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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ausstattung Funkwerkstatt



kunsti
27.09.2010, 20:27
Hallo,

welche Eigenschaften/ Ausstattung sollte eine kleinere Funkwerkstatt besitzen.
Es sollen kleinere Reparaturarbeiten, Programmierungen durchgeführt werden.

Was sollte auf keinen Fall vergessen werden?

Danke!

Alex22
27.09.2010, 20:40
Kommt immer drauf an was du unter kleinen Reperaturen verstehst.
Lötkolben und Multimeter sollte auf jedenfall drin sein.
Aber mehr brauchst du eigentlich nicht.

DG7GJ
27.09.2010, 21:08
Hallo!


welche Eigenschaften/ Ausstattung sollte eine kleinere Funkwerkstatt besitzen.
Es sollen kleinere Reparaturarbeiten, Programmierungen durchgeführt werden.

Was sollte auf keinen Fall vergessen werden?

Oha, das ist ja eine sehr umfassende Beschreibung...

An aller erster Stelle der Planung sollte eine Liste Stehen:
Welche Geräte sollen repariert/programmiert werden?

FME's, DME's, analoger Sprechfunk, gar SSB, DMR und/oder Tetra?
Welche Gerätehersteller, welche Geräteserien?

Beim Funkmeßplatz fängt es an bei gebrauchten 4031/4032, wofür Willtek heute noch vollen Support anbietet.
Das reicht in der Grundausstattung zumindest für analogen Sprechfunk inklusive analogen Selektivruf. Mit der Duplex-Option eben zusätzlich Duplexmessungen, mit zusätzlichem Data-Modul und entsprechenden Softwareoptionen auch Pocsag, FMS, ZVEI-Digital und diverse andere Sachen.

Darf es etwas aktuelles sein, was zumindest schonmal die funktionelle Hardware auch für Tetra, DMR, pDMR usw. bereitstellt (bei Bedarf nur als Softwareoption nachträglich erworden werden müsste) wird die Auswahl sehr eng.
Ginge dann so in diese Richtung:
http://www.aeroflex.com/ats/products/product/Communications_Test/Radio_Test_Sets_-_PMR_Test/3920_Radio_Test_Set~569.html

Neben den absolut nötigen Funkmeßplatz, der den geforderten Anforderungen entspricht, zusätzlich noch ein gutes Oszilloskop, besser zwei.
So arbeite ich bei der Fehlersuche mit zwei Oszilloskopen. Ein analoges 2-Strahl mit 200MHz Bandbreite und ein modernes, günstiges 2 Kanal DSO (20MHz Bandbreite).
Ich möchte keines der beiden missen, denn sowohl die analogen als auch die modernen digitalen haben gleichermaßen Vor- und Nachteile.
Bis heute scheint es keinen Hersteller zu geben, welcher versucht analoge und digitale Oszilloskopeigenschaften in einem Gerät derart zu vereinen, das es genauso gut ist wie zwei getrennte Oszilloskope.
Digitale sind im Vorteil, wenn es z.B. um Datenbusse geht, um superflinke Signale auf einem sonst gleichmässigen Pegel.
Andererseits sieht man auf einem guten analogen aber Signale, die ein DSO schlichtweg "übersieht".

Weiterhin eine angemessene Lötausstattung. Geht's nur um Geräte älter 20-30 Jahre, reicht eine bessere Lötstation, regelbar bis 420 oder 450°C und passable Auswahl an Lötspitzen.
Geht's auch um moderne Teile, wo u.U. fette TSSOP oder gar BGA's gewechselt werden müssen, geht das nur mit entsprechender Ausstattung.
Sprich angemessene Heißluftanlage + Zusatzheizung (Keramikheizer oder IR-Strahler) und entsprechendes Zubehör.

Darüber hinaus und auch ein richtig fetter Posten der sich aufaddiert:
Zu jedem Gerätemodell welches ankommt, sollte man kurzfristig die entsprechenden Adapter auftreiben können.
Alleine die Antennenandapter für Handfunkgeräte können, je nach Modell, irsinnig teuer sein.
Richtig witzig wird's wenn man ne alte Handfunke mit M-Buchse an den Meßplatz anschließen will. :-)

Neben den Antennenadaptern sind freilich noch Meßadapter für die NF-Signale wichtig, wo man seinen eigenen Lösungsweg für finden muss.
Die ganzen Testkabel für Motorola-Geräte z.B. haben eine Spezialbelegung für die Motorola-Testbox. Da andere Funkgeräte von AEG, Icom, Vertex, Bosch usw drann zu hängen, ist verflixt aufwändig und nicht immer kompatibel.

Grüße aus Dortmund

Jürgen Hüser

DG7GJ
27.09.2010, 21:17
Hallo!


Lötkolben und Multimeter sollte auf jedenfall drin sein.
Aber mehr brauchst du eigentlich nicht.

Ähm...das reicht vielleicht zum basteln mit LED's und Lichterketten.
Aber wer mit sowas an Funkgeräte oder FME's/DME's rann geht, lässt hinterher Geld und Zeit für eine anständige Funkwerkstatt.

