganz ehrlich, als Verantwortlicher des Landkreises ist mir wesentlich wohler, wenn ich über das Alarmierungsnetz die Hoheit habe und nicht zum Bittsteller unterster Kategorie degradiert werde, wenn ich Erweiterungen/Ergänzungen haben möchte.
Die Kosten für ein POCSAG-Netz sind über die Laufzeit hinweg gesehen eher lächerlich.

MfG

Frank

k-serv
03.02.2011, 20:35
Bin ich eigentlich der einzige der sich auf Tetra freut?

Quietschphone
03.02.2011, 23:39
Servus!

Wenn Du mit TETRA in diesem Zusammenhang die Alarmierung über TETRA meinst: Ja, wahrscheinlich nicht der Einzige, aber mit vielen Gleichgesinnten darfst Du wohl nicht rechnen.
Ich freu' mich ehrlich gesagt weder auf meinen bayerischen TME noch auf meinen bayerischen DME, da wir hier eine leckere 4m-Gleichwellenanlage haben, die man höchstens aufgrund mangelnder Funkdisziplin oder fehlender ELR mit FMS in die Knie zwingt.
Hätte man damals mit Einführung GW gleich FMS eingeführt müsste man sich heutzutage nicht über ellenlange "Florian 123 von Florian Hastdunichtgesehen44/1 -- Hier Florian 123 kommen -- Florian Hastdunichtgesehen44/2istanderEinsatzstelleangekommenkommen -- Verstanden -- Ende mit Florian 123--Telefonate" herumplagen.

Gruß
Alex

feuerball
04.02.2011, 00:39
Am schlimmsten finde ich es bei Veranstaltungen wie Hexenfeuer 30.4 immer wenn die ganzen kleinen Dorf FFW´s die sonst kaum mal raus fahren sich immer bei der Leitstelle abmelden auf S1 und dann wieder zurück auf S2.

Aber das die Alarmierung dann nicht mehr auf dem gleichen Kanal ist wie der Funkverkehr wie bei uns jetzt 4m Funk 2m alarmierung ist manchmal ganz gut.

29 September oder so letzten Jahres wo noch alles Analog gemacht wurde hat der Funk stundenlang nicht still gestanden und wenn dann noch viele Wehren die kein Alarmfax haben raus mussten hat es manchmal 10 Minuten gedauert bis die ihren Einsatzauftrag bekommen haben.

HLF49/1
04.02.2011, 06:14
Quietschphone dann habt ihr ja die gleiche Gaudi wie wir.Seit 1.12.2010 haben wir mit 2 anderen Landkreisen zusammen eine ILS.Es hat zwar jeder Landkreis einen extra FW Kanal auf 4m, aber darüber laufen Funk und Alarmierungen. FMS, das wollen die Streifenhörnchen nicht da ja bald Tetra kommt.Somit haben wir jetzt auch für kleinere Einsätze 1000 Funksprüche S1-S4!??!

So nächstes Thema,
ich persönlich würde mir in Bayern weiterhin den 4m Funk wünschen mit FMS und dazu eine 2m digital Alarmierung -wenn möglich unverschlüsselt :-)


Kann jemand aus München einen kleinen Bericht über die Tetratests posten???

nederrijner
04.02.2011, 08:41
Ich sehe Tetra auch entspannt entgegen, allerdings kann ich es auch absolut nachvollziehen, wenn z. B. Kreise und kreisfreie Städte in NRW jetzt POCSAG aufbauen (Viersen?) oder in den vergangenen Jahren aufgebaut haben (z. B. Wuppertal). Den Aufwand, den man zusätzlich treiben muss, um Tetra alarmierungsfähig zu machen, kann ich nicht abschätzen, aber ich gehe davon aus, dass die entsprechenden Stellen sich das durchaus gut überlegt haben.

tm112
04.02.2011, 10:11
Kann jemand aus München einen kleinen Bericht über die Tetratests posten???

Was willst Du wissen - wann man endlich damit beginnen will?

bonafide
04.02.2011, 11:49
nochmals hallo zusammen,

also tetra als fahrzeug/einsatzstellenfunk wird kommen das ist so sicher wie
das amen in der kirche.
der fahrzeugfunk wird zuerst anlaufen und irgendwann wird der lokale einsatzstellenfunk
mit übernommen.

komme auch aus bayern (lk nu) und was ich nicht versteh das sie nicht das
4m band zum alarmieren behalten.

aber wenn ich wählen könnte zwischen tetra und pocsag (2m oder 4m)
würde ich auf jeden fall pocsag bevorzugen.
was jetzt amtlich sein dürfte ist das es keine aktive alarmierung im tetra geben wird.

bonafide

HLF49/1
04.02.2011, 11:58
Was willst Du wissen - wann man endlich damit beginnen will?

Ich bin verwirrt, das sollte doch bereits seit Dezember 2010 anlaufen und dann über 6 Monate getestet werden?

k-serv
04.02.2011, 12:35
Ich bin verwirrt, das sollte doch bereits seit Dezember 2010 anlaufen und dann über 6 Monate getestet werden?

In München wurde bereits Mitte 2010 ein größerer Testbetrieb gestartet, seit Ende 2010 läuft ein sog. erweiterter Probebetrieb, bei welchem auch dioe HiOrgs integriert wurden. Außerdem wurde auf dem Oktoberfest eine mobile Basisstation errichtet und der Einsatzstellenfunk dort mit Tetra betrieben. Allerdings bei der Polizei.

In Bayern wird der Netzaufbau und die damit zusammenhängenden Probebetriebe vornehmlich durch die Polizei betrieben. Vielleicht bekommt der eine oder andere Feuerwehrler oder RDler davon so wenig mit....

Wen es interessiert : www.digitalfunk.bayern.de

Gruß Knut

tm112
04.02.2011, 13:43
Wen es interessiert : www.digitalfunk.bayern.de
Gruß Knut

Danke Knut. Das war echt hilfreich. Nur finde ich da keinen Erfahrungsbericht. Warum wohl?

Gemessen daran, in wie vielen Fahrzeugen der nichtpolizeilichen BOS bereits MRTs eingebaut sind, reden wir nach wie vor von Ereignissen, die in der Zukunft möglicherweise stattfinden können.
Auch in der ILST besteht derzeit keine Möglichkeit über TETRA zu kommunizieren.

Wir sind derzeit dabei einige Führungsfahrzeuge für den RDB München auf TETRA _vor_zurüsten.
Das beschränkt sich allerdings auf den Einbau der Verbindungskabel und der Kombiantennen.
Da eine verbindliche Entscheidung nach den Herstellern der Endgeräte immer noch aussteht, steht auch der Aufwand für diese Vorrüstung meiner Ansicht nach in keinem Verhältnis zum derzeitigen Nutzen.

Auch seitens der polizeilichen BOS mehren sich die unzufriedenen Stimmen. Man merkt langsam, dass mit TETRA lange nicht alles erfüllbar sein wird, was vorgepredigt wurde. Ebenso wird es schwierig alle bisher gekannten Vorteile des Analgogfunks mit vertretbarem Aufwand damit abzubilden.

Stichwort TETRA Paging - denn das war mal Ursprung dieses Threads: Das wurde zum Oktoberfest 2009 14 Tage lang getestet. Seitdem nicht mehr. Dazu gibt es seitens der Tester ernsthafte Kritikpunkte zur Inhouse-Versorgung, Netzbelastung udn Akkustandzeit.

Quietschphone
04.02.2011, 15:22
Dazu gibt es seitens der Tester ernsthafte Kritikpunkte zur Inhouse-Versorgung, Netzbelastung udn Akkustandzeit.Servus Thomas,

was aber niemals nach aussen so offen kommuniziert wurde, wie die grandiosen Ankündigungen der Tests in den Newslettern vom StMI und unserem Joachim...

Gruß
Alex

HLF49/1
04.02.2011, 15:42
Ihr nehmt mir alle Illusionen. Das heißt wir werden mit dem angeblichen Test nur verar?????
Das ist ja ein Ding.So wie es im Internet steht müßten ja bald alle Fhz (aller BOS) in München mit Tetra ausgestattet sein!??!
*Depri*

MiThoTyN
04.02.2011, 16:31
"Verarscht" würd ich so nicht sagen. Es ist wie mit allem, was öffentlichkeitswirksam präsentiert wird. Man will sich positiv darstellen, macht ne Veranstaltung mit viel Gedöns, wichtigen Leuten und symbolischen Gesten und betitelt das ganze aussagekräftig.

Siehe hier:

http://www.hmdi.hessen.de/irj/HMdI_Internet?rid=HMdI_15/HMdI_Internet/nav/689/68947739-e7ae-c21f-012f-31e2389e4818,1a575b67-6cc5-b21f-012f-31e2389e4818,,,11111111-2222-3333-4444-100000005003%26overview=true.htm&uid=68947739-e7ae-c21f-012f-31e2389e4818

Hört sich ja alles ganz pompös und wichtig an. ABER:

Unsere Feuerwehr hat die Branddirektion im Januar besucht. Unser "Reiseführer", selbst bei der BF etwas "höheres", weiß von ein paar Geräten, die irgendwo im Schrank liegen und/oder ggf. auf irgendeinem Fzg eingebaut sind.

