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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Alarmfax per Internetrufnummer (VOIP)



woodstock
20.08.2009, 16:16
Hallo zusammen,

einige von euch werden bestimmt schon ein Alarmfax von der Leiststelle bekommen. Bei uns soll es ab Dez. 09/Jan. 10 auch so sein.
Jetzt ist für diese Alarmfaxe eine eigene Telefonnummer vorgesehen.
Wir haben einen T-DSL-Businessvertrag und ich würde jetzt gerne für dieses Fax eine neue Internettelefonnummer einrichten lassen zusätzlich zur Festnetznummer.
Die Telekom bietet ja mittlerweile auch VOIP an.

Kann mir von euch jemand sagen ob dies für ein Alarmfax möglich ist, von Wegen Übermittlungprotokoll und Nachverfolgung.

Die Alternative wäre eine ISDN-Anlage, was allerdings bei unserer aktuellen Telefonanlage nicht zu integrieren wäre und mit großem Verkabelungs- und Installationsaufwand verbunden wäre, da auch unserer aktuelle Türsprechstelle über dieses Anlage läuft.

Unser Standort ist in BY

Viele Grüße

Woodstock

Shinzon
20.08.2009, 16:39
Moin..

Leider fehlen noch ein paar konkrete Rahmeninformationen..

Grundsätzlich seien die Hinweise zu T.38 zu beachten, wenn man Fax over IP
betreiben will..

Auch darf man nicht vergessen, das man möglichst seine PoF bei kritischen
Anwendungen so günstig wie möglich wählt, also gewisse Redundanz vorsieht.

Ich würde niemals einen Internet-VoIP-Anschluss für eingehende Alarmfaxe
empfehlen, wenns Internet ausfällt, ists schon Mist .. und die 2 Minuten Ausfall
im Jahr würden garantiert während einem Einsatz passieren..

Für "interne" Weiterleitungen im lokalen IP-Netz wiederrum spricht absolut nix
dagegen, da man passende S&F-Systeme vorsehen kann, damit ein einmal
empfangenes Fax nicht mehr verloren geht.

Gruss,
Tim

Newty
21.08.2009, 01:29
Die Alternative wäre eine ISDN-Anlage, was allerdings bei unserer aktuellen Telefonanlage nicht zu integrieren wäre und mit großem Verkabelungs- und Installationsaufwand verbunden wäre, da auch unserer aktuelle Türsprechstelle über dieses Anlage läuft.

Warum integrieren? Ich nehme einfach mal an, ihr habt ordinäre Rufnummern, also einen Mehrgeräteanschluss. An dem Anschluss könnt ihr einfach und ohne nachzudenken ne Telefonanlage wie die Fritz-Box anklemmen, parallel zur bestehenden Anlage am NTBA. Von da aus kommen dann 2 Kuperadern dahin, wo ihr sie braucht. Dann noch in der Fritzbox die MSN eintragen, auf den analogen Port mappen und ihr habtn Fax, ohne die bestehende Anlage auch nur angeschaut zu haben.

Wenn ihr allerdings nen Anlagenanschluss habt(Einen Rufnummernblock wie 1234xxx... ), dann geht die Fritzbox nicht.

Zum Fax über VoIP: Möglich wie ein normales Fax. Nachverfolgung und so weiter sind im Datenkanal, nicht auf Netzebene, daher führt das zu keinen Problemen, außer eben, dass du das im Vergleich zu ISDN wesentlich empfindlichere Internet als Trägermedium hast. Je nach Routerqualität und Alter kann ne Email schon das Fax zerrütteln...

Buebchen
24.08.2009, 13:16
Von der Idee Fax-Over-IP (T.38 und ähnliches) würde ich eher die Finger lassen. Entweder - wie schon Newty schreibt - bei nem MSN-/Endgeräteanschluß nen a/b Wander mit der gewünschten Nummer parallel schalten oder alternativ (Anlagenanschluß) klären lassen, ob ein interner a/b oder S0 bereitgestellt werden kann.

Falls das Problem darin liegt, daß der Faxdrucker nur per Netzwerk erreichbar ist, dann noch der Hinweis, daß normale Cat5/6/7 Kabel acht adrig sind und für 100MBit Ethernet nur 4 Adern gebraucht werden. Man könnte also durchaus das Telefonsignal mit über die Netzwerkdose schicken. Entsprechende Adapter sind überall erhältlich.

Shinzon
24.08.2009, 13:42
Salut.

Also die Aussage, warum man die Finger von Fax-over-IP lassen soll, musst du mal
erklären.. und wenn dabei herauskommt, das es nicht ums Fax-over-IP selbst geht,
sondern darum, das man halt ein paar Dinge bei der Konfiguration und der Infrastruktur
beachten soll .. hey, was hat PEBKAC mit T.38 zu tun? ;)


Grundsätzlich gilt, das in einer Umgebung, bei der vom Versagen oder Funktionieren
Menschenleben abhängen, selbst "einfach ein POTS-Anschluss und nen Faxgerät" nicht
ausreichen. Selbst eine ILSt, wo man erwartet, das ausreichend Redundanz für den
Störfall vorhanden ist, hat nun mittlerweile den dritten Tag einen "ungeklärten" Ausfall
im Computersystem.. liegt das nun an der Technik, oder am fehlenden Wartungsvertrag,
oder gar an politischen Dingen ?

