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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Artikel:Erste Feuerwehr vor dem aus !!



Firetrucker
12.04.2010, 15:27
Servus
Folgender Artikel stammt aus den Fürther Nachrichten und beschreibt den Zustand in unserer Wehr.


Erste Feuerwehr steht vor dem Aus
Den Brandschützern aus Seckendorf fehlt die Manpower für die Löschtruppe


Der Freiwilligen Feuerwehr Seckendorf droht nach 89 Jahren das Aus: Mangels Personal können die letzten Aktiven keine komplette Löschgruppe mehr stellen. Während die Kommandanten um den Fortbestand kämpfen, schielen die anderen Wehren in Cadolzburg bereits auf die Geräte der Seckendorfer.

CADOLZBURG - Nur 150 Einwohner hat das kleine Seckendorf. Das merkt auch die Feuerwehr des Cadolzburger Ortsteils. Im vergangenen Jahr hatten vier aktive Feuerwehrmänner die Altersgrenze von 60 Jahren erreicht und mussten ausscheiden. Es blieben zwölf Aktive übrig - zu wenige, um eine Löschgruppe zu stellen, die braucht mindestens 18 Leute.

»Wir haben zwar Nachwuchs, aber leider ist die Gruppe nicht groß genug», erklärt der bisherige zweite Kommandant Günther V. das Dilemma. Das Problem wurde akut, nachdem Kommandant Harald K. nach neun Jahren aus beruflichen und zeitlichen Gründen von seinem Posten zurücktreten musste. Doch im Kreis der wenigen Mitglieder blieb die Suche nach einem Nachfolger erfolglos. Da sich kein Optimist fand, der die Wehr neu aufbauen wollte, hat der Cadolzburger Gemeinderat K. und V. »bis auf Weiteres» als Not-Kommandanten bestellt. In den kommenden drei Monaten wollen die Seckendorfer eine Lösung finden.

»Wir wollen als Löschgruppe Seckendorf bestehen bleiben», sagt Günther V. Das Dutzend Aktiver kenne sich schließlich bestens aus im Ort. Und Harald K. will den drei FFW-Neulingen aus dem eigenen Nachwuchs auch in Zukunft einen Dienst mit guter Ausbildung ermöglichen.

Geräte sollen bleiben

Die Organisationsform ist jedoch offen. Auf der Wunschliste ganz oben steht derzeit eine Zusammenarbeit mit der Stützpunktwehr im Kernort Cadolzburg. Auf diesem Weg wollen die Seckendorfer Gerätehaus und Löschfahrzeug (TSF) weiter nutzen. »Wir wollen unsere Geräte behalten», sagt V.

Die leeren Kassen der Marktgemeinde könnten den Seckendorfern jedoch einen Strich durch die Rechnung machen. »Die Spritze und das Fahrzeug sind erst sieben Jahre alt», sagte Bürgermeister Bernd Obst in der Sitzung des Gemeinderates. »Was machen wir damit?», fragte er in die Runde. Die Geräte einiger Wehren sind um einiges älter und müssten dringend ausgetauscht werden. Ginge das Seckendorfer Löschfahrzeug nach Steinbach oder Egersdorf, würde das der Kommune eine Investition von über 70 000 Euro ersparen. Andrenfalls wäre sie innerhalb der nächsten fünf Jahre fällig.

Gegen die Begehrlichkeiten der anderen Ortsteile wehren sich die Seckendorfer Kommandanten. »Die Freiwillige Feuerwehr ist der einzige Verein hier im Ort», sagt Günther V. Sonst gebe es kaum Gelegenheiten, regelmäßig im Dorf zusammenzukommen. »Auflösen möchten wir uns nicht», bekräftigt V. Ob die Löschgruppe unter dem Dach der FFW Cadolzburg zusammenbleiben kann, entscheidet jedoch alleine der Gemeinderat. In einer der nächsten Sitzungen des Gremiums wollen die beiden Not-Kommandanten ihre Position vortragen.

Kreisbrandrat Dieter Marx äußert sich indes vorsichtig. Zum jetzigen Zeitpunkt könne über den Fortbestand der Seckendorf Wehr nur spekuliert werden. »Wie es weitergeht, liegt in den Händen der Gemeinde», sagt er. Trotz der schwierigen Situation in Seckendorf sei der Brandschutz stets gewährleistet. »Die nahe Stützpunktwehr Cadolzburgs kann in unter zehn Minuten vor Ort sein», betonte Marx. Überhaupt gebe es in der Marktgemeinde vergleichsweise viele Floriansjünger. Auch wenn andere Kommunen nicht so viele Ehrenamtliche zählten, ist die angespannte Personalsituation in Seckendorf laut Marx bisher einzigartig im Landkreis Fürth. »Wir werden aber den demographischen Wandel spüren und in Zukunft kämpfen müssen», warnt Marx.

Martin Kypta
9.4.2010 0:00 MEZ




Das konnte man so nicht stehen lassen,deshalb haben wir in unserer letzten Sitzung nochmals über den Fortbestand unserer Wehr diskutiert.
Ergebniss:
Meine Wenigkeit und ein weiterer Kamerad sind als Kandidat für die Wehrführung aufgestellt.
Gewählt wird im Mai.
Wir hoffen immer noch das es uns gelingt aus den Reihen der neu zugezogenen den ein oder anderen davon überzeugen können das sich die Mitarbeit in der Feuerwehr lohnt.
Schliesslich erwartet jeder Bürger auch das in einer Situation,wie auch immer geartet, die Feuerwehr schnell und unkompliziert hilft.
Das geht aber nur wenn jeder sich mal fragt woher denn die Hilfe kommen soll wenn niemand bereit ist Hilfe zu leisten.

Interessant wäre es zu erfahren ob ihr ähnliche Erfahrungen machen konntet?

