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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Funk auf Motorrettungsboot



et2
28.07.2010, 19:30
Hallo,

derzeit laufen bei uns die Planungen unser Motorrettungsboot mit Funkgeräten auszustatten.
Zum einen soll ein Binnen/Seefunkgerät und ein 2m-BOS Gerät betrieben werden.
Da beide sich in einem sehr nahen Frequenzbereich bewegen, müsste der Betrieb doch über eine einzige Antenne möglich sein, oder? Welches Bauteil bräuchte man denn dafür?

Da die Antenne auf dem Geräteträger montiert werden soll, muss diese klappbar und abnehmbar sein. Die bisher gefundenen Antennen sind ja für den Fahrzeugeinbau und somit ist der untere Teil wettergeschützt. Das können wir aber am Geräteträger nicht sicherstellen. Lösung?

Dritte und letzte Frage:
Gibt es wasserdichte Funkhörer? Alternativ würde auch ein Stabmikrofon oder ähnliches reichen. Ein Zusatzlautsprecher wird eh montiert.

Kommunikative Grüße
et2

jumbo
28.07.2010, 20:18
Binnenschiffsfunk, und 4m läuft über eine Antenne. Fürs 2m, wirst Du leider ne 2. Antenne brauchen. Wir haben nen abgesetztes Bedienteil, der Wasserdicht ist,auf dem Steuerstand gebaut, und die ganzen Geräte, in einem selbstgebauten Kasten, der bedingt Wassergeschützt ist eingebaut. Das 2m-Gerät ist ja meist Wasserdicht, und da haben wir einfach ne Steckhalterrung oben auf den Steuerstand gebaut.also direkt hinter der Windschutzscheibe, damit es etwas vor Spritzwasser geschützt ist. Solltest Du aber das Gerät für den Binnenschiffsfunk, ohne ein Funkerpatent benutzen, bekommste ne Menge Ärger!

DG7GJ
28.07.2010, 20:22
Hallo!


Zum einen soll ein Binnen/Seefunkgerät und ein 2m-BOS Gerät betrieben werden.
Da beide sich in einem sehr nahen Frequenzbereich bewegen, müsste der Betrieb doch über eine einzige Antenne möglich sein, oder? Welches Bauteil bräuchte man denn dafür?

Hmm...156....174MHz ist schon relativ viel für "Mobilantennen" im weitesten Sinne.
Solltet Ihr sowas finden und das dann für 2m BOS + See/Binnenfunk zusammen benutzen wollen, währe eine K627321 + entsprechend dimensionierten Dummy Load eine Lösung.
Ehrlich gesagt, so als erste Idee - ich würde zwei getrennte Antennen nehmen.
Denn die K627321+Dummy stellt sowohl von den Anschaffungskosten als auch vom Platzbedarf schon ein drittes Funkgerät dar. Ähnlich teuer und groß.


Da die Antenne auf dem Geräteträger montiert werden soll, muss diese klappbar und abnehmbar sein. Die bisher gefundenen Antennen sind ja für den Fahrzeugeinbau und somit ist der untere Teil wettergeschützt. Das können wir aber am Geräteträger nicht sicherstellen. Lösung?

Naja, gibt auch maritime Antennen. Für deine Kombianwendung währe die CXL 2-1/h mit entsprechendem Knickfuß "MariFix" brauchbar:
http://www.procom.dk/ger/Page_menu/Produkte/Maritimantennen/144_-_175_MHz/Antennes_omnidirectionnelles/CXL_2-1

Und wenn es um die Wahl der Anschlußausführungen geht:
Auf Schiffen grundsätzlich N-Norm in Verbindung mit richtigen Markensteckern.
Alles andere ist ohne weiteres nichtmal Spritzwasserfest.


Dritte und letzte Frage:
Gibt es wasserdichte Funkhörer? Alternativ würde auch ein Stabmikrofon oder ähnliches reichen. Ein Zusatzlautsprecher wird eh montiert.

