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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Telefunken FuG 7b



Laatze
19.10.2010, 20:22
Hallo,

ich habe mir ein Telefunken FuG 7b als Heimgerät für unsere Feuerwehr organisiert. Ein 230V-Netzteil habe ich schon dafür. Ein Übergangsstückt zum Nutzen einer 4m-Antenne mit BNC-Stecker habe ich auch.
Jetzt wurde alles von mir angebracht und Anfangs funktionierte das FuG ordnungsgemäss. Ich hatte meinen FME daneben aufgeschaltet und das FuG hat sauber alle eingehenden Funksprüche per Lautsprecher durchgegeben. Einen Handapparat habe ich nicht angeschlossen.
Auf einmal fing es ganz leise an zu rauschen. Ich dachte, das liegt am Empfang und habe die Position im Raum (Keller bei mir daheim) geändert. Es ändert sich nichts.... Stattdessen rauscht es jetzt nur noch in einer relativ leisen Lautstärke (egal auf welche Position ich den Lautstärkeregler drehe) und bei einkommenden Funksprüchen hört es auf zu rauschen, man hört aber rein garnichts!
Auch das Drehen am Rauschsperre-Schalter hat keinerlei Funktion. :(

Ok, das Gerät ist von ebay und es gab keine Funktionsgarantie, aber es hat ja auch anfangs funktioniert...... :(

Wisst ihr, was hierbei geschehen sein kann?

Gruß
Dennis

Laatze
19.10.2010, 21:07
Kleine Korrektur:
Die Funksprüche kann ich noch hören, jedoch ganz ganz leise.
Liegt es am Lautsprecher? Oder an der Rauschsperre? Oder???

MiThoTyN
21.10.2010, 16:22
Tach Laatze!

Du hier? :-)

Wie ist es denn, wenn du das Gerät ausschaltest, "kalt" werden lässt und es dann wieder probierst? Gehts dann wieder, oder ist das jetzt ein dauerhafter Zustand?

Wenn dieses Phänomen immer wieder von neuem Auftritt, nachdem du das Gerät in Betrieb genommen hast, dann könnte es sowas sein wie ein defekter Kondensator oder Transistor....

Auf jeden Fall eher schwer zu finden denk ich. Hört sich auf keinen Fall an wie ein Problem des Lautsprechers und auch nicht der Rauschsperre. Eher des Empfangsteils oder der Aufbereitung des HF-Signals.

Gruß Joachim

marka
21.10.2010, 16:55
[...]Wie ist es denn, wenn du das Gerät ausschaltest, "kalt" werden lässt und es dann wieder probierst? Gehts dann wieder, oder ist das jetzt ein dauerhafter Zustand?[...]

Da das FuG 7b ja schon ein betagtes Gerät ist, würde ich auch im Hinblick auf zitiertes Verhalten eine kalte Lötstelle nicht ausschließen. Man weiß ja auch nie, wie gut/schlecht das Gerät beim Vorbesitzer behandelt wurde (Temparaturschwankungen, mechanische Beschädigung/Belastung, etc. ...)

Meine Nächste Frage wäre, ob das Phänomen auch auftritt, wenn ein Handapparat angeschlossen ist? (oder habe ich das übersehen, dass Du das schon getestet hast, dann Sorry...)

Laatze
21.10.2010, 17:06
Vorab vielen Dank für die Antworten!

Ja Joachim, auch hier bin ich vertreten. :)

Der Zustand ist dauerhaft, auch wenn das Gerät kalt ist.

Einen Handapparat wollte ich anschließen, jedoch ist daran der "Stecker" ausgebrochen und somit hält der Handapparat nicht auf der Anschlussbuchse. Ich versuche es nachher mal mit einem anderen Handapparat. Dann versuche ich mal eine Funkprobe zu machen, ob die anderen Empfänger wenigstens den Funkspruch von mir empfangen können.
Vielleicht kann man das Problem dann einkreisen.

Tja, da werde ich wohl mal die Elektroniker in der Wehr hinzuziehen müssen.

Gruß
Dennis

DG7GJ
21.10.2010, 20:05
Hallo!


Der Zustand ist dauerhaft, auch wenn das Gerät kalt ist.

Gut, dann kann ein thermischer Fehler schonmal ausgeschlossen werden.
Betriebsspannung war richtig angeschlossen? Also richtige Anschlußbelegung, richtige Spannung, angemessen abgesichert?

Wenn das alles stimmt:
Typisches Fehlermuster von ausgetrockneten Elkos!

Gerade bei alten Geräten die lange Zeit nicht genutzt wurden (über Jahre irgendwo nur faul rumlagen, sozusagen sprichwörtliche "Dachbodenfunde") passiert sowas immer wieder.

Exakt dein Muster:
Nach langer Zeit das erste mal wieder Strom drauf gegeben und eingeschaltet funktioniert alles.
Nach wenigen Minuten/Stunden/Tagen verschlechtert sich die Funktion aber zunehmend bis nix mehr geht.

Ich tippe mal auf den Bereich Spannungsversorgung/Regelung.
Es bringt aber nix nur diesen einen defekten Kondensator zu finden und auszutauschen!
Wenn man sowas macht, schraubt man das Teil im Wochenrhytmus auf und sucht/ersetzt den nächsten Elko der hopps gegangen ist.