Gruss Michael

Superyoshi
12.04.2010, 16:02
4. Wie hoch ist eure Tagesalarmsicherheit?
5. Wieviele AGT sind darunter (gesamte Mannschaft vs. tagsüber verfügbar)?
6. Wie weit ist der nächste Feuerwehrstandort entfernt?
7. Wie sieht euer Ausbildungsstand aus, zum einen in Sachen Feuerwehr, zum anderen mal interessehalber im Bereich "Erste Hilfe"?

Anschließend daran:
- Schon an eine Zusammenlegung mit der Nachbarfeuerwehr nachgedacht? Das garantiert zumindest das Weitere Bestehen und erhöht die Personalstärke tagsüber (gehe jetzt davon aus, dass die Nachbarwehr größer ist) - denn das ist Wichtiger als das Bestehen des "einzigsten" Vereins.

Firetrucker
12.04.2010, 16:43
Servus
1. Ihr seid nicht die Ersten.

Das mussten wir mittlerweile auch schon feststellen.

2. Ihr werden auch nicht die Letzten sein.

Das steht zu befürchten.

3. Einen Verein kann man auch führen/bilden, ohne die Organisation "Feuerwehr" darzustellen.

Der Feuerwehrverein wird auf jeden Fall weiterbestehen,hier geht es um den Fortbestand der aktiven Wehr.

4. Wie hoch ist eure Tagesalarmsicherheit?
Eine Staffel,mehr passt auch nicht ins Auto.

5. Wieviele AGT sind darunter (gesamte Mannschaft vs. tagsüber verfügbar)?

Keiner,ist auch nicht nötig da seitens der Orga-Struktur wir keine Erstangriffe durchführen.
Da die Aussenwehren ohnehin unter der Einsatzleitung der Stützpunktwehr eingesetzt werden wurde auf Atemschutz auf den TSF der Aussenwehren verzichtet.
Wir haben vielmehr die Aufgabe selbstständig kleinere technische Hilfeleistungen durchzuführen, sowie im Brandeinsatz die Wasserversorgung für die Stützpunktwehr herzustellen und aufrecht zu erhalten.
Dies gilt inbesondere für die Wasserversorgung über lange Schlauchstrecken.


6. Wie weit ist der nächste Feuerwehrstandort entfernt?

6 KM bis zur Stützpunktwehr.
6 KM bis zur nächsten Aussenwehr.

7. Wie sieht euer Ausbildungsstand aus, zum einen in Sachen Feuerwehr, zum anderen mal interessehalber im Bereich "Erste Hilfe"?
Mindestens Truppmann 1 und zwei,Truppführer,Gruppenführer,Maschinisten und Funker.
Eigentlich alles da was nötig ist.

Wenn Du mit erste Hilfe auf den HVO ansprichst,haben wir hier eine hervorragende Struktur seitens des Roten Kreuzes,sodass ein Einsatz unsererseits dort nicht notwendig ist.
Gruss Michael

hansi2k
12.04.2010, 16:46
wie wärs den mit einer Pflichtfeuerwehr ?

btw: Ich finde (auch wenn es wahrscheinlich kein einzellfall ist) echt Krass das eine Feuerwehr keine AG hat. Aber hier war ja auch schoneinmal einer der hatte nichtmal funk ine karre...

Firetrucker
12.04.2010, 17:25
Das reicht mir zur Meinungsbildung.

Anmerkung dazu,dies war keine Entscheidung der einzelnen Aussenwehren, sondern vielmehr der Gemeinde die die Fahrzeuge seinerzeit bestellt hat.
Der Wunsch der damaligen Kommandanten auf Ausrüstung mit AG wurde abgelehnt.
Die Aussenwehren sind keine selbstständig arbeitenden Einheiten sondern immer Zubringer für die Stützpunktwehr.
Das gilt für alle Aussenwehren mit nur einem Fahrzeug.
Wer sich das hat einfallen lassen entzieht sich allerdings meiner Kenntniss.Dies ist schon seit Mindestens 1978 so seit unser Ort zu Cadolzburg eingemeindet wurde.

Astra12
12.04.2010, 17:39
ich würde an jeder Haustür im Ort klingeln und versuchen die 18 voll zu bekommen,
aber bei sowenig Einwohner wird das echt sehr schwer, wir sind knapp 1500 EW und haben kaum 20 Aktive. vorallem auch Frauen ansprechen, komischerweise wollen da eigentlich schon einige,aber haben sich bisher nei getraut.
wenn das klappt, dann habt ihr wenigstens schonmal ein Argument mehr für euch.

Firetrucker
12.04.2010, 18:02
ich würde an jeder Haustür im Ort klingeln und versuchen die 18 voll zu bekommen,
aber bei sowenig Einwohner wird das echt sehr schwer, wir sind knapp 1500 EW und haben kaum 20 Aktive. vorallem auch Frauen ansprechen, komischerweise wollen da eigentlich schon einige,aber haben sich bisher nei getraut.
wenn das klappt, dann habt ihr wenigstens schonmal ein Argument mehr für euch.

Haben wir auch schonmal drüber nachgedacht,und es ist auch nicht das Problem auf die Zahl 18 zu kommen.
An manchen Übungen sind wir schon deutlich mehr.
Aber zu den Aktiven wird nur gezählt wer auch im Ort wohnt.
Da helfen die 5 oder 6 Mann die zwar regelmässig die Übungen besuchen aber im Umkreis von 10 Kilometern wohnen leider nichts.
Im übrigen Stehen wir mal gar nicht so schlecht da wenn man bedenkt das fast 10 % der Bevölkerung unseres Dorfes auch Aktives Mitglied in der Wehr ist.
Von den Passiven oder Fördermitgliedern mal abgesehen.