Die Mitarbeiter der Leitstelle, die an diesem Abend Dienst taten, wussten von nix. Die normalen Arbeitsplätze der Leitstelle können auch nach wie vor kein Tetra. Es konnte von denen aber auch keiner sagen, wer in Frankfurt wann mit Tetra funkt oder bisher gefunkt hat.

Wie denn auch, wenn es auch in Frankfurt noch nicht ausreichend Basisstationen gibt, da diese ebenfalls immernoch im Aufbau sind, was man uns wiederum sagen konnte.

Gruß Joachim

FunkerVogth
04.02.2011, 18:12
Ich sehe Tetra auch entspannt entgegen, allerdings kann ich es auch absolut nachvollziehen, wenn z. B. Kreise und kreisfreie Städte in NRW jetzt POCSAG aufbauen (Viersen?) oder in den vergangenen Jahren aufgebaut haben (z. B. Wuppertal). Den Aufwand, den man zusätzlich treiben muss, um Tetra alarmierungsfähig zu machen, kann ich nicht abschätzen, aber ich gehe davon aus, dass die entsprechenden Stellen sich das durchaus gut überlegt haben.

Natürlich kann man das nachvollziehen. Man setzt auf das was Zukunft hat. Das andere sind nur dahingepustete Luftschlösser. Ergo ist die Wahl doch einfach, oder?

FireFighter_NEA
04.02.2011, 18:38
Hallo,

hier ein paar Informationen zur Tetra Alarmierung in Bayern, allerdings sind diese schon ein halbes Jahr alt, unteranderm das Ergebnis des Tetra Paging Testes:
http://www.lfv-bayern.de/cms/fachbereiche/fachbereich_07/digitalfunk/Informationstagung_Digitalfunk_2010/Alarmierung%20in%20TETRA.pdf

tm112
04.02.2011, 20:41
Ihr nehmt mir alle Illusionen. Das heißt wir werden mit dem angeblichen Test nur verar?????
Das ist ja ein Ding.So wie es im Internet steht müßten ja bald alle Fhz (aller BOS) in München mit Tetra ausgestattet sein!??!
*Depri*

Das macht frühestens dann Sinn, wenn:

1) Ein funktionierendes Alarmierungskonzept verbindlich feststeht. Sonst zahlt man für das alte und das neue Netz zusätzlich.
2) Auch die Leitstelle an TETRA angebunden ist. Sinnvollerweise nicht mit MRTs, sondern über einen direkten Netzzugang, damit Fleetmapping/-management überhaupt erst möglich wird. Sonst wird man mit TETRA in der Tat nur sprechen können.

Vera****t würde ich nicht sagen. Vielmehr ist es so:
Alle Informationen, die von offizieller Seite herausgegeben werden, stellen ausschließlich die positiven Seiten dar. Kritikpunkte zu beleuchten wird nicht zugelassen. Das ist ausdrücklich so gewollt. Früher war das mal Aufgabe des Propagandaministeriums.

Übrigens war es auch mal geplant spätestens im Jahr 2000 nur noch integrierte Leitstellen im Lande Bayern zu haben.

tm112
04.02.2011, 21:19
Servus Thomas,

was aber niemals nach aussen so offen kommuniziert wurde, wie die grandiosen Ankündigungen der Tests in den Newslettern vom StMI und unserem Joachim...

Gruß
Alex

Sorry Alex,

Wie lange lebst Du schon in diesem unseren Lande, als dass Dich sowas ernsthaft in Verwunderung versetzen könnte?

In den Newslettern liest Du z.B. mit Herausgabedatum Mai die Ankündigung einer Umsetzung für März des selben Jahres, die zum Termin der Veröffentlichung immer noch nicht verwirklicht wurde. Wer schreibt solche Newsletter - Die Praktikantin?

Mit der extrem euphemistischen Informationspolitik und Null-Toleranz gegenüber etwaigen Bedenkenträgern säht man förmlich den Nährboden für unsere ach so geliebten "Wutbürger". Das Potential der sich spontan bildenden Bürgerinitiativen gegen die Basisstationsstandorte hatte man von Anfang an nicht mal unterschätzt, sondern höchst effektiv wegignoriert. Dass gerade das jetzt zum ernsthaften Problem wird (siehe aktuelles Rundschreiben), hätte ich ganz zu Anfang in dieser Ausprägung nicht erwartet. Ob allerdings zum jetzigen Zeitpunkt ein Rundschreiben mit Informationen, die zu Anfang eines solchen Projekts hätten fließen sollen, noch viel bewirken kann, bleibt abzuwarten.

Na dann - schönen Gruß

FunkerVogth
04.02.2011, 21:30
Modell Deutschland halt.......wie immer.

tm112
05.02.2011, 10:36
http://www.lfv-bayern.de/cms/fachbereiche/fachbereich_07/digitalfunk/Informationstagung_Digitalfunk_2010/Alarmierung%20in%20TETRA.pdf

S.74 (6 von 9): Da darf sich jeder selbst überlegen, ob er er ein Auto kaufen möchte, dessen Eindruck euphemistisch "durchweg positiv" ist - bei 12% Versagensrate. Frei nach dem Spruch: "Nicht geschimpft ist gelobt genug". Während des 14-tägigen Tests sind das immerhin 44 Alarmierungen, die nicht empfangen wurden: 3 im Freien, 20 im Gebäude und 21 im Fahrzeug. Man bedenke, dass die nächste TETRA Basisstation nur rund 250m entfernt vom Testgebiet liegt. Nach dem in GAN4 ausgebauten Netzabschnitt soll ein Betrieb von Handsprechfunkgeräten in Gebäuden in Gürteltrageweise möglich sein. Die zu erwartende deutliche Verschlechterung beim Einsatz von TETRA Pagern ist mit diesem Versuch bestätigt.

FunkerVogth
05.02.2011, 12:15
S.74 (6 von 9): Da darf sich jeder selbst überlegen, ob er er ein Auto kaufen möchte, dessen Eindruck euphemistisch "durchweg positiv" ist - bei 12% Versagensrate. Frei nach dem Spruch: "Nicht geschimpft ist gelobt genug". Während des 14-tägigen Tests sind das immerhin 44 Alarmierungen, die nicht empfangen wurden: 3 im Freien, 20 im Gebäude und 21 im Fahrzeug. Man bedenke, dass die nächste TETRA Basisstation nur rund 250m entfernt vom Testgebiet liegt. Nach dem in GAN4 ausgebauten Netzabschnitt soll ein Betrieb von Handsprechfunkgeräten in Gebäuden in Gürteltrageweise möglich sein. Die zu erwartende deutliche Verschlechterung beim Einsatz von TETRA Pagern ist mit diesem Versuch bestätigt.

Dann schick das mal an die Träumer in Hessen.

tm112
05.02.2011, 12:47
Dann schick das mal an die Träumer in Hessen.

Nicht nötig. Auch in Hessen gibt es Leute mit technischem Background. Das Dilemma liegt doch ganz wo anders. Die Fachleute wissen es - aber den Entscheidern an höchster Stelle ist das egal. Die hessischen Kollegen, die deren IM mit fachlich fundierten Fragen und Eingaben "belästigt" haben, wurden mit vorgefertigten Antworten aus der Schublade abgespeist, die sich inhaltlich nicht im Geringsten mit den ursprünglichen Fragen auseinandergesetzt hatten. Lässt man dann noch nicht locker, kommt Stufe 2: Der Ton wird rauher. Um die ein oder andere Drohung aus einem Antwortschreiben herauszulesen bedarf es nun keiner Phantasie mehr. Die vorerst letzte Stufe ist dann die Streichung aus dem Verteiler, auf Antworten wartet man vergebens, man wird zu keiner Veranstaltung mehr eingeladen: Wer mault, fliegt. Das nenn' ich "zeitgemäße" Informationspolitik. Die Ironie möchte man mir an dieser Stelle nachsehen.

Es gibt einen Grund, warum binnen 20 Jahren TETRA niemand ernsthaft überlegt hat ein reines Sprech- und Datenfunksystem für Paging zu mißbrauchen - aber den deutschen BOS verkauft man das jetzt als _die_ Erfindung.

