PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ausbildung - Neue Ansätze



k-serv
01.02.2011, 16:30
Hallo,

ich bin interessiert an neuen Methoden und Ansätzen in der Ausbildung. Bitte hier mal posten, was Ihr so kennt was vom normalen Unterrichts-/Übungsalltag abweicht.

Ich denke hier z.B. an das Thema "Brennen und Löschen" am Lagerfeuer o.ä.

Ach ja, wenn es mir gefällt wird übrigens hemmungslos kopiert ! ;-)

marka
01.02.2011, 17:23
[...]Ach ja, wenn es mir gefällt wird übrigens hemmungslos kopiert ! ;-)

Davon gehe ich aus... *grins*

Was meinst Du konkret in Deinem Beispiel? Ich meine, wir sind hier ja "eigentlich" ein Forum für Funkbelange. Ich glaube, in einem Feuerwehrforum wärst Du mit der Frage besser aufgehoben...

Will Dich nicht abwimmeln, habe ich gar kein Recht dazu, aber so als Anregung...

überhose
01.02.2011, 17:51
Ein paar Dinge aus meinem bzw. unserem Übungsplan (FFW, Einheitsstärke 25 Mann), die sicher nicht jeder so hat, größtenteils natürlich selber zusammenklaut ;-)

Es gibt keine separate UVV-Unterweisung, die notwendigen Inhalte fließen in die anderen Themen mit ein.
keine feste Trennung (weder inhaltlich, noch jahreszeitabhängig) zwischen Theorieschulungen und Praxis, dies erfolgt themenabhängig
"Basisviertel" bzw. Aufwärmtraining: vor Beginn des Hauptthemas des Dienstes werden in Kleingruppen für ca. 15 Minuten einfache Basisthemen wiederholt. Passt für die Basics, die man immer wieder braucht, und die vielerorts einfach auf einen Abend gefrachtet werden und damit schnell in Vergessenheit geraten. Dies sind bei uns derzeit:
Aufstellen tragbare Leitern
Knoten/Stiche
Löscheinsatz mit Bereitstellung
Fahrzeugkunde (als kleines Spiel, Mannschaft steht am Fahrzeug, Geräteräume zu, dann wird gefragt "Was liegt hier" oder "Wo liegt XXX")
Auch denkbar in solchen "Basisviertelstunden"
Ausrüsten AGT auf Zeit
Aufbau Geräteablage TH/VU
Aufbau DLK (bis Korbbesetzung/Vollabstützung)
Umstellen aller FuG auf Kanal X, melden und retour
Aufbau Beleuchtungsgruppe
Aufbau Schaumangriff
Aufbau Offenes Gewässer
usw...
viel überörtliche/organisationsübergreifende Elemente (wir machen dieses Jahr 1/3 aller Dienste abseits des eigenen Standorts, ist aber Ausnahme, normal sind ca. 1/5)
Nutzen von Abrisshäusern/Rohbauten
Einbinden externer Ausbilder (anderer Wehren etc)


Die Feuerwehr Ratingen hatte ein paar wirklich klasse Übungssenarien, auch mal ausgefallener, online. Derzeit wird da überarbeitet, aber ich hoffe es kommt wieder, alte Adresse: http://www.feuerwehr-ratingen.de/index.php?id=1071

Weiterhin kann man, wenn man die UVV unbedingt separat halten will, diese wenigstens für ein Jahr mal nicht einschläfernd gestalten, wenn man Gruppen bildet, denen farbige Klebezettel in die Hand drückt und sie in Fahrzeughalle, Werkstatt, Küche etc. jagt. Da kleben die auf alles, wo sie einen möglichen Zusammenhang zur UVV sehen, ihren farbigen Zettel und erläutern das dann hinterher vor den anderen.

Auch spaßig: Zu Dienstbeginn einfach mal alle vor der Tür versammeln, dann drinnen Hauptsicherung raus, und mal schauen, wie das Umkleiden, Toröffnen etc. ohne Strom funktioniert (darf man gerne regelmäßig machen, wir z.B. planen es jährlich).

Hawkfighter
01.02.2011, 18:04
Hut ab, tolle Ideen. Diese Basisviertelstunden gefällt mir sehr gut. Da sind viele Dinge dabei, die echt wichtig sind, deswegen finde ich es gut, so etwas einfach mal testweise abzurufen. Rotiert ihr dann mit den Themen der Grundviertelstunde unter den Gruppen (habt ihr überhaupt Ausbildungsgruppen) oder machen alle das Gleiche?