Das Problem ist die Gesetzgebung die zwei komplette Gruppen zwingend vorschreibt,selbst wenn wie in unserem Fall nur 6 Mann ins Auto passen.

Und da liegt der Hase im Pfeffer.
Die Gemeinde hat kein Geld,andere Wehren brauchen ein Auto, wir erfüllen nicht mehr den Mindeststandart.
Das Problem mit dem Rücktritt der Kommandantur habe wir gelöst,die Kuh ist vom Eis.
Was bleibt ist der fehlende Nachwuchs.

Selbst wenn wir uns als Löschgruppe Cadolzburg unterstellen würden,würden wir vermutlich das Fahrzeug verlieren.
Damit wären wir nicht mehr Einsatzfähig selbst wenn genügend Personal zur Verfügung stünde.
Und das ist insofern problematisch da auf unserem Ortsgebiet ein relativ stark frequentierter Segelflugplatz befindlich ist.
Dort sind nicht nur Segler aktiv sondern motorisierte Schleppmaschinen.
Flugbetrieb findet dort meist am Wochenende statt,wo wir unsere beste Einsatzbereitschaft haben.
Und es wäre nicht der erste Flieger der in unser Dorf klatscht.Hatten wir erst vor einigen Jahren.
Aber gut,das hat der Gemeinderat zu entscheiden und vor allem zu verantworten.
Wir als Wehr sind auf jeden Fall bereit weiter zu machen,auch mit wenig Personal.

nederrijner
12.04.2010, 18:14
Ganz ehrlich, bei allem Verständnis für die dörfliche Identität, Tradition etc: Wenn ich hier für 150 Einwohner in 3,7 km Entfernung (laut GoogleMaps ist das ungefährt die Distanz zum Feuerwehrhaus im Hauptort) eine eigene Feuerwehr unterhalten wollte, würden mich alle auslachen ...

Zumal ich bei 18 benötigten Einsatzkräften mehr als zehn Prozent der 150 Einwohner zum Feuerwehrdienst bringen müsste - bei uns ist gut ein Prozent der Einwohner in der Einsatzabteilung. Wenn ihr es trotzdem wider Erwarten schafft, das TSF zuverlässig mit tauglichen Einsatzkräften zu füllen und das Ganze nur an den 18 Personen scheitert, sucht halt ein paar Karteileichen zusätzlich ... aber irgendwie glaube ich das nicht.

Keine PA? Das ist zur Begründung der Notwendigkeit schlecht. Einfache technische Hilfeleistungen und Wasserförderung über weite Wege (mit einem TSF und ganzen acht B-Schläuchen?) kann man auch machen, wenn man vorher zum nächst größeren Standort fährt. Die einzige Legitimation für solche Kleinststandorte ist für mich eben nur die Menschenrettung bei Feuer, die setzt aber PA und entsprechendes Personal voraus.

Ansonsten ist folgendes m. E. eine Lösung, wegen der man sich nicht schämen muss: Diejenigen, die an ernsthafter Feuerwehrarbeit interessiert sind, können im Hauptort weitermachen. Der Rest gründet einen Dorfverein o. ä.

Firetrucker
12.04.2010, 20:11
Servus
das liegt wie immer im Auge des Betrachters.
Nicht nur dörfliche Tradition, welche nicht nur hier in Franken sondern in ganz Bayern einen hohen Stellenwert hat, verpflichten uns die Feuerwehr zu erhalten.
Dies wird zudem noch vom Bayrischen Feuerwehrgesetz unterstützt:

(2) 1 Organisatorisch selbständige Freiwillige Feuerwehren für einzelne Ortsteile einer Gemeinde (Ortsfeuerwehren) sind zu erhalten, soweit sie die Aufgaben nach Art. 4 Abs. 1 und 2 erfüllen können. 2 Freiwillige Zusammenschlüsse von Ortsfeuerwehren sind zulässig, wenn die Erfüllung der Aufgaben nach Art. 1 Abs. 1 weiterhin gewährleistet ist.

Lediglich die Mindestmannstärke steht bei uns dem entgegen.

Karteileichen helfen wenig,wir halten uns an die Fakten.

Was die Wasserförderung angeht,haben wir selber eine entsprechende Menge an Schlauchmaterial in Kisten im Gerätehaus die bei Bedarf schnell im Auto sind.
Ferner können wir gerade aufgrund der ländlichen Lage auf den Fahrzeugbestand unserer Aktiven zugreifen, wodurch es uns mittels geeigneter Vakuumpumpfässer möglich ist mehrere Tausend Liter Wasser auch dahin zu befördern wo kein Hydrant vorhanden ist.
Gerade in einer so Waldreichen Gegend ein nicht zu unterschätzender Vorteil.

Daher stellt sich die Frage nicht ob es eine Existenxberechtigung für eine dörfliche Kleinstfeuerwehr gibt.

Wo fängt ernsthafte Feuerwehrarbeit an,wo hört sie auf?
Und was den Wechsel zur Stützpunktwehr angeht,ist das gar nicht mal so einfach.

Es ist erforderlich im Kernort zu wohnen oder zumindestens dort zu arbeiten.
Ausnahmen werden nur in seltenen Fällen gestattet.
Bewerber aus Ortsteilen sind gehalten in die jeweiligen Ortswehren einzutreten.

Die meisten Aktiven wohnen hier im Ort und viele sind tagsüber hier im näheren Umfeld per SMS Alarmierung zu erreichen.
Die Sirene von Cadolzburg hören wir hier nicht und Funkmelder haben wir nicht.
Da beisst sich doch die Katze selber in den Schwanz.

