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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : 400€ Job in der Leitstelle...



Angriffstrupp
23.01.2010, 17:00
Wer hat denn Lust auf 400€ Basis in einer Leitstelle zu Arbeiten...?

Bitte hier Bewerben: http://www.kfv-guenzburg.de/files/StellenanzeigeILS.PDF

Rocky
23.01.2010, 17:25
"kurzfristige Personalverstärkung in besonderen Lagen, Unwetter, Massenanfall,
Großschadenslagen und Katastrophen" - Ich denk man wird dort bei Krankheitsfällen und sowas gebraucht. Also keine festen Dienstzeiten.

Alex22
23.01.2010, 18:21
Ich denk man wird dort bei Krankheitsfällen und sowas gebraucht.

Bestimmt nicht, das sind nur Handlanger, die bei Großschadensereignissen Notrufe annehmen und diese dann an den richtigen Disponenten weiterleiten, der entscheidet dann was für Rettungskräfte er rausschickt.
Auf deutsch, du bist nur ein Telefonposten.

abc-truppe
23.01.2010, 18:42
Die Planungen, die hierzulande laufen, sehen folgendermaßen aus:
Bereitschaft 1 Woche pro Monat, dabei ein Pflicht-Übungsabend.
Bei großen Schadensfällen (Unwetter, Hochwasser etc.) wird die Bereitschaft alarmiert, fährt die ILS an und übernimmt die nicht-kritischen Notrufe.
D.h. der Disponent nimmt an, bei Notfall etc. telefoniert er weiter, bei Wasser im Keller, abgedecktes Dach, quasi alle Prio 3 - Anrufe, leitet er an die Bereitschaft weiter, die dann den "Notruf" entgegennehmen und über Telefon/Fax mit den jeweils gebildeten Kreiseinsatzzentralen kommunizieren und diese aus dem Fahrzeugpool, der ihnen zur Verfügung gestellt wurde, die Schäden eigenverantwortlich abwickeln.

Und um eben den Anreiz zu bilden, dass Leute 7 Tage "zuhause" (=sofort abkömmlich, mobil, bestimmter Umkreis um die ILS) bleiben, werden 400€ bezahlt.

Rocky
23.01.2010, 18:55
Bestimmt nicht, das sind nur Handlanger, die bei Großschadensereignissen Notrufe annehmen und diese dann an den richtigen Disponenten weiterleiten, der entscheidet dann was für Rettungskräfte er rausschickt.
Auf deutsch, du bist nur ein Telefonposten.

Also hast du nicht die gleichen Rechte wie die "normalen Dispos"? Eher so eine Aushilfskraft?

Alex22
23.01.2010, 19:45
Ganz genau, nichts alarmieren etc.
Das bleibt beim Disponenten, also bei den hauptamtlichen.

In meinen Augen ist das sogar ausnützen.

nederrijner
23.01.2010, 19:53
Im Endeffekt ist das ja eine Art Callcenter-Job für Lagen mit erhöhtem Notrufaufkommen. Um Wasser im Keller, Sturmschaden etc. in eine Liste zu tippen braucht man keine aufwändig ausgebildeten Disponenten, von daher finde ich das eigentlich schon okay so. Der Stundenlohn von 8,20 Euro je Stunde dürfte in dem Bereich sogar recht großzügig sein.

Alex22
23.01.2010, 20:09
Oh doch ... denn dann soll der Rettungszweckverband oder wer auch immer im jeweiligen Bereich die Leitstelle führt 4 oder 5 Disponenten mehr einstellen und schon reichts auch für ne Spitzenabdeckung.

nederrijner
23.01.2010, 21:06
Vier oder fünf Stellen mehr kosten aber einen Haufen Geld, das wir alle bezahlen müssen, für einen Anwendungsfall, den man in Häufigkeit, Verteilung, Zeit usw. kaum vorausplanen kann. Und ob man mit vier oder fünf Stellen auskommt, wenn man Fahrt- und Ruhezeiten einrechnet, weiß ich nicht. Denn die Stellen sind ja dann auch im normalen Leitstellenbetrieb verplant, und haben somit Urlaub, sind krank, haben frei und sind außerhalb, wohnen zu weit weg etc. Es ist eben deren normale Freizeit, in der sie nicht auf Abruf für den Arbeitgeber stehen müssen. Und schnell bleibt von fünf Stellen vielleicht einer übrig, der konkret verfügbar ist. Daher erscheint mir der Versuch, dieses Ausfallrisiko breiter und kostengünstiger zu streuen, nicht verkehrt.

