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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Sinn oder Unsinn: Alarmübung (Feuerwehr)



Panzer
02.09.2010, 20:34
Hallo Leute,

ich wollte mich mal nach euren Erfahrungen zum Thema "Alarmübungen" (sowohl "angekündigt" als auch "unangekündigte") erkundigen.

Führt ihr regelmäßig welche durch? Habt ihr dabei schonmal Zwischenfälle erlebt, z.B. Wegeunfälle? Wie handhabt ihr das allgemein (Alarmierung, Umfang)?

Nicht, dass ihr denkt ich würde Alarmübungen ablehnen, aber die Fragestellung schwirrte mir gerade so im Kopf. Habe selbst schon interessante Alarmübungen miterleben dürfen.

Bin auf eure Meinungen und Erfahrungen gespannt

Euer Panzer

mgericom
02.09.2010, 20:39
ich bin generell dafür. ich finde sogar, dass bei uns im LK und in der Gemeinde zu wenige durchgeführt werden.
Ich denke, je öfter man eine Übung fährt, umso mehr praxis und umso ruhiger wird man auch bei der Sache.
Beides kann nur von Vorteil sein an einer Einstelle.

Feuermelder
02.09.2010, 21:16
Hallo,

Also wir haben einmal im Jahr eine angekündigte Alarmübung, die bei uns als Zugübung gehalten wird. Die Alarmierung erfolgt über Meldeempfänger. Der dafür notwendige Termin wird über den Dienstweg mit der Leitstelle abgesprochen und die Alarmübung wird über die Wehrführung und Stadtverwaltung genehmigt. Diese genehmigen dann auch die entsprechenden Alarmfahrten.

Umfang sieht so aus, dass halt nur der eine Zug eine Zugübung durchführt. Unser Zug besteht aus vier relativ kleinen Löschgruppen, somit ist der Umfang der Übung nicht ganz so groß. Gelegentlich kommt noch mal eine Löschgruppe aus dem Nachbarbundesland dazu. Zwischenfälle gab es bisher noch keine. Als Übungsszenario wird halt standartmäßig die Brandbekämpfung, Menschrettung, Wasserförderung über lange Wegstrecken, sowie einfache technische Hilfeleistung angewendet.

Gruß

zinnlos
03.09.2010, 09:11
Bei uns steht es auch auf dem Dienstplan....die Zeit weicht dann nat. bisschen ab...


zusätzlich ist es bei uns so geregelt, dass die Leitstelle über Funk auf eine Alarmübung hinweist, und sich das auch bestätigen lässt.

nederrijner
03.09.2010, 09:58
Ein gewisse Einsatzanzahl vorausgesetzt (bei wenigen Einsätzen im Jahr kann es evtl. sinnvoll sein, auch mal eine größere Lage alarmmäßig zu üben) halte ich Alarmübungen für verzichtbar. Meistens steht doch irgendwie der Eventcharakter im Vordergrund, es wird sich irgendeine spektakuläre Lage ausgedacht und abgearbeitet. Dabei treten dann die selben Probleme zu Tage wie auch bei den echten Einsätzen. Die Leute, sie sonst auf dem ersten Auto oder Einsatzleiter sind, sind auch bei der Alarmübung auf dem ersten Auto oder Einsatzleiter. Die Leute, die sonst auf dem dritten Auto sind und den vierten Trupp in Bereitstellung darstellen, machen dies auch bei der Alarmübung usw.
Von daher ... "Spaßfaktor" u. U. hoch, Lernerfolg meines Erachtens fragwürdig. Ich würde die Zeit lieber anders in Ausbildung investieren, auch dabei kann man ja Einsatzübungen durchführen, spart sich aber den Teil mit unangekündigter Alarmierung (und damit zusammenhängendem Ärger im Privat- und Arbeitsleben), SoSi-Fahrt, Chaos in der Erstphase, man kann Einfluss auf die personelle Besetzung nehmen usw.

Mister-X
03.09.2010, 10:47
Bei uns wird generell jedes Jahr eine Angekündigte durchgeführt.

Sprich jeder kann entsprechend zum Gerätehaus fahren um frühzeitg dort zu sein.
Findet in der Regel auf Gemindebeene statt sprich Gebäudebrand usw.
Sind immer sehr gut ausgearbeitet sprich mit Professionellen Unfalldarstellern und MAN-V oder sonst was alles.

Vorne raus fährt immer ein Fahrzeug mit normaler geschwindigkeit so das alle dahinter auch entsprechend langsam fahren. hier wird dann etwas unrealistischer der ganze zug zusammen fahren.

Gelegentlich werden auch unangekündigte Alarmübungen durchgeführt um zum einen Ausrückzeiten zu sehen und Personalstärke zu bestimmten Wochentagen und Uhrzeiten und zum anderen halt die Situation eines Echten Einsatzes darzustellen. (Meistens so alle 3 bis 4 jahre).

