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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : SEG-Rett gründen...



Ludwig
03.08.2009, 13:25
Grüße,

um die Planung besser gestalten zu können bräuchte ich ein paar Gedanken von euch.

Momentane Situation:

Struktur des Landkreises:

Fläche: 528,33 km²
Einwohner: 130.000
*keine Autobahn

Regelrettungsdienst:

- 4x NEF (24h Vorhaltung)
- 8x RTW (davon 5 in 24h Vorhaltung)
- 9x KTW im Tagesdienst (davon 3 mit Notfall KTW Ausstattung)
- OrgL und LNA System 24h

Sanitätsdienst Kräfte und Mittel:

- 1 Sanitätszug Katastrophenschutz (4x G-KTW, 2x ATW) (Vorlaufzeit ca. 1 Stunde)
- 1 SEG (2x RTW) (Vorlaufzeit ca. 1/2 Stunde)
- 2x Bergwacht
- 1x Wasserwacht

Unsere Überlegungen:

Wir sind eine Gemeindefeuerwehr in der Mitte des Landkreises, wir haben das Glück im Rahmen eines First Responder Systems folgendes Personal vorhalten zu können.:

8x Rettungsassistent
5x Rettungssanitäter
6x Sanitätshelfer

Dieses Potential sollte man nicht ungenutzt verpuffen lassen, sondern dieses im Rahmen einer SEG- Rett überörtlich zum Einsatz kommen lassen. Die SEG-Rett soll primär den Regelrettungsdienst bei einen Großschadensfall in der Anfangsphase unterstützen. Die Ausrüstung des First Responders soll nicht mit eingebunden werden. Die Vorlaufzeit beträgt ca. 5-10 Minuten. Es steht ein MTF und ein LF 16/12 zur Verfügung.

Nun Eure Gedanken zu folgenden Punkten:

-Welche Ausrüstung würdet Ihr empfehlen?
-Ist unbedingt ein zusätzliches Fahrzeug notwendig?
-Gibt es irgendwo im Netz vorgefertigte Beispiele?

Danke für Eure Antworten.

Degster
03.08.2009, 14:43
Hi,

ich hab erst mal noch ein paar Fragen zu dem ganzen Konzept:

1. Würden die Helfer der SEG bei einer Großschadenlage nicht der FW fehlen?

2. Wären im genannten Fall nicht zwei FW-Fahrzeuge gebunden, die für die FW wichtig wären?

Des weiteren gibt es in der Regel Vorgaben die die jeweiligen Mindestanforderungen beinhalten.

Außerdem solltet ihr euch fragen was eine SEG Rettung ohne RTW/KTW/ATrW, sprich ohne Material, am Einsatzort tun will. Eine SEG ist normalerweise dazu gedacht mit dem Aufbau des BHP und der Sichtung/Erstversorgung zu beginnen.

rotkreuz
03.08.2009, 14:50
Als SEG Erstversorgung benötigt ihr erstmal keine KTW das ist die gute Nachricht. Personell hat sich die die Gruppe mit 9 Mann inklusive GF etabliert. Hier sollten allerding zwecks der Erreichbarkeit der Helfer ca. 27 Mann mit mind. San Helfer Ausbilung vorhanden sein. MTW würde reichen, wenn die Ausstattung z.B. in einem Hänger verlastet werden kann. Z.B. Der San Anhänger der Firma Ewers. Zu klären wäre die Zusammenarbeit mit der HiOrg Vorort die haben doch in ihrem Sanzug mehr als genug Personal, warum machen die Ihre Einheit nicht schnelleinsatzfähig? Man sollte sich aber auch noch Gedanken machen was geschieht denn wenn die SEG angefordert wird und die FW kann man soviel Personal stellen. Für eine SEG braucht ihr nicht nur eine fundierte Ausbildung und ständiges Training auch gerätschaften müssen angeschafft werden, AED usw wer übernimmt hier die Folgekosten und die Kosten der Wartung usw. Also kein leichtes Unterfangen prüft genau ob dieser Schritt richtig für Euch ist, und warum denn keine Zusammenarbeit möglich ist. Gruß

brause
03.08.2009, 15:17
Man müsste wissen um welches Bundesland es sich handelt.

Ist der RD-Träger involviert?

Finanzierung durch den RD-Träger?

Gesetzliche Grundlagen? RDG, BSHG, KatsG...

Macht es Sinn als FW in die Kernkompetenzbereiche anderer HiOrgs einzudringen?

Gibt es Absprachen mit den anderen HiOrgs (San.-Zug)?

