PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Zusammengelegte Rettungsleitstellen - praxistauglich & sinnvoll?



Buschfunker
01.01.2010, 21:32
Hallo Forumgemeinde,

Ich lese hier im Forum immer öfter verschiedene Beiträge und Themen aus dem Bereich "Zusammenlegung von Rettungsleitstellen". Mir ist dabei aufgefallen, dass die Meinungen bei dieser Zusammenlegung in die verschiedensten Richtungen gehen.

Mich würde daher mal Eure Meinung zu dieser komplexen und brisanten Thematik hören. Aber ich bitte Euch darum, sachlich und vernünftig dabei zu bleiben. Weiter habe ich auch zusätzlich eine kleine Umfrage beigefügt, an der ihr gern teilnehmen dürft.

Aber nun meine Meinung zu der ganzen Thematik. Bisher bin ich noch nicht in den Genuss einer solchen zusammengelegten Leitstelle gekommen. Deshalb kann ich auch nur teilweise darüber urteilen. Was mir persönlich aber auffält ist, dass immer mehr versucht wird kostengünstiger und effizienter zu arbeiten. Allerdings sehe ich hier Vor- und Nachteile.
Mir schwirrt immer der Gedanken mit dem Ortsunkundigen Disponentem im Kopf und die kleinen Kinderkrankenheiten die so eine zusammengelegte Leitstelle mit sich bringt. Beispiele gab es hier in den letzten Tagen genug.

Weiter ist für mich fraglich, wie das ganze System bei einem Komplettausfall noch Wirkungsvoll greifen soll. Sicherlich wird es Rückfallebenen geben, aber sind diese Rückfall eben auch wirklich praxistauglich?

Es ist in meinen Augen immerhin ein Unterschied, ob eine Leitstelle nur einen Landkreis versorgen und disponieren muss, oder ob es sich um eine zusammengelegte Leitstelle handelt, die weitaus mehr wie nur einen oder zwei Landkreise abdeckt.

Ich kenne halt nur die gute alte Zeit, wo man bei einem Ausfall der Technik einfach einen Zettel genommen hat, dass ganze Geschehen aufgeschrieben hat - den Alarmierungsordner zur Hand genommen hat und dann wild und manuell mit dem Alarmgeber gearbeitet hat.

Irgendwie habe ich Vorurteile bei solch einer Zusammenlegung. Aber ich bin zuversichtlich, dass es hier den ein oder anderen gibt, der mich in der Hinsicht vielleicht doch umstimmen kann.

F64098
01.01.2010, 22:23
Die sächsische Polizei hat ihre Leitstellenzusammenlegung bereits seit ein paar Jahren hinter sich. Selbstverständlich läuft alles völlig problemlos.

Hierbei handelt es sich genauso selbstverständlich nur um üble Westpropaganda:

http://www.mdr.de/fakt/4400568.html
http://www.mdr.de/fakt/5443008.html

Auch in der Bundeshauptstadt läuft alles wie geschmiert:

http://www.taz.de/regional/berlin/aktuell/artikel/1/tod-in-der-warteschleife/
http://www.morgenpost.de/berlin/article995738/Bei_Notruf_warten_Berliner_in_der_Warteschleife.ht ml

Die anderen Links, die hier schon gepostet wurden, hast Du ja offenbar schon gelesen.

MfG

Frank

Gismo
01.01.2010, 22:43
Probleme gibts mit Sicherheit bei Zusammenlegungen mit Kinderkrankheiten oder der Eingabe von Daten z.B. AOO.
Die Frage ist wie man damit umgeht, ob man in den Einheiten versucht zu unterstützen oder pauschal gegen alles ist was das Alte verändert.
Die Frage mit den Disponenten die Ortskenntnisse haben stellt sich für mich nicht. Denn es kann mir niemand erzählen, dass ein Disponent in Hambrg, Berlin oder sonst einer Großstadt jede Straße mit "Vor- und Nachnamen" kennt.
Wenn mehrere Leitstellen/Kreise zusammengelegt werden, dann ist das vom Einsatzaufkommen mit Sicherheit ähnlich wie in einer großen Stadt. Das Ganze spielt sich dann auf einer größeren Fläche ab.

Löwe-SE
02.01.2010, 15:41
Auch hier gebe ich gerne den Link zu unserer "Geschichte", gerade 4 Wochen her:

http://www.funkmeldesystem.de/foren/showthread.php?t=45853

oder einfach mal bei Google "Panne Rettungsleitstelle" eingeben und staunen, was so alles passiert...


PS: Unser "Problem" soll gelöst worden sein, Fehler soll an einer falsch eingepflegten AAO gelegen haben.(obwohl von uns nicht geändert und hundertausendmal vorher auch funktioniert hat)

*Edit= Mein 400. Beitrag =)

AkkonHaLand
02.01.2010, 17:02
Ich berichte mal fürs "kleine", niht mehrere Landkreise sondern "nur" den Landkreis und die Stadt Hannover zur "Region Hannover":

Vorteile:
"Chef" aller ist jetzt der Regionsbrandmeister (alter KreisBM), der Chef der BF ist nur noch einer der stv.
bei Großschaden muss nur noch ein HVB-Stab gebildet werden, der sich an einem Ort trifft.