Handmikrofone, auch Lautsprechermikrofone mit IP56 und höher gibt's reichlich - für Handfunkgeräte. Sowas müsste man zur Not mit anderem Stecker konfektionieren.
Aber fertig von der Stange?
Da würde mir nur einfallen mal explizid im Seefunkbereich rumzufragen, vornehmlich Hafenbehörden, Lotsenbote usw. Alles was kleinere Nußschalen auf dem Wasser hat.
Deren Ausrüstungsansprüche sind halt andere, als die von Containerschiffen die gute 15m oberhalb der Hafenkante (meißt) im Trockenen sitzen..:-)

Das ist auch nicht mehr so mein Kernbereich - mit Seefunk hatte ich praktisch bisher kaum was zu tun.

BTW: Ist auf eurem Boot kein 4m geplant?

Grüße aus Dortmund

Jürgen Hüser

et2
28.07.2010, 23:26
Hallo,

schon mal danke für die Tipps.
Nein 4m ist für das Boot nicht geplant. Halte ich auch für unser Einsatzspektrum für überdimensioniert. Zumal das Platzproblem dann auch noch dazu kommt.
Wobei ich generell ein 4m Funkgerät auf einem MRB für Überflüssig halte. Zumindest in unserem Ausrückebereich.

Das mit dem Binnenfunk ist natürlich richtig... ist ja genau das gleiche Problem mit nicht "ausgebildeten" Sprechfunkern am BOS-Funk. Bleibt die Frage wen interessierts bzw. wer kontrolliert ein MRB?

Da aber somit eh 2 Antennen notwendig werden, können wir schon mal vorarbeiten und die nötigen Kabel ziehen

Beste Dank
et2

Fabpicard
28.07.2010, 23:57
Bleibt die Frage wen interessierts bzw. wer kontrolliert ein MRB?

Die Entensheriffs?

Und ja, solange es nicht wirklich ein Notfall ist, kontrollieren die auch sowas...

Eigentlich sollts so auch beim BOS-Funk sein... Doch wer kontrolliert schon die Überwacher der Überwacher? *g*

MfG Fabsi

DG7GJ
29.07.2010, 14:56
Hallo!


Nein 4m ist für das Boot nicht geplant. Halte ich auch für unser Einsatzspektrum für überdimensioniert. Zumal das Platzproblem dann auch noch dazu kommt.
Wobei ich generell ein 4m Funkgerät auf einem MRB für Überflüssig halte. Zumindest in unserem Ausrückebereich.

Nungut, kenne euren Bereich nicht und wie der funktechnisch geplant ist.
Aber wie haltet ihr denn Funkkontakt zur Leitstelle? Über 2m UW?


Das mit dem Binnenfunk ist natürlich richtig... ist ja genau das gleiche Problem mit nicht "ausgebildeten" Sprechfunkern am BOS-Funk. Bleibt die Frage wen interessierts bzw. wer kontrolliert ein MRB?

Naja, im Binnenfunk gibt es zwei wichtige Sachen:
Zunächst muss das Gerät für dieses Boot genehmigt werden, dann erst bekommt man die ATIS-Nummer die das Gerät nach jeder Durchsage digital als Kennung aussenden muss.
Weiterhin ist die Bedienung des Binnenfunkgerätes nur Personen erlaubt, die das entsprechende Binnenfunkzeugnis haben.

Ich hab da aktuell nicht im Blick wie hoch da die Gebühren ausfallen, aber die Prüfungsanforderungen sind eher lau. Für jemanden der mit Seeschiffahrt zu tun hat und ebenso in der Lage ist diverse BOS-Geräte zu bedienen, der kann auch den Binnenfunkstoff problemlos lernen.

Ist schon lange her, als ich mal nen Jahr in der Nähe Bodensee wohnte und ernsthaft überlegte ob ich nicht ein Bodenseezeugniss machen sollte.
Gab da damals soein Angebot Lehrgang + Funkzeugniss + Bootsführerschein für ich glaube 200€. Hat sich aber schnell erübrigt, da ich keinen Stellplatz für nen Boot nebst Anhänger hatte - ausserdem währe das nur für den Bodensee gültig gewesen. :-(


Da aber somit eh 2 Antennen notwendig werden, können wir schon mal vorarbeiten und die nötigen Kabel ziehen

Vernünftig - Ringleitung + Dummy lägen in komerziell gut bei grob 500-600€ und hätte Platz gekostet. Zwei Antennen sind auf jeden Fall preisgünstiger und weniger Fehleranfällig auf nem Boot.

Grüße aus Dortmund

Jürgen Hüser