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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Empfehlung für Hohlstrahlrohre



Feuermelder
20.11.2010, 21:48
Hallo,

Wir möchten uns gern zwei Hohlstrahlrohr für unsere Löschgruppe beschaffen. Welche Strahlrohre könnte ihr empfehlen? Wie seid ihr mit den Strahlrohren in Sachen Handhabung, Bedienung und Pflege zufrieden? Wie verstaut ihr die Hohlstrahlrohr? Wir streben die Lösung an, die Strahlrohr mit in die Schlauchtragekörbe zu verlasten. Ist das taktisch sinnvoll?

Gruß,
Oliver

nederrijner
20.11.2010, 22:05
Hallo,

Wir möchten uns gern zwei Hohlstrahlrohr für unsere Löschgruppe beschaffen. Welche Strahlrohre könnte ihr empfehlen?
AWG Turbospritze 2235


Wie seid ihr mit den Strahlrohren in Sachen Handhabung, Bedienung und Pflege zufrieden?
Sehr gut. Mehr braucht ein HSR m. E. nicht und ich kenne auch kein besseres.


Wie verstaut ihr die Hohlstrahlrohr? Wir streben die Lösung an, die Strahlrohr mit in die Schlauchtragekörbe zu verlasten. Ist das taktisch sinnvoll?
Stehen neben/über den C-STK im Geräteraum. Befestigung wenn überhaupt dann am STK und nicht darin, zumindest nicht am Schlauch. Wenn man mit dem STK los läuft, muss man ja ansonsten zunächst das HSR entfernen, da die Kupplung ja an den Verteiler kommt. Ich sehe die Notwendigkeit aber nicht, kann man genau so gut neben den STK lagern.

Superyoshi
20.11.2010, 22:19
Wir haben 2 HSR.
1x AWG Modell 2400 für den Innenangriff (lagert z.Z. noch "lose" in einer Halterung, soll aber an einen C-Tragekorb, der noch beschafft wird)
1x TKW 130 Turbo (für den Schnellangriff / Nachlöscharbeiten wg. Durchflussmenge 25, 50, 80, 130 l/min)

Finde das AWG für den Innenangriff recht gut, die Rasterverstellung von Durchflussmenge und Strahlart/-winkel verstelllt sich nicht leicht von "alleine", und lässt sich sehr gut auch unter Nulllsicht tasten (dank den eingebauten "Nasen").

überhose
20.11.2010, 22:24
AWG Turbospritze 2235
Sehr gut. Mehr braucht ein HSR m. E. nicht und ich kenne auch kein besseres.Uneingeschränkte Zustimmung!


Wie verstaut ihr die Hohlstrahlrohr?
Für Angriffstrupp: im Schlauchpaket (http://www.feuerwehr-achmer.de/schlauchpaket.html)
Unser zweites ist über den Körben, wie die anderen Strahlrohre auch, in so einem orangen Stück Rohr vom Klempner um die Ecke gelagert, keine Ahnung wie das fachmännisch heißt.

Übrigens:
Wir möchten uns gern zwei Hohlstrahlrohr für unsere Löschgruppe beschaffen.Die Anzahl ist gut gewählt (für die Größenordnung Gruppe)! ATr + SiTr, für den Rest erfüllen die CM immer noch ihren Zweck.

Feuermelder
20.11.2010, 22:47
Uneingeschränkte Zustimmung!


Für Angriffstrupp: im Schlauchpaket (http://www.feuerwehr-achmer.de/schlauchpaket.html)
Unser zweites ist über den Körben, wie die anderen Strahlrohre auch, in so einem orangen Stück Rohr vom Klempner um die Ecke gelagert, keine Ahnung wie das fachmännisch heißt.

Übrigens:Die Anzahl ist gut gewählt (für die Größenordnung Gruppe)! ATr + SiTr, für den Rest erfüllen die CM immer noch ihren Zweck.

Hi,

Der Link mit den Schlauchpaketen ist sehr informativ und hat mein Interesse geweckt. Weißt du zufällig, wo man solche Klettbänder her bekommt und ob es bestimmte Ausführungen sein müssen?

Hm, bei unserem Fahrzeug haben wir nicht die Möglichkeit, die Strahlrohre über den Körben zu lagern. Dafür wären größere Umbaumaßnahmen notwendig. Die Anzahl der Strahlrohr sollte für ein Löschgruppenfahrzeug, meiner Meinung nach, genau richtig sein. Nur stellt sich mir die Frage, ob sich der Beschaffungsaufwand für ein LF 8-6 auch wirklich Lohnt, da ich immer wieder mit der Kostenfrage bombadiert werde.

Für mich steht aber fest, kein Innenangriff ohne Hohlstrahlrohr! Sehe ich das falsch?

Gruß,
Oliver

überhose
20.11.2010, 22:56
Der Link mit den Schlauchpaketen ist sehr informativ und hat mein Interesse geweckt. Weißt du zufällig, wo man solche Klettbänder her bekommt und ob es bestimmte Ausführungen sein müssen? Beispiel: http://www.firefighter-24.de/firePAX-Klettband-fuer-Schlauchpaket


Für mich steht aber fest, kein Innenangriff ohne Hohlstrahlrohr!Absolut richtig.

Feuermelder
20.11.2010, 23:05
Die Kosten für die Klettbänder sind ja sehr gering und auch die Handhabung mit so einem Schlauchpaket scheint recht unkompliziert zu sein. Nur wo fängt ein taktisch wertvoller Innenangirff (in Bezug auf die Ausrüstung) an, und wo hört er auf? Bisher wird es bei uns so gehandhabt, dass wir nur mit einem CM-Strahlrohr und Atemschutzgeräten ohne Totmannwarner vorgehen. Dazu werden halt noch eine Handlampe und die Feuerwehraxt mitgenommen. Für meinen Geschmack sehr bedenklich...

