PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wie motiviert man Helfer für den Katastrophenschutz?



rettungsteddy
16.01.2010, 18:05
Hallo,

in unserem Verband ist ein Teil der Katastrophenschutz. Unter anderem werden die SEGen (Behandlung, Technik, Verpflegung, Betreuung, Transport) und viele SanDienste von Helfern des KatS besetzt.

Um uns fortzubilden und das Material zu warten und zu pflegen treffen wir uns jede Woche. Leider kommen immer nur die gleichen Helfer zu den Treffen (ein kleiner Kern von ca. zehn Mann). Auch ein Helferfest und eine Weihnachtsfeier ändern da nicht viel dran.

- Wie kann man bisherige Helfer bewegen, wieder mitzuarbeiten?
- Woher kann man neue Helfer gewinnen und dauerhaft binden?

Aus dem Rettungsdienst kommen zu SanDiensten viele Helfer, aber eben nicht um das Material zu pflegen oder sich im KatS fortzubilden.
Die Helfer sind bis auf einige Ausnahmen ehrenamtliche Kräfte.

bastelheini
16.01.2010, 18:07
Vielleicht ist einmal die Woche zuviel des guten?!

überhose
16.01.2010, 18:14
Wurde was geändert, bevor die Beteiligung sank? Wenn ja, was?
Wie abwechslungsreich sind die Dienste?
Schonmal die Leute direkt angesprochen, woran's liegt?

Farin80
16.01.2010, 18:19
Vielleicht ist es auch einfach der Termin an sich ?

rettungsteddy
16.01.2010, 18:31
Zu Euren Fragen:

- Die Behausung des KatS ist umgezogen in neue Räume, aber vorher war die Beteiligung schon seit Jahren schlecht.

- Der Termin ist unter der Woche abends, leider gibt es nichts zu essen. Manchmal wird auf eigene Kosten Pizza bestellt. Der Einbau einer Küche und Essen ist beantragt, dauert noch etwas ,nicht auf Grund dre finanziellen Lage.

- Wenn man die Helfer direkt fragt, heißt es immer "keine Zeit"....

- An der Führung liegt es ausnahmsweise nicht.

Bei SEG-Alarm oder Sandiensten kommt immer eine starke Truppe zusammen.

bastelheini
16.01.2010, 18:35
wie wärs wenn man eine umfrage macht (schriftlich)


mit verschieden auswahlmöglichkeiten und verbesserungsvorschlägen....

...wahlweiße ausdrücklich anonym damit man eine ehrliche antwort bekommt...

Farin80
16.01.2010, 18:37
Dann wäre es wohl an der Zeit, den Termin so zu legen, das möglichst viele Leute Zeit haben.

Man kann nicht immer alle bedienen, aber was bringt zum Beispiel bei einer jungen Truppe ein Freitag abend? Natürlich ich aber auch ein zu später Termin innerhalb der Woche schlecht, am nächsten Tag wartet Arbeit oder Schule. Zu früh geht nicht, weil da noch die Arbeit oder Schule ist. Das Ende vom Lied wird wohl eine kleine Liste sein, wo jeder einträgt, wann er oder sie keine Zeit hat oder Zeit hat, und der Auswerter sucht dann den besten Termin aus.

überhose
16.01.2010, 18:46
- Wenn man die Helfer direkt fragt, heißt es immer "keine Zeit"....Nächste Frage: Wann hast du denn Zeit?
Ich denke, das Zeit-Argument kann eigentlich nur 2 Sachen bedeuten:
1) Es wird vorgeschoben.
oder
2) Eine Terminänderung (oder mal variieren) kann Abhilfe schaffen.

Ist denn (abseits der Fortbildung, also Materialpflege/Wartung) immer genug sinnvolles zu erledigen, für eine größere Truppe wöchentlich zu beschäftigen?

rettungsteddy
16.01.2010, 18:47
Wir haben es mit Monatsversammlungen probiert, um den Infofluss aufrecht zu halten... Es kamen die, die immer kommen und die Arbeit machen...

Es muss nicht jeder jeden Tag kommen, aber einmal im Monat wäre schön. Auch neue Helfer zu gewinnen ist ein Vorhaben. Nur wie kann man das sinnvoll umsetzen?

Es gibt vieles zu tun. Momentan ist es so, daß kaum einer weiß, wie im SEG Fall gearbeitet werden soll (Behandlungsplatz Aufbau, Versorgung etc, Fahrzeugkunde etc.)

Und das gesellige Zusammensitzen sollte auch nicht vernachlässigt werden. Ein Teil Arbeit, der andere Teil sollte sein eine "Truppe" zu bilden, sich kennenzulernen etc.

Mirko82
16.01.2010, 19:03
Hallo zusammen,

ich kenne das Problem vom THW. Wir haben immer Mittwochs Abend Dienst sowie 2x im Monat Samstags. Die Beteiligung ist bei den Diensten vor Samstagdiensten immer etwas besser. Dort wird dann die Samstagsausbildung bzw. der Technische Dienst vorbereitet. Diese Mittwochs Dienste sind Pflicht. Zeiten sind von 19.00 Uhr bis 21.00 Uhr. Reicht für die Theorie für den Samstagsdienst. Die anderen Termine sind freiwillig. Das ( ich nenne es mal ) "dreckiges" Dutzend Helfer ist immer da. Seit wir Technischen Dienst mit Ausbildungsdienst abwechseln steigt die Beteiligung wieder, den die Helfer haben jetzt begriffen, dass ohne Wartung keine Ausbildung/Einsatz möglich ist. Ab und zu einfach die Wartungsdienste ausfallen lassen und mal eine Cola trinken und gemeinsam was zu essen bestellen. Wenn die andere das mit bekommen, steigt dadurch die Beteiligung meistens jedenfalls. Ansonsten den Themenplan mal abwechseln. Helferneugewinnung ist schwer. Am besten ist meistens Mund-zu-Mund-Propaganda, also ein Helfer bringt jemand Bekannten mit.