... to be continued

Nachteile:
Ortsunkundige Disponenten, die Stadt/BF kennen noch nicht einmal die 21 Kommunen Notruf über 112: "In Neustadt am Rübenberge liegt ein Baum quer auf der Bundesstasse 6. Einmal bitte Alarm für die Ortsfeuerwehr Neustadt am Rübenberge."
"Welches Neustadt denn?"
- es gibt nur ein Neustadt in der Region Hannover, gleichzeitig größte Stadt Niedersachsens und 6. größte in Deutschland....
"Einen RTW für Empede (Stadtteil von Neustadt), Weinbergstrasse 99"
Es folgt ein Alarm für den hannoverschen Stadteil Empelde mit richtiger Strasse und der Ansage "müsst ihr mal suchen, auf meinem Plan gibts die nicht"
- trotz Anzeige der Telefonnummer mit Vorwahl 05032 beim Anruf, was der Rückruf ca 20 Minuten später bestätigt...

Unfähige Disponenten-BF-Beamte: Zwei Fahrzeuge werden quer durch die Region geschickt. Fzg1 von A nach B, Fzg2 von B nach A und dort jeweils einen Patienten zu holen und zurück zum Ausgangspunkt des Fzg zu bringen.
"Leitstelle, sollen wir die Fahrten evtl tauschen, beide Fzge stehen doch schon an den jeweiligen Abholorten.."
"das können wir nicht disponieren, das ist im PC-System nicht machbar..."
- andere BFler und die alten LK-Disponenten können das merkwürdigerweise...
die Lst des Landkreis schafft keine 6 Monate vor der Zusammenlegung ein neues Computersystem an, das 100% kompatibel zum BF-Lst-System ist. Die BF schafft wenige Tage vor der Zusammenlegung eine völlig inkompatibles System an.
Fazit: alle Alarmdaten (Landkreis UND Stadt) müssen mühsam von Hand eingepflegt werden. Z.Zt. sind die zwei (!) PC-Admins gerade beim Jahr 1997 angelangt... Die Alarmdaten, die unser StBM mittlerweile mindestens 10 mal an die Lst gesendet hat (Mail, Fax, CDs, Disketten, PC-Ausdruck) sind trotz Empfangsbestätigung immer nicht auffindbar..
desintersssierte Dispos: eine SEG-Fahrzeug fährt zum San-Dienst "sind über DME erreichbar". "Welcher DME, ich hab hier keinen hinterlegt." "Schau mal in den "Szenarien-Ordner" dort liegen alle unsere DME"
Nachdem der Dispo den Ordner gefunden hat wird der Fzg-DME zur Probe ausgelöst. 1 Stunde später erfolgt eine Anruf des SEG-Leiters "Meldet euch mal in der Lst"
*Handy wählen* "Was gibts denn?" "Ich habe das nen Einsatz für euch *Einsatzort auf dem San-D-Gelände*, aber ihr habt ja keine DME..."
Nach erneuter Erklärung dass der im Szenarienordner steht Probealarm. Das ganze wiederholt sich bis zu 4 mal bis ein LK-Mitarbeiter der DME im PC dem Fzg temporär zuordnet.
Muss ich erwähnen, das im PC-Ordner neben jedem Arbeitsplatz das ganze von den EDV-Admins, sogar mit Textmarker kenntlich gemacht, schriftlich festgehalten ist und alle Alarme/Telefonate den selber Dispo beschäftigen...?
... to be continued

überhose
02.01.2010, 17:26
Die subjektive Bewertung solcher Leitstellenzusammenlegungen hängt sicher auch damit zusammen, wo man derzeit steht und wie zusammengelegt wurde.
Wir werden hier feuerwehrseitig noch von der Polizei als Erstalarmstelle versorgt, und das:

Nachteile:
Ortsunkundige Disponenten, die Stadt/BF kennen noch nicht einmal die 21 Kommunen Notruf über 112: "In Neustadt am Rübenberge liegt ein Baum quer auf der Bundesstasse 6. Einmal bitte Alarm für die Ortsfeuerwehr Neustadt am Rübenberge."
"Welches Neustadt denn?"
- es gibt nur ein Neustadt in der Region Hannover, gleichzeitig größte Stadt Niedersachsens und 6. größte in Deutschland....
"Einen RTW für Empede (Stadtteil von Neustadt), Weinbergstrasse 99"
Es folgt ein Alarm für den hannoverschen Stadteil Empelde mit richtiger Strasse und der Ansage "müsst ihr mal suchen, auf meinem Plan gibts die nicht"
- trotz Anzeige der Telefonnummer mit Vorwahl 05032 beim Anruf, was der Rückruf ca 20 Minuten später bestätigt...
kann man so auch schaffen, wenn man nur 2-3 Kommunen versorgt...