Bei uns versucht man, in solchen Fällen mit dienstfreiem Leitstellenpersonal zu arbeiten. Da die Personalsituation aus Kostengründen aber sowieso schon ziemlich angespannt ist, klappt das mal mehr, mal weniger gut. Kein vernünftiger Chef stellt teures Personal ein, dass er für zwei oder drei Prozent der Zeit braucht, da greift man halt auf Zeitarbeiter zurück.

Im RD und bei der Fw macht man doch nichts anderes in Fällen erhöhten Personalbedarfs, weil es eben anders nicht zu bezahlen wäre. Dieser Realität kann man sich meiner Meinung nach nicht entziehen, auch wenn es anders sicher schöner wäre.

Alex22
23.01.2010, 21:13
Im RD und bei der Fw macht man doch nichts anderes in Fällen erhöhten Personalbedarfs, weil es eben anders nicht zu bezahlen wäre. Dieser Realität kann man sich meiner Meinung nach nicht entziehen, auch wenn es anders sicher schöner wäre.

Ein Zeitarbeiter ist aber auch einer der vollbeschäftigt ist.
Und in meinen Augen gehört eine Stadt mit sagen wir 25.000€ aufwärts verpflichtet eine bestimmte Anzahl an Hauptamtlichen Feuerwehrleuten einzustellen um einen ersten Abmarsch und Kleinstkrusch abzuarbeiten.
Alles andere ist schahmloses ausnützen.

nederrijner
23.01.2010, 21:34
Ein Zeitarbeiter wird aber auch nur gerufen, wenn konkret Arbeit anfällt und danach ist er wieder weg. Und an wie vielen von jährlich 365 Tagen müssen in der Leitstelle noch gleich Überlaufplätze besetzt werden? Bei uns vielleicht max. an einer Hand voll. In diesen Fällen sollten es dann aber schon mehr als ein oder zwei Überlaufplätze sein, um die richtigen Disponenten merklich entlasten zu können.

In NRW gibt es formal übrigens genau die von Dir geforderte Regelung, große (ab 60.000 Einwohnern laut Gemeindeordnung) und mittlere (ab 25.000) kreisangehörige Städte müssen laut Gesetz eine ständig besetzte Wache mit hauptamtlichen Kräften (Feuerwehrbeamte) unterhalten.
Faktisch wird bei "leistungsfähigen FF" aber regelmäßig eine Ausnahmegenehmigung seitens der Aufsichtsbehörde erteilt, so dass meistens erst so ab ca. 60.000 Einwohner tatsächlich eine hauptamtliche Wache vorhanden ist. Das fußt nicht zuletzt auf der Erkenntnis, dass die Kosten für auch nur eine Staffel im Einsatzdienst (gleich wie viele Funktionen, wenn man Freischichten, Urlaub, Krankheit, Ausbildung abzieht?) in keinem Verhältnis zum Einsatzaufkommen steht, das ganze also in der Breite nicht zu bezahlen ist.

chrish
23.01.2010, 23:29
Was mich halt wundert das bei anderen ILS für die gleiche TÄtigkeit die Qualifikation RS und ZF schon gefordert wird :(

nederrijner
23.01.2010, 23:39
Aber auch nur, weil man dort vmtl. nicht zwischen den Tätigkeiten Disponent und Abfrage zeitlich nicht dringender Notrufe unterscheidet. Anderswo werden zum Schlauchwaschen auch Feuerwehrbeamte eingesetzt (weil sie eh da sind), obwohl dafür ein angelernter Angestellter ausreichen würde. Kann man so machen, muss man aber nicht zwingend.