12fly
16.01.2010, 19:27
Evtl hilft es ja, die Kollegen mehr in die Ausbildungsabend mit einzubeziehen?
Einfach zwei oder drei die Aufgabe geben, einen Dienstabend gestalten zu können. Thema frei wählbar. Ob Zeltaufbau, was medizinisches oder Fahrzeugwartung ist dann total egal, aber diejenigen müssen an dem Abend das Kommando haben.

DG3YCS
16.01.2010, 19:58
Hi,

Patentrezepte gibt es nicht, aber für mich sind folgende Dinge wichtig:

1. Dienste sollten durch die "Leitenden" gut vorbereitet und auch mit einem "Mindestmaß" an Ernsthaftigkeit geführt werden
- "Eierschaukeln" mag mal als Abwechslung eine Freude sein - Auf dauer wird vielen ihre Zeit zu schade werden

2. Dem Leitenden und allen Anwsenden sollte klar sein das es aber eine "Ehrenamtliche" Tätigkeit ist und so der "richtige" Umgangston herscht. Dazu gehört zum beispiel das "Unterstellungsverhältnisse" nur in explizit dienstlichen Belangen als solche zum Tragen kommen. Grundsätzlich ist man "EIN TEAM". Wenn -wie mir bekannt- EA Führungskräfte von Ihrer Einheit verlangen "gesiezt" zu werden, dann läuft was falsch!
Dazu gehört auch das man bei technischen Diensten (Mat Erhalt) als Führungskraft zwar die Aufgaben verteilt, sich selbst aber genausogut die "Scheißaufgaben" auch mal gibt!

3. Es sollte einen aufgestellten Dienstplan gebenan dem sich im großen und ganzen gehalten wird. Bei der Aufstellung sollte auf jeden Fall die Jahreszeit beachtet werden und es sollte aber auch (fast) jederzeit die Möglichkeit bestehen einen Dienst zu tauschen.
(Bei Regen wird die Theorie vorgezogen anstelle des Aussendienstes. Beim ersten Schönen Tag seit langem muss man ganz sicher keine Taktischen Zeichen im Büro erstellen.)

Die Dienste müssen auf jeden Fall ABWECHSLUNGSREICH sein. Natürlich gibt es öde Dienge die man auch machen muss. Aber solche dienste müssen dann so geplant werden das diese zwischen zwei "interessanten" Diensten liegen!

4. Statt einige dienste komplett als Partydienst zu nutzen vieleicht öfter die Dienste etwas abkürzen und spontan den Abend "am Grill" oder so ausklingen lassen.
Spontane Komplettausfälle zugunsten einer Grillaktion oder dem Eiskaffee sollten nur in wirklich besonderen Situationen vorkommen. (Wenn es wirklich besonders heiß ist, direkt nach einem längeren Einsatz, sofern das MAterial schon wieder Einsatzklar ist usw.)
(Im Dienstplan fest vorgesehene "Kameradschaftspflege" ist damit nicht gemeint, die sollte es natürlich auch geben.

5. Beim TErmin flexibel sein. GGf. eine Mischung aus Wochenendterminen und Wochentag-Abendterminen anbieten. Einige mögen lieber die Wochenenden während andere das gar nicht mögen.
(Ich habe mich Damals wo ich vor der Entscheidung stand WO sehr Stark vom Diensttermin leiten Lassen. Wochenenddienste akzeptiere ICH nur als Ausnahme. Würde der Dienst bei meiner Org jetzt komplett auf das WE(Fr. Abend-SA-SO) gelegt würde ich sogar deswegen austreten!Für andere ist das WE Ideal und der MO-DO Abend ein NO-GO).

6. Soweit Möglich bei der Dienstgestaltung die Vorlieben und Fähigkeiten der EK berücksichtigen. Evtl. kann man ja auch mal den ein oder anderen von denen die Dienstgestaltung überlassen und ihn für diesen Tag zum "Leitenden" machen.
(incl. das man sich selbst als FüKr. unterstellt und von seiner Weisungsbefugniss nur Gebrauch macht wenn es wirklich aus dem Ruder läuft)

7. Als kleine Anmerkung zur Versorgung:
Wenn Ihr wirklich keine Versorgung mit ESSEN/Trinken habt, ist das natürlich nicht Ideal. Getränke sollten auf jeden Fall vorhanden sein und zumindest ein paar Plätzchen oder so um zumindest mal ein-zwei Stunden zu überbrücken. (Einen Dienstausklang mit Pizza oder Grillen hatte ich oben ja schon angesprochen)
Evtl. währe für soetwas ja eine Gruppenkasse hilfreich, in der jeder denselben "kleinen" Betrag einzahlt. Von diesem Geld werden dann die Getränke, ein paar "haltbare" Snacks gekauft und im Bedarfsfall das Grillgut gekauft.

GRuß
Carsten