Insofern freue ich mich auf die irgendwann mal kommende Leitstelle, die mehrere Landkreise FW- und RD-seitig versorgen wird. Es wird ein großer Sprung, aber vom Ergebnis verspreche ich mir viel (die Polizisten, mit denen man spricht, sehen das übrigens auch so. Sie haben nunmal keine Ausbildung und nicht den technischen Hintergrund, um einen Feuerwehrerstalarm mit AAO und allem drum und dran zeit- und sachgerecht abzuarbeiten.)
Hab daher mit "Ja" gestimmt.

brause
03.01.2010, 14:18
Ich bin kein Freund von Regionalleitstellen.

Wie schon erwähnt wurde, sehe auch ich grosse Probleme, wenn solch eine Regio-Lst. wirklich mal ausfällt.

So weit ich weiss, haben die Bayern damals (als die Rettungs-Lst. aufgebaut wurden) die Erfahrung gemacht, dass das Einsparpotenzial beim Personaleher gering war. Sprich, es wurden kaum Arbeitsplätze eingespart.

Meine Lieblingslösung wäre die bundesweite Vernetzung aller Lst. um sich so (z.B. bei Notrufüberlauf) gegnseitig zu unterstützen und vor allem über Lst.-Grenzen hinaus disponiert wird.

Deswegen stimme ich dagegen.

Thorongil
15.02.2010, 19:35
Seit diesem Jahr sind integrierte Rettungsleitstellen in Baden-Württemberg nach dem Feuerwehrgesetz vorgeschrieben. Und ja, sie sind sinnvoll.

In Baden-Württemberg gilt seitdem auch: Einziger offizieller Notruf ist die 112. Das DRK hat seine Nummer 19222 von den Einsatzfahrzeugen zu entfernen, wiewohl die Nummer natrülich noch weiterbetrieben werden darf.

Europaweite einheitliche Regelungen sind meiner Meinung nach notwendig und irgendwelche Streitereien zwischen den verschiedenen "weißen" Lagern sind höchstens beschämend (das DRK hat bei uns die integrierte Leitstelle vor Jahren torpediert, weil sie irgendwie mit nem privaten Rettungsdienst über Kreuz lagen...).

Und auch im Einsatz ist eine integrierte Leitstelle natürlich ungemein praktisch und sinnvoll. Finde ich jedenfalls.

Über Disponenten, die jeweils vom "roten" Lager oder vom "weißen" Lager kommen und sich wechselseitig nicht gut auskennen, braucht man nicht diskutieren, das wird es in Zukunft schlicht nicht mehr geben, also alles kein Problem.

Mr. Blaulicht
16.02.2010, 03:04
Seit diesem Jahr sind integrierte Rettungsleitstellen in Baden-Württemberg nach dem Feuerwehrgesetz vorgeschrieben. Und ja, sie sind sinnvoll.

In Baden-Württemberg gilt seitdem auch: Einziger offizieller Notruf ist die 112. Das DRK hat seine Nummer 19222 von den Einsatzfahrzeugen zu entfernen, wiewohl die Nummer natrülich noch weiterbetrieben werden darf.
Die Tasache, dass das so Gesetz ist und dass es auch sinnvoll ist, bedeutet aber noch lange nicht, dass es auch so ist.

So ist zum Beispiel im Rhein-neckar-Dreieck die ILSt für den Rettungsdienst und die Feuerwehr des Landkreises zuständig, während die Feuerwehren der Städte Mannheim und Heidelberg jeweils ihre eigenen Leitstellen haben.

Telefontechnisch sieht es so aus, dass die 19222 und die 112 aus dem Kreis in der ILSt aufläuft, während die 112 in den Städten bei den jeweiligen Feuerwehrleitstellen ankommt.

Großes Tennis!

Gruß, Mr. Blaulicht

nmblk
16.02.2010, 19:30
Sprechen wir hier nun eigentlich von integrierten oder von zusammengelegten (Groß)leitstellen?
Ersteres ist natürlich sinnvoll, schon wegen der Neutralität im genannten Weißen Lager, und wird hier auch schon praktiziert solange ich denken kann (dafür sind wir z.B. in Sachen Alarmierung höchst rückständig^^)
Zweiteres: Kommt auf die Region an, im ländlichen Raum geht das und wird ja ebenfalls bereits praktiziert. Koppschütteln verursacht mir dann allerdings, wenn der Rationalisierungswahn so weit geht, dass einer Großstadt dann auch noch ein Großlandkreis angeschlossen werden soll (Bsp.Leipzig/Nordsachsen). Und wenn die Lst dann auch noch in einem Kuhkaff abseits der Stadt stehen soll.. da darf man sich dann schon fragen wo das alles noch hinführen mag.
Mein Wunsch: Alles in einem vernünftigen Rahmen und örtlich differenziert..