Rocky
24.01.2010, 13:32
Was mich halt wundert das bei anderen ILS für die gleiche TÄtigkeit die Qualifikation RS und ZF schon gefordert wird :(

Bist du dir sicher, dass es sich da um die gleiche Tätigkeit handelt?

abc-truppe
24.01.2010, 15:45
Für den AAP-Dispo der UG-ILS wird normalerweise eine Feuerwehr-Grundausbildung und eine Sanitätshelfer-Ausbildung erwartet. Diese reicht meines Erachtens auch aus, sogar für den Fall, dass ein "heißer" Anruf versehentlich durchgestellt wurde, sodass man die Dringlichkeit erkennen und den Anruf wieder zurückleiten kann.
Mehr ist es im Endeffekt auch nicht.

Leitstelle_V
24.01.2010, 17:49
Ist für mich nicht wirklich OT...


*** Thread VERSCHOBEN ***Dieser Thread wurde aus dem Forum "Off-Topic" (http://funkmeldesystem.de/foren/forumdisplay.php?f=27) in das Forum "Hilfsorganisationen & Rettungsdienste" (http://funkmeldesystem.de/foren/forumdisplay.php?f=4) verschoben.

chrish
24.01.2010, 21:06
Bist du dir sicher, dass es sich da um die gleiche Tätigkeit handelt?

Ja bin ich. dort steht Telefondienst unter Aufsicht bei Großschadenslage unwetter etc

TropicOrange
25.01.2010, 12:07
Wie ist die Bezahlung denn zu verstehen? Werden die 400€ jeden Monat bezahlt, oder nur 8,20€ für jede Stunde, die man in der Leitstelle sitzt?

Irgendwie reizt mich diese Stelle...ich glaub, ich werd da gleich ne Bewerbung aufsetzen. :)

duesi
25.01.2010, 14:08
Änhliche Stellen werden auch in Bamberg (http://www.ils-bamberg.de/9/stellenangebote.html?PHPSESSID=b13e189fb6feeb7abb1 d27cfc9952a96) bitte runterscrollen

bzw. bei der ILS Hochfranken angeboten.

Darüber gabs auch schon hier im Forum eine Diskussion.

http://www.funkmeldesystem.de/foren/showthread.php?t=37898&highlight=ug-ils


Gruß

Snipero
25.01.2010, 14:12
Also ich muß sagen es solle sich jeder gut überlegen ob er diesen "Posten" annimmt. Man sollte ja wissen das eine gewisse verpflichtung im Alamierungsfall besteht.

Bei uns kommt in nächster Zeit auch eine ILS und auch hier wird eine UG-ILS aufgebaut nach dem gleichen Prinzip.

Hatte mir das auch mal überlegt, auch weil ich eine vielfältige ausbilbung im Bereich RD und FF habe.
Aber ich habe mich dagegen entschieden, weil ich "draußen im Chaos" eher gebraucht werde als in einem Büro als Telefonposten (bei uns ist es nicht mehr da Alamierung/funk nur den echten Disponenten vorbehalten bleibt).

TropicOrange
25.01.2010, 14:27
Was auch interessant wäre:

Wie werden die UG-ILS denn bei den schon bestehenden Integrierten Leitstellen alarmiert? Läuft das telefonisch oder über FME/DME?

rettungshasi
25.01.2010, 14:39
Hallo,

Also bei der Bezahlung wird es bei uns so geregelt 7,68 Euro pro Stunde.
Das beinhaltet : Die Ausbildung, 16 Plichtstunden ( zwei Schichten) im Monat. und den Alarmfall.


Mit der Alamierung, es wird über FME/DME Alamiert. Da die Leute aus Verschiedenen Organinsationen und auch Landkreisen kommen, wird die Schleife über alle Kanäle gesendet.