überhose
20.11.2010, 23:11
Nur wo fängt ein taktisch wertvoller Innenangirff (in Bezug auf die Ausrüstung) an, und wo hört er auf? Bisher wird es bei uns so gehandhabt, dass wir nur mit einem CM-Strahlrohr und Atemschutzgeräten ohne Totmannwarner vorgehen.Hohlstrahlrohr sollte obligatorisch ein.
Anstatt Handlampe bietet sich eine Knickkopflampe an, im günstigsten Fall dann bei beiden Truppmitgliedern
Was auch zur Ausrüstung gehört: PSA - brauch ich wohl nicht viel zu schreiben - mein Nickname ist Programm ;-)

Ansonsten gilt: Wenn eine Kommune ihre Feuerwehr sicherheitsmäßig nicht wie im Jahre 2010 üblich ausstatten will, kann die Feuerwehr unter Beachtung der Eigensicherung eben nur die Arbeiten von 19xx erledigen.

Feuermelder
20.11.2010, 23:17
Hohlstrahlrohr sollte obligatorisch ein.
Anstatt Handlampe bietet sich eine Knickkopflampe an, im günstigsten Fall dann bei beiden Truppmitgliedern
Was auch zur Ausrüstung gehört: PSA - brauch ich wohl nicht viel zu schreiben - mein Nickname ist Programm ;-)

Ansonsten gilt: Wenn eine Kommune ihre Feuerwehr sicherheitsmäßig nicht wie im Jahre 2010 üblich ausstatten will, kann die Feuerwehr unter Beachtung der Eigensicherung eben nur die Arbeiten von 19xx erledigen.

Genau da haben wir das Problem! Die Kommune kann uns bei der aktuell vorhandenen Finanzlage nicht sicherheitsmäßig ausstatten. Daher möchten wir uns die Sachen nun selbst beschaffen. Die finanziellen Mittel dafür sind, zum Glück, vorhanden.

Überjacken und Hosen sind vorhanden. Bisher nutzen wir noch die Handlampen vom Typ HSE 7. Über eine wirkliche Alternative habe ich mir noch keine Gedanken gemacht. Habe neulich das Thema Helmlampen aufgegriffen, jedoch keinerlei Erfahrungen mit diesen Lampen. Was mich an den Handlampen stört ist, dass ich halt immer eine Hand für die Lampe brauche und sie das ein oder andere mal versehentlich stehen lassen habe...

überhose
20.11.2010, 23:25
Helmlampen sind eine nette Ergänzung, nutzen wir auch, aber als Ersatz für die Handlampe nur bedingt geeignet. Verbreitet sind da heutzutage Knickkopflampen, am bekanntesten dürften Adalit sein: http://www.umwelttechnik-stenzel.de/Adalit--Sicherheits-Handleuchten--Helmleuchten/ADALIT-L2000-LB--Handleuchten--Sicherheitshandleuchten-601.html
Die haben wir mit Holster am PA-Gurt. Die kann man auch mal wie die alte Handlampe abstellen und so eine konstante Beleuchtung haben, bei Helmlampen ist immer die Bewegung des Trägers im Spiel, und die Lichtausbeute ist auch etwas geringer.

Feuermelder
20.11.2010, 23:47
Ja, dass sind mal Lampen nach meinen Vorstellungen. Der Preis ist aber auch nicht von schlechten Eltern. Könnte schwer werden, alle anderen von solchen Lampen zu überzeugen. Laut Zugführer sein Helmlampen bei einem Innenangriff nicht zulässig. Es würde sich um eine technische Veränderung des Helmes handeln. Was soll man von dieser Aussage halten? Ich konnte bisher kein passendes Dokument bzw. einen Hinweis auf eine technische Veränderung finden.

Wieder zum Thema Hohlstrahlrohr: Unser Zugführer ist der Meinung, dass man beim Einsatz eines solchen Strahlrohrs keinen Druckminderer brauch. Ich bin aber der Meinung, dass eine Druckminderer unerlässlich ist, um Druckstöße in der Angriffsleitung zu vermeiden. Lege ich hier ein Fehldenken an den Tag, oder liegt unser Zugführer taktisch und technisch Falsch?

Feuermelder
20.11.2010, 23:50
Noch ergänzend: Was ist von Schaumaufsätzen für Hohlstrahlrohre zu halten? Hier würden mich mal die technischen Eigenschaften interssieren. Kann ich damit das klassische S4 oder M4 ersetzen?

Welche Durchflussmenge ist für ein Hohlstrahlrohr mit Storz C ratsam? Reichen +/- 200 l/min maximale Durchflussmenge, mit einer möglichen Reduzierung auf 60 und 130 l/min, für einen Innenangriff oder sollte es mehr bzw. weniger sein?

Habe bei Helpi das Hohlstrahlrohr TKW 400 gefunden, dass aber eine Durchflussmenge bis maximal 400 l/min hat. Meiner Meinung nach ein bisschen Oversized...

bullard
21.11.2010, 08:38
Noch ergänzend: Was ist von Schaumaufsätzen für Hohlstrahlrohre zu halten? Hier würden mich mal die technischen Eigenschaften interssieren. Kann ich damit das klassische S4 oder M4 ersetzen?

Nein, diese Schaumaufsätze dienen höchstens als sog. Schaum-Schnellangriff.


Meiner Meinung nach ein bisschen Oversized...

Nuja, ne gewisse Durchflussmenge sollte schon gegeben sein, falls man mal in die Situation eines Flashovers kommt und die Mannschutzbrause haben mag. Ob das nun 400l/min sein MÜSSEN darüber liesse sich vortrefflich streiten.


Für Angriffstrupp: im Schlauchpaket (HSR)

So handhaben wir das auch. Das erste ist im Schlauchpaket und zwei weitere HSR sind in 2 von 4 weiteren Tragekörben verlastet. Wir haben übrigens bewusst auf die Pistolengriffe der HSR verzichtet, da dies die Handhabung wesentlich erleichtert und im Fall der Fälle die Hände da sind wo sie sein sollen... am Rohr.

nederrijner
21.11.2010, 08:58
Wieder zum Thema Hohlstrahlrohr: Unser Zugführer ist der Meinung, dass man beim Einsatz eines solchen Strahlrohrs keinen Druckminderer brauch. Ich bin aber der Meinung, dass eine Druckminderer unerlässlich ist, um Druckstöße in der Angriffsleitung zu vermeiden. Lege ich hier ein Fehldenken an den Tag, oder liegt unser Zugführer taktisch und technisch Falsch?
Ein Druckminderer schadet nicht, ist aber auch nicht unerlässlich, wie die Praxis beweist.


