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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Anonyme Beleidigungen gegen Feuerwehrkommandanten



Bablu
07.08.2010, 21:17
Traurig aber wahr. Stand heute bei uns in der Zeitung:

Empörung bei der Feuerwehr: „Größtes und dümmstes Rindviech“
Ruhmannsfeldener Kommandant Rudi Edenhofer erstattet Anzeige wegen Beleidigung

Ruhmannsfelden/Landkreis.
Der Ruhmannsfeldener Feuerwehrkommandant Rudi Edenhofer ist fassungslos: In dieser Woche hat er einen anonymen Brief erhalten, in dem er als "größtes und dümmstes Rindviech" bezeichnet wird. Und dies wohl nur deshalb, weil er in der Nacht zum Montag bei einem Feuerwehreinsatz mit Blaulicht und Martinshorn gefahren ist.
Doch damit nicht genug: Auch Edenhofers dienstliche Vorgesetzte in der Kreisbrandinspektion - Kreisbrandmeister Thomas Märcz (Ruhmannsfelden), Kreisbrandinspektor Christian Stiedl (Böbrach) und Kreisbrandrat Hermann Keilhofer (Regen) - haben Schreiben ohne Absender erhalten, in denen Konsequenzen gegenüber Edenhofer gefordert werden. So ist Kreisbrandrat Keilhofer aufgefordert worden, den „hirnlosen Kommandanten“ entsprechend zu belehren.
Was war passiert? In der Nacht von Sonntag zum Montag wurden viele Feuerwehren des Landkreises nach Langdorf gerufen, wo in einem Wohnhaus ein Feuer ausgebrochen war. In letzter Minute wurde ein 54-järiger Mann aus dem brennenden Dachgeschoss geborgen (siehe Bayerwald-Bote vom Dienstag, 3. August).
Das Feuer war kurz nach 3.30 Uhr vom Hausbesitzer entdeckt worden. Da von einem Großbrand auszugehen war und die Wasserversorgung nicht gesichert schien, forderte Kreisbrandrat Herrmann Keilhofer gegen 3.50 Uhr auch die Feuerwehr Ruhmannsfelden an, die über den speziellen Schlauchwagen SW 2000 verfügt. Mit diesem Fahrzeug startete ein Ruhmannsfeldener Maschinist kurze Zeit später in Richtung Langdorf, ebenso vorneweg das Einsatzleitfahrzeug, das von Kommandant Rudi Edenhofer selbst gesteuert wurde.
Über die B 11 fuhren sie zur B 85 in Patersdorf und dann über Regen nach Langdorf. Dass an den Einfahrten und Kreuzungen die Sondersignale (Blaulicht und Martinshorn) eingeschaltet worden sind, war für Kommandant Edenhofer geradezu eine Notwendigkeit, zumal es mehrfachen Gegenverkehr gab. Dies bestätigte auch Kreisbrandrat Keilhofer: „Bei solchen Notfalleinsätzen sind die Sondersignale auch nachts notwendig, die Ruhmannsfeldener Fahrer haben absolut richtig gehandelt.“
Zumindest ein Mitbürger/eine Mitbürgerin – wahrscheinlich aus dem engeren Bereich des Marktes Ruhmannsfelden – sieht das völlig anders und hat die Wut über die nächtliche Ruhestörung in mehreren anonymen Schreiben zum Ausdruck gebracht. So lag in der Privatpost von Kommandant Rudi Edenhofer am Dienstagvormittag ein Brief mit folgendem Text: „Gratulation zum dümmsten Rindvieh auf Gottes Erdboden“. Vermerkt ist unter dem Datum 2.8.2010 auch noch die Uhrzeit 3.45 Uhr, was wohl besagen soll, dass der Briefschreiber zu dieser Zeit durch das Martinshorn aufgeschreckt wurde.
Kommandant Edenhofer fühlt sich nicht nur in seiner Ehre verletzt, sondern auch seine Funktion als Feuerwehrmann verunglimpft. „Wenn so über ein Ehrenamt gedacht wird, können wir einpacken“, sagte er gegenüber dem Viechtacher Bayerwald-Boten. Der 42-Jährige ist seit 26 Jahren aktiv bei der Freiwilligen Feuerwehr Ruhmannsfelden und seit 7 Jahren ihr 1. Kommandant. „Das geht mir jetzt zu weit“, sagt Edenhofer und hat mittlerweile bei der Viechtacher Polizei Anzeige wegen Beleidigung erstattet.
Rückendeckung hat Edenhofer dabei von seinen Dienstvorgesetzten KBM Märcz, KBI Stiedl und KBR Keilhofer erhalten, die ebenfalls mit anonymen Schreiben und abfälligen Äußerungen über die Feuerwehr belästigt wurden. „Ich finde das äußerst ungut, wenn jemand aus dem Schützengraben feuert“, kommentierte Keilhofer die nicht unterzeichneten Briefe. „Wenn jemand Kritik übt, muss er auch den Schneid haben, seinen Namen zu nennen“, sagte Keilhofer. Die Kreisbrandinspektion stehe in dieser Angelegenheit „voll auf der Seite“ des Kommandanten.
Quelle: Der Bayerwald-Bote / Passauer Neue Presse vom 07.08.2010

Firefighter Heiti
07.08.2010, 21:35
Auch bei den Tageszeitungen klafft in den Sommerferien ein riesen Sommerloch. Man ist über jede Geschichte dankbar. Denke nicht, dass man einen solchen Tohu-Bawohu daraus gemacht hätte, wenn andere Sachen dagewesen wären.