überhose
16.02.2010, 19:34
Koppschütteln verursacht mir dann allerdings, wenn der Rationalisierungswahn so weit geht, dass einer Großstadt dann auch noch ein Großlandkreis angeschlossen werden soll (Bsp.Leipzig/Nordsachsen). Und wenn die Lst dann auch noch in einem Kuhkaff abseits der Stadt stehen soll.. da darf man sich dann schon fragen wo das alles noch hinführen mag.Wo ist das Problem? (Sag jetzt nicht "Ortskenntnis", sonst frage ich nach Disponenten, die die heute schon für ihren kompletten Bereich im Kopf haben)

nmblk
16.02.2010, 19:53
Wo ist das Problem? (Sag jetzt nicht "Ortskenntnis", sonst frage ich nach Disponenten, die die heute schon für ihren kompletten Bereich im Kopf haben)

Genau da liegt mE eben der Unterschied zwischen Ballungsgebieten und Pampa. Ich lebe und arbeite in Letzterer, und hier ist es schon ein Krampf: "Anfahrt?"" Moment, ich gucke.." Zeit vergeht "Ist nicht genau ersichtlich, guckt halt selber mal"
Natürlich kann Niemand jede Straßenecke kennen, aber Grundkenntnisse müssen einfach da sein. Und je größer das Gebiet, desto unübersichtlicher wird das nun mal. Außerdem läuft das erfahrungsgemäß in einer Großstadt eh anders ab als in weiten Landkreisen. Routinierter, professioneller (soweit meine Erfahrung, muß natürlich nicht überall so sein)
Aber beides zusammen, könnte schwierig werden^^

Mr. Blaulicht
16.02.2010, 22:53
Koppschütteln verursacht mir dann allerdings, wenn der Rationalisierungswahn so weit geht, dass einer Großstadt dann auch noch ein Großlandkreis angeschlossen werden soll (Bsp.Leipzig/Nordsachsen). Und wenn die Lst dann auch noch in einem Kuhkaff abseits der Stadt stehen soll.. da darf man sich dann schon fragen wo das alles noch hinführen mag.
Technisch gesehen kann eine Leitstelle so groß sein, dass die tatsächliche Anzahl der zu erwartenden Einsätze auch parallel abgearbeitet werden kann. Limitierend sind dabei lediglich die Rechnerleistungen und die Anzahl der Mitarbeiter. Ab einer gewissen Größe wird es dann zunehmend auch ein Problem der Unterbringung. Eine Leitstelle mit 100 Plätzen dürfte platzmäßig eine Herausforderung sein...

Geografisch gesehen kannst Du eine Leitstelle hinsetzen, wo Du willst. Hauptsache, es besteht eine ausreichende Versorgung zum Telekommunikationsnetz (Telefon, Internet, Funk). Da die Leitstellenmitarbeiter aus Zusammenlegungsgründen sowieso aus einem größeren Bereich kommen, und heutzutage der Arbeitsplatz nicht mehr zwangsläufig vor der eigenen Tür liegen muss, dürfte auch das kein Grund mehr sein, die Leitstelle in einem Ballungsgebiet zu platzieren. Die niedrigeren Mietkosten dürften sogar aus finanzieller Sicht für eine eher ländliche Unterbringen sprechen.

Ortskenntnis ist mit Sicherheit kein Nachteil, kann aber heute nicht von allen Beschäftigten einer Leitstelle oder auch von den einzelnen Einsatzkräften verlangt werden. Der Arbeitsmarkt gibt es einfach nicht mehr her, dass man dort beschäftigt ist, wo man aufgewachsen ist. So bringt also auch eine Leitstelle in einem Ballungsgebiet nichts, wenn der Mann am Funk aus einem ganzn anderen Bundesland stammt, auch wenn er jetzt sozusagen neben der Leitstelle wohnt.
Außerdem dürften die meisten Leitstelle inzwischen dank moderner Software über ausgereifte Routenplannungsprogramme verfügen, so dass eine EInweisung nur noch selten ein Problem darstellen dürfte.

Das viel größere Problem bei solchen Großleitstellen sehe ich in der Redundanz. Was passiert, wenn eine ganze Leitstelle mal abschmiert (Brand etc). Welche Leitstelle kann es heute noch leisten, eine Großleitstelle aus dem Nachbarbereich von jetzt auf nachher zu übernehmen? Bei mehreren kleineren Leitstellen war das (von der damaligen Technik und dem Willen mancher Bürokraten mal abgesehen) kein größeres Problem. Aber heute...?

Gruß, Mr. Blaulicht

fwrey112
28.02.2010, 12:52
Hallo,

also bei uns wurden bereits vor ein paar Jahren drei Kreise zusammen gelegt und auf eine IRLS zusammen gefasst...

Auch in den übrigen Kreisen hier in Schleswig-Holstein wurde dieses Projekt durch gezogen so das es im ganzen Bundesland letztendlich nur noch 4 Leitstelle geben wird.