Nungut, der OP hat da nur sehr oberflächliche Informationen gegeben.
Wenn "kleinere Reparatur" sich darauf bezieht einzelne Knöpfe von der Frontplatte zu tauschen, braucht's dafür weder Lötkolben noch Multimeter.
Wenn mit "Programmierungen" nur sowas gemeint ist wie "FMS-Kennung ändern", braucht man auch nicht unbedingt einen Funkmeßplatz.

Aber für solche Sachen braucht man dann auch nichtmal ansatzweise eine "Funkwerkstatt".
Das machen normale BOS'ler nebenher mal eben unterwegs, wenn sie Fit sind.

Grüße aus Dortmund

Jürgen Hüser

Alex22
27.09.2010, 22:02
Hallo!
Ähm...das reicht vielleicht zum basteln mit LED's und Lichterketten.
Aber wer mit sowas an Funkgeräte oder FME's/DME's rann geht, lässt hinterher Geld und Zeit für eine anständige Funkwerkstatt.


Unter kleinere Reperaturen versteh ich.
Kontakte am Batteriefach etc locker.
Und nen Funkmeßplatz braucht man sicher nicht für kleinere Reperaturen, denn der lohnt sich in der Regel für ne FF, wo ich mal von ausgeh, sicher nicht.

DG3YCS
27.09.2010, 23:35
Unter kleinere Reperaturen versteh ich.
Kontakte am Batteriefach etc locker.
Und nen Funkmeßplatz braucht man sicher nicht für kleinere Reperaturen, denn der lohnt sich in der Regel für ne FF, wo ich mal von ausgeh, sicher nicht.

Also eine Stelle wo soetwas möglich ist würde ich jetzt nicht unbedingt als "Funkwerkstatt" bezeichnen. Eher "Kleingerätewerkstatt" da solche Arbeiten ja auch bei anderen Geräten anfangen. Oder auch ohne Nahmen.

Aber letztendlich geht es ja nicht um den Namen sondern um die Ausstattung für "leichten" Service:

Sicherlich gehört auf jeden Fall gutes Standartwerkzeug dazu. Kombinzange, Seitenschneider, Evtl. Telefonzange in normal und Miniaturgröße. Dazu dann noch eine Rohrzange für grobe Fälle. Einen Satz Schraubendreher Schlitz und Kreuz sowie die gängigen Torx. Für die Kleingeräte auch in den ganz kleinen Größen!.Dazu dann noch einen Satz Ring/Maulschlüssel Standart, aber ebenfalls ergänst um die Kleinen Größen. (Evtl. wird die Erfahrung zeigen das für bestimmte Geräte auch ein zwei Sonderformen (anderer Kopf z.B. ) ratsam sein werden. Ein kleiner Knarrenkasten ist auch nicht verkehrt, evtl. geht es aber auch ohne. (WICHTIG: Alles Qualitätsware!!!)
Für ganz selten mal auftretende Verschraubungen reicht dann ein günstiges Set Sicherheitsbits mit Halter das einen halbwegs soliden Eindruck macht... (Nutze eines für 8 Eur. von Ratio gekauft, für seltener Sonderformen ganz i.o. Einen KFZ Motor kann man damit aber sicher nicht zerlegen.)

Zu diesem Basiswerkzeug kommt dann noch ein GUTER!!! Lötkolben sowie Lötdraht in mehreren Stärken. Würde hauptsächlich verbleiten nehmen, ist einfacher zu verarbeiten und mir nur eine kleinere Menge Bleifreien für Sonderfälle parat legen.
Eine Lötstation ist vorteilhaft. andererseits kann man aber auch gut Arbeiten wenn man zwei Kabelgebundene Kolben in verschiedenen Leistungsstufen hat. (z.B. 30W als Standartkoleben und für die wenigen Fälle wo es richtig Dampf braucht noch einen 80-100W in Reserve)

Ein durchschnittliches handelsübliches Digitalmultimeter welches einen soliden eindruck macht (20Eur. Klasse) darf auch nicht fehlen.

Eine Lupe, starke aber kompakte Taschenlampe sowie eine einfache dritte Hand und ein solider kleiner Tischschraubstock sind sinnvolle Ergänzungen. Dazu Glasfaserstift, kleine Drahtbürsten (Oxidierte Kontakte) und nicht zu vergessen normale Bostenpinsel wie für den Wasserfarbkasten in Stärke 6-12 sowie einen ganz großen (Staub sonstiger Schmutz) zum reinigen.

Als Verbrauchsmaterial so dinge Wie Sicherungen, Häufig defektes mechanisches Material, Stecker, Reinigungsmittel, Litze und Schrumpfschläuche in verschiedenen Stärken. Verschieden Kleber (Sekundenkleber Dünn- und Dickflüssig, Pattex usw.) sowie ISolierband.

Wenn dann noch ein wenig Handwerkliches Geschick und wissen um die Dinge die man da macht dazu kommt kann man schon einiges machen!

Gruß
Carsten

Alex22
28.09.2010, 08:43
Also eine Stelle wo soetwas möglich ist würde ich jetzt nicht unbedingt als "Funkwerkstatt" bezeichnen. Eher "Kleingerätewerkstatt" da solche Arbeiten ja auch bei anderen Geräten anfangen. Oder auch ohne Nahmen.


Naja, dann sollte der Threadersteller mal schreiben was er alles für Reperaturen vorhat.