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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Fug 10 Telefunken - Rauschsperre defekt und Neubequarzung



mzf
09.04.2010, 20:06
Hallo,

wir haben noch vier alte Telefunken Teleport FuG 10 im Einsatz, die an sich gut funktionieren.

Bei einem jedoch scheint die Rauschsperre defekt zu sein, diese kann mit dem Wahlschalter R nicht ein/aus geschaltet werden, das Rauschen ist immer vorhanden. Ein Sprechen ist aber weiterhin möglich. Welche Fehlerquelle könnte das haben / Wie könnte man den Fehler beheben?

Die zweite Problematik ist, das die Funkgeräte nur auf Kanal 55 beschalten sind. Es müsste doch möglich sein (bei einem Auswahlschalter von 10 Kanälen..) hier mit weiteren Quarzen weitere Kanäle hinzuzufügen (in unserem speziellen Fall wohl Kanal 25).
Welche Quarz-Bauart würde man benötigen (HC-25 U, o.ä. ) ?
Man braucht sowohl für die Unterband, als auch für die Oberband-Frequenz einen passenden Quarz, oder?
Wo sind diese im FuG 10 angeordnet/untergebracht? Gesteckt/Gelötet?
Wo wären diese erhältlich?

Wo bekommt man neue Akkus für diese FuG her, die alten sind schon ziemlich ausgelutscht (Memory-Effekt...)?

Vielen Dank schonmal für eure Hilfe!!

Gruß
Jürgen

DG3YCS
10.04.2010, 01:24
Hi,

also die FuG10 von Telefunken gibt es in zwei völlig Verschiedenen Versionen die aber fast völlig Gleich aussehen. Einmal auf Basis des Teleport 7 und die NAchfolgeversion Teleport N. Wenn man die öffnet und von vorne drauf Blickt findet man beim TP7 einen Haufen dichtgepakter Silberner Klötzchen. In diesen Klötzchen (Sehen alle aus wie Bandfilter) sind alle Baugruppen des FuGs einzeln eungebaut. Beim TP-N blickt man auf eine normale Leiterplatte mit normaler Bestückung. Ist jetzt für dein Problem im speziellen nicht wirklich Relevant, aber für ET besorgungen schon enorm wichtig!

Den Akku gab es in zwei Varianten mit unterschiedlichen Gößen. Einmal als Unterbauakku der in ein kleines Kästchen -unter das FuG geschraubt-untergebracht ist, zum anderen als "Rückwandakku" der in der Rückwand integriert ist. Bei dem Unterbautyp gibt es auch noch verschiedene größen, die untereinander nicht kompatibel sind.

Die Akkus zum Unterbauen in einer größe von ca. 6,5x6,5cm sind am weitesten Verbreitet und auch jetzt noch relativ günstig zu bekommen( um 20 Eur.) . Die anderen Größen werden schwierig und sind meist, wenn überhaupt noch zu bekommen meist deutlich teurer! Mein Tip: Wenn Ihr eine teure/schwierig zu bekommende Größe habt, bei Ebay o.ä. nach einem TP -Egal welcher Frequenzbereich- schauen wo der Kasten mit ca. 7x8cm verbaut ist. Dieses Günstig kaufen und umbauen - sind zwei Schrauben und zwei Stecker._ keine zwei Minuten selbst für Laien. So ein Gerät für unter 10 Euro incl Versand ist Problemlos möglich! Halt Teleport 7 bzw. Teleport N als Suchbegriff verwenden und nicht FuG10!
Bezugsquellen für AKKUS
- Sehr viele Funkhändler und Akkufachhändler...
Google mal ein Wenig gibt Ausreichend Fundstllen. Aber: Preise vergleichen!
Google: Akku teleport 7.