Alarmübungen an sich finde ich sehr sinnvoll da es halt was anderes ist wenn ich Mit SonderWege anfahre und es alles wie nen Einsatz abarbeite, die meisten sind bei ner "normalen" übung wohl doch etwas anders drauf (schließe mich da nicht unbedingt aus).

Problem ist halt wie gesagt das Risiko bei der Anfahrt usw.
Habe allerdings noch keinen zwischenfall bei einer Alarmübung miterlebt.

Grüße

kunzebunze112
03.09.2010, 14:03
hey @all

bei uns gibt es in der regel 2 übung im jahr...manchmal angekündigt, manchmal nicht....wobei es in den letzten jahren mehr zu den nicht angekündigten tendiert......finde ich auch meines erachtens besser weil man wirklich an die übung ran geht wie an jeden einsatz un es sich erst im laufe raus stellt dass es eine übung ist, problem ist dann natürlich wenn man wirklich was passieren sollte auf dem weg zum gerät haus....wenn es auf dem melder heißt : "wohungbrand" dann riskiert man vl doch etwas mehr als bei einer ölspur.....wenn natürlich dann was passiert un das alles für eine übung....ist dann schon doof
hatten zum glück noch keinen größen zwischen fall (außer ein paar blaue flecke nach der übung ;) )

ansonsten sind meines erachtens übung schon recht angebracht um die nervosität der einsatz kräfte zu nehmen um dann an fast jeden eisnatz mit mehr sicherheit und ruhe ran zu gehen

Astra12
03.09.2010, 14:59
Sinn macht ne scharfe Übung immer, man übt ja auch heis im Brandcontainer.
nur wenn ic hweis ,wie manche ans GH fahren ,wenn der Melder geht,dann überlegt man so Übungen eher 3mal. was ist denn wenn dabei wirklich was passiert ?

nederrijner
03.09.2010, 15:09
Sinn macht ne scharfe Übung immer, man übt ja auch heis im Brandcontainer.
Ich bin mir nicht sicher, ob man das unbedingt vergleichen kann


nur wenn ic hweis ,wie manche ans GH fahren ,wenn der Melder geht,dann überlegt man so Übungen eher 3mal. was ist denn wenn dabei wirklich was passiert ?
Ist es besser (akzeptabel?), wenn anlässlich eines echten Einsatzes etwas passiert?

Astra12
03.09.2010, 15:28
Ich bin mir nicht sicher, ob man das unbedingt vergleichen kann

doch kann man, bei ner scharfen Übung lernt man auf einmal Nervosität und Anspannung kennen ,die man so nie üben kann. man sieht seine Leute mal ganz anders arbeiten(der Übungsleiter kann ja ,weil geplant,in Ruhe zuschauen)

Ist es besser (akzeptabel?), wenn anlässlich eines echten Einsatzes etwas passiert?

ist nie akzeptabel,aber wir wissen ja alle,wie manche sind,also überlegt man sich jede Alarmierung, ist leider so.

Feuermelder
03.09.2010, 15:50
Nur wenn ich weis ,wie manche ans GH fahren ,wenn der Melder geht,dann überlegt man so Übungen eher 3mal. Was ist denn wenn dabei wirklich was passiert?

Hallo,

Leider gibt es zu viel von diesen Chaoten, die wie eine wild gewordene Wildsau zum Gerätehaus fahren und dabei keine Rücksicht auf andere nehmen. Da wird dann mit Warnblinker, Fernlicht und 80 Klamotten die Straße runtergerast. Das Gleiche gilt aber auch bei der Einsatzfahrt mit dem Fahrzeug. Da wird auf "Teufel komm raus" gefahren, damit man auch schnell erster am Feuer ist. Das irgendwann mal etwas passiert, kann man wahrscheinlich nicht ausschließen, aber man muss es nicht durch Leichtsinn und Übermut herausfordern.

Aber nun wieder BTT.

Gruß

nederrijner
03.09.2010, 15:54
ist nie akzeptabel,aber wir wissen ja alle,wie manche sind,also überlegt man sich jede Alarmierung, ist leider so.
Oder man steuert halt dagegen, bevor etwas passiert - egal ob anlässlich eines Einsatzes oder einer Übung.