TropicOrange
25.01.2010, 14:46
Hallo,

Also bei der Bezahlung wird es bei uns so geregelt 7,68 Euro pro Stunde.
Das beinhaltet : Die Ausbildung, 16 Plichtstunden ( zwei Schichten) im Monat. und den Alarmfall.


Mit der Alamierung, es wird über FME/DME Alamiert. Da die Leute aus Verschiedenen Organinsationen und auch Landkreisen kommen, wird die Schleife über alle Kanäle gesendet.

danke soweit mal. Wie oft kommt es denn bei euch im Schnitt vor, dass die UG-ILS aufgrund Großschadenslagen, Unwettern, etc. alarmiert wird?

rettungshasi
25.01.2010, 15:24
Bei und ist das noch in der Ausbildung. Richtiger Betrieb soll ab 1.7 sein.

Es wurde von durchschnittlich 20 mal im Jahr seitens der ILS Führung gesprochen.


Gruß

rettungshasi
25.01.2010, 19:08
Hallo,

Was erwartet ihr euch von dem Job. Die Ausbildung ist nicht einfach also bei uns zumindest.

Einstieg RDH und oder Truppführer ---> nach zwei Jahren RS mir GF


Gruß

TropicOrange
25.01.2010, 20:21
Hallo,

Was erwartet ihr euch von dem Job. Die Ausbildung ist nicht einfach also bei uns zumindest.

Einstieg RDH und oder Truppführer ---> nach zwei Jahren RS mir GF

Gruß


Die Dinge, die ich mir von dem Job erhoffe bzw. erwarte, heb ich mir fürs eventuelle Vorstellungsgespräch auf. ;)

In Krumbach ist u.A. Voraussetzung, dass man entweder beim Rettungsdienst oder bei der Freiwilligen Feuerwehr ist. Dienstgrade bzw. Lehrgänge werden keine vorausgesetzt. Nach 2 Jahren soll man GF (Feuerwehr) bzw. RDH sein. Aber das halte ich für kein großes Problem. Ich werd wohl im Herbst eh auf GF-Lehrgang gehen und den RDH-Lehrgang macht, soweit ich weiß jeder Zivi beim Rettungsdienst. Laut nem Kumpel, der Rettungssanitäter beim BRK ist, sind das 4 Wochen Theorie und 4 Wochen Praxis in einer Rettungswache. Für einen Studenten mit ausreichend Zeit in den Semesterferien sollte das kein Problem sein. :)

Snipero
25.01.2010, 21:47
Laut nem Kumpel, der Rettungssanitäter beim BRK ist, sind das 4 Wochen Theorie und 4 Wochen Praxis in einer Rettungswache. Für einen Studenten mit ausreichend Zeit in den Semesterferien sollte das kein Problem sein. :)

Also ich hab letztes Jahr meinen RDH gemacht und das waren nur 4 Wochen Theorie.

TropicOrange
25.01.2010, 21:59
Also ich hab letztes Jahr meinen RDH gemacht und das waren nur 4 Wochen Theorie.

aha, ok. Wo hast du den gemacht? Beim BRK oder nem anderen RD? Ich denk mal, dass das vierwöchige Praktikum in der Rettungswache eine gut investierte Zeit ist.

Rocky
25.01.2010, 22:43
aha, ok. Wo hast du den gemacht? Beim BRK oder nem anderen RD? Ich denk mal, dass das vierwöchige Praktikum in der Rettungswache eine gut investierte Zeit ist.

Klar, du bist dann erstmal praktisch dran und der Rest ist ja meistens Theorie.

Snipero
26.01.2010, 08:19
aha, ok. Wo hast du den gemacht? Beim BRK oder nem anderen RD? Ich denk mal, dass das vierwöchige Praktikum in der Rettungswache eine gut investierte Zeit ist.

Ich hab den beim BRK gemacht. Ich habe den im KV Kitzingen gemacht über den BV Unterfranken.
In wie weit das Praktikum auf der RW gut investierte Zeit ist oder nicht kommt auf den einzelnen an. Ich selbst fahr seit 2003 HvO und ab und an bin ich auch als 3ter auf KTW/RTW unterwegs gewessen. Von daher ist da jetzt nicht soo viel neues zum lernen. OK ich hab die 4 Wochen trotzdem gemacht weil ich den RS mit mach. Empfehlenswerter finde ich da schon das Klinikpraktikum.

