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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Funk: Physikalische Grundlagen



MiThoTyN
10.12.2010, 16:52
Hi zusammen!

Hmm... Auch wenn das hier wohl das falsche Board für so ne Frage ist, möchte ich sie trotzdem stellen, weil ich weiß, dass hier genug Experten vorhanden sind, die mir diese Frage beantworten können. Also folgende Annahmen:

- Die BOS 2m Kanäle haben eine Kanalbandbreite von 20 kHz und einen maximalen zugelassenen Hub von 4 kHz.

- POCSAG wird per FSK Modulation übertragen, ebenfalls mit 4 kHz Hub. D.H. der Träger wechselt zwischen f_träger +- f_hub für 0 und 1.

- FSK ist im Prinzip nix anders als normale FM, nur wird bei FSK ein Rechtecksignal aufmoduliert und zwar so, dass die Pegel 1 und 0 einen definierten Hub haben.

- Bei FM verhält sich der Frequenzhub proportional zur Amplitude des aufzumodulierenden Signals.

- Wenn ich also nun ein POCSAG-Signal mit der Soundkarte generiere, kann ich dessen Amplitude steueren. Leite ich dieses Signal in ein 2m FuG ein und justiere die Amplitude am PC solange, bis diese im FuG dem Maximalhub von 4 kHz entspricht, sollte dieses Signal dem POCSAG Signal entsprechen.

Soweit richtig?
Ist das mit "normalen" FuG denkbar, oder sind hier im NF-Pfad zu viele Filter etc. die das Eingangssignal zu sehr verfälschen? Und schaffen es die FuG einen Hub von ziemlich genau 4 KHz zu erzeugen, oder bleiben die meisten darunter?

Gruß Joachim

DG7GJ
10.12.2010, 18:14
Hallo!


- FSK ist im Prinzip nix anders als normale FM, nur wird bei FSK ein Rechtecksignal aufmoduliert und zwar so, dass die Pegel 1 und 0 einen definierten Hub haben.

Ähm...jain!
Es kommt darauf an welche Art von FSK du meinst:
Das der Hub eines Signals direkt binäre Zustände darstellt, ist ausschließlich bei digitaler Modulation (DFSK = Pocsag z.B.)
Daneben gibt es aber noch AFSK,FFSK,MFSK. Meint alles in etwa das selbe, sind aber analoge Modulationen. Denn die binären Zustände (1/0) werden durch niederfrequente Hilfsträger aufmoduliert. So funktioniert z.B. FMS.


- Wenn ich also nun ein POCSAG-Signal mit der Soundkarte generiere, kann ich dessen Amplitude steueren. Leite ich dieses Signal in ein 2m FuG ein und justiere die Amplitude am PC solange, bis diese im FuG dem Maximalhub von 4 kHz entspricht, sollte dieses Signal dem POCSAG Signal entsprechen.

Dachte ich mir das du dass meinst...
DFSK ist sehr speziell und niemals brauchbar über einen Mikrofonanschluß eines HFG's zu erzeugen.
Dafür braucht es schon einen verflixt guten "Flat_AF" Eingang.
Motorola GM3x0 haben sowas und sind hinreichend gut abgleichbar um ein anständiges DFSK-Signal zu generrieren.

Die Hauptprobleme:

1.: Das DFSK-Signal muss DC-gekoppelt an den VCO.
Kleine Kodensatoren vom Signal nach GND (z.B. HF-Abblockung) sind erlaubt, aber
Serienkondensatoren im Signalweg sind fatal!

2.: Das Rechtecksignal muss speziell gefiltert werden womit steigende und fallende Flanken
seicht angerundet werden. Für Kleinstleistungsgeräte mit wenigen mW Output nicht
unbedingt nötig, für frei strahlende Sender mit Reichweite aber unabdingbar.
Denn die steilen Flanken eines Rechtecksignals verursachen im VCO ein riesiges
Spektrum über zig MHz Bandbreite, die dann über Endstufe und Antenne gehen!

3.: Pocsag arbeitet nach der NRZ-Modulation. Bedeutet das der Sender halt nur die
Zustände +4kHz und -4kHz kennt. Ein Sprechfunkgerät aber kennt nur als
Defaultzustand seine Träger-Nennfrequenz, also +-0kHz.
Eine PLL steuert immer und grundsätzlich diesen Punkt an.
Im Falle von DFSK schafft es eine PLL zwar eine gleichmäsige "0101010" Bitfolge
meißt ordentlich auszusenden, verzerrt das Signal aber verherrend wenn mehrere
Bits mit gleichen Zuständen übertragen werden sollen:
Nach wenigen Millisekunden -4kHz oder +4kHz zieht die PLL die VCO-Frequenz wieder
auf Sollfrequenz, also 0kHz.

Grüße aus Dortmund

Jürgen Hüser

Fabpicard
10.12.2010, 20:23
@Joachim: Digitalspeicheroszi zur Hand? *g*

Dann häng doch mal einen Disc-Ausgang von einem Scanner dran und sende dem ein POCSAG Signal :)

Falls nicht, mach ich dir nen Auszug :)

MfG Fabsi