Ich hätte für meine Einheit jedenfalls keine Bedenken, eine Alarmierung durchzuführen, weil ich weiß, dass eigentlich alle immer vernünftig fahren (der ein oder andere muss ab und an mal eingenordet werden, aber im Großen und Ganzen passt das schon). Ganz ohne Warnblinker und Dachaufsetzer.

jumbo
03.09.2010, 16:51
Da unsere Gemeinde sehr weitläufig ist, gibt es für die Klasse 2 Fahrer,manchmal ne kleine Vorabinfo,oder es wird gefragt, wer Zeit hat, wenn es mit dem TLK, oder den RW in den Nordkreis geht. Bis zum weitesgelegenden Dorf sind es immerhin 17 km. Bei den "bekannten" Übungen, lassen wir die Leute fahren, die ihren LkW-Schein noch nicht so lange haben, damit die Erfahrungen sammeln können.
Allerdings, testet manchmal unser Stadtbrandmeister/ Wehrführer so manche Löschgruppe, ob denn deren Löschgruppenführer auch die Übung geheim hält! Denn wenn er am Gerätehaus so 15 min., bevor alarmiert wird vorbei fährt, und da plötzlich 10-15 Kameraden, "rein zufällig" im Gerätehaus aufhalten, dann parkt er schonmal sein Papa-mobil, vor dem Tor, oder die Einfahrt, und macht nen kleinen Spaziergang.
Das mit der Heizerei zum Gerätehaus sollte in der Vernunft eines jeden selbst liegen. Uns wird jedesmal gesagt, dass es niemanden nutzt, wenn wir uns verletzen, und schon gar kein nutzen hat, wenn man am Gerätehaus nicht ankommt. Und wenn wir einen Jungspund haben, der nach dem Einsatz rumtönt, dass er ne schleicher vor sich hatte, gibt es nen fürsorgliches Gespräch,mit einem unserer Alten Hasen, wo er dann die Erkenntnis erlangen wird, das es hinter einem Schleicher auch nett sein kann!

Astra12
03.09.2010, 20:08
also bei uns sind das eher die "Alten" die Hirn abschalten ,wenn es piepst. die wissen auch alles immer besser,waren aber vor 20 Jahren beim letzten Lehrgang , und da wurde mehr gebechert als gelernt. ;)
unsere Jugend ist da eigentlich schon verantwortungsvoller, zum Glück.

aber zurück zum Thema, finde solche Übungen schon sinnvoll.

ffnb
04.09.2010, 12:17
Bei uns in der Gemeinde ist mindestens eine Alarmübung im Jahr Pflicht - so schreibt es auch das Niedersächsische Brandschutzgesetz vor. Diese wird vorher nicht angekündigt, sprich die Kameraden fahren oder "heizen" zum Feuerwehrhaus wie bei einem realen Einsatz. Jedoch finden diese Übungen immer zur gleichen Zeit statt, in der Woche zwischen 19.00 und 19.30 Uhr. Wenn dann die Sirene geht, kann man schon etwas entspannter an die Sache gehen.

Zum Umfang der Übung kann ich sagen, dass wir 6 Ortswehren in der Gemeinde sind, davon eine Schwerpunkt- und eine Stützpunktfeuerwehr, der Rest Ortsfeuerwehren mit Grundausstattung (aber verfügen mind. über ein LF 8/6, eine davon aufgrund Gewerbe über ein LF 20/16). Diese wollen dann auch beschäftigt werden. Von der Anfahrt her hat bspw. die südlichste FW bist zur nördlichsten eine Zeitdauer von Alarm bis Einsatzstelle an von ca. 30 Minuten. Da fragt man sich schon, weshalb das nicht besser koordiniert wird oder in kleinen FW-Gruppen geübt wird. Nein, immer alle hin - und sei es nur zum Schläuche wickeln.

Die Übungsszenarien sind dann auch immer gut (IRONIE). Da werden Einsätze geübt, die kaum in einer ländlichen Gemeinde vorstellbar sind, anstatt mal die äußerst wichtigen Basics zu trainieren im Zusammenspiel mit anderen Feuerwehren, bspw. Wasserförderung über lange Strecken. Aber solange die es nicht einmal hinbekommen, eine vernünftige Kanaltrennung aufzubauen, wage ich stark an einer Änderung zu zweifeln. So funken dann alle (Einsatzleitung, Maschie, AGT usw) auf einem Kanal und dann wundert man sich, dass keine sinvolle Kommunikation möglich ist.

Also, Alarmübungen sind schon eine sinnvolle Sache, wenn sie schon vom Initiator handfest vorbereitet werden. Weniger ist manchmal mehr. Was nützt ein simulierter Einsatz mit Flugunfall mit Explosionen, wobei in der Nähe auf einem See ein gekentertes Boot mit 8 ins Wasser gefallenen Kindern, dazu ein riesen Brand in einem Flugzeughangar und ein Trecker, der in einen Graben gefahren ist, bei dem der Landwirt eingeklemmt ist.....

Und dann nach dem Motto: "Keiner macht, was er soll, jeder macht, was er will, aber alle machen mit".