Welche Durchflussmenge ist für ein Hohlstrahlrohr mit Storz C ratsam? Reichen +/- 200 l/min maximale Durchflussmenge, mit einer möglichen Reduzierung auf 60 und 130 l/min, für einen Innenangriff oder sollte es mehr bzw. weniger sein?
Welchen Durchfluss hatten die bisherigen CM-Strahlrohre?
Welche Strahlrohrart sollte - einen geübten Bediener vorausgesetzt - das vorhandene Wasser effizienter einsetzen?
Man beachte auch die entsprechend des Durchflusses entstehenden Kräfte am Rohr.


Nuja, ne gewisse Durchflussmenge sollte schon gegeben sein, falls man mal in die Situation eines Flashovers kommt und die Mannschutzbrause haben mag. Ob das nun 400l/min sein MÜSSEN darüber liesse sich vortrefflich streiten.
Wenn es um brennenden Rauch geht, kann man sich zur Not auch unten hin hocken und abwarten (macht man im Container ja auch). Viel Wasser bringt beim Herunterkühlen der Rauchschicht auch nur viel Wasserdampf.
Bei einem echten Flashover hilft eh nur Hacken in den Teer und raus. Hier ist die Ausbildung wichtig, um solche Stuationen rechtzeitig zu erkennen und zu vermeiden. HSR alleine bringen da leider gar nichts.

J@n
21.11.2010, 09:05
Hallo,


Laut Zugführer sein Helmlampen bei einem Innenangriff nicht zulässig. Es würde sich um eine technische Veränderung des Helmes handeln. Was soll man von dieser Aussage halten? Ich konnte bisher kein passendes Dokument bzw. einen Hinweis auf eine technische Veränderung finden.

Erstmal hat er prinzipiell recht, zweitens trifft das ganze auch auf PSA und PA ebenfalls zu. Denn alle diese Sachen sind entsprechend den Vorschriften geprüft worden. Wenn du nun an das Gerät / Kleidung etwas angebracht wird, dazu zählen auch Holster usw., ist diese Kombination erstmal nicht geprüft.

Das kannst du eigentlich recht gut mit dem Auto vergleichen wenn du eins kaufst hat der Hersteller dafür zu sorgen das es Norm konform ist. Wenn du nun Änderungen am Auto vornimmst brauchst du eine Eintragung vom TÜV oder ABE ... wenn nicht erlischt die Betriebserlaubnis. Jedoch wird bezahlt die Versicherung weiterhin wenn man nachweisen kann das der Unfall nicht vom Heckspoiler verursacht worden ist. Was bei einem misachteten Vorfahrt recht einfach wäre.

Da wir bei der Feuerwehr keine Teilegutachten oder ABE haben müsste man jede kombination prüfen lassen, was aufgrund der Kosten keiner macht.

Also muss man nach GMV entscheiden ob durch die anbringung eines Gegenstandes die Sicherheitsfunktion eingeschränkt wird. Bei einer Tasche an dem Gurt eines PA`s befestigt wird eher weniger, wenn ich jedoch eine Helmlampe montiere deren Gewicht den vernünftigen Sitz eines Helmes unmöglich macht habe ich ein Problem.

Gruß Jan

PS. Helmlampen haben den Nachteil das man damit seinen Gesprächspartner dauernd blendet was sehr unangenehm sein kann, gerade bei den LED Lampen.

Hawkfighter
05.12.2010, 18:03
Bezüglich des Vorpostes kann ich nur zustimmen! Rein theoretisch ist es ein Problem ungeprüfte Teile an einen Helm anzubringen. Der Hersteller müsste aufwendige Tests machen um zu bestätigen, dass die Helmlampenhalterung an diesem Helm zugelassen ist (macht aber keiner!).

Helmlampe vs. Knickkopflampe, das ist ein Thema für sich.
Nur einmal ganz kurz meine Erfahrung:

- Die Knickkopflampe hat den Vorteil, dass sie immer nach vorne leuchtet und aufgrund der Haltung im Innenangriff meistens nicht ins Gesicht des Kameraden leuchtet. Außerdem ist die Lampe dann sehr gut in der FuG-Tasche verstaut, selbst wenn man ein FuG dabei hat. Praktisch ist es, die Lampe mit einem Karabiner an der kleinen Schlaufe über der Tasche zu befestigen, dann kann man sie auch nicht verlieren.

- Die Helmlampe hat den bestechenden Vorteil, dass man keine Lampe in der Hand halten muss und sie auch in keinster Weise ausrichten braucht (man hat ja schließlich nur 2 Hände). Auch wenn man die Lampe schnell zur Hand haben muss ist diese Version von Vorteil, da man sie auch mit dicken Handschuhen sehr schnell aus der Helmhalterung ziehen kann (jedenfalls bei den Schuberth F200 Schraubhalterungen). Problematisch ist jedoch, dass man sich leichter verhaken kann und vorallem sehr ungünstig ist es, dass man seine Kameraden andauernd blendet, wenn man nicht aufpasst.

Mein Fazit:
Die Helmlampe ist für Such und Beleuchtungsarbeiten im Gelände deutlich die bessere Wahl, auch wenn man Rücksicht auf die Kameraden nehmen muss. Hierfür ist die LED Version sehr vorteilhaft, da diese Lampen eine wirklich gigantische Leistung entfachen, die jede Feuerwehrhandleuchte problemlos in den Schatten stellt.

Die Knickkopflampe ist für den Innenangriff auf jeden Fall die bessere Wahl, da sie mittels Karabiner nicht zu verlieren ist, sich nicht verhakt und auch in der Regel niemanden blendet. Das Problem an den Lampen generell ist aber zum einen der Ex-Schutz und zum anderen muss trotzdem eine Handlampe mitgenommen werden. Außerdem sollte man darauf achten, keine LED Lampe für Einsätze mit Rauch zu verwenden, da das kalte LED Licht vom Rauch stark reflektiert wird und man dann geblendet wird.