Kann mich so nicht beschweren und über große Probleme kann ich nicht klagen...

Interessanter wird es jetzt ehr mit folgenden... In Kiel (Landeshauptstadt) wurde nun beschlossen, das jedem die gleiche Hilfe zu steht, d.h. wenn vorher z.b. in einen kleineren Dorf ein Container brannte so rückte dorthin meinet wegen ein TSF-W aus während in einer Kreis Hauptstadt ein TLF 24/50, ein HLF 24/40 und ein ELW oder Kdow ausrückten.

Wobei meiner Meinung nach ein TSF-W für sowas auch locker ausreicht aber naja...

Jedenfalls aufgrund der Unterschiede wurden neue Alarm und Ausrücke Ordnungen raus gegeben die Ende März denn in Kraft treten, so das auch zu kleineren Einsätzen nun in Zug stärke ausgerückt wird.

Was aber auch wiederrum dazu fürht das in den Leitstellen nun auch wieder alles umgemodelt werden darf. Und das, obwohl das jetzige Alarmierungsprinzip wunderbar lief.

Da ja nun zum Ende des Monat ALLE (zumindest in unseren Leitstellen Kreis) umgestellt werden wird hier unter Garantie zu schwierigkeiten kommen...

Als Bsp. in unserer LST sind zwei für die EDV eingestellt... ZWEI die jetzt das komplette Alarmierungskram von DREI Kreisen umstellen dürfen... Wenn wir eins selber von unseren PC´s im Umgang mit FMS32 oder ähnlichen wissen... ein kleiner einpflegungs / Einstellungs-Fehler kann schon große Probleme verursachen ;-)

Ich hoffe ich bin nicht zu weit vom Thema abgewischen, und wer Rechtsreibfehler findet darf sie behalten ;-)

Beste Grüße

Reinhardt / FW-Rey112

überhose
28.02.2010, 13:15
Jedenfalls aufgrund der Unterschiede wurden neue Alarm und Ausrücke Ordnungen raus gegeben die Ende März denn in Kraft treten, so das auch zu kleineren Einsätzen nun in Zug stärke ausgerückt wird.Von wem wurden diese AAO rausgegeben?

fwrey112
28.02.2010, 23:06
Also in Kiel wurde der beschluss gefasst das neue Taktische Züge zu bilden sind... diese neuen taktischen Züge haben denn quasi jeweils einen neuen AAO Plan für ihren Zug entworfen... Und diesen denn an den Kreis und die Leitstelle weiter geben müssen...

Daraus wurden halt z.B. jetzt folgende Sachen...


Feuer Zimmerbrand

Bisher alarmiert Feuerwehr a mit LF 16 TS und LF 8 sowie Feuerwehr b mit TSF-W

jetzt würde z.B. FW a mit LF 16 TS und LF 8 , FW B mit TSF-W, und FW C mit LF 20/16 und ELW alarmiert werden...


genauso bei jeden Einsatz mit der dritten Zugerhöhung wird automatisch die Technische Einsatzleitung mit ELW und ELW2 mit raus geschickt (da bin ich z.B. auch mit drin)

Na ja und so weiter...

kurz um... Kiel beschliesst eine "Grund"Idee, und die einzelnen Kommunen dürfen es ausbaden...

überhose
05.03.2010, 14:59
Seit diesem Jahr sind integrierte Rettungsleitstellen in Baden-Württemberg nach dem Feuerwehrgesetz vorgeschrieben. Und ja, sie sind sinnvoll.

In Baden-Württemberg gilt seitdem auch: Einziger offizieller Notruf ist die 112. Das DRK hat seine Nummer 19222 von den Einsatzfahrzeugen zu entfernen, wiewohl die Nummer natrülich noch weiterbetrieben werden darf.Das DRK in BaWü gibt nicht auf: http://www.rettungsdienst.de/2010/03/05/drk-unterstutzt-idee-einer-medizinischen-notrufnummer/#more-15376
Kirchturmdenken auf hohem Niveau!

sschaebe
05.03.2010, 15:49
Das DRK in BaWü gibt nicht auf: http://www.rettungsdienst.de/2010/03/05/drk-unterstutzt-idee-einer-medizinischen-notrufnummer/#more-15376
Kirchturmdenken auf hohem Niveau!

Hier werden mal wieder 2 Sachen kapital durcheinander gewürfelt, bzw. die Idee hinter dem medizinischen Notruf wurde von Dir nicht verstanden.
Dem DRK geht es nicht um 2 getrennte Leitstellen, sondern um 2 getrennte Notrufnummern. Bei Xynthia und auch davor bei einem Starkregen in Stuttgart hat sich mal wieder gezeigt, das die 112 bei solchen Lagen mit Nichtnotrufen (Gefahr für Leib und Leben) überschwemmt werden, weil die Feuerwehr nur die 112 public macht, und keine Telefonnummer der Leitstelle für nichtkritische Feuerwehranfragen (z.B. ein Vespennest).
Derjenige mit dem Herzinfarkt fällt dabei leider wieder hintenrunter.