Zu deinem Defekt:
Möglich sind viele Fehler: Zum einen könnte der Schalter selbst defekt sein.
Mit mechanischem Geschickt ist dieser noch selbst auszutauschen, aber ziemliche Fummelei! Ersatz nimmt man einfach aus einem alten Schlachtgerät (wie beim Akkugehäuse, Ebay für <10Eur. Weiß aber gerade aus dem Kopf nicht mehr ob es unterschiede zwischen TP7 und TP-N bei diesen Schalter gibt.
Ein anderer Fehler der währe das der Poti für die Schaltschwelle der RSP -alt- geworden ist und sich eine Oxidschicht zwischen Schleifer und Bahn gebildet hat. Sich die ungefähre stelle merken und ein paarmal hin und herstellen um dann wieder ungefähr am Ausgangspunkt zu landen.
-> Wenn das hilft sollte man mit dem Gerät sicherheitshalber trotzdem mal eine Funkwerkstatt oder zumindest jemanden mit Messplatz aufzusuchen um die Schaltschwelle richtig einzustellen. Wenn es nur diesen Arbeitsauftrag gibt sollten sich die Kosten -wenn überhaupt was verlangt wird- im kleineren zweistelligen Eurobereich bewegen.
Ansonsten besteht die Möglichkeit das dieses Gerät sehr Taub wird!

Ansonsten kommen noch verschiedenste Elektrische Fehler in der Elektronik in Betracht.
Hier muss ich ganz klar sagen, das wenn nicht die Möglichkeit besteht selbst eine Fehlersuche durchzuführen und die Geräte anschließend nur noch zum Abgleich in die Funkwerkstatt zu geben (-UNBEDINGT!-) Sich eine Reparatur dieser alten Krücken KEINESFALLS LOHNT!!! Diese wird in mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit mehr kosten als einfach ein neues Gebraucht zu kaufen, wahrscheinlich sogar mehr wie ein TEchnisch viel moderneres Vielkanalgerät (zb. MTS2010 FuG10b, Bosch FuG10-R oder FuG11b, alle schon für um 200 Eur. regelmäßig zu bekommen)
Kann man es selber machen:
Beim TP7 braucht man spezialersatzteile die neu fast nicht zu bekommen sind - gebraucht aber überhaupt kein Problem -Altgerät Ebay, hatten wir schon...
Allerdings ist das aus- und Einlöten ziemlich "Unspassig!"

Beim TP-N kann man viele ET im nächsten Elektronikshop (oder REichelt) billig bekommen. Nur wenige Spezialteile sind nötig - aber auch hier gilt: Altgerät suchen, neu fast nicht zu bekommen - und wenn überhaupt nur bei EADS und da zu Mondpreisen...

Das zeitaufwendige (und teure) ist hier die Fehlersuche...

Zu den Quarzen:
Die Quarze sind in dem kleinen Kästchen um den Kanalschalter herum verbaut. Die zwei Schlitzmuttern muss man lösen...
Quarze kann man bei Quarztechnik - Daun bestellen... Angabe des Gerätetyps und Endfrequenz nötig... Kostet ca. 30 Eur. pro Quarz(spezialgehäuse, sonst um 20Eur,)... Bei mehreren evtl. günstiger.
ABER: Es gibt unzählige Unterversionen dieser Geräte - diese unterscheiden sich im Frequenzpaln (Zwischenfrequenzen, Offsetfrequenzen usw.) Nicht ALLE können ALLES, es besteht also die Möglichkeit das deine Geräte gar kein GU können. In jedem Fall unterscheiden sich aber die nötigen Quarzfrequenzen... Ausserdem ist es von der Variante abhängig ob du einen oder Zwei Quarze für einen GU Kanal benötigst,,,

Ausserdem muss bei einem Quarzwechsel IMMER ein Neuabgleich des Gerätes erfolgen was nur mit der Richtigen Messtechnik geht - der Arbeitsaufwand besteht aber fast nur aus dem Abgleich - Das eigendliche Einbauen sind nur 5 minuten.
Daher sollte eine Selbstbequarzung in Eigenregie sosfort als Unsinnig verworfen werden. Bei der Funkwerkstatt hat man die Garantie das man die Richtigen Quarze bestellt bekommt und man so nicht Schrott für ettliche euros bekommt, und das das Gerät später auch ordentlich läuft. Und das ganze für nur sehr geringe Mehrkosten als für den reinen Abgleich der sowieso gemacht werden muss!
Daher: Bequarzung-> Immer Funkwerkstatt!

Gruß
Carsten