Ich möchte noch eins zu bedenken geben: Der gleiche Hersteller hatte vor rund 15 Jahren schon mal damit geworben, dass FMS-Alarmierung _das_ Alarmierungsmittel der Zukunft werden wird. Eine Infrastuktur, kürzere Alarmierungsdauer, höhere Flexibilität, etc ... Richtig glauben konnte das damals schon niemand. Zudem hatte nur dieser Hersteller als einziger die Endgeräte dafür im Angebot. Die Realität wurden Insellösungen. Nach Abkündigung des Produkts und Fehlen eines Nachfolgers stehen die Betreiber solcher Insellösungen notgedrungen vor einer Grundsatzentscheidung um ihre Alarmierung sicherzustellen. Vielleicht fällt dem ein oder anderen eine Parallele zum TETRA Pager auf.

FunkerVogth
05.02.2011, 14:11
Moin.

Ja, solche "Maulkorb-Erlasse" und ähnliches wie Du beschreibst, soll es auch im Pilotprojekt hier gegeben haben.

Wir werden es nicht ändern, das "Oberflächliche (oder die Dummheit)" regiert und der brave Knappe folgt und stellt sich nicht quer. Auch wenn er selbst weiß das er recht hat.

Modell Deutschland wie gesagt, findest Du in unseren Geschichtsbüchern in verschiedenen Varianten immer wieder.

Hier wurden Fahrzeuge gekauft, nur noch mit einem Tetra-Gerät. Man dachte wohl im Pilotnetz können wir das analoge Gerät weglassen.....Pustekuchen. Das Analoggerät mußte nachträglich eingebaut werden. Nur ein Beispiel von dem Mist der da angerichtet wird.

Also schön kaufen, auch wenn das Netz noch lange nicht steht....und viel Vergnügen mit GAN-0 für lange Zeit.

F64098
05.02.2011, 14:50
Zum Thema Hessen reicht es, die Suchmaschine der Wahl mit "Hessen Skandal Steuerfahnder" zu füttern. Wer nicht mitspielt, wird für bekloppt erklärt. Einfach und effektiv.
Vielleicht weiß Fabsi ja, ob der Herr Beckebanze(NRW) (mit seinen Berechnungen ja auch eine Art Störenfried) "normal" in Rente ging, oder...

Bei dem TETRA-Paging-Pilotprojekt-Einführungsphasen-Rollout-Feldversuch beeindruckt ja vor allem die hohe Anzahl ausgesendeter Alarmierungen. 155 Stück in 14(?) Tagen. Wahnsinn!
Wer von uns hätte gedacht, daß sowas geht?
Und stellt euch vor, man kann "Nachrichten in Textform zustellen" und sogar "Zustellung von Krankenhaus- und Bettenzuweisung".
Nicht möglich!!

Diese Art "Informationen" sind es, die auch noch den letzten Dödel mißtrauisch machen.
Schließlich reden wir über Systemfunktionen, die von der LFS Bruchsal irgendwann 1988 mal für die BOS eingeführt wurden, nachdem sie bereits einige Jahre in kommerziellen Funkrufnetzen verfügbar waren.
Bitte nicht nur an Eurosignal denken, da hatten die Amis (=Motorola) mit GOLAY schon ein System zur Textübertragung. POCSAG wurde dann etwas später entwickelt.
Hier werden also Funktionen gefeiert, die seit 25 Jahren (bitte erinnert euch, wie vor 25 Jahren ein PC aussah) verfügbar sind.
Herrlich...


MfG

Frank

FunkerVogth
05.02.2011, 16:02
...solange es genug doofe gibt, die das fressen.....so what?

tm112
05.02.2011, 16:02
Klar. Da werden Features gefeiert, die bereits seit x Jahren mit wesentlich standfesteren Systemen möglich waren.

Nur seit Toll-Collect wissen wir ja, dass wir Deutschen nichts Funktionierendes haben wollen, sondern lieber was Eigenes. Das Eigene ist deshalb so wichtig, weil wir das dann allen anderen verkaufen wollen. Egal um welchen Preis. Die Pressemeldung dazu Ende 2009 fand ich spannend: 7 Jahre nach Einführung des Systems arbeitet man kostendeckend. Ein Schelm, wer glaubt eine Maut sei da, um Einnahmen zu erwirtschaften. Zwischenzeitlich haben aber alle anderen schon Mautsysteme installiert und brauchen unsere Technologie nicht mehr. Zudem wird es schwierig ein bekanntermaßen nicht ausgereiftes System zu etablieren, wenn es bessere Alternativen gibt.

So fügt sich TETRA Paging vermutlich in die Reihe der legendären Planungsfehler mit ein, rund um: Toll-Collect, Galileo, ...

Zu den Zahlen: 155 Alarmierungsereignisse hatten 368 versendete Alarmierungen zur Folge. Daraus lässt sich annehmen, dass kein einziges Alarmierungsereignis je nur eine versendete Alarmierung zur Folge hatte (im Schnitt 2,37 Alarmierungen je Ereignis). Trotzdem lag die Erfolgsrate bei nur 88%. Da nutzt auch die aktive Alarmierung mit ausbleibender Rückmeldung nicht viel. Eher kommen Zweifel an der grundsätzlichen Sinnhaftigkeit auf. Ursprünglich redeten wir bereits bei GAN0 von wenigstens 96% Orts-Zeit Wahrscheinlichkeit.

F64098
05.02.2011, 16:20
Nur seit Toll-Collect wissen wir ja, dass wir Deutschen nichts Funktionierendes haben wollen, sondern lieber was Eigenes.

Das TETRA-Paging als Jodeldiplom des 21. Jhdts., das hat was ;-)


Zu den Zahlen: 155 Alarmierungsereignisse hatten 368 versendete Alarmierungen zur Folge. Daraus lässt sich annehmen, dass kein einziges Alarmierungsereignis je nur eine versendete Alarmierung zur Folge hatte (im Schnitt 2,37 Alarmierungen je Ereignis).

Ich hätte das jetzt so interpretiert, daß pro Alarmierung 2,37 Rufadressen angesprochen wurden. Deine Theorie klingt aber auch nichz schlecht. Schade, daß das PDF im Allgemeinen nicht besonders aussagekräftig ist...

MfG

Frank

tm112
05.02.2011, 16:53
Soweit hab ich das gar nicht hinterfragt. Die Präsentation ist dahingehend nicht aussagekräftig genug.

Egal wie man die Statistik interpretiert. Selbst wenn man die 12% Mißerfolgsrate auf die 155 Alarmierungsereignisse legt und diese wiederum mit den durchschnittlichen Alarmierungen je Ereignis multipliziert, kommt man auf 44 nicht empfangene Alarmierungen. Und das alleine ist ausschlaggebend. Ob damit nur ein Einsatzmittel oder mehrere je Alarmierungsereignis angesprochen wurden ist nicht relevant.

Trägerfrequenz, Modulationsverfahren und Antennentechnologie waren und bleiben beim Paging die allerersten Kriterien, um deren alltägliche Brauchbarkeit sinnvoll beurteilen zu können. Alle drei Kriterien stehen beim TETRA Paging unter den heute verfügbaren Technologien klar weitab jeder Sinnhaftigkeit. Wer trägt daraus irgendeinen Nutzen, wenn zwar ein bereits vorhandenes Netz nutzbar ist, die Teilnehmer jedoch mit einer unterirdischen Unzuverlässigkeit erreichbar sind - und das obwohl die Basisstation quasi in Sichtweite ist?

F64098
05.02.2011, 19:07
Antennentechnologie
...
Alle drei Kriterien stehen beim TETRA Paging unter den heute verfügbaren Technologien klar weitab jeder Sinnhaftigkeit.

Worauf basiert das?
Von der Antennengröße sollte das doch eher günstiger sein, da man mehr "Platz" hat.

MfG

Frank

tm112
05.02.2011, 20:18
Die Kombination macht's. Sicher gibt es Paging im 70cm Band: Analog, POCSAG, FLEX.

TETRA(25) läuft mit seiner Pi/4 DQPSK Modulation außer Konkurrenz. Um sichere Verbindung zu erreichen, ist das Antennensystem und die Feldstärke hier von besonderer Bedeutung.

Wirksame Pager-Antennen können im 70cm Band nicht mehr als Ferritantenne, sondern nur noch als Rahmenantenne ausgeführt werden. Dazu kommt die höhere Freifelddämpfung und der Pfadverlust bei 70cm.

TETRA(25) bleibt bei allen Feldmeßfahrten deutlich hinter den Prädiktionsrechnungen zurück. TETRAPOL bei Nutzung der gleichen Frequenzen dagegen schneidet stets besser ab als die Simulationen voraussagen. Beide Systeme benutzen aber wenigstens aussenliegende Wendelantennen für die HRTs. Die Fahrzeugantennen haben alle stets min. 4dB Gewinn. U.a. deshalb hatte der erste TME Prototyp noch diese schicke Stummelantenne.