TropicOrange
26.01.2010, 16:15
Empfehlenswerter finde ich da schon das Klinikpraktikum.


Vielleicht aus medizinischer Sicht, aber ich glaube, wirklichen Einblick in die Arbeit eines Rettungsdienstes kriegt man dadurch nicht wirklich. Da bringts schon mehr, als 3. Mann aufm RTW mit rauszufahren.


Ich hätte auch ne technische Frage:
rettungshasi hat ja geschrieben, dass bei ihr die UG ILS über Funkmeldeempfänger alarmiert wird. Kann das auch gewährleistet werden, wenn ein Mitglied der UG ILS nicht im Einzugs- bzw. Alarmierungsgebiet der ILS wohnt und folglich einen Melder hat, der auf nem anderen Kanal bequarzt ist? Oder ist das für die Software der ILS kein Problem, auf mehreren und evtl auch fremden Kanälen zu alarmieren?

Snipero
26.01.2010, 17:58
Ja gut aber sollte auch ein medizinisches Wissen haben wenn man am Telefon sitzt. Und auch sollte man sich mal mit den ELRDs/ORGLs im LST-Bereich unterhalten, da lernt man auch sehr viel.

Also technisch ist es möglich auf mehreren Kanälen zu senden bzw alarmieren. Jedoch wird nur im eigenen LST Bereich alarmiert. Also auf dem Kanal für die FF und dem fürn RD. Wäre auch unsinnig im Nachbarbereich zu alarmieren. Man weiß ja ned was da gerade passiert.

Wenn man ausserhalb des ILS Bereiches wohnt ist das schonmal schlecht. Weil dann müßtset in deinen ILS bereich in dem du wohnst gehen. Ist ja auch ein Frage der Zeit die man braucht bis man dort ist.

TropicOrange
26.01.2010, 18:21
Also technisch ist es möglich auf mehreren Kanälen zu senden bzw alarmieren. Jedoch wird nur im eigenen LST Bereich alarmiert. Also auf dem Kanal für die FF und dem fürn RD. Wäre auch unsinnig im Nachbarbereich zu alarmieren. Man weiß ja ned was da gerade passiert.

Wenn man ausserhalb des ILS Bereiches wohnt ist das schonmal schlecht. Weil dann müßtset in deinen ILS bereich in dem du wohnst gehen. Ist ja auch ein Frage der Zeit die man braucht bis man dort ist.

Die ILS in meinem Bereich (ILS Augsburg) wird im Bedarfsfall mit Kräften der BF Augsburg verstärkt. Da wird einfach das 1-41-1 abgezogen und die Besatzung zum Telefondienst geschickt. In Städten, die keine BF haben, so wie in dem konkreten Fall in Krumbach brauchts eine Unterstützungsgruppe ILS, die im Bedarfsfall alarmiert werden kann.

In der Ausschreibung heißt es, dass der Wohnort der Mitglieder höchstens 30 Fahrminuten von der Leitstelle Krumbach entfernt sein soll. Nachdem 3 Kilometer von meinem Wohnort entfernt schon der Nachbarlandkreis und damit deren Einzugsgebiet losgeht, bin ich trotzdem in 25 Fahrminuten in der ILS Krumbach, auch wenn mein Wohnort nicht im entsprechenden Gebiet liegt. Das ist laut der Ausschreibung übrigens nicht Voraussetzung.

Snipero
26.01.2010, 20:15
25 min bei schönen Wetter?

oder

25min bei Unwetter, also Bäume auf den Straßen, Straßen unter wasser, Schnee und Eis?

Bedenkt bitte auch solche "Unwetter"

Ich würde es auch schaffen bei schönen Wetter in 25min in der neuen ILS zu sein. Aber auch nur bei guten Straßen.