Wenn man dann am Tag darauf in der Zeitung lesen kann, "Übung ein voller Erfolg", dann verschüttet man am Morgen den Kaffee vor lauter lachen weil man weiß, nichts hat geklappt, aber die Führungskräfte klopfen sich munter auf die Schulter und bekommen dafür noch Ehrenmedailien, Ehrenkreuze in allen Variationen.

So, nun muss ich erstmal mein Profil ohne Wohnort angeben, denn wer Kritik übt, ist eh der A....

bigpedro
05.09.2010, 09:07
Ich bin grundsätzlich GEGEN unangekündigte Alarmübungen.

Gründe:
-Wenn mal was passiert, dann ist die Hölle los. Gab schon genug tödliche VU´s auf dem Weg zu einer Einsatzübung!
-Ich würde mich bei meinem Kommandanten bedanken, wenn er mich z.B. unter Tags von der Arbeit holt wegen so etwas unwichtigem. Noch schlimmer wärs Nachts wenn ich dann am nächsten Morgen Müde bin wegen so etwas. (Wenn es natürlich ein Realeinsatz wäre, dann ist das OK, sonst wäre ich ja kein Feuerwehrmann)
-Wo ist da ein Lernerfolg? Lieber Normal zum Übungsort fahren und dann auf der Anfahrt Lagemeldung über Funk. Mehr braucht es nicht. Und am Übungsort einfach Einsatzübung durchziehen. Fertig. Und schon sind die Gefahren praktisch nicht mehr da.

Bei uns wird es so geregelt:

1 X pro Woche Übungsdienst ( Jede Woche ein anderes Fahrzeug, Sonderfahrzeuge wie RW SW DLK 2 mal hintereinander )
1 x pro Jahr Hauptübung ( An einem Sonderobjekt, wie z.B. Altenheim, Anfahrt mit Sonder- und Wegerecht )
2 x Im Jahr Zugübung ( Auch an Sonderobjekten, z.B. Behindertenwohnheim, damit die Bewohner keine Angst haben, sondern merken: "Die helfen uns!", Anfahrt ohne SouWeRecht, halt 50 Meter davor Horn an, das gefällt dennen :-))

Grüße bigpedro

MeisterH
05.09.2010, 14:25
Wenn man dann am Tag darauf in der Zeitung lesen kann, "Übung ein voller Erfolg", dann verschüttet man am Morgen den Kaffee vor lauter lachen weil man weiß, nichts hat geklappt, aber die Führungskräfte klopfen sich munter auf die Schulter und bekommen dafür noch Ehrenmedailien, Ehrenkreuze in allen Variationen.

So, nun muss ich erstmal mein Profil ohne Wohnort angeben, denn wer Kritik übt, ist eh der A....

Man könnte meinen wir kommen aus der selben Gemeinde... :D

abc-truppe
05.09.2010, 15:12
Man könnte meinen wir kommen aus der selben Gemeinde... :D
Wenn ich an den Artikel letzter Woche in unserer Lokalzeitung denke, müssten wir alle Nachbarn sein ^^

stv. OrtsBM
05.09.2010, 18:25
Bei uns im Landkreis wird sich an den Nds. Brandschutzgesetz gehalten.
Das heisst einmal im Jahr gibt es eine unangekündigte Alarmübung.
Wenn wir es nicht machen gibt das mecker von KBM mit der Androhung das er demnächst mal nachts kommt und unsere Einsatzfähigkeit sprich Personalstärke im Einsatzfall testet.
Und ich Persönliche finde geheime Alarmübung auch Sinnvoll.
Wenn man eine kleine Ortswehr ist wie wir, die in Jahr Gott sei Dank nur wenige Einsätze hat, wie sollen wir dann Erfahrung sammeln.
Es ist doch völlig was anderes ob ich eine Einsatzübung auf den normalen Übungsdienst inszeniere oder es unter möglichst realen bedingungen mache.
Wo die Kameraden auch unter Druck arbeiten und der Stressfaktor sehr hoch ist.Und jeder halbwegs vernünftige Feuerwehrmann fährt auch mit angebrachter Geschwindigkeit zum Gerätehaus.Und wenn im Einsatzfahrzeug gerast wird, da sitz vorne Rechts auch noch einer der den Fahrer dann zum langsam und vernünftiges Fahren hinweisen kann.
Es wird ja immer viel auf uns kleinen Ortswehren rumgehackt ob es Sinn macht Wehren mit so wenig Einsatzerfahrung am Leben zu erhalten, anderseits heisst es dann wieder geheime Alarmübungen sind zu gefährlich und unnützt.
Ich meine in der heutigen Zeit sind wir kleinen Ortswehren genau so wichtig wie die großen,denn der Nachwuchs steht nicht mehr schlange und die Randbedingungen sind auch bei den großen Wehren anders wie früher, ob es der Arbeitgeber ist der Stress macht oder aber der Kamerad heutzutage die Arbeitstselle nicht mehr in unmittelbaren umkreis des eigenen Wohnortes hat.
Bei Wehren die ohnehin 2 - 3 Einsätze in der Woche haben bin ich auch der Meinung das eine geheime Alarmübung nicht so viel Sinn macht wie bei den kleinen Wehren.
Bei den kleinen Wehren machen die durchaus Sinn.Wenn diese dann gut vorbereitet von der Führung sind und auch realtätsnah sind.Bei meiner letzten Alarmübung die ich ausgearbeitet habe haben viele nach 20 min. noch nicht gemerckt das es eine Übung ist, so das sogar Nonstopnews mit der Kamera da war.

