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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Anwohner gegen Sirene



brause
23.03.2010, 15:33
Mal wieder ein Streit um die FFw bzw. eine Sirene:


http://www.hna.de/nachrichten/kreis-kassel/ahnatal/betroffene-anwohner-sind-sauer-677564.html

http://www.hna.de/nachrichten/kreis-kassel/ahnatal/sirene-macht-keinen-sinn-657974.html

Edit: 2. Link eingefügt

Florian Ww
23.03.2010, 16:42
Hallo Brause,
welche Meinung hast DU?
Grüße J.

brause
23.03.2010, 16:46
Hallo Brause,
welche Meinung hast DU?
Grüße J.

Sirenen sind zur Warnung der Bevölkerung z. Zt. durch nichts zu ersetzen. Aber wer nicht gewarnt werden will...mein Verständnis für die meckernden Anwohner hält sich in Grenzen.

Florian Ww
23.03.2010, 17:00
Hallo,
eine Sirene ist mit sicherheit, ein effektives Mittel und ich glaube auch, es geht weniger um die Sirene ansich, als um ihren Standort.
Grüße J.

brause
23.03.2010, 17:16
Hallo,
eine Sirene ist mit sicherheit, ein effektives Mittel und ich glaube auch, es geht weniger um die Sirene ansich, als um ihren Standort.
Grüße J.

St. Florians-Prinzip, macht es aber auch nicht besser.

nederrijner
23.03.2010, 17:21
Eben, gegen eine Sirene zur Bevölkerungswarnung (durchschnittlich vielleicht 0,05 echte Alarmierungen im Jahr plus 1 oder 2 Probealarme im Jahr und die auch noch tagsüber) hat vermutlich keiner etwas.

Eine Sirene zur Alarmierung der Feuerwehr (x echte Alarmierungen im Jahr zu allen Tages- und Nachtzeiten, monatlicher oder wöchentlicher Probealarm) ist etwas anderes und meines Erachtens wirklich nicht mehr zeitgemäß. Wenn ich in einem Ort wohnen würde, wo so etwas geplant wird und nicht in der Feuerwehr wäre, wäre ich auch dagegen.

Thorongil
23.03.2010, 17:32
Eben, gegen eine Sirene zur Bevölkerungswarnung (durchschnittlich vielleicht 0,05 echte Alarmierungen im Jahr plus 1 oder 2 Probealarme im Jahr und die auch noch tagsüber) hat vermutlich keiner etwas.

Eine Sirene zur Alarmierung der Feuerwehr (x echte Alarmierungen im Jahr zu allen Tages- und Nachtzeiten, monatlicher oder wöchentlicher Probealarm) ist etwas anderes und meines Erachtens wirklich nicht mehr zeitgemäß. Wenn ich in einem Ort wohnen würde, wo so etwas geplant wird und nicht in der Feuerwehr wäre, wäre ich auch dagegen.

In der Regel ist eine Sirene doch auch wenn sie zur Alarmierung der Feuerwehr gedacht ist eine Fallback-Einrichtung.

Wir haben in unserem 2.000-Seelen-Ortsteil auch die alten Sirenen (2 Stück, die schon immer für Luftschutz UND FF genutzt wurden) übernommen und sie werden von der Kommune weiterbetrieben.

Aber: Außer Probealarm ein paar mal übers Jahr verteilt, werden sie eigentlich garnicht mehr zur Alarmierung verwendet. Schließlich besitzen wir seit 1991 digitale POCSAG-Meldeempfänger nebst ordentlicher Anzahl POCSAG-Repeater - bei uns kriegt man _überall_ den Alarm.

Sirenenalarmierung war 2009 einmal, da hat ein Vollpfosten den manuellen Taster gedrückt. Und dann eine Woche später nochmal im Nachbarort...

Warum in diesem Ort keine POCSAG-Repeater verwendet werden, erschließt sich mir nicht, alarmieren die noch über 4m analog?

brause
23.03.2010, 17:33
@ Überhose:

Das ist das Problem an unserer Regionalzeitung (die leider eine Monopolstellung hat): es wird viel zu oft schlecht recherchiert, so auch hier. Daraus ergeben sich eben soche Mutmasungen.

Aber ich habe das so verstanden, dass die primäre Alarmierung ach zukünftig per Melder laufen soll.

brause
23.03.2010, 17:35
Warum in diesem Ort keine POCSAG-Repeater verwendet werden, erschließt sich mir nicht, alarmieren die noch über 4m analog?

Ganz Hessen alarmiert noch analog, allerdings auf ziemlich gut ausgeleuchteten Gleichwellen.