Sehr empfehlenswert sind die Lampen der Firma Underwater Kinetics, da sie preislich auch privat bezahlbar sind, sehr zuverläßig und resistent sind. Der ausschlaggebende Punkt ist aber, dass die neuen Versionen in Schwarz auch eine ATEX Zulassung haben, wodurch sie ohne Bedenken im Innenangriff eingesetzt werden können. Bei anderen Modellen ist das zum Teil schwierig zu bestimmen.
Auch die Leuchtleistung ist wirklich hervorragend, gerade die LED Lampen lassen keine Wünsche mehr offen! Hier ist einmal eine solche Lampe vom Feuerwehrstore (Xenon Version):

http://www.feuerwehrstore.de/epages/es122656.sf/de_DE/?ObjectPath=/Shops/es122656_Feuerwehrstore/Products/f002/SubProducts/f002-black

Der Shop ist empfehlenswert, da der Service dort sehr gut ist und man regelmäßig Angebote bekommt. Momentan läuft die Adventskalender Aktion bei der es jeden Tag besondere Angebote gibt, darunter auch benannte Lampen. Ich will hier jetzt keine Werbung machen, aber ich habe mit dem Shop und den Lampen gute Erfahrungen gemacht, also möchte ich sie an euch weitergeben.

Zum Thema HSR kann ich sagen, dass die Firma AWG für meine Wehr eine Vorführung gegeben hat, in der wir alles einmal ausprobieren durften. Es handelt sich dabei um bestechend gute Gerätschaften! Gerade die HSR liegen gut in der Hand, sind einfach und übersichtlich zu bedienen und vorallem kann ganz intuitiv die Mannschutzbrause aktiviert werden. Die Version ohne Handgriff ist vom Handling her sogar noch etwas besser, als die mit Handgriff.

Max K.
06.12.2010, 20:01
Das Problem an den Lampen generell ist aber zum einen der Ex-Schutz und zum anderen muss trotzdem eine Handlampe mitgenommen werden.

Steht wo?

EX-Schutz braucht man nur da, wo man sich in eine explosionsfähige Atmosphäre begibt. Das weiß man aber meistens vorher und kann seine Nicht-EX-Geschützte Lampe im Auto lassen und einen EX-Geschützten Handscheinwerfer mitnehmen, ansonsten hat man z.B. auch kein EX-Geschütztes Funkgerät dabei. (Wenn man denn welche hat)

Die FwDV fordert meines Wissens ein "Beleuchtungsgerät" pro Trupp und geht nicht genauer auf die Ausführung ein, also muss im Innenangriff nicht unbedingt einen Handscheinwerfer mitschleppen. (Weil man eh keine Hände frei hat)


Sehr empfehlenswert sind die Lampen der Firma Underwater Kinetics, da sie preislich auch privat bezahlbar sind, sehr zuverläßig und resistent sind.

Peli sollte man auch nicht unerwähnt lassen.


Der ausschlaggebende Punkt ist aber, dass die neuen Versionen in Schwarz auch eine ATEX Zulassung haben

Sind nicht alle UK4AA-Lampen EX-Geschützt?


Die Version ohne Handgriff ist vom Handling her sogar noch etwas besser, als die mit Handgriff.

Soweit ich weiß kann der Handgriff bei den AWG-HSR einfach abgebaut werden.

Wichtig ist meiner Meinung auch eine gewisse Einheitlichkeit an HSR in der Wehr, was die Ausbildung vereinfacht.. (Erkennung des Sprühwinkels unter Nullsicht usw.)

zinnlos
06.12.2010, 20:18
Ja kann abgebaut werden, sind glaube 3 Schrauben, die etwas verklebt sind.

Durft mir dann anhören "das ist gegen den Unfallschutz"....so ein schwachfug....

überhose
06.12.2010, 20:40
Durft mir dann anhören "das ist gegen den Unfallschutz"....so ein schwachfug....Dann hätte ich demjenigen einfach ein paar der bisherigen (CM/BM) Strahlrohre vor die Füße geschmissen, mit der freundlichen Bitte, da einen Griff dranzubasteln, wegen Unfallschutz... ;-)

zinnlos
06.12.2010, 21:03
Ehemaliger Wehrleiter;)

Wir haben nur noch Hohlstrahlrohre drauf..;)

Er meinte es wohl so, weil wir es nicht mehr der Zustand ist, wie es hergestellt wurde. Ich hab ihm auch erzählt, dass man die Dinger auch ohne Griffe kaufen kann...

aber du weißt ja wie das ist:P

Hawkfighter
07.12.2010, 19:08
Steht wo?

EX-Schutz braucht man nur da, wo man sich in eine explosionsfähige Atmosphäre begibt. Das weiß man aber meistens vorher und kann seine Nicht-EX-Geschützte Lampe im Auto lassen und einen EX-Geschützten Handscheinwerfer mitnehmen, ansonsten hat man z.B. auch kein EX-Geschütztes Funkgerät dabei. (Wenn man denn welche hat)

Die FwDV fordert meines Wissens ein "Beleuchtungsgerät" pro Trupp und geht nicht genauer auf die Ausführung ein, also muss im Innenangriff nicht unbedingt einen Handscheinwerfer mitschleppen. (Weil man eh keine Hände frei hat)



Peli sollte man auch nicht unerwähnt lassen.



Sind nicht alle UK4AA-Lampen EX-Geschützt?



Soweit ich weiß kann der Handgriff bei den AWG-HSR einfach abgebaut werden.

Wichtig ist meiner Meinung auch eine gewisse Einheitlichkeit an HSR in der Wehr, was die Ausbildung vereinfacht.. (Erkennung des Sprühwinkels unter Nullsicht usw.)

Also mir wurde mehrfach erzählt, dass man trotzdem eine Handlampe mitnehmen muss, weil bei etwaigen Unfällen die FUK Probleme bereitet. Es geht ja alles nach der Feuerwehrunfallkasse und die prüfen äußerst genau, wenn es um Schadensregulierungen geht (dafür zahlen sie aber auch gut).
Ich bin mir in diesem Punkt aber nicht zu 100% sicher, da die neuen UK Lampen mit Atex Zulassung eigentlich den normalen Feuerwehrhandlampen entsprechen müssten. Müsste ich einmal bei der HFUK nachfragen.