Darum geht es.

Gruß
Simon

überhose
05.03.2010, 17:39
Dem DRK geht es nicht um 2 getrennte Leitstellen, sondern um 2 getrennte Notrufnummern.Wo wird denn die zweite "Notruf"nummer disponiert (und von wem)?


Bei Xynthia und auch davor bei einem Starkregen in Stuttgart hat sich mal wieder gezeigt, das die 112 bei solchen Lagen mit Nichtnotrufen (Gefahr für Leib und Leben) überschwemmt werden, weil die Feuerwehr nur die 112 public macht, und keine Telefonnummer der Leitstelle für nichtkritische Feuerwehranfragen (z.B. ein Vespennest).
Derjenige mit dem Herzinfarkt fällt dabei leider wieder hintenrunter.
Das Problem bei solchen anrufintensiven Lagen sind nicht die Rufnummern, sondern die Abfragekapazitäten. Wenn du X Mitarbeiter hast, die Y Anrufe bedienen sollen, aber nicht zeitnah können, fällt der HI genauso hintenrunter wie dann, wenn du die Y Anrufe über zwei Rufnummern abwickeln willst, mit den selben X Mitarbeitern.
Und dümmstenfalls wird Bürger Klaus Meier, wenn er seinen vollgelaufenen Keller oder sein Wespennest nicht schnell genug über die eine Notrufleitung loszuwerden glaubt, dann halt einfach die andere Nummer, die ihm ja auch als "Notruf" verkauft wurde, wählen (und blockieren).

brause
06.03.2010, 18:24
Oder der Wohnhausbrand wird auf der 112 nicht abgefragt, weil die medizinische Notrufnummer mit Priorität abgefragt wird...

Sorry, wenn man sich die Geschichte um die Lst. und Notrufnummern in BaWü anschaut, bekommt man schon den Eindruck, dass das DRK den Schuss nicht gehört hat. Aber was soll man auch von einem Bundesland halten, wo der Träger und der Leistungserbringer im RD identisch sind, wo die Kommunen kein Stimmrecht im Bereichsausschuss haben...

Es ist so schon schwer genug, den Leute den Notruf einzutrichtern, weshalb laufen denn so viele Notrufe fälschlicherweise bei der 110 auf? Wenn jetzt noch eine weitere Nummer hinzukommt, wird es nur noch chaotischer.

Und andererseits funktioniert das in anderen Bundesländern schon seit Jahrzehnten, ohne dass es dort während Unwetterlagen zum Massensterben kommt.

Wie Ü-Hose schon schrieb, alles eine Frage der Abfragekapazität, oder auch der Planung, denn Unwetterlagen kommen nur sehr selten vollkommen überraschend.

sschaebe
07.03.2010, 00:06
@Überhose:
Nie Notrufe werden auf der integrierten Leitstelle abgefragt, wie die 112 auch. Wieso bedingt eine 2. Notrufnummer eine 2. Leitstelle?
Natrülich ist bei Anrufintensivenlagen die Anruferapazitätnhöher als die Abfragekapazität. Durch 2 Nummer kann aber eine entsprechende Vorauswahl stattfinden.

@brause:
Du willst doch nicht ernsthaft einen Wohnungsbrand mit einem Menschenleben vergleichen. Und von einem Massensterben spricht auch keiner, aber schon jedes Menschenleben das verloren bzw. eklatant verschlechter wird ist zuviel: Nur mal kurz zum Vergleich (wobei Aktu alle Norfälle schlimm für die betroffenen sind):
* Wohnungsbrand 5 Min. später qabgefragt -> ca. 100.000 € mehr Schaden, Versicherung regelt das, nach ca. 1 Jahr hat die Famillie das vergessen.
* med. Notfall später abgefragt: Famillienvater stirbt: die Kinder fragen in 10 Jahren noch wo ist Papa. Oder ne Stufe schlimmer, der Famillienvter wurde zum Vollpfelgefall: Jedes Jahr entstehen volkswirtschalftliche Kosten zw. 150.000 und 250.000€, von den psychischen Belastungen in den 20 Jahren der Pflege will ich mal gar nicht sprechen. Ein Menschenleben ist unwiederbringlich weg, ein haus wird wiederaufgebaut, wie neu. Also nachdenken bevor hier irgend so ein Mist geschreiben wird.

Der Rettungsdienst hat schon seit geraumer Zeit mehrere Nummer in Betrieb (Notruf 19222/112, KTP-Nummer, KND-Nummer) und kann darüber zusätzlich priorisieren.
Die Feuerwehr hat hier leider wie hat sich brause ausgedrückt, den Schuss nicht gehört, das Notrufe von anderen Hilfeersuchen strikt getrennt werden müssen, um die Notrufe entsprechend schnell abhandel zu können.
Mir ist allerdings kein Kreis bekannt, welcher noch eine allgemeine Telefonnummer zur Feuerwehrleitstelle bekannt gibt für nicht Notrufe.