Florian Ww
23.03.2010, 17:52
Hallo,
es wird wahrscheinlich genauso alarmiert wie bei uns (4m-Analog).
Unser Zug hat 34 aktive, davon haben ca. 20 einen Melder (11 stück von der Gemeinde).
Auch ich möchte mich, in unmitelbarer Nähe, nicht unbedingt mit meinem Piepser, bewegen können.
Es gibt diverse Vorraussetzung, wann-wo mit Sirene alarmiert wird.
Bei ca. 15 Sirenen-Alarmierungen im Jahr, sehe ich nur eine kleine Belästigung,
vorallem wenn man(n) bedenkt, das daß Haus nebenan brennt und ich durch die Sirene darauf aufmerksam werde.
Es hat alles seine Vor/Nachteil, im zweifelsfall für den Angklagten.
Wahrscheinlich kann man mit einem anderen Standort schon vieles bewirken.
Grüße J.

brause
24.03.2010, 14:15
Hier ein kurzes Update:

Es hat sich herausgestellt, dass meine Vermutung richtig war:

Die Sirene soll primär die Bevölkerung warnen, sekundär stellt sie eine Rückfallebene zur Alarmierung der FFw dar. Erster Alarmierungsweg für die FFw ist und bleibt der FME.
Dementsprechend kann man wohl von einer monatlichen Probealarmierung (als Kompromiss reicht ja sicherlich auch quartalsweise) und vielleicht einer Handvoll Nachalarmierungen für die FFw im Jahr ausgehen.

So gesehen also viel Geschrei um nichts.

fwrey112
24.03.2010, 15:03
Naja also wir haben hier jetzt seit ca. 2 Jahren Digitale Alarmierung... Vor gut einem Jahr bin ich von der Kreisstadt aufs Dorf gezogen und der FFW natürlich treu geblieben... Hier auf dem Dorf gibt es zusätzlich zu dem Digital Alarm auch je nach Stichwort noch die Sirenenalarmierung... Bsp. Alles mit Menschenleben in Gefahr...

Dazu sei gesagt die Sirene ist direkt gegenüber von unserem Haus...
Einmal im Monat ist Probealarm für die Sirene... Sehe darin nicht wirklich eine belästigung...

Und wenn sich irgendein Opa in seinem Schlaf gestört fühlt ... tja ... Pech...

Mal ganz ehrlich... Digitale Technik ist ja schön und gut aber auch hierbei gibt es noch genügend Störungen, also warum nicht zur Absicherung die Sirene ?!

Merke es ja selbst, bei mir im Wohnzimmer hat mein Melder (Swissphone BOSS 925) oft keinen Empfang überall ander weitig im Haus schon... Gehe ich mit meiner Tochter spazieren gibt es auch hin und wieder den netten Hinweis "Feldstärke"... Diese Probleme gab es zwar in unserer Kreisstadt nicht nur da ist ja auch direkt das Relais...

Aber es wird immer irgendwo Leute geben die keinen Spass mehr am Leben haben und sich wegen jeden Pups aufregen...

Ist meine Meinung sorry...

Beste Grüße

Reinhardt / FWRey112

Flesch
25.03.2010, 07:25
Wenn ich in einem Ort wohnen würde, wo so etwas geplant wird und nicht in der Feuerwehr wäre, wäre ich auch dagegen.

Nur kannst du nichts dagegen tun, § 46 Absatz 4 HBKG sagt das nämlich audrücklich:

Eigentümerinnen und Eigentümer, Besitzerinnen und Besitzer sowie sonstige Nutzungsberechtigte
von Grundstücken, baulichen Anlagen, Schiffen oder Luftfahrzeugen sind verpflichtet, das
Anbringen von Alarm- und Warneinrichtungen sowie Hinweisschildern für Zwecke des
Brandschutzes, der Allgemeinen Hilfe und des Katastrophenschutzes entschädigungslos zu
dulden.

nederrijner
25.03.2010, 08:22
Das ist mir schon klar (dagegen sein und versuchen politisch Druck auszuüben könnte ich aber dennoch).

Wobei ich durchaus Hoffnungen hege, dass man vor einem Gericht u. U. Erfolgsaussichten hätte.
Weniger wegen der Duldung der Anbringung als wegen der Lärmbelästigung. Ich beziehe mich ausdrücklich auf die Nutzung der Sirene als regelmäßiges und/oder alleiniges Mittel zur Alarmierung der Feuerwehr. Und das ist nunmal einfach nicht mehr zeitgemäß, das dürfte ab einer gewissen Häufigkeit der Alarmierung auch ein Richter so sehen. Verhältnismäßigkeit und so.