Das mit dem Dorfverein ist natürlich eine tolle Sache.Wir könnten gegen eine andere aufgelöste Feuerwehr Fussball spielen während die Stützpunktwehr verzweifelt versucht Wasser für einen beginnenden Waldbrand zu bekommen.
Die haben nämlich auch nicht Personal ohne Ende zumal der grösste Arbeitgeber am Ort Gerüchten zu folge seinen Angestellten das verlassen des Arbeitsplatzes zu Feuerwehr Einsätzen untersagt hat.....

Superyoshi
12.04.2010, 21:59
Wo fängt ernsthafte Feuerwehrarbeit an,wo hört sie auf?
Und was den Wechsel zur Stützpunktwehr angeht,ist das gar nicht mal so einfach.


Ernsthafte Feuerwehrarbeit bedeutet für mich: Menschenleben retten.
Wie wollt ihr eine Person aus einem brennenden Zimmer retten, ohne euch selbst in Gefahr zu bringen. Das ihr genügend Schlauchmaterial im Wagen habt, nutzt der eingeschlossenen Person herzlich wenig - ist leider so...

Ich denke man kann hier ein Kompromiss finden. Wenn ihr doch bereits die SMS-alarmierung nutzt, dann ist doch ein Alarmierungsmittel vorhanden. Wenn ihr euch mit der Nachbarwehr einigt, das ganze beim Land/Kreis vorbringt, kann man doch eine solche Ausnahme erwirken. Aber mit eurer jetzigen Wehr/Ausstattung könnt ihr im Hinblick auf Gefahrenabwehr nicht viel tun - alleine der Bereich technische Hilfeleistung kann von euch nur bedingt abgedeckt werden, Brandbekämpfung (bis auf Wald-/Flächenbrände) könnt ihr auch nicht durchführen - ihr müsstet doch also immer auf die nächst größere Wehr zurückgreifen.
Man nehme nur mal einen Zimmerbrand, ihr kommt mit eurem Fahrzeug an, legt ne Wasserversorgung und müsst warten - weitere Maßnahmen könnt ihr nicht einleiten. Ich denke, dass ist nicht Sinn und Zweck einer Feuerwehr.

Feuermelder
13.04.2010, 10:01
Also ich habe schon nicht schlecht gestaunt, dass es immer noch Feuerwehren gibt die keine Atemschutzgeräte und die dazugehörigen Träger haben oder nicht haben wollen. Für mich ist der Einsatzzweck einer Feuerwehr ohne Atemschutz sinnlos, gerade in Bezug auf Menschenrettung und Selbstschutz!

Wasserversorgung über lange Wegstrecke hin oder her. Damit könnt ihr als erstergreifende Maßnahme nicht viel ausrichten. Bei Flächen- oder Waldbränden mag das Ganze ja noch funktionieren, aber wie sieht es beim klassischen Zimmerbrand oder PKW-Brand aus? Löscht ihr da auch ohne Atemschutz (Selbstschutz) oder wie stellt ihr das an? Ich kann mir nicht vorstellen, dass ihr euch feuchte Tücher vor´s Gesicht hängt und wild drauf los löscht.

Versteh mich bitte nicht falsch, aber euer Einsatzzweck ist ohne Atemschutz für "erstergreifende" Maßnahmen wie Menschenrettung und Innenangirff gleich null-komma-nix. Ihr könnt nichts machen und müsst auf nachrückende Wehren mit Atemschutz warten...

Meine Meinung: Es geht wertvolle Zeit verloren. Zeit, die durchaus Menschenleben kosten kann. Sollte man vielleicht mal drüber nachdenken. Auch wenn sich viele gegen eine Zusammenlegung wehren, in eurem Fall wäre es aber das Beste. Denn so sehe ich da keine Möglichkeit drin. Es sei denn, ihr schafft es die Sollstärke von 18 Einsatzkräften zu erreichen und entsprechend Atemschutzgeräteträger auszubilden und einzusetzen...

So viel von meiner Seite...

EDIT: Ähm?! Atemschutzgeräte gehören doch eigentlich standartmäßig auf ein TSF oder nicht und warum beschließt eure Führung, dass ihr nicht zu Erstangriffen eingesetzt werden sollt? Das verfehlt irgendwie noch mehr den Einsatzzweck einer Feuerwehr...
Die Arbeit der Feuerwehren besteht ja nicht nur aus Wasserförderung und technischer Hilfeleistung.

Astra12
13.04.2010, 12:23
Deutschland: Ja.
Bayern: Nein.

Hört sich zwar komisch an, ist aber so.

gibt es in RLP ab und an, die Stützpunktwehr hat Atemschutz und die Wehren drumherum nicht,
am wollen liegt das da nicht, die kleine Wehren würden gern,wenn sie dürften.

AkkonHaLand
13.04.2010, 15:00
Also wenn ich das hier lese, sträuben sich mir alle Haare (nicht nur die im Nacken...). Meines Erachtens (meine Mindestforderungen):