Und um nochmal auf die abfrageinstensiven Lagen zu kommen: Natrülich gehört hier im Vorfeld eine enstepchende Aufstockung her, nur genug Disponenten mit sowohl med. als auch Feuerwehrerfahrung wirst Du nicht so schnell bekommen. Auch hier unterstützt Dich die Trennung über Nummer: die 112 kann von jedem freien Mitarbeiter (z.B. alamierte Gruppe für das ELW) angenommen werden, während z.B der Med. Notruf nur vom regulären Dienst (mit entsprechend höherer Priorität) angenommen wird, und ansonsten nimmt auch der reguläre Dienst die 112 an.

Und an der Menge der Notrufnummer kann es auch nicht liegen. Hier in BaWü laufen bisher größer 95% der Notrufe über die richtige Nummer. Haltet die Menschen und den Bürger nicht für dümmer als er ist. Das hat er nicht verdient.

Gruß
Simon

überhose
07.03.2010, 08:22
Nie Notrufe werden auf der integrierten Leitstelle abgefragt, wie die 112 auch. Wieso bedingt eine 2. Notrufnummer eine 2. Leitstelle?Die vergangenen Story's zur Leitstellenbildung in BaWü lassen mich diesen Hintergrund seitens des DRK weiterhin annehmen.


Du willst doch nicht ernsthaft einen Wohnungsbrand mit einem Menschenleben vergleichen.Mir fallen genug Wohnungsbrände (und andere Feuerwehreinsätze) ein, die von den kritischen Einwirkungen auf Menschenleben mit den RD-Einsätzen vergleichbar sind.


Die Feuerwehr hat hier leider wie hat sich brause ausgedrückt, den Schuss nicht gehört, das Notrufe von anderen Hilfeersuchen strikt getrennt werden müssen, um die Notrufe entsprechend schnell abhandel zu können.Den Schuss haben dann auch die anderen HiOrgs nicht gehört, die anderenorts mit der eindeutigen Notrufnummer arbeiten - und offensichtlich auch größtenteils das DRK, den in wievielen Ländern propagieren die ihre 19222 schon nicht mehr (und wie lange)?


nur genug Disponenten mit sowohl med. als auch Feuerwehrerfahrung wirst Du nicht so schnell bekommen.Dienstfreie Kräfte?
Wieso klappt das eigentlich in zig Bundesländern seit Jahren (Jahrzehnten)?

nederrijner
07.03.2010, 09:29
Wieso klappt das eigentlich in zig Bundesländern seit Jahren (Jahrzehnten)?
Das frage ich mich als NRWler bei der ganzen Diskussion schon seit längerem.

Mr. Blaulicht
07.03.2010, 11:36
Nie Notrufe werden auf der integrierten Leitstelle abgefragt, wie die 112 auch. Wieso bedingt eine 2. Notrufnummer eine 2. Leitstelle?Die vergangenen Story's zur Leitstellenbildung in BaWü lassen mich diesen Hintergrund seitens des DRK weiterhin annehmen.
Die komische Situation im Rhein-Neckar-Kreis ist wohl eher der Sturheit der beiden Berufsfeuerwehren in Heidelberg und Mannheim geschuldet.

Trotzdem halte auch ich nicht viel von einer zweiten Notrufnummer, möcjhte aber mal einen neuen Spielball ins Feld werfen:

Warum müssen Notrufe immer in der betroffenen Leitstelle auflaufen? Warum können Nachbarleitstellen bei einem (ja meist regional begrenzten) zu hohen Aufkommen an Anrufen diese nicht übernehmen?

Solange die Leitstellen noch so schlecht bis gar nicht miteinander arbeiten, besteht der einzige Vorteil von Integrierten Leitstellen in der Reduktion der Personalkosten.

Gruß, Mr. Blaulicht

brause
07.03.2010, 12:49
@ sschaebe:

Mit einem Wohnungsbrand verbinde ich erst ein mal immer "Person in Gefahr", sollte also ein Synonym für einen durchaus zeitkritischen Fw-Einsatz sein, es könnte also durchaus auch das eingeklemmt Polytrauma sein.

Und mal Hand aufs Herz: wie viel Einsätze hat der RD, wo es wirklich auf jede Minute, oder gar Sekunde, ankommt. Das sind doch verschwindet wenige.

Ausserdem ist mir kein Fall bekannt, wo durch eine Unwetterlage o.ä. ein med. Notruf so spät entgegengenommen wurde, dass es dadurch zu einer gravierenden Schädigung des Pat. gekommen ist.

Abgesehen davon muss man wohl auch akzeptieren, dass es immer wieder Situationen geben wird, wo selbst das beste Hilfeleistungssystem am Rande seiner Leistungsfähigkeit ankommt. Das kann auch bedeuten, dass der Notruf zeitgerecht abgearbeitet wird, der RD aber nicht zur Einsatzstelle vordringen kann, weil Bäume auf der Strasse liegen, deren Beseitigung auf Grund der akuten Gefahr für die Einsatzkräfte nicht verhältnismässig ist (und auch der Hubi nicht mehr fliegen kann).