So jetzt könnt ihr mich und meinen Beitrag zu diesen Thema zerreissen ;-)

überhose
05.09.2010, 19:45
Wenn wir es nicht machen gibt das mecker von KBM mit der Androhung das er demnächst mal nachts kommt und unsere Einsatzfähigkeit sprich Personalstärke im Einsatzfall testet.Die Personalstärke im Einsatzfall nachts testen zu wollen grenzt ja an Toastbrotintelligenz.

FMS-Master
06.09.2010, 19:37
Hallo!

Die Personalstärke im Einsatzfall nachts testen zu wollen grenzt ja an Toastbrotintelligenz.
Ich vermute mal eher diese "Drohung" soll die Führungskräfte dazu bringen selbst eine Alarmübung zu machen, weil mitten in der Nacht für eine Alarmübung aufzustehen, das könnte Meuterei geben ;-)

My 2 cent

stv. OrtsBM
06.09.2010, 19:40
Ah einer der es verstanden hat.
Genau so war es gemeint und wurde von uns Führungskräften auch so aufgenommen und verstanden.

Im diesen Sinne

überhose
07.09.2010, 18:31
Ich vermute mal eher diese "Drohung" soll die Führungskräfte dazu bringen selbst eine Alarmübung zu machen, weil mitten in der Nacht für eine Alarmübung aufzustehen, das könnte Meuterei geben ;-)Nicht "könnte", sondern "wird". Aber doch weniger gegen die örtliche Führung, sondern gegen den "Verursacher", also den KBM.
Der wiederum will möglicherweise nochmal "vorgeschlagen" werden und könnte hinterher von dem ein oder anderen Pressevertreter die Frage gestellt bekommen, welchen Sinn (außer Schikane) eine Alarmübung nachts haben soll.

sschaebe
08.09.2010, 08:39
Nicht "könnte", sondern "wird". Aber doch weniger gegen die örtliche Führung, sondern gegen den "Verursacher", also den KBM.
Der wiederum will möglicherweise nochmal "vorgeschlagen" werden und könnte hinterher von dem ein oder anderen Pressevertreter die Frage gestellt bekommen, welchen Sinn (außer Schikane) eine Alarmübung nachts haben soll.

Dann habt Ihr es noch gut. In BaWü wird der KBm nur einmal gewählt und ist dann bis er in Pension geht KBM. Er muss sich nicht zur Wiederwahl stellen.
Seine Stellvertreter sind weiterhin nur Ehrenbeamte und müssen alle 5 Jahre neu bestellt werden.
Da aber der KBM vom Kreistag berufen wird, ist sein Ruf bei den örtlichen Feuerwehren nicht allein ausschlaggebend. Die örtlichen Kommandaten sind nur zu hören.
Quelle (http://www.landesrecht-bw.de/jportal/;jsessionid=6DA92DD77DED1CBE2CEA007B688F9C68.jpa4? quelle=jlink&query=FeuerwG+BW&psml=bsbawueprod.psml&max=true&aiz=true#jlr-FeuerwGBW2010pP23)

FireFighterAngel
08.09.2010, 19:35
Bei uns gibt es einmal im Jahr eine unangekündigte Alarmübung, bei der es auch vorher die Erlaubnis gibt mit SoSi zu fahren und es wird dann meistens erst vor Ort festgestellt, dass es "nur" eine Übung ist. Aber dennoch ist das etwas anderes, als eine Übung zum normalen Ausbildungsdienst, die Leute sind doch mehr "aufgeregt" und man sieht auch manchmal Dinge, die man ändern sollte, die man aber so nicht entdeckt. Also ich finde das auf jeden Fall sinnvoll.
Die Übung findet dann meist in einem größeren ortsansässigen Betrieb statt, meist ein Brand mit vermissten Personen und dann je nach Lage noch anderen Dingen. Neben uns, ist dann auch noch unsere Orstfeuerwehr dabei und evt auch noch Nachbarfeuewehren mit z.B. DLK, so dass auch mal diese Zusammenarbeit geübt wird, weil das ist zu kleineren Übungen nicht unbedingt möglich.