Jetzt zeig mir einer bitte eine (im Gerät untergebrachte) Rahmenantenne mit Gewinn. Bei POCSAG, FLEX und analoger Alarmierungstechnik bringen die Modulationsverfahren nicht derartig widrige Nebeneffekte mit. Zudem sind die genannten Verfahren schmalbandiger als TETRA(25), was sich wiederum positiv auf den Signal-/Rauschabstand auswirkt - und damit eine geringere Ansprechfeldstärke zur Folge hat. Allenfalls könnte man drüber dachdenken das FDMA basierte TETRAPOL pagingfähig zu bekommen. Wobei diese Überlegung sicher nur rein theoretischen Charakter haben dürfte. Rein von der Versorgungsgüte betrachtet ist TETRA(25) als TDMA System aus den o.g. Gründen keine gute Wahl für ein kosteneffizientes Pagersystem.

F64098
05.02.2011, 20:28
Danke für diesen fundierten Beitrag!!

MfG

Frank

HLF49/1
05.02.2011, 20:43
Ja, kann mich nur anschließen. Sehr guter Beitrag.

Also dann möchte ich Bitte, weiterhin 2m Handquetschen, 4m Fhzfunk (dafür mit FMS) und eine 2m Pocsag Alarmierung.

k-serv
06.02.2011, 11:12
@tm112: Vielen Dank für den wirklich verständlichen und einleuchtenden Beitrag. Hier wurde mal konkret das Manko an der Tetra-Alarmierung beschrieben, was ich mit diesem Thread u.A. erreichen wollte. Bislang hatte ich immer nur den Eindruck am Stammtisch zu hören wie Sch... Tetra doch ist.



Also dann möchte ich Bitte, weiterhin 2m Handquetschen, 4m Fhzfunk (dafür mit FMS) und eine 2m Pocsag Alarmierung.

Dem kann ich mich nicht anschließen, der Funkverkehr sollte unbedingt via Tetra abgewickelt werden, hier konnte ich mich schon selbst von einigen Vorzügen überzeugen. Insbesondere für Führungskräfte macht die neue Funktechnik und ihre Möglichkeiten durchaus Sinn.

Der Alarmierung via Tetra sehe ich nun auch mit etwas gemischten Gefühlen entgegen, da bin ich mal gespannt was kommt.

Gruß aus Bayern,

Knut

HFT Reichert
06.02.2011, 12:22
... hier konnte ich mich schon selbst von einigen Vorzügen überzeugen. ...

Auch wenn´s vielleicht nicht hier her gehört: "Welche denn?"

Viele Grüße
Michi

k-serv
07.02.2011, 21:37
Gehört wirklich nicht hierher, aber insbesondere in größeren Schadenslagen kann die Tetra-Technik ein echtes Führungsmittel sein. Wenn ich ohne große Probleme (und davon konnte ich mich selbst überzeugen) Einsatzabschnitte auch auf dem Kommunikationsweg getrennt werden können ist das für Führungskräfte und Helfer eine echte Erleichterung.
Dann fährt kein RTW mehr ungehört ins KH weil er auf dem normalen RD-Kanal geblieben ist. Dann muss sich kein AGT mehr anhören wie Pumpe 3 sich mit Pumpe 5 darüber unterhält ob es nun Würschtl oder Suppe gibt.
Dann gibt es keine am Einsatz beteiligten Organisationen mehr, sondern nur noch am Einsatz Beteiligte.
Ich bin davon überzeugt, wenn die Möglichkeiten des digitalen Funks durch die Führungskräfte richtig genutzt werden, es ein wahrer Segen sein wird.

Gruß Knut

MiThoTyN
08.02.2011, 00:06
Hmm... Das was du da nennst kann ich heute mit 2m und 4m auch, indem ich auf andere Kanäle, extra für diesen Zweck umschalte.

Und bei Tetra kannst du zwar in unterschiedliche Gruppen wechseln, aber die sind auch nicht unendlich und der Aufwand die entsprechenden Gruppen zu administrieren ist auch nicht kleiner.

Und ob nun TETRA oder Analog, das ganze nützt nur etwas, wenn es auch konsequent als Mittel von allen genutzt wird. Und DARAN scheitert es, nicht an der Technik. Bis sich herumgesprochen hat, dass die RTW nun auf Kanal/Gruppe XY funken, dauerts ne Weile und ein RTW, der das nicht mitbekommen hat, der funkt nach wie vor auf dem falschen Kanal.

Also was du nennst sind sicherlich organisatorische Schwachstellen im jetzigen Funk, die werden aber durch die Technik TETRA nicht behoben.

Gruß Joachim

HFT Reichert
08.02.2011, 01:41
Hallo,


...aber insbesondere in größeren Schadenslagen kann die Tetra-Technik ein echtes Führungsmittel sein.
Nun ja - kann. Hast du schon mal eine größere Schadenslage mit mehreren hundert Helfern auf Tetra abgewickelt? Und dann vielleicht noch in ländlichen Gebieten in denen die Kapazität der Zellen NICHT mit der Innenstadt vergleichbar ist?
Was passiert wenn die Zelle ausfällt? => Schweigen im Walde und das für bis zu 1h.

Klar auch jetzt kann ein Relais im Einsatz das Zeitliche Segnen, jedoch bin ich da in der Lage mit einem Knopfdruck im ELW Abhilfe zu schaffen.


Wenn ich ohne große Probleme (und davon konnte ich mich selbst überzeugen) Einsatzabschnitte auch auf dem Kommunikationsweg getrennt werden können ist das für Führungskräfte und Helfer eine echte Erleichterung.

Oder sorgt für noch mehr Verwirrung. Wie Joachim schon schrieb, wer soll das denn bitte administrieren?


Dann muss sich kein AGT mehr anhören wie Pumpe 3 sich mit Pumpe 5 darüber unterhält ob es nun Würschtl oder Suppe gibt.

Muss das heute sein? Kanal 25 U/W 55 U/W 55 O/W sollte im Einsatzstellenfunk erstmal ausreichen. 50 & 56 sind genehmigungsfähig. Sofern es an der Disziplin scheitert hilft uns auch ein anderes Modulationsverfahren nichts.


Dann fährt kein RTW mehr ungehört ins KH weil er auf dem normalen RD-Kanal geblieben ist.
Tetra schließt keine Fehlbedienungen aus. Ist hier bei uns übrigends kein Problem, da ich eigentlich immmer auf einem Kanal bleibe...


Dann gibt es keine am Einsatz beteiligten Organisationen mehr, sondern nur noch am Einsatz Beteiligte.
Den Satz verstehe ich nicht.

Bitte versteh mich nicht falsch. Ich möchte nicht alles zerreden oder dich angreifen, jedoch sind die Argumente die du hier anführst keine die nur auf Tetra zutreffen. Leider sind es aber so ziemlich genau die die man immer hört. Technik allein kann keinen Einsatz vernünftig führen. Sprechfunk ist ein Führungsmittel - aber welche Technik dahintersteht ist eigentlich zweitrangig solange er funktioniert.

Mir wird es immer schlecht wenn man von den tollen (teilweise fiktiven) Möglichkeiten der neuen Technik spricht - die vorhandene jedoch nicht ausnutzt. Ohne mir jetzt sicher zu sein, ich glaube wir haben mit Abstand die meisten Kanäle für unsere BOS - die Österreicher waren da z.B. etwas sparsamer. Und wir hatten ein System welches von Süd bis Nord gleich war...

Und bitte nicht vergessen, dass hier Beträge investiert werden (und jährlich nachgeschoben - finanziert durch Steuergelder und Krankenkassenbeiträge) die man nicht im Entferntesten für die Aufrechterhaltung des analogen BOS Funks oder den KatS übrig hatte und hat.

So und damit ich vielleicht noch was zum Thema Alarmierung POCSAG VS TETRA beitragen kann:
In meinen Augen währe für BY und HE die einzige logische Folge die, dass die Sirenen per Tetra alarmiert werden (so kann z.B. auch ein Handdruckmelder an die LST weitergegeben werden und gleichzeitig die Melder mit ausgelöst werden) und alles was nicht ortsfest ist per neuem POCSAG Netz.
Das wäre eine Kombination die zu 100% funktioniert und man hätte eine Redundanz geschaffen.
Kein POCSAG Netz ist so teuer wie die flächendeckende Inhouseversorgung mit Tetra.
(Bayern ist das Land mit der größten Fläche und mit vielen ländlichen Gebieten!)

In diesem Sinne

Michi

k-serv
08.02.2011, 12:31
Hmm... Das was du da nennst kann ich heute mit 2m und 4m auch, indem ich auf andere Kanäle, extra für diesen Zweck umschalte.

Schon mal gemacht? Ich schon, und der Zeitaufwand für eine Kanalwechsel ist unglaublich groß und der Erfolg eher mäßig (die wenigsten RDler wissen was sie tun sollen)


Und bei Tetra kannst du zwar in unterschiedliche Gruppen wechseln, aber die sind auch nicht unendlich und der Aufwand die entsprechenden Gruppen zu administrieren ist auch nicht kleiner.

Doch, erheblich.