Mr. Blaulicht
07.03.2010, 15:35
Die Tatsache, dass einem etwas noch nicht zu Ohren gekommen ist, kann mehrere Gründe haben, zum Beipspiel den, dass so etwas halt nicht veröffentlicht wird.
Zudem dürfte es ziemlich schwer fallen, einer Leitstelle eine Schädigung des Patienten durch nicht rechtzeitig angenommene Anrufe nachzuweisen.

Aber rein logisch gesehen ist eine solche Schädigung durchaus plausibel. Ein kleines Beispiel: eine Leitung, zwei Hilfeersuchen. Der erste steht auf einem Gehweg und will die Feuerwehr davon in Kenntnis setzen, dass ein Ast gerade kurz vor dem Abbrechen ist. Er wartet geduldig, bis sein Anruf entgegengenommen wird. Der zweite Anrufer leistet erste Hilfe bei einem Fahrradsturz. Während er auf die Annahme seines Anrufes wartet, kann er relativ wenig sonst tun.
Die Reihenfolge, in der diese Anrufe angenommen werden, trägt entscheidend mit zm weiteren Verlauf der Geschichten bei.

Das einzige, was man also tun kann, ist dafür zu sorgen, dass beide Anrufe möglichst zeitnah angenommen werden, egal, ob noch weitere 100 andere Leute Anrufen. So sollte es zum Beispiel möglich sein, bei einem ManT (Massenanfall an Telefonanrufen) einen unwichtigen Anruf in eine Warteschleife zu schicken, sobald sich rausstellt, dass keine sofortige Intervention nötig ist.

Gruß, Mr. Blaulicht

sschaebe
08.03.2010, 08:09
Wie Mr. Blaulicht sagt, es müssen alle organisatorischen Massnahmen ausgeschöpft werden um eine Gefährdung von Menschenleben durch lange Warteschleife zu mninimieren. Und ein separater med. Notruf trägt dazu sehr wohl bei.
Ein Massenanfall von Telefonanrufen:
bei nur 112 hängen der Wohnungsbrand mit V.a. eingeschlossener Person und 3 HIs in der Warteschleife.
Bei 112 und med. Notruf, hängt nur der Brand in der Warteschleife. Was ist jetzt die bessere Wahl? 4 Menschenleben durch lange Warteschleife gefährdet oder nur eines?
Hier kann evtl. (ich bin kein Jurist) auch das organisatorische Verschulden zum Tragen kommen, wenn fahrläßig der med. Notruf abgeschafft wird.

Und die Bundesländer, welche die 19222 als med. Notruf abschaffen, schaffen diesen aufgrund voin politischen Vorgaben nur sehr ungern ab. Hier schreit keiner Hurra es wird jetzt alles besser, sondern hmm es wird eher schlechter.

Gruß
Simon

überhose
08.03.2010, 09:33
Und die Bundesländer, welche die 19222 als med. Notruf abschaffen, schaffen diesen aufgrund voin politischen Vorgaben nur sehr ungern ab. Hier schreit keiner Hurra es wird jetzt alles besser, sondern hmm es wird eher schlechter.Selten so gelacht.

Mr. Blaulicht
08.03.2010, 19:53
Und ein separater med. Notruf trägt dazu sehr wohl bei.

Der meinung bin ich ausdrücklich nicht: Es hat lange genug gedauert, die 112 in die Köpfe zu bekommen. Und wie oben schon öfters geschrieben: Eine zweite Nummer birgt immer die Gefahr, dass Leute anrufen, die anders nicht durchkommen (würde ich genauso machen, wenn ich der Meinung wäre, dass es superdringend ist).

Gruß, Christian

joachimr
08.03.2010, 20:12
911 funktioniert doch in amerika schon seit jahren
und daran ist noch niemand gestorben

nederrijner
08.03.2010, 20:53
Ich verweise dann mal wieder auf das bevölkerungsreichste Bundesland NRW mit integrierten Leitstellen und einheitlicher Notrufnummer seit zig Jahren.

Außerdem braucht mal keiner so tun, als ob bei einer medizinischen Notfallnummer die echten Notfälle gegenüber zeitunkritischen Sachen und gänzlich überflüssigen Anrufen überwiegen würden. Auch da könnte man jetzt Fälle konstruieren, wo der kritische Wohnungsbrand über die 112 zwischen dem dritten "starken Nasenbluten" und der achten "Sturzverletzung" sowie dem sechsundsiebzigsten Krankentransport untergeht. Engpass ist eben immer die Anzahl der Abfrageplätze bzw die Anzahl der Leitungen. Bei wirklich vielen Notrufen hilft dann nur die Aufstockung der Kapazität inkl. schneller Vorabfrage (dringend oder Warteschlange?).