Ex-Schutz ist nicht gleich ATEX Zulassung. Der normale Ex-Schutz kann unter Umständen ausreichend sein, aber die ATEX Zulassung ist es in jedem Fall, da sie wie gesagt der Zulassung der Handscheinwerfer entspricht. Das ist alles etwas kompliziert. Ich bin jetzt kurz davor mir meine 3. UK Lampe zu kaufen und habe mich jetzt zum 3. mal umfassend über diese Ex-Schutz Thematik informiert. Man muss auf jeden Fall sehr vorsichtig sein, weil die Hersteller natürlich immer behaupten, ihr Ex-Schutz wäre ausreichend bzw. es wird so verpackt, dass es den Anschein hat. Letztendlich bist du aber für deine PSA verantwortlich und du hast im Falle des Falles den Ärger mit der FUK.

Du hast im Prinzip recht, wenn du sagst, dass man Ex-Schutz nur dort braucht, wo explosionsgefahr herrscht, sonst bräuchte man auch Ex-geschützte FuG und die hat man meistens nicht. Das Problem ist aber, dass es vorgeschrieben ist, beim Innenangriff mind. einen gewissen Ex-Schutz aufzuweisen.
Man kann die Logik leider nicht in jedem Falle anwenden.
Gleiches habe ich erlebt, als ich mir ein paar einfache Handschuhe zulegen wollte, die ich nur bei Arbeiten anziehen wollte, wo ich ansonsten gar keine Handschuhe anziehen würde. Es ist absolut bescheuert, aber durch die FUK einfach nicht gedeckt und deswegen von meiner Wehrführung nicht erlaubt.

Bei den HSRen hast du absolut recht, die Griffe können abgeschraubt werden. Aber wenn man sie sowieso abschraubt kann man sich das Geld auch sparen (außer man will sich die Option mit Griff offen halten).

überhose
07.12.2010, 19:37
Leute, lasst die FUK aus dem Spiel. Die zahlen, wenn ihr in Badehose in den IA geht, und euer Beleuchtungsgerät eine Weihnachtslichterkette um den Hals ist.

Sehen möchte ich die Regelung, dass "ein gewisser Ex-Schutz im IA vorgeschrieben ist", und was schriftliches zu den Handschuhen. Ansonsten bezeichne ich das einfach als Quatsch.

Max K.
07.12.2010, 20:06
Also mir wurde mehrfach erzählt, dass man trotzdem eine Handlampe mitnehmen muss, weil bei etwaigen Unfällen die FUK Probleme bereitet.

Wär mir neu dass die FUK überhaupt was in der Hinsicht fordert. Die FwDV1 fordert ein Beleuchtungsgerät pro Trupp für den Truppführer. Da steht aber nicht bei, was für ein Beleuchtungsgerät das zu sein hat.


Ex-Schutz ist nicht gleich ATEX Zulassung. Der normale Ex-Schutz kann unter Umständen ausreichend sein, aber die ATEX Zulassung ist es in jedem Fall, da sie wie gesagt der Zulassung der Handscheinwerfer entspricht. Das ist alles etwas kompliziert. Ich bin jetzt kurz davor mir meine 3. UK Lampe zu kaufen und habe mich jetzt zum 3. mal umfassend über diese Ex-Schutz Thematik informiert. Man muss auf jeden Fall sehr vorsichtig sein, weil die Hersteller natürlich immer behaupten, ihr Ex-Schutz wäre ausreichend bzw. es wird so verpackt, dass es den Anschein hat.
Naja, nicht ganz. Bei jeder Lampe die als EX-Geschützt verkauft wird, steht auch immer dabei, in wie weit die in welcher Umgebung vor welcher EX-Gefahr schützt: http://www.bartec.de/homepage/deu/downloads/produkte/exschutz/poster.pdf

Aber da ich bei Einsätzen in explosionsfähigen Atmosphären meinen privat beschafften Krempel eh im Auto lasse, und mir mein Gruppenführer sagt was ich mitnehmen darf/muss, ist es mir relativ egal, was da draufsteht. (Ich kann nämlich nicht dafür garantieren, dass meine u.U. EX-Geschützte, privat angeschaffte Helmlampe nach 2 Jahren intensiver Benutzung (Gegenstoßen, runterfallen..) und nicht-Wartung immer noch EX-Geschützt ist..)


Das Problem ist aber, dass es vorgeschrieben ist, beim Innenangriff mind. einen gewissen Ex-Schutz aufzuweisen.

Wo steht denn das? Dann muss ich ja demnächst auch mein Handy ("Kann grad nicht, bin im Innenangriff"), meine Armbanduhr, meinen Melder sowie mein funkenreißendes Hooligan-Tool draußen lassen.

zinnlos
07.12.2010, 20:26
warum zum teufel schleppst du melder und handy mit in den IA?

Max K.
07.12.2010, 20:34
Meinte ja nicht dass ich das mache, sondern dass man nicht verhindern kann, das sowas irgend jemandem passiert. (Jeans angelassen & nicht dran gedacht..)

nederrijner
07.12.2010, 20:41
Ex-Schutz ist nicht gleich ATEX Zulassung.
Nicht? Was ist es dann?
Wie passt das mit dem europäischen Binnenmarkt zusammen?


Der normale Ex-Schutz kann unter Umständen ausreichend sein,
Woran erkenne ich den "normalen" Ex-Schutz?


aber die ATEX Zulassung ist es in jedem Fall, da sie wie gesagt der Zulassung der Handscheinwerfer entspricht.
Es gibt nicht *die* ATEX-Zulassung.

Hawkfighter
08.12.2010, 18:50
@überhose Sehr anschaulich dargestellt ;-)

Ich vermute auch du wirst im Prinzip recht haben. Das Problem ist nur, dass die Wehrführung bei mir schon einmal Erfahrungen mit der HFUK gemacht hat. Die haben damals alles äußerst genau unter die Lupe genommen, weil ein Kamerad in der Halle vom Fahrzeugtrittbrett abgerutscht ist und sich dabei verletzt hat.
Deswegen muss bei uns alles strikt nach den Richtlinien der FUK ablaufen. Auch wenn die FUK trotzdem zahlt, meine Wehrführung erlaubt es nicht. Es wird sogar gemurrt, weil ja eigentlich die Helmhalterung für die Lampe nicht mit dem Helm geprüft wurde und deswegen nicht zugelassen ist.