Bandito
19.01.2011, 11:01
Das Thema ist zwar schon älter, aber ich möchte dennoch mal meinen Senf dazu geben...
Ich finde eine gut gemachte Alarmübung sinnvoller wie manch reguläre Übung. Die beste unangekündigte Alarmübung die wir je hatten war Samstagabends bei Regenwetter mit dem Einsatzstichwort via Melder "Flugzeugabsturz in Waldgebiet" - schon auf der Anfahrt lagen große Metallteile auf der Zufahrtsstraße, im Wald schreiende, blutverschmierte Menschen und überall Trümerteile. Erst bei der Erstversorgung der Verletzen fiel auf das es sich um Schminke anstatt Blut handelte.
Auf dieses Einsatzszenario wurde schön aufgebaut - eingeklemmte Person, Rettung von einem Baum, bewegen von großen Lasten, einrichten eines Hubschrauberlandeplatzes und und und...
Diese Übung war gerade wegen der hervorragenden Verletzen-Darsteller durchaus eine extreme Belastung. Denn auch wenn man weiß das es nur eine Übung ist, die Darsteller aber knallhart ihr Programm durchziehen, das alles nachts in einem dunkelen Wald - das ist schon was anderes als eine Puppe zu retten.
Diese Übung hat auch viele Schwachstellen aufgezeigt und war mit Sicherheit sinnvoller wie manch anderer Übungsdienst.

marka
19.01.2011, 11:51
Bei uns wird auch einmal im Jahr eine so genannte Amtswehrübung durchgeführt.
Bis auf die Wehrführung durchführenden Wehr (Organisation, Anmeldung bei der Leitstelle etc.) und der Amtswehrführung weiß keiner Bescheid.

Beteiligt sind alle Wehren unseres Amtes, also 8.

Alarmierung erfolgt über Sirene und FME.
Somit ist bis zum Eintreffen an der "Einsatzstelle" keinem bewusst, dass es eine Übung ist.

Sinn der Übung ist, die Einsatzmittel der umliegenden Wehren unter Realbedingungen kennen zu lernen und die Zusammenarbeit zu testen und ggf. zu verbessern.

Ich finde es wichtig, derartige Übungen durchzuführen. Gerade in ländlichen Bereichen gibt es i.d.R. nicht viele Einsätze im Jahr und die Mittel einer einzelnen Wehr sind bei größeren Objekten mitunter nicht ausreichend.
In sofern ist es imho wichtig, auch zu erfahren, was die anderen Wehren für Material haben und wer überhaupt so dabei ist.

überhose
19.01.2011, 12:13
Somit ist bis zum Eintreffen an der "Einsatzstelle" keinem bewusst, dass es eine Übung ist.Anfahrt mit SoSi?

Da würde ich mich vorher gut absichern, wie das im Land gesehen wird.
Mir bislang bekannt:

RLP sagt "nein": http://www.beepworld.de/memberdateien/members/feuerwehrlingerhahn/bungsfahrtmitsosi.pdf

BW sagt "ja, aber" mit Bedingungen, die aus jeder Alarmübung eine Farce machen: http://www.lfs-bw.de/Fachthemen/RechtOrganisation/Documents/SonderrechtePrivatfahrzeugUebung.pdf

NRW, NS m.W. nein, Quelle müsste ich suchen.

marka
19.01.2011, 13:15
Ja, mit Disko und Rumtata!

feuerball
19.01.2011, 14:27
Vor 2 Jahren hatten wir einen schöne Einsatzübung.

Boot gekentert auf See.

Da der See noch nicht lange freigegeben war war es unsere erste Übung in der richtung.

Uns wurde nur mittgeteilt das es gegen 17 Uhr sein soll so wüsste jeder aha es ist eine Übung aber keiner hat schon am Gerätehaus gewartet und man konnte reale Ausrückzeiten aufnehemen.

Es ist sogar eine Wehr aus ddem Nachbarbundesland gekommen zwecks Ölsperren und Boot.

Es wurde am ende sehr viel positives genannt aber auch paar Fehler aufgedeckt.

Halbes Jahr später Hubschrauberabsturz in einen anderen See ganz in der Nähe, jeder wusste sofort welche Wehren wir holen müssen wegen Material etc.

Der Kreisbrandmeister war selber vor Ort und stellt fest das die Fehler von der Übung verbessert werden konnten und alle sehr gut zusammen gearbeitet haben.

Alle beteiligten meinten das ohne die Übung der Einsatz nicht so reibungslos abgelaufen wär.

LF24_1/46/12
19.01.2011, 17:05
Anfahrt mit SoSi?

...
NRW, NS m.W. nein, Quelle müsste ich suchen.

Servus,

da muss ich wiedersprechen, wir (Stadt Neuss / NRW) hatten noch vor rund 1,5 Jahren
eine SoSi Einsatzübung, wo sich auch erst an der ES rausstellte das es sich um einen Übung handelte...