Superyoshi
25.03.2010, 10:30
Ich denke darum geht es bei dieser Sirene nicht. Wenn die Feuerwehr jetzt schon solange nicht mehr über die Sirene alarmiert wurde (weil keine vorhanden war) müssten die Feuerwehrmitglieder wohl mit Funkmeldeempfängern bzw. DME's ausgestattet sein. Die Sirene in diesem Beispiel ist wohl konkret dazu da, um die Bevölkerung zu warnen. Ich verstehe die ganze Kritik nicht - aber wehe es passiert was und sie werden nicht informiert:
"Warnen bei einer Katastrophe? Ja bitte! Aber nicht bei uns."

nederrijner
25.03.2010, 12:00
Man kann das Thema aber auch losgelöst vom konkreten Fall auf abstrakter Ebene diskutieren ...

FireFighterAngel
25.03.2010, 17:10
Ich finde es schlimm, dass manche Leute so vehement gegen die Feuerwehr sind. Wenn die Sirene schon für die FW genutzt wird, dann sicher ja nur, wenn es um Menschenleben geht. Wenn sie in der Situation wären, würden sie sich auch wünschen, dass möglichst schnell und möglichst viele Retter kommen.
Es gab schon diverse Katastrophen, wo danach kritisiert wurde, dass die Bevölkerung nicht rechtzeitig gewarnt wurde. Werden aber Warneinrichtungen errichtet, so ist das auch falsch. Und das Handy, Internet usw. alles abhängige Informationsquellen sind, beachten viele auch nicht. Ist der Strom weg, geht nichts mehr.

FireFighterAngel
25.03.2010, 20:46
Wieso sind die denn gleich "vehement gegen die Feuerwehr", wenn sie gegen Lärm sind? Sind andere auch, die beschweren sich gegen Flughafenlärm, bremsende Züge, nichtberuhigte Straßen, spielende Kinder, Kirchenglockenläuten, zu laute junge Nachbarpäärchen... und in dem Fall halt gegen Sirenen. Einen Feuerwehrhass daraus zu interpretieren, ist nun wirklich Quark.

Naja ich will ja damit auch keinen allgemeinen Feuerwehrhass daraus machen, aber meiner Erfahrung nach, haben die Leute, die sich über eine ab und zu mal laufende Sirene
oder über das Martinshorn der Feuerwehr aufregen, dann auch kein Verständnis für die Arbeit der Feuerwehr. Und wenn sie der Feuerwehr ein bisschen Verständnis entgegenbringen würden, dann würden sie auch ab und zu mal einen Sirenenlärm akzeptieren.
Und Flughafenlärm und eine Sirene sind ja nun wirklich nicht zu vergleichen von der Häufigkeit her.

firebrigader
28.03.2010, 16:01
Bei uns wird fast ausschließlich über Sirene alarmiert, bei uns gibt es Wehren, bei denen nur die Kommandanten Funkmelder haben. In meiner Gemeinde ist es so, dass viele Feuerwehrangehörige FME's haben, jedoch wird bei den Alarmstufen 2, 3, 5, 6 und 7 die Sirene mit ausgelöst, das ist auch bei der Stützpunktfeuerwehr (ca. 50 Einsätze pro Jahr) so. Bei uns hat sich noch nie jemand beschwert, weil bei uns die Arbeit der Feuerwehr noch geschätzt wird. Das ständige demonstrieren gegen alles (auch gegen die Menschen die helfen wollen) ist leider ein deutsches Problem was auch mit der deutschen Kultur und Vergangenheit zu tun hat (ich will dies hier nicht näher ausführen, es würde den Rahmen sprengen). Ich selber kann mir eine Alarmierung ohne Sirene gar nicht vorstellen.

überhose
28.03.2010, 16:24
Wer demonstriert denn "gegen die Menschen die helfen wollen"?

Max K.
01.04.2010, 12:32
Es gab schon diverse Katastrophen, wo danach kritisiert wurde, dass die Bevölkerung nicht rechtzeitig gewarnt wurde. Werden aber Warneinrichtungen errichtet, so ist das auch falsch. Und das Handy, Internet usw. alles abhängige Informationsquellen sind, beachten viele auch nicht. Ist der Strom weg, geht nichts mehr.

Wenn die Sirenen denn zur Warnung der Bevölkerung eingesetzt werden. Das Ding was 50m Sichtlinie von hier entfernt steht kann m.W. nur "Feueralarm" und ich kann mir nicht vorstellen, dass da bei Stromausfall noch ein Ton rauskommt..