@ nederrijner Das ist mein aktueller Kentnissstand, wenn du detailliertere Informationen hast, so lass uns daran teilhaben. Vielleicht kannst du bei dieser Ex-Schutz Thematik etwas mehr Licht ins Dunkel bringen.

nederrijner
08.12.2010, 19:26
ATEX ist die Bezeichnung für _die_ zwei europäischen Richtlinien zum Explosionsschutz. Im Grunde ist das ganz ähnlich wie bei der CE-Kennzeichnung: Ein Produkt, das für den Einsatz in explosionsfähigen Atmosphären gedacht ist, darf in der EU nur in Verkehr gebracht werden, wenn es den Anforderungen von ATEX entspricht. Dieses Produkt darf dann in allen Mitgliedsstaaten verkauft werden und ist entsprechend zu kennzeichnen.

Die Mitgliedsstaaten dürfen dies nicht durch Aufbau von Handelshemmnissen (z. B. eigene Prüfungen) erschweren. Eine spezifisch deutsche Ex-Prüfung kann es also gar nicht geben.

ATEX gibt für unterschiedliche Anwendungen (Bergbau vs. Nicht-Bergbau, Gase/Dämpfe vs. Stäube, verschiedene Temperaturklassen) unterschiedliche Anforderungen und damit Prüfungen vor. Es gibt also nicht die eine ATEX-Zulassung.

Die Auswahl des geeigneten Produktes obliegt dem Anwender. Bezüglich Feuerwehr ist mir da nichts allgemeines bekannt, kann sein, dass bestimmte Normen etwas fordern.

LST-82
08.12.2010, 19:37
Für Feuerwehren gibt es hier keine Eindeutige Regelungen. Für Feuerwehren kann man generell die Kategorien 3 (Zone 2) als "Ausreichend" ansehen. In bestimmten Fällen z.B. Werkfeuerwehren der Chemischen Industrie oder der FF/BF in dem entsprechendem Einzugsgebiet sollte man Kategorie 2 (Zone 1) bevorzugen ...

Gruß

LST-82

Hawkfighter
08.12.2010, 21:55
Vielen Dank, wieder ein bisschen schlauer.
Du musst mir dann nur nochmal sagen, was dann dieses Ex Zeichen im 6-eck bedeutet, weil das nochmal gesondert zum ATEX Schriftzug steht.

nederrijner
08.12.2010, 22:07
Das stammt noch aus der Zeit vor dem New Approach und ATEX (Richtlinie 84/47/EWG), soll aber für Produkte gemäß ATEX weiter verwendet werden, da es weite Verbreitung gefunden hat (siehe ATEX-Guidelines).

überhose
09.12.2010, 09:19
Deswegen muss bei uns alles strikt nach den Richtlinien der FUK ablaufen.Dann lass dir diese "Richtlinien" mal zeigen.
Würde mich nicht wundern, wenn du nur leere Blicke erntest, wenn du danach fragst.

rundhauber
09.12.2010, 09:40
[...] Deswegen muss bei uns alles strikt nach den Richtlinien der FUK ablaufen. [...]


Dann lass dir diese "Richtlinien" mal zeigen.
Würde mich nicht wundern, wenn du nur leere Blicke erntest, wenn du danach fragst.

Moin,

das könnte nicht nur für leere Blicke sorgen sondern sogar ziemlich peinlich für die Wehrführung werden. Die "Richtlinien" müssen sie nämlich selbst aufstellen, da sie - jetzt mal ganz grob zusammen gefasst - aufgrund aktueller Vorschriftenlage verpflichtet sind, Gefährdungsbeurteilungen (für eigentlich jede Tätigkeit) durchzuführen und daraus Maßnahmen zur Arbeitssicherheit (PSA, etc.) abzuleiten (aber wie viele Wehren halten sich wirklich konsequent daran? :( ). Damit wird diese Aussage vollends zum Eigentor.

Hawkfighter
09.12.2010, 16:29
Na da werde ich wohl nochmal nachhaken. Ist das vom Bundesland abhängig? Feuerwehr ist ja eigentlich Ländersache.

Die Lampe muss ich mir dann nicht mehr genehmigen lassen, die entspricht dann den aktuellen EU Normen.
Aber Handschuhe wären ein anderer Punkt. Ich brauche welche, die möglichst feinfühlig sind, sodass ich sie bei allen Arbeiten außerhalb des Gefahrenbereichs tragen kann, wo ich normalerweise häufig die großen Feuerwehrhandschuhe ausziehen müsste. Ich bin letztes mal mit diesen Handschuhen aufgewartet:
http://www.feuerwehrdiscount.de/bekleidung/feuerwehrhandschuhe/sonstige-handschuhe/speedsafe-n5-handschuh.html

rundhauber
09.12.2010, 16:51
Na da werde ich wohl nochmal nachhaken. Ist das vom Bundesland abhängig? Feuerwehr ist ja eigentlich Ländersache. [...]

Negativ. Arbeitssicherheit wird, wie viele andere Sachen auch, mittlerweile durch EG-Richtlinien reglementiert. Das betrifft sowohl private als auch öffentliche Arbeitsbereiche - also auch die FW.

überhose
09.12.2010, 16:57
Aber Handschuhe wären ein anderer Punkt. Ich brauche welche, die möglichst feinfühlig sind, sodass ich sie bei allen Arbeiten außerhalb des Gefahrenbereichs tragen kann, wo ich normalerweise häufig die großen Feuerwehrhandschuhe ausziehen müsste. Ich bin letztes mal mit diesen Handschuhen aufgewartet:
http://www.feuerwehrdiscount.de/bekleidung/feuerwehrhandschuhe/sonstige-handschuhe/speedsafe-n5-handschuh.htmlGute Wahl, mit denen rüsten andere Wehren ihre Leute generell aus, als Ergänzung oder gleich als "THL-Handschuh".
Achte aber auf die Nitrilbeschichtung.