Die Ortsfeuerwehr DARF nicht eigenständig sein! Die Feuerwehr MUSS immer eine Kommunalaufgabe sein! (vgl. Stadt- / Gemeindefeuerwehr) Die einzelnen "Ortswehren" sind immer nur Unterabteilungen der Kommunalfeuerwehr.
Jeder Ortsfeuerwehr muss, um überhaupt Einsatzfähig zu sein, eine Mindeststärke haben z.B. (OrtsBM/stvOBM/Mannschaft/Gesamt):
1/1/20/22 für die Ortswehr
1/1/30/32 für die Stützpunktwehr (Übergeordnet je 4-5 Wehren)
1/1/40/42 für die Schwerpunktwehr (Kreis-Kernstadtwehr)
Dies muss sich auch in der AAO niederschlagen. Es gibt kein "unser Feuer"!
Wird die Mindeststärke in zwei Jahren hintereinander unterschritten wird die Wehr mit der Nachbar-Ortswehr zusammen gelegt.
Eine Ortswehr mit Grundausstattung (wie sie in NDS heisst...), also nur mit TSF, rückt grundsätzlich nur alleine aus, wenn ein Papierkorb auf dem Spielplatz brennt, alles was größer ist zieht automatisch den Alarm für die Stützpunktwehr nach sich.
Eine Ortswehr ohne AGT gibt es nicht! In der heutigen Zeit und bei den heutigen Baumaterialien sind Atemgifte nicht nur möglich sondern IMMER da!
Jedes Mitglied einer Feuerwehr hat sich mindestens einmal im Jahr einem Erste-Hilfe-Training (8 Untericht-Stunden á 45 Minuten) zu stellen. Alle 3 Jahre erfolgt eine Erste-Hilfe-Vollausbildung (16 U-Stunden).
Mindestausbildungs (-Übungs-)Dienste pro Mitglied: 40 Stunden / Jahr. Dies muss sich im Dienstplan niederschlagen, die Wehr muss also mindestens 60 Stunden / Jahr anbieten -> Schichtarbeiter
ALLE Beschaffungen laufen NUR zentral über die Kommune oder sogar den Kreis. Sämtliche Ausrüstung ist Eigentum der Kommune/des Kreises.
(to be continued...)

AkkonHaLand
13.04.2010, 15:49
Herzlichen Glückwunsch
...
2. zum Einreiseverbot in Bayern ;-)

Moment mal! Bayern gehört (seit den 23.November 1870) immernoch zu Norddeutschland! Also unter anderem zu Mecklenburg-Schwerin und zum Fürstentum Schaumburg-Lippe (http://de.wikipedia.org/wiki/Schaumburg-Lippe) (--> vgl. Norddeutscher Bund (http://de.wikipedia.org/wiki/Norddeutscher_Bund)).
Also dürfte, wenn man sich die Brandschutzgesetze der beiden Bundesländer, zu denen die o.g. heute gehören, anschaut, in Bayern garkeine Regelung herrschen, wie geschildert! Das ist ein tätlicher Angriff auf den Fürsten! Ich werde mal mit Alexander sprechen müssen, das er seine Untertanen in München und umzu mal daran erinnert, wer hier was zu sagen hat ;-)

*duck und schneeeeeell renn* ;-)

Firetrucker
13.04.2010, 16:27
Servus

Das mit dem Fürsten und so glaub ich jetz mal nicht,aber die Einreisegesetze für Preussen wurden in der letzten Zeit liberalisiert.
Nach drei Wochen Aufenthalt in der zentralen Anlaufstelle für Asylbewerber darfst Du eine befristete Aufenthaltsgenehmigung beantragen.

Sicher muss es einigen von euch ein wenig befremdlich vorkommen wie das hier so funktioniert,aber das ist nunmal hier so.
Sicher gibt es innerhalb Bayerns auch noch Unterschiede aber ich werde euch zum besseren Verständniss das ganze mal aufdröseln.
Einsatzleitend ist grundsätzlich die Stützpunktwehr.
Diese wird von der ILS immer zuerst alarmiert.
Die Stützpunktwehr verfügt über die entsprechende Technik sowie das entsprechend ausgebildetete Personal.
Also eine ECHTE Feuerwehr nach dem Verständniß einiger die hier gepostet haben.
Der Einsatzleiter der Stützpunktwehr entscheidet je nach Situation bereits vor oder nach dem Eintreffen am Einsatzort welche Aussenwehren zusätzlich alarmiert werden.

Erst hier kommen wir ins Spiel.

Werden wir zeitgleich alarmiert können wir den Einsatz vorbereitend unterstützen indem Absperrungen vorgenommen werden, Einweiser bereitstellen um auf mögliche Gefahrenpunkte hinzuweisen wie Treibstofflager und Gastanks/Flaschen etc.
Ferner bereiten wir mit unserem Gerät die Wasserversorgung vor.

Werden wir nachalarmiert,richtet sich unser Einsatz nach den Erfordernissen.

Einen Erstangriff oder ein alleiniges Ausrücken der kleinen Ausenwehren nur mit TSF gibt es nicht.

Anders ist es bei den grösseren Aussenwehren die über ein eigenes Löschfahrzeug ab LF 8 verfügen,diese können vorab tätig werden, soweit genügend Kräfte zu verfügung stehen.

Das war im übrigen nie anders.Wir haben das TSF erst seit 7 Jahren,vorher hatten wir einen TSA,2 Handfunkgeräte und einen Alarmdurchsage Empfänger im Gerätehaus.
Und dennoch waren wir eine Feuerwehr.

Es gibt hier immer noch Kleinstfeuerwehren die nur einen TSA zur Verfügung habe und dennoch werden diese Wehren gelegentlich benötigt.
Nämlich immer dann wenn es auf jeden Mann und jede Pumpe ankommt.
Glücklicherweise haben wir seltenst diese Großlagen aber hin und wieder kommt es mal vor.

In den meisten Fällen wo wir eigenständig zum Einsatz kommen handelt es sich um Ölspuren und umgestürzte Bäume die von uns beseitigt werden.

Dafür brauche ich keine 2 kompletten Löschgruppen oder Atemschutz.

Wenn aber dieser ganze Kleinkram drumherum auch noch ausschliesslich von der Stützpunktwehr erledigt werden müsste, wäre dies eine Mehrbelastung die nicht sein muss.
Die Jungs leisten gute Arbeit und wir haben seit vielen Jahren ein gutes Verhältniss untereinander, zumal alle Ihre Ausbildungen bei der Stützpunktwehr ableisten.

Wir als Aussenwehr , und sei sie noch so klein, haben unseren Platz als Unterstützung der Stützpunktwehr.
Und was soll daran falsch sein.

Feuermelder
13.04.2010, 17:37
Einen Erstangriff oder ein alleiniges Ausrücken der kleinen Ausenwehren nur mit TSF gibt es nicht.