Gruß
LF 24
1/46/12

nederrijner
19.01.2011, 17:21
da muss ich wiedersprechen, wir (Stadt Neuss / NRW) hatten noch vor rund 1,5 Jahren
eine SoSi Einsatzübung, wo sich auch erst an der ES rausstellte das es sich um einen Übung handelte...
Das reale Verhalten Einzelner lässt keine Rückschlüsse auf die tatsächliche Rechtslage zu (die findet sich im RdErl. des IM 73 – 52.07.01 und ist so richtig weder das eine, noch das andere).

firefighter93
19.01.2011, 17:40
Meiner Meinung nach gehört des öfters ma gemacht...bei uns ist es leider eher unüblich, Angriffsübungen wo wir im Gerätehaus schon sind jedoch die Regel...aber dass wir zu Hause alarmiert werden zu einer Übung...LEIDER nicht:(

Didi
21.01.2011, 10:45
Hallo Leute,

ich wollte mich mal nach euren Erfahrungen zum Thema "Alarmübungen" (sowohl "angekündigt" als auch "unangekündigte") erkundigen.

Führt ihr regelmäßig welche durch? Habt ihr dabei schonmal Zwischenfälle erlebt, z.B. Wegeunfälle? Wie handhabt ihr das allgemein (Alarmierung, Umfang)?

Nicht, dass ihr denkt ich würde Alarmübungen ablehnen, aber die Fragestellung schwirrte mir gerade so im Kopf. Habe selbst schon interessante Alarmübungen miterleben dürfen.

Bin auf eure Meinungen und Erfahrungen gespannt

Euer Panzer

sind wichtig!

wir haben wenige Einsätze. Da ist die jährliche Alarmübung wichtig!

Didi

Mr. Blaulicht
22.01.2011, 01:38
sind wichtig!

wir haben wenige Einsätze. Da ist die jährliche Alarmübung wichtig!

Didi
Gibt's denn auch qualifizierte Argumente für eine Alarmübung? Im Moment stellt sich mir als einziger Grund nämlich eher dar, dass man dann halt einmal mehr mit Blaulicht fahren kann...

Gruß, Mr. Blaulicht

überhose
22.01.2011, 15:31
... und das vielerorts gar nicht darf (aber ok, das hat Feuerwehrs noch nie gestört...)

Max K.
22.01.2011, 16:18
Übungen sind aber auch nur bedingt sinnvoll, wenn dabei zwar Presse und Politiker (Laien) beeindruckt sind, jedoch aus Feuerwehr-fachlicher Sicht die Übung nicht beobachtet und hinterher ausgewertet und besprochen wird, und festgestellte Mängel in der Einsatzvorplanung und Ausbildung nicht abgestellt werden..

Dann klopfen sich zwar alle gegenseitig auf die Schulter und hatten Spaß, gebracht hats aber nicht wirklich was..

F64098
22.01.2011, 16:44
...jedoch aus Feuerwehr-fachlicher Sicht die Übung nicht beobachtet und hinterher ausgewertet und besprochen wird, und festgestellte Mängel in der Einsatzvorplanung und Ausbildung nicht abgestellt werden...

Würde man das auch für die Anfahrt zum E-Ort durchziehen, könnte ich sogar einen Sinn in den zugehörigen Alarmfahrten sehen.
Aber wer setzt da schon einen "Fahrlehrer" auf den GF-Platz?

MfG

Frank

nederrijner
22.01.2011, 16:58
Übungen sind aber auch nur bedingt sinnvoll, wenn dabei zwar Presse und Politiker (Laien) beeindruckt sind, jedoch aus Feuerwehr-fachlicher Sicht die Übung nicht beobachtet und hinterher ausgewertet und besprochen wird, und festgestellte Mängel in der Einsatzvorplanung und Ausbildung nicht abgestellt werden..
Eben, meiner Erfahrung nach dienen Alarmübungen in erster Linie der Bespaßung der Teilnehmenden. Maximal decken sie noch Mängel auf, die aber meistens schon vorher hätten gesehen werden können, wenn man es denn gewollt hätte.

Für einen tatsächlichen Lern- oder Ausbildungseffekt bringt eine losgelöste Alarmübung gar nichts. Herz-Lungen-Wiederbelebung lehrt man ja schließlich auch nicht dadurch, dass man den Lernenden am Sonntagmorgen auf dem Weg zum Bäcker unvermittelt eine Puppe vor die Füße wirft und "Mach mal" sagt.

Als Abschluss einer Ausbildungseinheit sind realitätsnahe Vollübungen sinnvoll, aber dazu braucht es dann keinen Alarmcharakter. Im Gegenteil kann ich auch mal gezielt steuern, dass nicht wieder die gleichen Leute wie sonst vorne dabei sind (das sind zum Beispiel die, die in der Nähe des Feuerwehrhauses wohnen oder arbeiten).