Aber dennoch. Schlimm, dass es solchte Leute gibt, die freiwillige Arbeit nicht respektieren.
Diese Leute schimpfen solange das die Feuerwehr mit "Tröte" nachts fährt, bis es bei ihnen selbst brennt. Aber die Kameraden können, da sie auf der Kreuzung vor der Einsatzstelle verunfallt sind, nicht kommen. Sie haben wegen mehrerer Beschwerden aus der Bevölkerung auf das Martinshorn verzichtet.

Jetzt geht die Frau an die Presse und sagt: "Die sind doch dazu angehalten bei solchen Lagen auch in der Nacht mit "Tröte" zu fahren."

In diesem Sinne:

Wegerechte nur mit Blaulicht & Martinshorn

nederrijner
07.08.2010, 21:41
Mein Gott, kommt halt vor. Da muss man drüber stehen. Rundablage und gut.

Bablu
07.08.2010, 21:55
Mein Gott, kommt halt vor. Da muss man drüber stehen.

Klar kommts häufiger vor. Bin im Einsatz auch schon oft beschimpft worden.
Nur finde ich (wie auch im Artikel erwähnt): Wenn Kritik, dann persönlich und nicht feige per anonymen Brief.


Auch bei den Tageszeitungen klafft in den Sommerferien ein riesen Sommerloch.

Sommerloch ist bei uns eigentlich das ganze Jahr ;-) Finds halt nur schade, wie du selbst gesagt hast, das es solche Leute gibt...

Firefighter Heiti
07.08.2010, 21:58
Wenn Kritik, dann persönlich und nicht feige per anonymen Brief.

Ich denke auch, dass der Herr Edenhofer zu einer Stellungnahme bereit gewesen wäre und diesen "unbekannten" gerne aufgeklärt hatte, warum wieso weshalb auch nachts mit vollem Programm gefahren wird/werden muss.

Schönen Sonntag

nederrijner
07.08.2010, 22:21
Klar kommts häufiger vor. Bin im Einsatz auch schon oft beschimpft worden.
Nur finde ich (wie auch im Artikel erwähnt): Wenn Kritik, dann persönlich und nicht feige per anonymen Brief.
Natürlich ist das nicht die feine englische Art, aber umso weniger bringt es etwas, sich damit eingehender zu befassen. Der Verfasser ist ja offensichtlich gar nicht auf einen Dialog aus, sondern wollte seinem Ärger nur Luft machen.

Mister-X
07.08.2010, 22:57
Von den leuten gibt es wohl in jederm Gemeinde/Stadt Leute. Wie oft durfte ich mir schon anhören "muss das denn sein" klare Antwort "Ja es musste sein".
Was hier natürlich absolut Kindergarten ist, ist der Punkt des Anonymen Briefes und die Bleidigung.
Ich hätte es auch gemacht mit der zeitung, in der hoffnung das der Verfasser sich outet. Denn beleidigen lassen weil ich in der Nacht nen Einsatz fahre und Aufgrund des Verkehrs mit SonderWege unterwegs bin... nope...
Hoffentlich kriegen se den Verfasser und er darf schön blechen für seine beleidigung.

Grüße

Aeskulap
07.08.2010, 23:20
Hoffentlich kriegen se den Verfasser und er darf schön blechen für seine beleidigung.

Grüße

Moin,

ich wäre für reichlich Sozialstunden, abzuleisten bei der Feuerwehr ;)

Grisu-NH3
08.08.2010, 08:47
Mal abgesehen von der Beleidigung: Der feige Hund dreht sich um und schläft weiter. Für die "Ruhestörer" ist die Nacht gelaufen und gehen sogar am nächsten Tag ihrem "normalen" Job nach!

Grüße von einem engagierten "Ruhestörer"

12fly
08.08.2010, 09:14
Moin,

ich wäre für reichlich Sozialstunden, abzuleisten bei der Feuerwehr ;)

Ich bin für Nachtschichten als 3. auf nem Großstadt-RTW. Da musste viel häufiger raus, bzw kommst erst gar nimmer auf die Wache zurück. *duck*

Firefighter Heiti
08.08.2010, 11:53
Vom Geld haben der betroffene Kamerad, die betroffene Feuerwehr und auch alle anderen ehrenamtlichen Helfer nichts.
Meiner Meinung nach ist Verständnis und Respekt gegenüber den Leuten, die sich die Nacht um die Ohren schlagen obwohl sie um 4,5 oder 6 Uhr wieder raus müssen, 10-mal wertvoller.

Panzer
08.08.2010, 11:58
Da muss man drüberstehen.