Und ob nun TETRA oder Analog, das ganze nützt nur etwas, wenn es auch konsequent als Mittel von allen genutzt wird. Und DARAN scheitert es, nicht an der Technik. Bis sich herumgesprochen hat, dass die RTW nun auf Kanal/Gruppe XY funken, dauerts ne Weile und ein RTW, der das nicht mitbekommen hat, der funkt nach wie vor auf dem falschen Kanal.

Wenn die Leitstelle den RTW auf eine Gruppe legt, ist er da und bleibt bis sein Einsatz beendet ist. Kann er garnichts gegen tun.


Also was du nennst sind sicherlich organisatorische Schwachstellen im jetzigen Funk, die werden aber durch die Technik TETRA nicht behoben.

Gruß Joachim


Hallo,

Nun ja - kann. Hast du schon mal eine größere Schadenslage mit mehreren hundert Helfern auf Tetra abgewickelt? Und dann vielleicht noch in ländlichen Gebieten in denen die Kapazität der Zellen NICHT mit der Innenstadt vergleichbar ist?
Was passiert wenn die Zelle ausfällt? => Schweigen im Walde und das für bis zu 1h.

Klar auch jetzt kann ein Relais im Einsatz das Zeitliche Segnen, jedoch bin ich da in der Lage mit einem Knopfdruck im ELW Abhilfe zu schaffen.

Kann ich bei Tetra auch. (in dem ich ein oder mehrere Geräte als Repeater nutze).


Oder sorgt für noch mehr Verwirrung. Wie Joachim schon schrieb, wer soll das denn bitte administrieren?

Die Leitstelle, und die hat es relativ leicht damit, da bereits bei der Alarmierung die entsprechenden Einheiten einem Einsatz zugeordnet werden. Diese dann zu splitten bedeutet im wahrsten Sinne nur ein paar Mausklicks.


Muss das heute sein? Kanal 25 U/W 55 U/W 55 O/W sollte im Einsatzstellenfunk erstmal ausreichen. 50 & 56 sind genehmigungsfähig. Sofern es an der Disziplin scheitert hilft uns auch ein anderes Modulationsverfahren nichts.

Doch, denn wenn ich per Leitstelle einer anderen Gruppe zugeordnet bin, kann ich der anderen nicht mehr reinfunken!


Tetra schließt keine Fehlbedienungen aus. Ist hier bei uns übrigends kein Problem, da ich eigentlich immmer auf einem Kanal bleibe...

Ist klar, der größte Fehler ist meist etwa 1m vom Funkgerät entfernt.


Den Satz verstehe ich nicht.

Ich kann bei Tetra behördenübergreifend Gruppen erstellen. Ist bei Euch vielleicht nicht so wichtig, hier haben RD und FW getrennte Kanäle und Einsatzleitungen. Beide mischen aber mitlerweile im RD mit.... ERGO gehören sie auch zusammen in eine Gruppe (nur so zum Beispiel). Könnte mir auch Situationen vorstellen, in denen es ratsam sein kann wenn Pol un FW in einer Gruppe (auf einem Kanal) funken.


Bitte versteh mich nicht falsch. Ich möchte nicht alles zerreden oder dich angreifen, jedoch sind die Argumente die du hier anführst keine die nur auf Tetra zutreffen. Leider sind es aber so ziemlich genau die die man immer hört.

Klar, weil es eben auch gute Argumente sind!


Technik allein kann keinen Einsatz vernünftig führen. Sprechfunk ist ein Führungsmittel - aber welche Technik dahintersteht ist eigentlich zweitrangig solange er funktioniert.

Und das tut er im Meterwellen-BOS-Wehrmachtfunk nunmal nicht!


Mir wird es immer schlecht wenn man von den tollen (teilweise fiktiven) Möglichkeiten der neuen Technik spricht - die vorhandene jedoch nicht ausnutzt. Ohne mir jetzt sicher zu sein, ich glaube wir haben mit Abstand die meisten Kanäle für unsere BOS - die Österreicher waren da z.B. etwas sparsamer.

Sind auch kleiner, und anders organisiert. Außerdem bekommen die auch Tetra.


Und wir hatten ein System welches von Süd bis Nord gleich war...

Darum gibt es ja das Tetra-BOS, damit von Nord nach Süd, und von Ost nach West alles gleich bleibt. Das ist ja auch der Grund warum die Einführung so ewig dauert. An der Technik liegt es nicht, denn andere europäische Länder nutzen diese ja schon seit einer gefühlten Ewigkeit.


Und bitte nicht vergessen, dass hier Beträge investiert werden (und jährlich nachgeschoben - finanziert durch Steuergelder und Krankenkassenbeiträge) die man nicht im Entferntesten für die Aufrechterhaltung des analogen BOS Funks oder den KatS übrig hatte und hat.


ÄH, weil man früher nicht investiert hat soll man das heute auch nicht tun?


So und damit ich vielleicht noch was zum Thema Alarmierung POCSAG VS TETRA beitragen kann:
In meinen Augen währe für BY und HE die einzige logische Folge die, dass die Sirenen per Tetra alarmiert werden (so kann z.B. auch ein Handdruckmelder an die LST weitergegeben werden und gleichzeitig die Melder mit ausgelöst werden) und alles was nicht ortsfest ist per neuem POCSAG Netz.
Das wäre eine Kombination die zu 100% funktioniert und man hätte eine Redundanz geschaffen.
Kein POCSAG Netz ist so teuer wie die flächendeckende Inhouseversorgung mit Tetra.
(Bayern ist das Land mit der größten Fläche und mit vielen ländlichen Gebieten!)


Zu diesem Schluss bin ich auch gekommen, dank diesem Thread.


In diesem Sinne

Michi

Gruß Knut

MiThoTyN
09.02.2011, 00:00
Schon mal gemacht? Ich schon, und der Zeitaufwand für eine Kanalwechsel ist unglaublich groß und der Erfolg eher mäßig (die wenigsten RDler wissen was sie tun sollen)


Ist bei uns im Atemschutzkonzept mit drinne, dass wir automatisch mit dem ELW Abschnitte auf 2m bilden. 4m Kanalwechsel bei größeren Lagen wie Unwetter usw. auch regelmäßig.

Wo kommt der zeitliche Unterschied her? Ob ich jetzt an einem 2m/4m FuG den Kanal per Tastenkombination umstelle oder bei TETRA mich durch ein Menü klicke. Dauert beides genauso lang.

Warum ist der Erfolg mäßig? Wenn RDler bei analog nicht wissen was sie tun sollen, warum sollten sie es bei TETRA wissen?



Doch, erheblich.


Auch hier die Frage, wo kommt deine Auffassung von "erheblich" her. Beleg mir das mal. Beim Analogfunk hab ich eine Menge von Kanälen aus denen ich wählen kann. Umschalten und fertig. Bei TETRA kann ich das genauso mit den Gruppen machen. Die Zeit ist also bestenfalls identisch. Bei TETRA hab ich aber ggf. noch organisatorischen Overhead auf der Leitstelle, die das ganze ja auch mitbekommen und EDV mäßig steuern können muss. Schlimmstenfalls ist der Aufwand der Gruppenorganisation also schlechter als das bloße Umschalten eines Kanals.



Wenn die Leitstelle den RTW auf eine Gruppe legt, ist er da und bleibt bis sein Einsatz beendet ist. Kann er garnichts gegen tun.


Du setzt vorraus, dass die Leitstelle immer und überall Herr über die Zuordnungen ist und initial die Zuordnungen vornimmt. Das mag im Einzelfall funktionieren, aber spätestens bei einer Lage, bei denen mehrere hundert FuG im Einsatz sind (HRT und MRT) kommt auch das Personal auf der Leitstelle an seine Grenzen. Ich gehe davon aus, dass ein Großteil der Gruppenwechsel durch die Endgeräte selbst, auf Anweisung geschieht, und nicht automatisch durch die Leitstelle. Und dann verpufft dein Vorteil wieder.

Und gegen tun kann er sehr wohl was, nämlich die Gruppe am FuG einfach händisch ändern. Es wird am FuG durch Programmierung ggf. nicht möglich sein, eigenständig in die POL Gruppe zu wechseln, aber ein Wechsel zwischen den Gruppen FW 1 , FW 2 und FW 3 ist sehr wohl jedem Teilnehmer erlaubt. (Die Gruppennamen sind mal fiktiv)




Kann ich bei Tetra auch. (in dem ich ein oder mehrere Geräte als Repeater nutze).


Das ist falsch. Ein Repeater kann die Reichweite und Sendeleistung verbessern, aber nicht die Kapazität an Endgeräten und einen Netzausfall auffangen. Ein Repeater gibt 1:1 weiter, was zwischen Sendemast und Endgerät passiert. Ist die Kapazität der Basisstation erschöpft, macht der Repeater nix mehr. Ist die Basisstation tot, bekommt auch der Repeater kein Netz mehr.