Nun ja, für kleinere technische Hilfeleistung scheint ihr ja doch allein auszurücken, zumindest entnehem ich das deiner Aussage. Warum also nicht bei kleineren Bränden in eurem Ausrückbereich?


Anders ist es bei den grösseren Aussenwehren die über ein eigenes Löschfahrzeug ab LF 8 verfügen,diese können vorab tätig werden, soweit genügend Kräfte zu verfügung stehen.

Hier verstehe ich es so, dass ihr aufgrund eurer vorhandenen Technik vorab nicht tätig werden könnt. Somit also ein Defizit in meinen Augen.


Wir haben das TSF erst seit 7 Jahren,vorher hatten wir einen TSA,2 Handfunkgeräte und einen Alarmdurchsage Empfänger im Gerätehaus.
Und dennoch waren wir eine Feuerwehr.

Sicher seit ihr eine Feuerwehr, dass möchte ich gar nicht abstreiten. Aber irgendwie fehlt die eigentlich Grundaufgabe im Sinne der erstergreifenden Maßnahme, nämlich die Brandbekämpfung und Menschenrettung im Erstangriff. Ein TSF ist da nicht gerade das ideale Allround-Fahrzeug für alle Einsatzlagen, aber immerhin ist es eine Grundausstattung mit der zumindest kleinere Maßnahme ergreifen kann und hinterher mit nachrückenden Kräften den Einsatz weiter abarbeiten kann.



Es gibt hier immer noch Kleinstfeuerwehren die nur einen TSA zur Verfügung haben

Das haben ich bis heute nicht verstanden, dass es in Bayern immer noch Wehren nur mit einem TSA gibt. Geht gerade irgendwie über meinen persönlichen Horizont hinaus.



In den meisten Fällen wo wir eigenständig zum Einsatz kommen handelt es sich um Ölspuren und umgestürzte Bäume die von uns beseitigt werden. Dafür brauche ich keine 2 kompletten Löschgruppen oder Atemschutz.

Kam zwar selten vor, aber wir haben hier zu Zeiten wo die Feuerwehr noch Ölspuren beseitigen musste/durfte, auch schon mehrere Löschgruppen benötigt um Herr der Lage zu werden. Das ganze auch bei Unwetterlagen. Hierbei spielt Atemschutz nun keine Rolle.


Wir als Aussenwehr , und sei sie noch so klein, haben unseren Platz als Unterstützung der Stützpunktwehr. Und was soll daran falsch sein.

Wir sind auch nur eine kleine Löschgruppe in einem kleinem 400 Seelen Dorf und haben unseren festen Platz. Weiter dienen wir auch zur Unterstützung anderer Feuerwehreinheiten, daran ist soweit nichts falsch. Aber zu Unterstützung zähle ich auch den Einsatz bzw. die Bereitstellung von Atemschutzgeräträgern. Der Verbauch an solchen ist bei längeren Einsätzen sicherlich bekannt. Um etwas anderes ging es mir nicht.

draconomicon
13.04.2010, 20:27
Jetzt mag ich mich mal trotzdem einmischen ;)

Feuerwehren mit TSF / TSA ggf LF8 sind Orts, bzw Ortsteilwehren, die zu einer Stützpunktwehr eingeliedert sind.
Daher ist auch der Kommandant der Stützpunktwehr federführend und dem Ortsteilkommandant übergestellt.
Es gibt Stützpunktwehren mit teileweise 5-8 Ortswehren.

Mir kommt es so vor, als sei eine Wehr nur dann berechtigt zu existieren, wenn diese mit PA´s ausgerüstet sind. mit welcher " vernünftigen " Begründung?

Denn:
grundsätzlich wird bei einem Alarm ( je nach Alarmplan, des jeweileigen Landkreises ), z.B. PKW-Brand oder Zimmerbrand,selbst bei einen Kaminbrand, grundsätzlich die Stützpunktwehr mitalamiert, diese MUSS den Einsatzort innerhalb der gesetzl. Hilfsfrist vom 10min erreichen. Damit ist PA vor Ort.

In der Regel ist das erste Fhz mit PA innerhalb von 7 min, nach alamirung vor Ort. ( zumindest ist dies bei uns so )

Wie Firetrucker schon sagte, stellt sich in der Regel die Aufgabe der Ortswehren wie folgt:

- alleinige Bewältigung von Einsätzen nach Ausrüstung der Wehr, z.B. Ölsurbeseitigung, Fahrbahnreinigung nach VU, Unwettereinsätzen und kleineren Brandeinsätzen.

- Wasserentnahme bei Großschadenslagen z.B. Brand eines Landwirtschaftlichen Anwesens

- Absperrung und Verkehrumleitungen ( Ja wir Bayern dürfen das )

- sollte der Einsatz im Ort sein, ist der Kommandant / GF zugleich in der Einsatzleitung mit den Kdt. der Stützpunktwehr, sowie KBM / KBI / KBR je nach Schadenslage.
Dies ist so der fall, da sich die Ortswehr im eigenen Ort besser mit der Infrastruktur auskennt, als die Stützpunktführung und Landkreisführung ( die Dorfleute kennen sich untereinander und wissen, wo z.B. der bauer Huber seine Gasflaschen oder dergleichen hat )

- wie auch schon erwähnt übernehmen Mitglieder der Ortswehren mit ihren Traktoren und Güllefässern das zubringen von Löschwasser, ohne das keine bekämpfungvon z.B. Feldbränden möglich wäre, dies kann eine Stützpunktwehr nicht, die meistens nur ein TLF haben.

- bestimmte Ortswehren werden mit Zusatzaufgeben belegt und auch ausgerüstet, z.B. mit einen VSA wenn der Ortsteil einen BAB-Anschluß hat, oder bekommen Ölsperren.