Was hat eine ILSt mit dem Fax zu tun?

Nun, kommt das Alarmfax wegen technischem Defekt nicht an, ist egal, welcher technische
Defekt dahinter steht. "Irgendwie geht's auch ohne" - ein Anruf der Leitstelle mit fern-
mündlicher Datenweitergabe als Beispiel beim ausgefallenen Faxgerät.

Wichtig ist, wie und wie schnell man einen Fehler beheben kann.

Hier ists nun egal, ob man einen PC ersetzt, eine Telefonanlage, einen a/b-Wandler (was
an sich ja auch schon als Telefonanlage par definition zu sehen ist), oder halt ne Audio-
Kreuzschiene und einen Link-Transceiver aus nem Leitstellenrack. Der geneigte Leser
erkennt, das hier klar ist, wie einfach die genannten Komponenten zu beschaffen sind
oder halt auch nicht.

Für den konkreten Fall könnte ich mir - ohne genauere Daten und Verfügbarkeiten zu
kennen - folgendes Szenario vorstellen:

Vorhandener T_DSL-Business-Vertrag lässt auf Anlagenanschluss schliessen, also
fallen die ganzen Mehrgeräte-Varianten eh untern Tisch.

Also könnte man sich eine Hotswap-Umschaltung zwischen zwei ISDN-PtP-Geräten
besorgen. Daran hängt man auf den Fallback-Anschluss eine klassische - auch uralt,
hauptsache funktioniert - Telefonanlage für den Notbetrieb. An den aktiven Anschluss
und den Watchdog hängt man nun seinen Computer. Dort, wo ein Computer steht,
kann von einem bis beliebig vielen Telefonen Gebrauch gemacht werden. Fällt das System
aus (=der PC geht kaputt, was normalerweise selten vorkommt, wenn er in einem
schönen Rack verpackt ist, keiner Gegentritt usw usf!), hat man den Notbetrieb über
die andere Anlage.

Wovon ich strikt abrate, ist tatsächlich einen Internet-Anschluss allein(!) für jegliche
"sicherheitsrelevante" Kommunikation zu nutzen. Mit sicherheitsrelevant meine ich hier
die Gefahr für Leib und Leben usw., die von erfolgreicher Kommunikation gemindert wird.

Aber eigentlich spricht nichts dagegen, einen VoIP-Anbieter zu nutzen, der im Falle der
Unerreichbarkeit des Endpunktes (= Ausfall des lokalen Internetanschlusses oder des
Telefonanlagen-PC) eine Rufumleitung auf den Fallback-Anschluss legt. Der Teilnehmer,
der den VoIP-Anschluss anruft, bemerkt das höchstens durch ein "tuutt-knack--tuuut".

Wichtig für Fax-over-IP: Entweder der VoIP-Anbieter unterstützt native T.30 nach T.38
Wandlung, oder er kann auch "lineare Übermittlung". Bei letzterem hat man dann zwar
seine 64 kbit/s Datenrate pro laufendem Anruf, dafür wird der durch Pufferung wieder
einigermassen echtzeitfähig. Für FAX mehr als ausreichend.

Ohne konkretere Informationen ists aber essig mit genauerer Beratung, da im Posting
des TE mehrere Dinge nicht klar sind:

* Vorhanden ist Telefonanlage unbekannter Art, mit Türsprechstelle, nicht ISDN-fähig
* T-DSL-Business-Vertrag, unklar ob POTS, ISDN-PtMP, ISDN-PtP
* Anzahl Telefon-Teilnehmer, vorhandener Technik, Faxgeräte usw usf.

Gruss,
Tim

Buebchen
24.08.2009, 14:44
Salut.

Also die Aussage, warum man die Finger von Fax-over-IP lassen soll, musst du mal
erklären.. und wenn dabei herauskommt, das es nicht ums Fax-over-IP selbst geht,
sondern darum, das man halt ein paar Dinge bei der Konfiguration und der Infrastruktur
beachten soll .. hey, was hat PEBKAC mit T.38 zu tun? ;)


hrhr. Das ist ja gerade das Problem, das ich meine. Gegen T.38 hab ich nix. Aber man muss es halt auch ein Stück weit verstanden haben :)


... ich habe auch nix gegen VoIP, nicht, daß das falsch verstanden wird. Aber auch hier gilt: Nur ne VoIP Anlage + Telefone anklemmen reicht nicht. Man sollte auch mal ein wenig die Netzkomponenten darauf vorbereiten :)






Nun, kommt das Alarmfax wegen technischem Defekt nicht an, ist egal, welcher technische
Defekt dahinter steht. "Irgendwie geht's auch ohne" - ein Anruf der Leitstelle mit fern-
mündlicher Datenweitergabe als Beispiel beim ausgefallenen Faxgerät.

Wichtig ist, wie und wie schnell man einen Fehler beheben kann.

[Rest gekürzt]



Dem kann ich nur zustimmen. Deswegen ja auch nur ein paar kleine Lösungsideen, die mit dem Betreuer der TK-Anlage durchgesprochen werden sollte.