Was man hier braucht ist eine mobile Basisstation, die von einigen Bundesländern vorgehalten werden sollen/wollen (1-2 Stück). Diese sind primär aber für planbare oder langfristige Ereignisse gedacht, wie Hochwasser o.Ä. Einen Ausfall einer Basisstation während einer Großschadenslage kannst du nicht in sinnvoller Zeit kompensieren.



Die Leitstelle, und die hat es relativ leicht damit, da bereits bei der Alarmierung die entsprechenden Einheiten einem Einsatz zugeordnet werden. Diese dann zu splitten bedeutet im wahrsten Sinne nur ein paar Mausklicks.


Auch hier nochmal. Die Anzahl der Gruppen ist nicht unendlich und die Arbeit der Leitstelle ist es nicht vordergründig, irgendwelche Grüppchen zu bilden. Außerdem wird nicht bei jedem Einsatz eine neue Gruppe eröffnet und bei der Alarmierung sowieso nicht. Wie auch heute schon im Analogfunk wird irgendwann im Einsatzverlauf entschieden werden, dass man eine eigene Gruppe braucht. Dann wird die Leitstelle diese Gruppe ggf. zuweisen, oder der Einsatzleitung das eigenständige Umschalten auf diese Gruppe erlauben (jeder einzeln).



Doch, denn wenn ich per Leitstelle einer anderen Gruppe zugeordnet bin, kann ich der anderen nicht mehr reinfunken!


Wenn die Leitstelle dich einer anderen Gruppe zuordnet. Wenn du das selbst machen musst, isses wieder Problem der Disziplin und damit das gleiche Problem wie beim heutigen Analogfunk.



Ich kann bei Tetra behördenübergreifend Gruppen erstellen. Ist bei Euch vielleicht nicht so wichtig, hier haben RD und FW getrennte Kanäle und Einsatzleitungen. Beide mischen aber mitlerweile im RD mit.... ERGO gehören sie auch zusammen in eine Gruppe (nur so zum Beispiel). Könnte mir auch Situationen vorstellen, in denen es ratsam sein kann wenn Pol un FW in einer Gruppe (auf einem Kanal) funken.


Da 2m/4m auch deutschlandweit einheitlich ist, kannst du auch heute schon behördenübergreifend funken. Wir sind regelmäßig auf dem Kanal des Nachbarkreises oder auf dem der Polizei unterwegs, wenn es für den Einsatz erforderlich ist. Auch hier sind die Möglichkeiten TETRA/Analog sehr sehr ähnlich und das ist kein Alleinstellungsmerkmal von TETRA.



Klar, weil es eben auch gute Argumente sind!


Das klingt ein wenig arg überheblich oder? Das was du hier aufzählst sind sinnvolle und durchaus nötige Anforderungen an ein Funknetz. Da bin ich gerne bei dir. Aber es sind alles keine Argumente, die einzig und alleine auf TETRA zutreffen und Milliardeninvestitionen rechtfertigen. Mit dem Analognetz mit heutigem Stand lassen sich 90% deiner Argumente auch umsetzen. Die restlichen 10% sind sicher Vorteile von TETRA und mit TETRA wird manches vielleicht einfacher, auf Grund der Tatsache, dass die Endgeräte einfach etwas weiterentwickelt sind, als die des Analogfunks. Die Analogfunkgeräte können heute immernoch nur das, was die TR-BOS 1970eppes gefordert hat.




Und das tut er im Meterwellen-BOS-Wehrmachtfunk nunmal nicht!


Das ist so nicht richtig. Er würde funktionieren, hätten nicht die Verantwortlichen seit Jahren die Mittel gekürzt, da ja "bald" TETRA kommt. Hätte man die letzten 20 Jahre kontinuierlich in Funknetze und Endgeräte investiert, hätte man heute ein 1A analoges Funknetz und nicht solche Krücken, die teilweise mit über 30 Jahre alter Technik, die mit viel Spucke und Klebeband am Leben gehalten wird. Was willst du von sowas auch erwarten?? Im analogen Betriebsfunk gehts doch auch....



Sind auch kleiner, und anders organisiert. Außerdem bekommen die auch Tetra.


Die waren nicht "anders" organisiert, sondern besser. Und nur weil die jetzt "AUCH" TETRA bekommen, heißt das ja nicht, das TETRA das beste ist. Deutschland bekommt ja TETRA auch nur deshalb, weil wir ja außer Albanien das letzte Land sind, was KEIN TETRA hat. Das kann doch kein Politiker auf sich sitzen lassen, dass Deutschland technisch zu rückständig ist.




Darum gibt es ja das Tetra-BOS, damit von Nord nach Süd, und von Ost nach West alles gleich bleibt. Das ist ja auch der Grund warum die Einführung so ewig dauert. An der Technik liegt es nicht, denn andere europäische Länder nutzen diese ja schon seit einer gefühlten Ewigkeit.


Nein nein... mit 4m BOS hatten wir ein System, das von Nord nach Süd gleich war. Da konnte man durch Zusammenschaltung von Funknetzen auch von Berlin nach München funken. Aber das war zu teuer und wurde nicht genutzt, also wurde die Infrastruktur der Netze vergammeln lassen. Heute haben wir 4m Netze, die gerade noch so das tun, was sie sollen. Wenn überhaupt.

Es sagt ja auch niemand, dass die Technik TETRA an sich scheiße ist. Aber die Einführung in Deutschland in dieser Form ist scheiße. Das hat, wie schon angesprochen, ähnlich wie TollCollect schon viel zu viele Millionen gefressen und zu lange gedauert. Im Endeffekt wird es dann irgendwann irgendwie funktionieren, aber ob dass Geld und Zeit wert war? Man hätte ja ggf. noch andere Alternativen gehabt, wie die Modernisierung des analogen Funknetzes, aber die politische Vorgabe war ja aus genannten Gründen immer, es kommt TETRA, koste es was es wolle.....



ÄH, weil man früher nicht investiert hat soll man das heute auch nicht tun?


Nein im Gegenteil. Man sollte heute sehr wohl inverstieren und hätte es auch damals schon tun sollen. Die Frage ist nur, wieviel man in was investiert. Gerade in Zeiten knapper Kassen. Ist denn die Einführung von TETRA wirtschaftlich die richtige Wahl gewesen? Nach den Planungen sicher schon, aber wenn man sich das mal nach Endausbau des Netzes anschaut, wie viel Mehrkosten das verursacht hat? Plus die laufenden und Folgekosten?

Gruß Joachim

k-serv
09.02.2011, 12:54
Ist bei uns im Atemschutzkonzept mit drinne, dass wir automatisch mit dem ELW Abschnitte auf 2m bilden. 4m Kanalwechsel bei größeren Lagen wie Unwetter usw. auch regelmäßig.

Wo kommt der zeitliche Unterschied her? Ob ich jetzt an einem 2m/4m FuG den Kanal per Tastenkombination umstelle oder bei TETRA mich durch ein Menü klicke. Dauert beides genauso lang.

Warum ist der Erfolg mäßig? Wenn RDler bei analog nicht wissen was sie tun sollen, warum sollten sie es bei TETRA wissen?

Auch hier die Frage, wo kommt deine Auffassung von "erheblich" her. Beleg mir das mal. Beim Analogfunk hab ich eine Menge von Kanälen aus denen ich wählen kann. Umschalten und fertig. Bei TETRA kann ich das genauso mit den Gruppen machen. Die Zeit ist also bestenfalls identisch. Bei TETRA hab ich aber ggf. noch organisatorischen Overhead auf der Leitstelle, die das ganze ja auch mitbekommen und EDV mäßig steuern können muss. Schlimmstenfalls ist der Aufwand der Gruppenorganisation also schlechter als das bloße Umschalten eines Kanals.

Du setzt vorraus, dass die Leitstelle immer und überall Herr über die Zuordnungen ist und initial die Zuordnungen vornimmt. Das mag im Einzelfall funktionieren, aber spätestens bei einer Lage, bei denen mehrere hundert FuG im Einsatz sind (HRT und MRT) kommt auch das Personal auf der Leitstelle an seine Grenzen. Ich gehe davon aus, dass ein Großteil der Gruppenwechsel durch die Endgeräte selbst, auf Anweisung geschieht, und nicht automatisch durch die Leitstelle. Und dann verpufft dein Vorteil wieder.

Und gegen tun kann er sehr wohl was, nämlich die Gruppe am FuG einfach händisch ändern. Es wird am FuG durch Programmierung ggf. nicht möglich sein, eigenständig in die POL Gruppe zu wechseln, aber ein Wechsel zwischen den Gruppen FW 1 , FW 2 und FW 3 ist sehr wohl jedem Teilnehmer erlaubt. (Die Gruppennamen sind mal fiktiv)

Mit Einführung von Tetra wird die Leitstelle "alleiniger Herrscher" (bis auf wenige Ausnahmen) über die zuzuordnenden Gruppen. Die sind zwar nicht unendlich aber ausreichend. Das selbstständige Umschalten wird per Programmierung in den Endgeräten unterbunden. (mit Ausnahmen)
Das verbringen eines Endgerätes in eine andere Gruppe erfolgt recht simpel, da mehrere Endgeräte in "Ordnern" zusammengefasst werden können. Dies und eine entsprechende Filterfunktion erlauben es dem Disponenenten also, z.B. alle HRT der FW XY zusammenzufassen und der Atemschutzüberwachung zu übergeben.