Denkt mal nach, wieviel an Personal eine Wehr braucht um einen Innenangriff, Aussenangriff, Wasserentnahme und Förderung, Absicherung, Einweisung, durch zuführen?
ist dies ohne kleine Ortswehren mit TSF / TSA zu meistern? Ich glaube wohl nicht.

Thema PA und AGT:

mittlerweile bürgert sich bei uns immer mehr ein, dass Mitglieder der Ortsfeuerwehren den Lehrgang machen um die Stützpunktwehr zu unterstützen ( sie üben mit ihren PA´s und auch werden diese auf den Fhz. eingewiesen ), da auch die gößeren Feuerwehren immer mehr an Personalmangel leiden ( die dürfte nicht nur so in Bayern sein ).

Wird eine Wehr nur nach Anzahl ihrer Einsätze gemessen?
Ausbildungstand ist eig. immer nach Ausrüstung der wehr erfühlt. TM 1/ 2, TF, Sprechfunker, MA, GF und Leiter einer Feuerwehr. Mehr brauchen diese nicht.
Ebenso sind monatliche Übungen völlig ausreichend, ob Löschaufbau, Umgang mit Gerät, oder Objektkunde.

Was brauchen und müssen diese mehr können?

Noch einen kleinen abschliessenden Satz:

Wer sich mit den bayrischen brandschutzwesen nicht auskennt und erlebt hat, sollte sich kein Vorurteil drüber bilden.
Ich finde wir fahren gut so, wies es ist.

Firetrucker
13.04.2010, 20:48
Einsatzszene:
Übung Waldbrand.
Löschwasserförderung über drei Pumpen ab Übergabestation.
Übergabe aus Vakuumpumpfass.
Ich Maschinist an zweiter Pumpe.
Plötzlicher Abfall Eingangsdruck.
Fass leer.
Maschine runterfahren.
Eingangsdruck steigt wieder Maschine wieder hochfahren auf max Ausgangsdruck.
Plötzlich aus Richtung Pumpe fürchterlicher Gestank.
Maschine stottert tourt hoch fördert nicht mehr.
Alle Maschinen stopp.
Leitungen Abkuppeln kontrollieren.Gestank unerträglich.
Fazit:
Das Fass war noch halb voll Gülle vom Vortag.
Brocken und Heureste inbegriffen.
Das hat die Pumpe zugesetzt.

Erst wenn ihr soetwas ohne euren geliebten PA überstanden habt wisst ihr wie hier in Bayern die kleinen Wehren ticken.

Feuermelder
13.04.2010, 20:50
Wer sich mit den bayrischen brandschutzwesen nicht auskennt und erlebt hat, sollte sich kein Vorurteil drüber bilden.
Ich finde wir fahren gut so, wies es ist.

Auch wenn du in der Allgemeinheit sprichst, fühle ich mich nun dazu aufgefordert meinen Senf noch mal dazu abzugeben *g*

Ein Vorurteil bilde ich mir da nicht drüber, nur kann ich das ganze nicht nachvollziehen. Wenn das System bei euch da unten funktioniert, ist doch alles schön und gut. Mir mangelt es da aber an Vorstellungskraft. Man lässt sich natürlich gerne belehren, aber mir scheint es so das Bayern da mal wieder eine extra Wurst hat bzw. umgestetzt hat. Das meine ich keines Falls abwertend oder böse, dass nur so nebenbei ;-)

EDIT:


Erst wenn ihr soetwas ohne euren geliebten PA überstanden habt wisst ihr wie hier in Bayern die kleinen Wehren ticken.

Sowas passiert nicht nur in Bayern, sondern auch in anderen Bundesländern. Wir haben selbst Material zur Wasserförderung über lange Wegstrecken auf dem Auto und müssen es regelmäßig nutzen, da schlechte Wasserversorgung, viel Wald und lange Anfahrtzeiten anderer Einheiten... und stell dir vor... wir haben nur ´nen LF 8/6... und sind dennoch für erstergreifende Maßnahmen einsetzbar - darum geht es hier doch. Ich will eure Einheit nicht schlecht darstellen. Mir geht es eher um Grundprinzip, so wie man es eigentlich kennt. Wie oben schon geschrieben - Bayern mit seinen Extra-Würsten *g*

draconomicon
13.04.2010, 20:54
Die Frage ist, ob einige überhaupt noch ne TS kennen, und falls doch, wie man diese zum laufen bringt ( 80 % der bayrischen TS sind noch mit Kurbelstarter ).

Mittlerweile haben die meisten größeren Wehren nicht mal mehr eine...

aber mit nen PA kann man das LF 16 zum Weiher tragen * duck und wech *

Feuermelder
13.04.2010, 20:58
aber mit nen PA kann man das LF 16 zum Weiher tragen * duck und wech *

*ironie an* Du bringst mich da auf eine richtig gute Idee... ich weiß was ich beim nächsten Ausbildungsdienst der AGT´ler machen lasse xD *ironie aus*

draconomicon
13.04.2010, 20:59
@ Feuermelder

in Bayern wird in vielen ne Extrawurst gebraten.

z.B. Verkehrabsicherung, wir sind, soweit ich weiß, die einzigen die, den Strassenverkehr absperren und selbständig regeln dürfen.

jedes Bundesland hat seine Gepflogenheiten und ich nehme mir deshalb nicht das Recht, mir Vorurteile zu bilden, jeder in seinen Bundesland, kennt es nicht anders und jeder sagt, dass es so funzt.

So wie es bei anderen die Einsatzabteilungen gibt, so sind es bei uns die Ortswehren.