Will man sich sowas wirklich antun, heißt es rigoros alle Elkos erneuern, in der Hoffnung das der Rest lange genug fehlerfrei funktioniert um diese Mühen zu rechtfertigen.
Soein TFK Fug7b hätte ja eigentlich schon ein Museumsplatz verdient...


Tja, da werde ich wohl mal die Elektroniker in der Wehr hinzuziehen müssen.

Naja, am besten einen Funktechniker der auch in der Lage ist das Teil anschließend durch zu messen. Im Idealfall halt jemand, der zusätzlich noch Erfahrung mit TFK 7b's hat.

Was macht ihr eigentlich so mit defekten Geräten? Habt ihr nicht eine Funkwerkstatt, wo man das Teil mal vorzeigen könnte?

Grüße aus Dortmund

Jürgen Hüser

Melderprofi
21.10.2010, 22:23
Wie hoch ist denn die Stromaufnahme des Gerätes ?
Ob der Aufwand sich noch lohnt ist fraglich . Wenn das SE Gerät repariert wurde , geht als nächstes bestimmt der Wandler über den Jodan - bei dem Alter des Gerätes ist das schon keine Reparatur mehr , sondern eher eine Restauration - und die kostet viel Zeit und Mühe :-)
Ist halt was für Liebhaber ....

M

DG3YCS
21.10.2010, 23:10
Hi,

kalte Lötstellen sind beim 7b nur selten ein Problem. Das war noch Qualitätsarbeit! Die Zahl der kalten Lötstellen die ich bei diesen Geräten beheben musste ist noch einstellig, bei dreistelligen Durchsatz.

Bei den Telefunken FuG7b sind in 9 von 10 Fällen die Kondensatoren die Ursache. Das sind die Bauteile (auch heute noch) mit der größten Alterung.
Wenn man Anfängt einen solchen Fehler zu suchen ist man gut Beraten wenn das Gerät einmal auf ist wirklich ALLE Tantal-Elkos rauszuschmeißen und durch neue zu Ersetzen. Normale Elkos sind für die meisten Stellen dafür völlig ausreichend, LOW ESR 105C Typen etwas besser, Es gibt glaube ich drei Stellen mit kleinen WErten wo ich auch wieder Tantals einsetze um die Charakteristik nicht zu Verändern (Auf Empfänger ZF). Der Großteil der alten Cs ist aber nur als Abblockkondensator zwischen Ub und GND geschaltet. Die sind völlig unkritisch.

Bei Geräten wo ich den Kondensator Komplettausch gemacht habe gibt es fast keine Rückläufer. Selbst Geräte die ich zu Beginn meiner Tätigkeit so um 01/02 so behandelt habe sind zum Großteil immer noch Problemlos im Einsatz, Während fast alle Geräte die ich nicht sofort komplett überarbeitet hatte schnell wieder zurückgekommen sind. (ab 03/04 habe ich dann grundsätzlich immer alles getauscht)

Wenn du Glück hast läuft das Gerät nach dem Kompletttausch sofort wieder. Wenn du Pech hast ist es etwas anderes oder halt ein Sekundärfehler der durch einen defekten Elko zu stande kam. Bei den Geräten mit abnehmbarer Frontplatte kam z.b. öfter mal ein Schmoren im Kabelstrang mit Schmelzen der ganzen ISolierungen von vielen Adern vor, der dann nur für echte Liebhaber kein Grund zur Aussonderung ist.
Bei den "Standartgeräten" dagegen kam das fast nicht vor, nur mal eine weggeschmorte einzelne Leiterbahn.

Gruß
Carsten

Laatze
22.10.2010, 08:18
Danke schonmal für eure Antworten.

Also an der Stromversorgung wird es nicht liegen. Ich habe ein original Telefunken Netzteil für 230v....
Es ist auch kein Gerät mit absetzbaren Betienteil, somit müsste die Kabelgeschichte (vermutlich) auch hinfällig sein.
Ich hoffe, dass es an den Kondensatoren liegt. Ansonsten wäre es sehr schade.
Ich habe nämlich noch eins, das zwar die Spannung anzeigt, jedoch gar keinen Mucks macht.
Ob das hier auch an den Kondensatoren liegt?

Melderprofi
22.10.2010, 09:54
Wenn die Elkos einen Schluß hatten , ist oft eine "danach" kommende Drossel ( auf der betr. Baugruppe ) mit unterbrochen .
Was ich noch oft hatte waren defekt Transistoren im den Mischern, aber das wird hier nicht der Fall sein.
Ja , das war Qualitätsarbeit - heute hält ja kaum ein Fug länger als zehn Jahre , bis die ersten Macken auftreten .

M

marka
22.10.2010, 10:46
[...]Ja , das war Qualitätsarbeit - heute hält ja kaum ein Fug länger als zehn Jahre , bis die ersten Macken auftreten .

Full Ack!

Ich finde es sowieso grausam, dass die TR BOS nicht mehr anordnet, wie die Bedienelemente auszusehen haben, bzw. wie sie auf dem Gerät angeordnet sein müssen.

Es kommt in der Praxis durchaus vor, dass in einer Wehr 5 oder mehr Gerätemodelle (2-M HFuG) vorhanden sind.
Das macht in einem Landkreis schon mal aus, dass x verschiedene Modelle auch geschult werden müssen.
Früher war es einfacher/besser (OK, hört man immer, dat Geheule...). Aber da hat man erklärt, was was ist und was wo sitzt und jeder hat's geschnallt.