Superyoshi
22.01.2011, 22:36
Ich hatte bisher noch keine Alarmübung (bin jetzt das fünfte Jahr aktiv).
Aber ich denke auch, dass diese nicht nötig sind. Wir haben hier unsere Jahreshauptübung, an der alle Wehren der Gemeinde teilnehmen, das wars. Das ganze ist dort ähnlich wie bei einer Alarmübung, vorher ist die Lage nicht bekannt. Lage kommt erst beim "abrufen" über Funk und Kritik gibts danach auch. Die Ausrückezeit kann ich auch aus den letzten Einsätzen einer Feuerwehr ermitteln - das ist doch aussagekräftiger (unterschiedliche Tage, Tageszeiten) als eine einzige Übung - meine Meinung.

Ich brauch keine Alarmübung, ich denke hier wird man sich eher ärgern, dass man die Arbeitsstelle verlässt bzw. die Freizeit unterbricht (klar - für einen Einsatz ist das was anderes...) und dann eine Übung ableisten muss...

nederrijner
23.01.2011, 00:04
Ich brauch keine Alarmübung, ich denke hier wird man sich eher ärgern, dass man die Arbeitsstelle verlässt bzw. die Freizeit unterbricht (klar - für einen Einsatz ist das was anderes...) und dann eine Übung ableisten muss...
Tja, damit möglichst viele mitspielen dürfen und sich keiner benachteiligt fühlt, finden solche Alarmübungen dann meistens am Freitagabend oder am Wochenende (aber nicht während der Heiligen Messe!) statt. Das hat auch den Vorteil, dass schön viele Leute kommen und die geladenen Beobachter nicht denke, wieso die Feuerwehr nur mit halb vollen Autos ankommt. ;-)

Superyoshi
23.01.2011, 11:19
Tja, damit möglichst viele mitspielen dürfen und sich keiner benachteiligt fühlt, finden solche Alarmübungen dann meistens am Freitagabend oder am Wochenende (aber nicht während der Heiligen Messe!) statt. Das hat auch den Vorteil, dass schön viele Leute kommen und die geladenen Beobachter nicht denke, wieso die Feuerwehr nur mit halb vollen Autos ankommt. ;-)

Deswegen halte ich nichts von solchen Übungen :). Ich meine eine FF kann das ganze ja auch so machen: Übungsabend, alle FM treffen sich, Mannschaft wird eingeteilt, besetzen das Fahrzeug/die Fahrzeuge werden dann vom Übungsleiter über Funk abgerufen (2m z.B.), dann erfährt die Mannschaft auch erst was anliegt - ist doch das selbe wie eine Alarmübung - nur ohne Alarmierung über DME und Alarmfahrt (so machen wir das öfter).

überhose
23.01.2011, 11:41
Übungsabend, alle FM treffen sich, Mannschaft wird eingeteilt, besetzen das Fahrzeug/die Fahrzeuge werden dann vom Übungsleiter über Funk abgerufen (2m z.B.), dann erfährt die Mannschaft auch erst was anliegtSo beginnen bei mir Objektübungen grundsätzlich. Ansonsten fällt nämlich i.d.R. der Hauptteil des/der GF weg: die erste Erkundung.
Wenn am Objekt ein bestimmtes Hauptaugenmerk gelegt werden soll, kann man nach dieser ersten Erkundung immer noch eingreifen, und in die gewünschte Richtung lenken.

Superyoshi
23.01.2011, 11:50
So beginnen bei mir Objektübungen grundsätzlich. Ansonsten fällt nämlich i.d.R. der Hauptteil des/der GF weg: die erste Erkundung.
Wenn am Objekt ein bestimmtes Hauptaugenmerk gelegt werden soll, kann man nach dieser ersten Erkundung immer noch eingreifen, und in die gewünschte Richtung lenken.

OK - bei uns auch - habe mich nur etwas falsch ausgedrückt. Wir machen auch praktische Übungen, bei denen wir uns z.B. ausschließlich mit dem aufstellen/besteigen von tragbaren Leitern beschäftigen, oder einen PKW schulmäßig zerlegen ("Jeder kann mal schneiden" oder "Wir probieren heute mal Folgendes..." etc.). Sowas wird jetzt im Moment z.B. gemacht, da wir jetzt wieder 5 Anwärter aus der JF bekommen haben, die ihren Grundlehrgang im Moment laufen haben. Solche Übungen, wie du sie beschreibst, laufen bei uns fast ausschließlich im Frühjahr/Sommer/Herbst, diese "normalen" Übungen wie ich sie (oben) meinte laufen bei uns parallel zum Theorieunterricht.