Ein Kanalwechsel läuft im Moment entweder so: "Alle Fahgrzeuge am Einsatz so und so auf Kanal 123 umschalten", dann weiss aber niemand ob diese fahrzeuge das auch tun, oder man macht es richtung und fragt jedes Fahrzeug einzeln ab. Das mag bei einer wenig zeitkritischen Unwetterlage noch möglich sein, bei einem Einsatz bei dem aber zig RTW, NAW, NEF, SEG, RTH ,die Feuerwehren mit hunderten Fahrzeugen, und das THW zum Einsatzort brausen klappt das nicht! Alles schon probiert!


Das ist falsch. Ein Repeater kann die Reichweite und Sendeleistung verbessern, aber nicht die Kapazität an Endgeräten und einen Netzausfall auffangen. Ein Repeater gibt 1:1 weiter, was zwischen Sendemast und Endgerät passiert. Ist die Kapazität der Basisstation erschöpft, macht der Repeater nix mehr. Ist die Basisstation tot, bekommt auch der Repeater kein Netz mehr.

Ich kann mein Tetrafunkgerät als Repeater zur nächsten Funkzelle nutzen. Es ist recht unwahrscheinlich das alle Funkzellen gleichzeitig ausfallen, die Entfernung von Funkzelle zu Funkzelle sollte also überbrückbar sein.


Was man hier braucht ist eine mobile Basisstation, die von einigen Bundesländern vorgehalten werden sollen/wollen (1-2 Stück). Diese sind primär aber für planbare oder langfristige Ereignisse gedacht, wie Hochwasser o.Ä. Einen Ausfall einer Basisstation während einer Großschadenslage kannst du nicht in sinnvoller Zeit kompensieren.

Es wird bereits darüber nachgedacht, zumindest hier in Bayern, auch ausgewählte ELW2 mit einer mobilen Basisstation auszurüsten.


Da 2m/4m auch deutschlandweit einheitlich ist, kannst du auch heute schon behördenübergreifend funken. Wir sind regelmäßig auf dem Kanal des Nachbarkreises oder auf dem der Polizei unterwegs, wenn es für den Einsatz erforderlich ist. Auch hier sind die Möglichkeiten TETRA/Analog sehr sehr ähnlich und das ist kein Alleinstellungsmerkmal von TETRA.
Das klingt ein wenig arg überheblich oder? Das was du hier aufzählst sind sinnvolle und durchaus nötige Anforderungen an ein Funknetz. Da bin ich gerne bei dir. Aber es sind alles keine Argumente, die einzig und alleine auf TETRA zutreffen und Milliardeninvestitionen rechtfertigen. Mit dem Analognetz mit heutigem Stand lassen sich 90% deiner Argumente auch umsetzen. Die restlichen 10% sind sicher Vorteile von TETRA und mit TETRA wird manches vielleicht einfacher, auf Grund der Tatsache, dass die Endgeräte einfach etwas weiterentwickelt sind, als die des Analogfunks. Die Analogfunkgeräte können heute immernoch nur das, was die TR-BOS 1970eppes gefordert hat.
Das ist so nicht richtig. Er würde funktionieren, hätten nicht die Verantwortlichen seit Jahren die Mittel gekürzt, da ja "bald" TETRA kommt. Hätte man die letzten 20 Jahre kontinuierlich in Funknetze und Endgeräte investiert, hätte man heute ein 1A analoges Funknetz und nicht solche Krücken, die teilweise mit über 30 Jahre alter Technik, die mit viel Spucke und Klebeband am Leben gehalten wird. Was willst du von sowas auch erwarten?? Im analogen Betriebsfunk gehts doch auch....
Die waren nicht "anders" organisiert, sondern besser. Und nur weil die jetzt "AUCH" TETRA bekommen, heißt das ja nicht, das TETRA das beste ist. Deutschland bekommt ja TETRA auch nur deshalb, weil wir ja außer Albanien das letzte Land sind, was KEIN TETRA hat. Das kann doch kein Politiker auf sich sitzen lassen, dass Deutschland technisch zu rückständig ist.
Nein nein... mit 4m BOS hatten wir ein System, das von Nord nach Süd gleich war. Da konnte man durch Zusammenschaltung von Funknetzen auch von Berlin nach München funken. Aber das war zu teuer und wurde nicht genutzt, also wurde die Infrastruktur der Netze vergammeln lassen. Heute haben wir 4m Netze, die gerade noch so das tun, was sie sollen. Wenn überhaupt.

Tetra wird auch nicht eingeführt weil die 4m-Netze nicht mehr funktionieren. Sie werden eingeführt, weil die Entscheidung bestand europaweit die Frequenzen für die BOS aufzukaufen oder in etwas Neues zu investieren. Man hat sich nunmal für letzteres entschieden. Und das die Netze nichts taugen kann ich nicht bestätigen! Ich kann zum Beispiel auf unserem Rettungsdienstkanal bei schönem Wetter einen richtig netten italienischen Radiosender empfangen. Angeblich steht der sogar in Genua! Und auf dem Feuerwehrkanal kommen irgendwelche osteuropäischen Gespräche rein, die sind aber für mich nicht interessant weil ich sie nicht verstehe [/IRONIE OFF]


Es sagt ja auch niemand, dass die Technik TETRA an sich scheiße ist. Aber die Einführung in Deutschland in dieser Form ist scheiße. Das hat, wie schon angesprochen, ähnlich wie TollCollect schon viel zu viele Millionen gefressen und zu lange gedauert. Im Endeffekt wird es dann irgendwann irgendwie funktionieren, aber ob dass Geld und Zeit wert war? Man hätte ja ggf. noch andere Alternativen gehabt, wie die Modernisierung des analogen Funknetzes, aber die politische Vorgabe war ja aus genannten Gründen immer, es kommt TETRA, koste es was es wolle.....

Das ist der Preis dafür in einer föderalisten Demokratie zu leben. Wem es nicht passt dem stehen die Grenzen jetzt offen!


Nein im Gegenteil. Man sollte heute sehr wohl inverstieren und hätte es auch damals schon tun sollen. Die Frage ist nur, wieviel man in was investiert. Gerade in Zeiten knapper Kassen. Ist denn die Einführung von TETRA wirtschaftlich die richtige Wahl gewesen? Nach den Planungen sicher schon, aber wenn man sich das mal nach Endausbau des Netzes anschaut, wie viel Mehrkosten das verursacht hat? Plus die laufenden und Folgekosten?
Gruß Joachim

Tja, wen das wundert der hat die letzen Jahrzehnte geschlafen...

MiThoTyN
09.02.2011, 13:29
Mit Einführung von Tetra wird die Leitstelle "alleiniger Herrscher" (bis auf wenige Ausnahmen) über die zuzuordnenden Gruppen. Die sind zwar nicht unendlich aber ausreichend. Das selbstständige Umschalten wird per Programmierung in den Endgeräten unterbunden. (mit Ausnahmen)
Das verbringen eines Endgerätes in eine andere Gruppe erfolgt recht simpel, da mehrere Endgeräte in "Ordnern" zusammengefasst werden können. Dies und eine entsprechende Filterfunktion erlauben es dem Disponenenten also, z.B. alle HRT der FW XY zusammenzufassen und der Atemschutzüberwachung zu übergeben.


Hmm... Also nach dem was ich bisher gehört habe (muss auch nicht alles richtig sein), ist ein manuelles Gruppenumschalten sehr wohl überwiegend möglich und nicht per Programmierung gesperrt. Auch stelle ich nach wie vor in Frage, dass die Leitstelle genug Überblick und Ressourcen hat, von dort aus Zuordnungen vorzunehmen und im laufenden Einsatz zu überwachen und je nach Bedarf zeitnah nachzupflegen.

Beispiel: Du hast ne Lage mit mehreren Abschnitten, die so groß sind, dass pro Abschnitt eine Gruppe benutzt wird. Du hast aber in jedem Abschnitt Einheiten von der gleichen Feuerwehr und ggf. HRT vom gleichen Fahrzeug in unterschiedlichen Abschnitten.

Z.B. der Abschnittsleiter, der mit 2 HRT rumläuft. Eines in der "Führungsgruppe" und eines in der Abschnittsgruppe.

Dann hast du noch Einheiten der gleichen Feuerwehr, die aber nur Versorgungstätigkeiten fahren und in der "Hauptgruppe" verbleiben sollen.