Kurz zum Handschuh: Handschuhe im Feuerwehrdienst sollen bestimmte Werte erfüllen, siehe hier (Merkblatt der Unfallkasse RLP, aber wie gesagt, bundesweit einheitlich): http://www.ukrlp.de/download/bilder/praevention/feuerwehr/FwHandschutz_03_06.pdf
Info zu dieser EN: http://www.protherm-ag.ch/d/arbeitsschutz/en/en388.htm
Der Speedsafe hat die Werte 4542, und braucht sich damit absolut nicht zu verstecken, schon gar nicht zu dem Preis. Viele Handschuhe, die explizit als "Feuerwehr-THL-Handschuhe" angepriesen werden und das 5fache kosten, liegen mit den Werten deutlich darunter.

rundhauber
09.12.2010, 17:09
[...] Die Lampe muss ich mir dann nicht mehr genehmigen lassen, die entspricht dann den aktuellen EU Normen. [...]

Wenn Deine Wehrführung das Tragen privat beschaffter PSA und Zusatzausrüstung im Übungs- und Einsatzdienst untersagt, hast Du schlechte Karten. Da nützt es Dir auch nicht, dass die Lampe den aktuellen EN entspricht.


[...] Aber Handschuhe wären ein anderer Punkt. Ich brauche welche, die möglichst feinfühlig sind, sodass ich sie bei allen Arbeiten außerhalb des Gefahrenbereichs tragen kann, wo ich normalerweise häufig die großen Feuerwehrhandschuhe ausziehen müsste. Ich bin letztes mal mit diesen Handschuhen aufgewartet:
http://www.feuerwehrdiscount.de/bekleidung/feuerwehrhandschuhe/sonstige-handschuhe/speedsafe-n5-handschuh.html

Zum Thema Feuerwehrhandschuhe, egal ob für TH oder Brandbekämpfung, haben mehrere FUK bereits Empfehlungen (keine Richtlinien) herausgegeben. Die solltest Du über Google finden können. Ggf. auch mal die für Euch zuständige FUK kontaktieren (die beissen nicht). Kauf nicht gleich den erstbesten Handschuh, weil er in einem FW-Shop angeboten wird. Möglicherweise gibt es bessere (also höhere Schutzstufen) und günstige Modelle in der Berufsbekleidung.

Hawkfighter
09.12.2010, 17:37
Ich hab vor längerer Zeit schon einmal die HFUK kontaktiert. Hier ein Auszug aus der Antwort:

"der Handschuh ist sicher ein guter Handschuh, wenn es nur um den Schnittschutz geht und wenn es nur um den Bereich geht, den dieser Handschuh abdeckt. Im Einsatzfall gibt es ggf. jedoch weitere Risiken, die auch abgedeckt sein müssen.

Sie sind nicht für die Beschaffung der PSA zuständig. Für die allgemeinen Risiken im Feuerwehrdienst gibt es Feuerwehrhandschuhe mit entsprechend langen Stulpen, die Ihnen die Gemeinde zur Verfügung zu stellen hat.

In der Anlage habe ich Ihnen die aktuelle Dienstkleidungsvorschrift beigefügt, die dazu auch entsprechende Aussagen trifft. [ http://www.lfv-sh.de/fileadmin/download/wissenswertes/Dienstkleidungsvorschrift_2008.pdf ]

Zusätzlich können Sie sich auch an Ihren Sicherheitsbeauftragten wenden, der mit entsprechenden Informationsmaterialien ausgestattet ist.

Es dürfen private Schutzkleidungen auch nicht ohne weiteres getragen werden. Sofern es Ihnen erlaubt sein sollte, privat beschafft Handschuhe zu nutzen, ist eine Gefährdungsanalyse für den entsprechenden Einsatz erforderlich. Hier sind alle Gefährdungen zu ermitteln und dann kann die passende PSA ausgewählt werden."
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Guckt jetzt nochmal in der Dienstkleidungsvorschrift unter Punkt 2.1.1.4. Dort steht dass Handschuhe die außerhalb des unmittelbaren Gefahrenbereichs getragen werden den Mindestanforderungen der EN 420 und der DIN EN 388 entsprechen müssen. Ich weiß, dass die DIN EN 388 erfüllt ist (zumindestens steht es da so drauf). Jedoch scheinen die Wert bei der Durchstichkraft nicht ausreichend zu sein. 4542 haben die Handschuhe und laut Vorschrift sind 3233 gefordert. Also wirklich gute Handschuhe, aber ein Punkt Durchstichkraft fehlt, außerdem überdecken sie sich nicht ausreichend mit der Einsatzjacke (gut, es gibt sie auch in länger). Zugegebenermaßen handelt es sich jetzt hier um keine Vorschrift der FUK, sonder eine des LFV . . .

Prinzipiell würde ich Überhose zustimmen, dass es eigentlich ausreichen sollte, vorallem für Arbeiten wie Schläuche kuppeln, Leitern aufstellen oder Standrohr setzen. Ich muß bei solchen Arbeiten andauernd meine klobigen Feuerwehrhandschuhe ausziehen. Ich könnte mich dann deutlich leichter verletzen.
Aber Vorschrift ist Vorschrift, oder nicht?

Max K.
09.12.2010, 20:04
vorallem für Arbeiten wie Schläuche kuppeln, Leitern aufstellen oder Standrohr setzen. Ich muß bei solchen Arbeiten andauernd meine klobigen Feuerwehrhandschuhe ausziehen.

Das nennt sich wohl "Feuerwehrarbeit". Und dafür musst Du die Handschuhe ausziehen?

Davon abgesehen bieten die "klobigen" (Leder-)Handschuhe meiner Meinung nach einen wesentlich besseren Schutz gegen Quetschungen o.Ä., als es irgendwelche dünnen Schnittschutzhandschuhe tun, die sicher auch ihre Berechtigung haben. Nur meiner Meinung nach nicht pauschal als THL-Handschuh..