überhose
26.01.2010, 21:37
Die meisten Unwetterlagen dürften vorhersehbar/planbar sein. Dafür gibt's Wettervorhersagen/-warnungen, nur muss man dann halt damit rechnen, auch mal umsonst zu fahren.
In dem Fall darf man sich aber nachher in Internetforen über die miese Qualität der Vorhersagen/Warnungen beschweren ;-)

TropicOrange
27.01.2010, 22:07
25 min bei schönen Wetter?


und im Auto. Wenn die schreiben 25 Fahrminuten, dann gehe ich davon aus, dass sie von Optimalbedingungen ausgehen. Aufm Einrad mit Gegenwind brauch ich länger als 25 Minuten. ;)




25min bei Unwetter, also Bäume auf den Straßen, Straßen unter wasser, Schnee und Eis?


ähm, wenns soweit is, sollte die UG ILS schon in der Leitstelle sitzen. Sonst wäre die ganze Aktion mit den nachrückenden Kräften ja ziemlich fürd Katz...

HochFranke
10.09.2010, 09:41
Auch wenn der Beitrag schon etwas älter ist sind hier doch einige Fehlinformationen unterwegs, die ich jetzt mal, nach zwei Jahren Vollbetrieb ILS mit UG-ILS, bereinigen möchte:

1. Die Kräfte der UG-ILS sind keine Disponenten, sondern ausschliesslich in der Notrufabfrage tätig. Sie fragen also nur Notrufe ab und bearbeiten weitere Aufgaben nach Weisung des Schichtführers.
2. Es gibt zwei verschiedene Dienstformen in der ILS, den geplanten regulären dienstplanmäßigen Dienst (in der Regel mindestens 16 Stunden je Monat); dieser dient der Aufrechterhaltung und dem Ausbau des erworbenen Wissens und Handlings und bereitet adäquat auf den Alarmdienst vor. Nur wer im Normalzustand gut ist, kommt in der Unwetterlage auch zurecht.
Dieser Dienst wird in der Regel an einem der vollwertigen Einsatzleitplätze (ELP) im Einsatzleitraum versehen.

Die zweite Dienstform ist der kurzfristig anberaumte Dienst, entweder bei zeitlicher Dringlichkeit (plötzliche Großschadenslage ohne Vorwarnung) nach Alarmierung via FME durch den Schichtführer oder bei Lagen mit Vorwarnung (z.B. Unwetter) nach telefonischer Klärung durch die ILS-Leitung.
Dieser Dienst wird an freien (nicht durch hauptamtliche Mitarbeiter) besetzte ELP und an den Ausnahmeanfrageplätzen (AAP) versehen.


Unser Verstärkungskonzept, dass sich in den zwei Jahren im Vollbetrieb als ILS mehr als einmal eindeutig bewährt hat, sieht drei Stufen vor:
Stufe I: Inhouse-Bereitschaft (einer der diensthabenden Disponenten hat immer Bereitschaftsdienst im Hause)
Stufe II: Rufbereitschaft (einer der Disponenten versieht Rufdienst ab zu Hause)
Stufe III: Unterstützungsgruppe ILS plus Leitungsdienst ILS, ggf. ergänzt durch "Alarm für Dienstfrei" (Disponenten)

Der jeweilige Schichtführer entscheidet, wie oben beschrieben bei zeitlich kritischen Ereignissen, der Leitungsdienst bei zeitunkritischen oder nur potentiellen Schadenslagen.

Bisher wurde die ILS durch unsere 22 UG-Mitarbeiter stets schnell und adäquat nachbesetzt, diese Konzeption hat sich, nach nunmehr zwei durchlaufenen UG-ILS-Grundlehrgängen, mehr als bewährt. Die Bezahlung ist gut, die Kollegen durchweg sehr motiviert und engagiert.