Und ich pers. bin froh, dass es sie gibt und ich traue mir zu sagen und diese würde es nicht gehen, sie bringen uns Wasser auch für die AGT´s, sie sichern uns in Strassenverkehr, während wir am Unfallauto unsere Arbeit machen usw.

Feuermelder
13.04.2010, 21:06
Wie gesagt, ich will mir da kein Vorurteil bilden. Es ging mir nur um´s Prinzip - das mir um ehrlich zu sein - noch nicht so ganz einleuchten will, aber gut man lernt nicht aus ;-)

Du hast Recht, jedes System ist anders und jeder bestimmt für sich selbst welches System am besten ist. Wer weiß, vielleicht wohne ich eines Tages in Bayern und finde euer System toll... nur im Moment einfach nur *kopfzerbrechen*

Firetrucker
13.04.2010, 21:46
Servus
@draconomicon
Aus deinen letzten Worten entnehme ich das Du wohl zu einer Stützpunktwehr gehörst und den Einsatz der kleinen Ortswehren durchaus zu schätzen weist.
Dafür möchte ich mal danke sagen.

@Feuermelder
Mach dir nix draus,wahrscheinlich würde so mancher bayerische FFw ler bei euch auch erstmal nicht durchblicken.

Jedes System hat sein für und wieder.

Was halt Sinn und Zweck des Freds war, einmal darauf hinzuweisen das eine fragwürdige Verwaltungsvorschrift das aus für ein eigentlich funktionierendes Teil das Gesamtapparates bedeuten kann.
Aber dennoch macht es mir viel Freude zu lesen wie Ihr das ganze betrachtet.

Ein A auf dem Helm macht noch keinen besseren Feuerwehrmann aus.
Man beachte auch die die im dünnen Kittel frierend an anderer Stelle Ihren Dienst ableisten.
Gruss Michael

draconomicon
13.04.2010, 21:51
@ Firetrucker

ich war 10 Jahre in einer Stützpunktwehr mit MZF, TLF 16, LF 20, DL 18, RW2
http://www.feuerwehr-windischeschenbach.de/
von 1994 bis 2002

dann ein einer Ortswehr mit TSF
http://www.boemic.de/feuerwehr/index.php
von 2008 bis 2009

und nun in einer Stützüunktwehr mit MZF, LF 8 LF20
http://pottenstetten.net/eslarn/

Ich kenne beide Seiten.

TropicOrange
14.04.2010, 01:47
Ich wollte ja nix mehr zu dem Thema schreiben, aber hier juckte es mich dann doch zu sehr in den Fingern:
Genialer Dienstplan.

Wow. Mit einem solchen Dienstplan ist es ein Ding der Unmöglichkeit, eine aktive Mannschaft zu fördern und auch zu fordern.

Man darf diese Negativbeispiele nicht auf sämtliche kleineren Dorffeuerwehren ableiten. Es gibt zahlreiche Kommandanten und Wehrführer, die sich gewissenhaft um die Aus-, Fort- und Weiterbildung der Untergebenen Gedanken machen. Leider tritt deren Arbeit nicht in das Licht der Öffentlichkeit, sondern fast ausschließlich sind es solche Wehren, deren Dienstplan aus Maibaum, Dorfkreuz, Bewegungsfahrt und Preisschafkopf besteht.

FAs aus großen Stützpunktwehren sind angesichts solcher Dienstpläne geradezu verleitet, lächelnd auf die kleinen Wehren zu blicken. Ehrlich gesagt, gehts mir genauso. Mir tun die Bürger in Röthenbch leid. Eine optimal ausgebildete Feuerwehr kann das nicht sein. Im Ernstfall werden sich die gravierenden Ausbildungsmängel offenbaren, da bin ich mir absolut sicher.
Umso wichtiger ist es, dass gerade die verantwortlichen Führungsdienstgrade in kleinen Wehren die Ausbildung auf einem hohen Level halten. Einerseits, um einen Anreiz zu schaffen, damit die Aktiven zum Ausbildungsdienst kommen, andererseits auch, um Qualität und Anspruch in die Ausbildung zu bekommen. Die Aktiven bekommen sehr wohl mit, ob sich der Gruppenführer vor der Übung Gedanken gemacht hat und didaktisch fit ist, oder nicht. Und das äußert sich u.a. in den Teilnahmequoten an Übungsdiensten.

Ich glaube, an der Qualität der Ausbildung kann man schon auch erkennen, ob eine Wehr, wenn auch sie nur ein TSF im Gerätehaus stehen hat, tagsüber in Staffelstärke ausrückt und 15 Einsätze im Jahr fährt, Zukunft hat, oder nicht.

Eine Feuerwehr, die über ein dreiviertel Jahr keine ordentliche Übung auf die Beine bekommt, stellt eine Gefahr für die Bürger und auch die eigenen Aktiven dar und hat somit jeden Anspruch auf Fortbestand verloren.

Superyoshi
14.04.2010, 06:23
Also ich komme auch aus einer kleinen Wehr, mit LF 8/12 (Sonderfahrzeug) und Rüstsatz.
Wir haben im Jahr angesetzt um die 30 Übungen, alleine um die Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Ortsteilen, die den Rüstzug bilden, richtig zu schulen (gemeinsame Theorie und Praxisschulungen, Einsatzübungen).
Also der Dienstplan lässt wirklich zu wünschen übrig.

draconomicon
14.04.2010, 15:49
Dieser Dienbstplan, war und ist der Inhalt der festen Termine für die Aktive Wehr UND Feuerwehr-Verein, nebenbei wurden viele Übungen durchgeführt, die meistens erst kurzfristig bzw. mittelfristig mit der Absprache anderer Wehren oder Besitzer besonderer Objekte, angesetzt wurden.
Diese fanden i. R. 2x im Monat statt.
Im Schnitt kamen wir / kommt diese Wehr auf ca. 20 - 25 Übungen im Jahr.