Moin,

das könnte nicht nur für leere Blicke sorgen sondern sogar ziemlich peinlich für die Wehrführung werden. Die "Richtlinien" müssen sie nämlich selbst aufstellen, da sie - jetzt mal ganz grob zusammen gefasst - aufgrund aktueller Vorschriftenlage verpflichtet sind, Gefährdungsbeurteilungen (für eigentlich jede Tätigkeit) durchzuführen und daraus Maßnahmen zur Arbeitssicherheit (PSA, etc.) abzuleiten (aber wie viele Wehren halten sich wirklich konsequent daran? :( )

Hat die FUK nicht von sich aus schon diverse Gefährdungsbeurteilungen verfasst und leitet daraus die Empfehlungen für PSA usw. ab? Weil die Gefahren dürften ja in jeder FW ungefähr die gleichen sein.

nederrijner
09.12.2010, 20:25
Davon abgesehen bieten die "klobigen" (Leder-)Handschuhe meiner Meinung nach einen wesentlich besseren Schutz gegen Quetschungen o.Ä., als es irgendwelche dünnen Schnittschutzhandschuhe tun, die sicher auch ihre Berechtigung haben. Nur meiner Meinung nach nicht pauschal als THL-Handschuh..
Sehe ich genau so! Ich habe mir schon häufiger (beinahe) die Finger gequetscht/geklemmt als dass ich mich geschnitten hätte. Dazu kommt, dass diese dünnen Handschuhe häufig im Pulsbereich nicht genug Überdeckung bieten und nur an der Handinnenseite mit der schnittschutz-bietenden Schicht besetzt sind. Auf der Oberseite inkl. Fingern ist es ein dünnes Stück Stoff.

Ich habe solche Handschuhe für den Werkstattdienst, für den Einsatz taugen die meiner Meinung nach nicht.

Hawkfighter
09.12.2010, 20:36
Das nennt sich wohl "Feuerwehrarbeit". Und dafür musst Du die Handschuhe ausziehen?

Ja, muss ich.

Wir haben in unserer Feuerwehr keine Lederhandschuhe, nur die großen ESKA Feuerwehrhandschuhe und mit denen kannst du viele Dinge der "Feuerwehrtätigkeit" einfach vergessen.
Mit den THL Handschuhen hast du jetzt angefangen, davon hat hier keiner geredet. Bei einem VU würde ich einen Teufel tun, diese Handschuhe zu benutzen. Die Gefahr sich zu verletzen ist dabei deutlich höher.

bull60
10.12.2010, 13:03
Also ich trage auch seit Jahren meine ESKA Jupiter, aber zum Leiter aufstellen, Schläuche kuppeln und ähnliches musste ich noch nie meine HAndschuhe ausziehen. Wobei es sicherlich auch Arbeiten gibt, wo ich bedeutend lieber ohne Handschuhe arbeite, z.B. binden des Brustbundes (Rettungsknoten) bzw Knoten allgemein.
Ich denke für Arbeiten wie sie hier beschrieben wurden sind unsere "großen" Feuerwehrhandschuhe ob nun aus Leder oder Textil völlig okay, nur für die Technische Hilfe würde ich andere Handschuhe vorziehen. Nur sollte man hier ganz klar mehr Kriterien zugrunde legen als nur die 4 Kategorien. Wie mein Kamerad Max schon sagt, das quetschen der Finger sollte man z.B. nicht außer Acht lassen.
Die "vorgeschlagenen" Handschuhe sehe ich trotzdem als sehr gut für mich an, weil ich sehr oft als GF raus fahre und trage meistens garkeine Handschuhe. Das liegt ausschließlich am Tastgefühl. Hier sind die Handschuhe natürlich unschlagbar.

Mfg
Tim

so_isset
10.12.2010, 17:35
Hallo zusammen,

vor etwa 2 Jahren standen wir (LF8-Wehr) ungefähr auf dem gleichen Stand, wenig "moderne" Ausrüstung, Bosch-Handlampen und CM-Strahlrohre im IA (aber vollständige PSA)
und für alles außer IA nur Lederhandschuhe. Wir haben daraufhin innerhalb von eta 1,5 Jahren die meisten Dinge geändert:

- Als HSR AWG Turbospritzen beschafft - im Moment noch "Solo" gelagert, nächste Woche gibts nen "Angriffstragekorb" ähnlich der Feuerwehr Wernau (www.feuerwehr-wernau.de),
mit Schlauchpaket, Seilschlauchhalter, Keilen etc.
- Als Beleuchtungsgeräte 4 Peli LED-Knickkopflamen Little ED beschafft und mit Klettband (ähnlich dem der Schlauchpakete) an die PA-Bebänderung befestigt - beim Selbstimport aus den USA bekommt man das Stück für etwa 35€ - alternativ hatten wird StreamLights Winkelkopflampen im Auge. Die Helligkeit der alten Bosch-Handscheinwerfer erreichen die auch, und sind einfacher zu benutzen. Das Geld, das man gegenüber den Adalit spart, kann man denke ich auch sinnvoller investieren, solange noch nicht alles bestens ist.
- Jeden FM zusätzlich zu den Lederhandschuhen mit EN 388-Handschuhen (Speedsafe o.ä.) ausgestattet. Erfahrung dabei ist, dass die dünnen Handschuhe zwar möglicherweise die EN-Werte erfüllen und ein tolles Tastgefühl erlauben, aber weder gegen Kälte, noch gegen mechanische Einwirkungen (Quetschen, irgendwo gegenschlagen etc.) schützen. Die Lederlappen waren nicht toll, aber das Nonplusultra sind die Industriehandschuhe auch nicht. Die speziellen THL-Handschuhe (FerdyF Extriction o.ä.) sind da schon besser, auch wenn die formalen Werte vieleicht unter den Industriehandschuhen liegen. Leider aber auch teuer. Von Würth gibts m.W. etwas dickere Grobstrickhandschuhe, die werden wir bei Gelegenheit mal testen. Ggf. auch Dünne Handschuhe als Unterhandschuhe mit dickeren Grobstrickhandschuhen kombinieren, grade im Winter oder bei größeren mechanischen Belastungen (wegräumen von Schutt o.ä.). Wenn man dann noch auf eine einigermaßen Tauglichkeit für Wärmebelastung setzt, kann man die auch bei Brandeinsätzen im Außenangriff tragen und dafür den AGT wirklich gute EN 659-Handschuhe für den IA zu Verfügung stellen, die dann auch nur dann genutzt werden.

Vieleicht hilft das ja jemand