Im übrigen sehe ich die Praxis der Nachbesetzung der ILS durch Kräfte einer BF als kritisch an. Schadenslagen, gerade Wetterszenarien sind sehr dynamisch. Kommt es zu einer sich langsam entwickelnden Lage und denkt in der Anfangsphase niemand daran sich ein LF für eine evtl. notwendige ILS-Nachbesetzung zurück zu halten, geht die Nachbesetzung schief. Sich auf "Dienstfrei"-Alarm zu verlassen kann in die Hose gehen.

Weiterhin muss man bedenken:
Der Dienst in der ILS ist sehr geprägt von internen Handlungsabläufen, geregelten Vorgängen, die Insiderwissen erfordern und auch regelmäßig und aggressiv beübt werden müssen.
Und die Notrufabfrage ist das zentrale Element einer ILS: Der Telefonist entscheidet über Leben und Tod, über Mißerfolg oder Erfolg eines Einsatzes, bereits in der Anfangsphase, dem Notruf. Trifft dieser eine falsche Entscheidung (Intercostalneuralgie oder Herzinfarkt ? Pneumonie oder Lungenödem ? Keller unter Wasser oder Keller unter Wasser + beatmungspflichtiger Pflegefall im Haus ? usw. ) kann der beste ILS-Disponent oder Gruppenführer vor Ort nichts mehr retten ! Denn der Telefonist entscheidet bereits bei der Einsatzeingabe bei der Festelgung in Prioritäten über die Dringlichkeit, in der Einsätze disponiert und auch abgewickelt werden.
Die hier genannte Äußerung die UG-ler seien "Telefonpfosten" zeugen von wahrer Dummheit und Unkenntnis !

Bei Rückfragen, einfach melden.

TropicOrange
13.09.2010, 13:19
Danke @ HochFranke für deine Infos. Nächste Woche geht bei uns in der ILS DonauIller endlich die Leitstellenausbildung los. Die Vorfreude ist enorm. :)

Was mich als noch interessieren würde:

Wie oft wird die UG ILS bei euch pro Jahr alarmiert?

Wie habt ihr die Alarmierungsordnung für die UG ILS geregelt? Arbeitet ihr im wechselnden Bereitschaftsbetrieb oder wird immer die komplette UG ILS alarmiert?

HochFranke
13.09.2010, 19:31
Wechselnder Bereitschaftsbetrieb, also ein "Dienstplan" für die UG-ILS ist nur schwer möglich und wäre vom Aufwand her zu hoch.
Wenn wir die nebenamtlichen Kollegen brauchen, wird die komplette Gruppe alarmiert.
In der Regel melden sich die Kollegen kurz telefonisch, 4-6 Mann werden einbestellt, dem Rest wird abgesagt.
Die Kollegen der UG sind im kompletten ILS-Bereich beheimatet, so dass immer sichergestellt ist, dass bei lokalen Ereignissen (z.B. Sturm im Frankenwald) die UGler aus dem restlichen Bereich noch die Leitstelle erreichen können und uns nicht diejenigen "fehlen", welche bereits mit ihrer FF Bäume zersägen. Wären alle UGler aus "der gleichen Ecke" könnte das nämlich sonst problematisch werden.
Die Alarmhäufigkeit ist recht unterschiedlich und ja duchweg von den Szenarien abhängig die sich ereignen oder eben nicht.
Es gab schon Wochen mit zwei Alarmen für die UG-ILS, es gab aber auch schon Monate lang keinen scharfen Alarm ... um so wichtiger sind für die Kollegen die regelmäßigen Dienste im Regelbetrieb um fit zu bleiben.
Größtes Szenario bisher war ein B6-Einsatz im Landkreis Hof, zudem sich während dieses Einsatzes (und bei Gott sei Dank bereits voll besetzter ILS) noch ein B7-Einsatz im Landkreis Wunsiedel gesellte.
Zwei parallele Großbrände, die dank des Personalverstärkungskonzeptes mit einer mit elf Mann besetzten ILS problemlos händelbar waren.

Auf unserer Internetseite ww.ils-hochfranken.de werden derartige Sonderlagen immer jeweils kurz beschrieben, wer also da etwas durch die Einsätze durchstöbern möchte ...