Dann hast du ein HRT, dessen Akku leer ist, also nimmt sich der entsprechende Mann ein neues HRT von einem fremden Fahrzeug, welches aber in der falschen Gruppe arbeitet.

Das obige Szenario geht übrigens nur, wenn die HRT in TMO betrieben werden.

Wenn die HRT in DMO betrieben werden, hat die Leitstelle sowieso keinen Einfluss auf die Endgeräte.

Sicher kann man durch Ordner und Filter auf Seiten der EDV schön selektieren. Aber die Leitstelle muss doch auch wissen, welche Geräte im Einsatz welchen Auftrag hat. Und woher soll sie das wissen? Da kommt sicher kein Fax von der Einsatzstelle, in dem steht: "HRT 0815 Gruppe 1, HRT 0983 Gruppe 2, etc." Und sicher wird auch nicht jeder, der in eine neue Gruppe möchte, per Funk die Leitstelle ansprechen ala "Hey schalt mich mal in Gruppe 2".




Ich kann mein Tetrafunkgerät als Repeater zur nächsten Funkzelle nutzen. Es ist recht unwahrscheinlich das alle Funkzellen gleichzeitig ausfallen, die Entfernung von Funkzelle zu Funkzelle sollte also überbrückbar sein.

Joa. Technisch sicherlich machbar. Dann brauchste aber gute Kenntnisse über die Standorte der Basisstationen und musst ggf. mehrere Repeater in Reihe schalten, bzw. deren Standorte müssen ja topologisch günstig sein. Machbar ist das sicher, aber auch nur mit erheblichem Aufwand und als Notlösung.




Das ist der Preis dafür in einer föderalisten Demokratie zu leben. Wem es nicht passt dem stehen die Grenzen jetzt offen!


Sehr seltsame Einstellung. Also nur weil wir in einer föderalistischen Demokratie leben, kann man Großprojekte samt derer Milliarden von Euro in den Sand setzen?? Und wenn mir das nicht passt, soll ich auswandern oder was? Ich kann als Steuerzahler und Nutzer des BOS Netzes ja wohl verlangen, dass ein solches System funktioniert, wirtschaftlich betrieben wird und auf den Nutzer zugeschnitten ist. Ich brauch kein System, welches Politiker für viel Geld am Schreibtisch geplant haben, welches in erster Linie ein politisches Vorzeigeprojekt werden soll, bzw. wo jeder Hobbypolitiker meint er müsse seinen Senf dazu abgeben.


Gruß Joachim

HFT Reichert
09.02.2011, 15:01
Hallo,
ich denke Joachim hat eigentlich fast alles gesagt.

Kleiner technischer Hintergrund:
Zum Repeater:
Dir ist schon klar, dass ein Repeater, den ich am eigenen MRT schalten kann ein DMO Repeater ist - und hier dann quasi eine kleine "Relaisstelle" nachbildet.
Kommunikation nur im DMO! Kein TMO - keine Verbindung zur nächsten Zelle.

Vielleicht meintest du ein TMO-DMO Gateway:
Hier kann ich eine vorhandene TMO Gruppe auf eine DMO Gruppe "überleiten". Die anderen Geräte (HRTs) arbeiten auch hier im DMO Modus.

Bis hierhin ist es erheblich mehr Aufwand für die Mannschaft als ein simpler Kanalwechsel im analogen BOS Funk. Keine Zugriffsmöglichkeit der Leitstelle auf die Endgeräte.

Zu deiner mobilen Basisstation auf einem ELW:
Wie soll das mal eben funktionieren?
Möchtest du sie autark betreiben?
Wenn ja:
Welchen Sinn hat das dann? Außerdem hat dein Lst. dann auch keinen Einfluss auf die Endgeräte.

Wenn nein:
Wie realisierst du die Verbindung zur Vermittlungsstelle? Draht / Richtfunk?
Die Anforderung an Masten für RiFu sind dir sicherlich auch bekannt.
Bei solchen Aktionen muss man sehr umsichtig vorgehen, denn auch beim Digitalfunk gibt es Trägerfrequenzen, d.h. du musst genau die Standorte der nächsten BS kennen und deren Trägerfrequenzen um nicht noch mehr Störungen zu verursachen.
Alles in allem keine Aktion binnen weniger Minuten.


Das selbstständige Umschalten wird per Programmierung in den Endgeräten unterbunden.
In BY? Wer erzählt denn sowas? Genau das Gegenteil ist der Fall - man geht momentan von der ganzen "Hintergrundgruppengeschichte" weg.
Wenn man sich im Klaren ist, dass alle "Fernsteuerfunktionen" nur von bestimmten Identitäten ausgelöst werden können (u.A. das Umschalten der Gruppen) - wie soll dann ein überörtlicher Einsatz in anderen Leitstellenbezirken funktionieren? Gleiche Problematik besteht übrigends auch bei den Statusmeldungen und der GPS Geschichte.



Das ist der Preis dafür in einer föderalisten Demokratie zu leben. Wem es nicht passt dem stehen die Grenzen jetzt offen!...Tja, wen das wundert der hat die letzen Jahrzehnte geschlafen...
Solche eine Einstellung finde ich persönlich sehr bedenklich.

Gruß
Michi

MiThoTyN
09.02.2011, 15:03
Hi Michi!

Danke für die Ergänzung. Ich war mir gerade bei der Fernsteuergeschichte und TMO/DMO nicht ganz sicher, aber dachte mir das schon so.

Gruß Joachim

k-serv
09.02.2011, 15:42
Hallo,
ich denke Joachim hat eigentlich fast alles gesagt.

Kleiner technischer Hintergrund:
Zum Repeater:
Dir ist schon klar, dass ein Repeater, den ich am eigenen MRT schalten kann ein DMO Repeater ist - und hier dann quasi eine kleine "Relaisstelle" nachbildet.
Kommunikation nur im DMO! Kein TMO - keine Verbindung zur nächsten Zelle.

Warum soll die Repeaterfunktion nicht auch im TMO funktionieren?


Zu deiner mobilen Basisstation auf einem ELW:
Wie soll das mal eben funktionieren?
Möchtest du sie autark betreiben?
Wenn ja:
Welchen Sinn hat das dann? Außerdem hat dein Lst. dann auch keinen Einfluss auf die Endgeräte.

Wenn nein:
Wie realisierst du die Verbindung zur Vermittlungsstelle? Draht / Richtfunk?
Die Anforderung an Masten für RiFu sind dir sicherlich auch bekannt.
Bei solchen Aktionen muss man sehr umsichtig vorgehen, denn auch beim Digitalfunk gibt es Trägerfrequenzen, d.h. du musst genau die Standorte der nächsten BS kennen und deren Trägerfrequenzen um nicht noch mehr Störungen zu verursachen.
Alles in allem keine Aktion binnen weniger Minuten.

Ehrlich gesagt habe ich da keine Ahnung, ich weiss nur das darüber NACHGEDACHT wird, und zwar von Leuten die davon mehr Ahnung haben als ich.


In BY? Wer erzählt denn sowas?

Das bayerische Innenministerium. Wird übrigens in anderen Ländern ebenso gehandhabt.


Genau das Gegenteil ist der Fall - man geht momentan von der ganzen "Hintergrundgruppengeschichte" weg.

Und wer erzählt das?


Wenn man sich im Klaren ist, dass alle "Fernsteuerfunktionen" nur von bestimmten Identitäten ausgelöst werden können (u.A. das Umschalten der Gruppen) - wie soll dann ein überörtlicher Einsatz in anderen Leitstellenbezirken funktionieren? Gleiche Problematik besteht übrigends auch bei den Statusmeldungen und der GPS Geschichte.

In Bayern geschieht das durch weitergabe des Auftrages an die Heimatleitstelle - Zuordnung des Mittels zum Einsatz - Voila, das Fahrzeug ist in der richtigen Gruppe.
Status (FMS) und GPS können sowieso von jeder vernetzten Leitstelle eingesehen werden. Wie das über die Landesgrenzen hinaus aussieht weiss ich nicht, da werde ich mal bei Gelegenheit unsere Feuerwehrschule befragen.


Solche eine Einstellung finde ich persönlich sehr bedenklich.

Ist wohl auch etwas falsch aufgefasst worden. Fakt ist aber, dass durch unsere föderalistische Struktur jede bundesweite Entscheidung die auf Landesebene zu fällen ist, länger braucht als nötig erscheint.
Deswegen werden auch viele Gelder kaputt gemacht, weil die Entwicklung der Rahmenbedingungen die Entscheidungen überrollen.


Gruß
Michi

Wir sind hier aber etwas vom Thema abgekommen, denn eigentlich stellte sich mir die Frage warum die Alarmierung nicht im Tetra ausgeführt werden soll. diese Frage wurde ausreichend beantwortet. Sollte noch Diskussionsbedarf zum einsatztaktischen Wert von Tetra bestehen könnte man ja einen eigenen Thread aufmachen?!

Lieben Gruß

Knut