überhose
01.02.2011, 18:08
Hut ab, tolle Ideen. Diese Basisviertelstunden gefällt mir sehr gut. Da sind viele Dinge dabei, die echt wichtig sind, deswegen finde ich es gut, so etwas einfach mal testweise abzurufen. Rotiert ihr dann mit den Themen der Grundviertelstunde unter den Gruppen (habt ihr überhaupt Ausbildungsgruppen) oder machen alle das Gleiche?Wir arbeiten nicht in fest eingeteilten Gruppen, die Mannschaft wird dann je nach Lust und Laune zusammengewürfelt. Das nicht immer jeder das gleiche auf der gleichen Funktion macht, dafür sorgen schon Papier und Stift in der Tasche des/der Ausbilder.
In dieser Tasche macht sich übrigens auch ein Stück Kreide gut, um notfalls mal die Straße zur Taktiktafel zu machen.

k-serv
01.02.2011, 19:34
Ich meine, wir sind hier ja "eigentlich" ein Forum für Funkbelange. Ich glaube, in einem Feuerwehrforum wärst Du mit der Frage besser aufgehoben...

Will Dich nicht abwimmeln, habe ich gar kein Recht dazu, aber so als Anregung...

In diesem Forum habe ich aber mit die kompetentesten Antworten auch rund um die Themen Einsatztaktik und Ausbildung bekommen...

Außerdem suche ich nicht nur nach Ideen aus dem Feuerwehrbereich (Danke schon mal an überhose für den interessanten beitrag) sondern von allen HiOrgs.

überhose
02.02.2011, 13:19
So, nachdem eben die 3. PN/Mail dazu kam:


Es gibt keine separate UVV-Unterweisung, die notwendigen Inhalte fließen in die anderen Themen mit ein.

Ja, das ist so erlaubt.
Nein, ich gehe deshalb nicht "in den Bau", wenn was passieren sollte.
Ja, ich kenne die Vorschriften, und eben drum machen wir das so wie beschrieben.

Immer wieder erschreckend, wie missverstanden (oder auch unbekannt?) manche Regelungen sind.

alarma
03.02.2011, 07:55
Zum Thema UVV:

Eine 0815 Übung machen,
dabei kleine UVV Fehler (vorher in der Ausführenden Mannschaft abgesprochen) einbauen.

Der Rest guckt zu und soll die Fehler erkennen und notieren/merken.
Am Ende der Übung dann gemeinsames Resultat.

Z.B: 1 S-Rohr vornehmen + zusätzlich 2 Steckleiterteile an Hauswand stellen.
Da ist mehr als genug Potetial zum Fehler machen.
(Vorwärts austeigen, offene Schutzjacke, GF hat Turnschuhe an, Maschinist trinkt aus präparierter Bierflasche, Löschfzg steht ohne Licht+ Warnlinker, etc etc)

Wichtig: nicht übertreiben und nur abgesprochene Fehler einbauen, nichts zusätzlich, denn wenn dabei etwas passiert wirds eng !

k-serv
03.02.2011, 12:10
Habt Ihr da keine Sorge eine negative Verstärkung zu erreichen? Woher bekommt der Übungsteilnehmer den Anreiz alle Fehler zu finden? Was passiert wenn die Übungsteilnehmer nicht alle Fehler finden? Werden die Fehler noch in der Übung angesprochen?

Gruß aus Bayern,

Knut

speedylafocus
03.02.2011, 18:05
Hallo, also wir haben vor ein paar Jahren einen Blockunterricht eingeführt, der sich sehr gut bewährt.
Wir haben jede Woche ausbildung.
Bsp.:
Januar-Block "UVV"; rechte, pflichten;Knoten; u.s.w.
Febr. -Block "Erste Hilfe"
1. Dienst theorie,
2.dienst erste hilfe grundwissen prakt.,
3.dienst betreuen und versorgen von patienten nach vku,
4.dienst patientenschonender transport und umlagerung prakt.
März: -Block Atemschutz
1.D theorie, atemschutznachweisführung am einsatzort, gerätekunde und wartung prakt.
2.D notfalltraining prakt.
3.D absuchen von räumen, patienten transport unter PA prakt.
4.D anlegen und arbeiten unter CSA prakt.
April: -Wasserführende Armaturen
1.D Fahrzeugkunde prakt.
2.D lange wegestrecke theor./prakt.
3.D Schaum theor./prakt.
4.D Strahlrohrtraining, umgang mit Hohlstrahlrohren prakt.
Mai: -Technische Hilfe
1.D Fahrzeug und Gerätekunde prakt.
2.D absichern unfallstelle und Technische Hilfe nach VKU theor./prakt.
3.D Bewegen von Lasten theor./prakt.
4.D Thl aus Höhen und Tiefen prakt.

Wir sind mit diesem System sehr zufrieden und haben gemerkt das dadurch wissen besser vermittelt werden kann, grade bei älteren kamerade hört man da oft dinge wie"ach das hatten wir letzte woche...ja jetz weiß ichs wieder"
Man muss das nicht so streng durchführen wie man jetzt beim lesen vielleicht denkt, wir schieben auch mal dienste zur besonderen verfügung ein wo wir z.B grillen und die kameradschaft pflegen.
Weiterer Vorteil am Blockunterricht ist das man die vorherigen themen in die aktuellen blöcke einbauen kann und somit das wissen nochmehr festigt.
einfach mal in der wehr ansprechen, vllt gefällts ja.