Degster
03.08.2009, 15:34
Macht es Sinn als FW in die Kernkompetenzbereiche anderer HiOrgs einzudringen?

Das habe ich mich auch gefragt, allerdings wollte ich es nicht sagen.
Was Feuerwehr und andere HiOrgs angeht erlebe ich bei mir gerade ein "Feuerwehr schluckt alles was sich nicht wehren kann"-Spiel. Das hat mit der DLRG angefangen die Anfangs nur ihre Fzg bei der FW unterstellen wollte weil kein Vereinsheim vorhanden ist, mittlerweile steht auf dem DLRG-Auto Feuerwehr und ganz klein aufm Kotflügel noch DLRG. Die Taucherstaffel gibts auch nicht mehr, die hat jetzt die FW und der Höhepunkt war als vor einigen Monaten die FW zu uns (DRK) kam und gefragt hat ob wir nicht Ausbilder für die SAN-Lehrgänge bei der FW ausbilden...
Eine Wehr in der Nachbarstadt hat sich nen RTW gekauft um bei Brandeinsätzen nicht mehr auf den Regel-RD angewiesen zu sein, bin gespannt wo das endet.

So, jetzt erstmal Ende mit OT.

Ich finde ihr solltet eure Unterstützung bei dem bestehenden SAN-Zug anbieten, evtl. bekommen die dann auch noch ein Fahrzeug vom Bund wenn Bedarf und Verfügbarkeit besteht (eher unwahrscheinlich, aber man könnte für ein neues Auto dann zusammenlegen, haben alles was davon).

Mr. Blaulicht
03.08.2009, 15:56
So ganz habe ich das nicht kapiert...

Ihr wollt als Feuerwehr eine Schnelleinsatzgruppe Rettung gründen, in einem Bereich, in dem es bereits eine SEG gibt? Warum?

Kommen wir erst einmal zu den Punkten der Sinnhaftigkeit:
Mehr (qualifizierte) Einsatzkräfte erhöhen die Schnelligkeit beim Abarbeiten eines Einsatzes
Durch die bereits vorgegebenen Strukturen in der Feuerwehr seid Ihr wahrscheinlich schneller am Einsatzort und könntet somit mit der Erstversorgung starten (ein Trugschluss, da die Rettung (leider) keine hoheitliche Aufgabe ist und deswegen keine Sonderrechte für die Feuerwehr zustehen - aber das ist ein spezielles und anderes Thema)

Spontan fallen mir folgende Kritikpunkte ein
Was bringt die beste Qualifikation, wenn kein spezifisches Material zur Verfügung steht?
Eine Erstversorgung bei einem Großschadensfall existiert nicht. Der Einsatz beginnt mit der Gewinnung an Übersicht und anderen Informationen. Nach manchen Konzepten wird bereits sehr früh eine erste Sichtung durchgeführt. Einsatzkräfte, die von Anfang an dabei sind, bleiben beim Einsatz, bis dieser rum ist bzw. bis sie - bei längeren Einsätzen - abgelöst werden.
Wer finanziert das Material und die Schulung damit?
Wer bildet die Qualifizierten aus unf fort (ja 30 h rettungsdienstliche Fortbildung im Jahr, die wahrscheinlich in Kürze Pflicht werden wird)
Ist es - wie oben bereits angesprochen - sinnvoll, sich in den Kernkompetenzbereich einer anderen HiOrg (und den dortigen Vorgaben durch LNA, Kreisbereitschaftsarzt etc, denen Ihr ja alle nicht unterstellt seid) einzumischen.
Bei den meisten SEG-Alarmierungen, die ich bisher hatte, war die Feuerwehr im großen Stil dabei. Da hätte es keine Ressourcen für eine SEG Rett der FW gegeben - sowohl personell als auch materiell.


So komme ich zu folgenden Lösungsvorschlägen:
Sprecht erst einmal mit den zuständigen Stellen, ob eine Veränderung des momentanen Zustandes überhaupt sinnvoll ist. Wie häufig wäre eine Alarmierung im Jahr? Lohnen sich Investitionen? Warum braucht die HiOrg-SEG eine halbe Stunde?
Warum eine SEG Rettung? Baut doch eine SEG Technik und Sicherheit auf, um den von der "richtigen" SEG erstellten BHP zu sichern, auszuleuchten und zu heizen. Vorteil wäre, dass das meiste Material bereits vorhanden sein dürfte - ebenso wie die Schulungen darauf. Oder:
Gründet doch einen Zweckverband, so dass Eure FW-Mitglieder im Einsatzfall mit der SEG der HiOrg zusammen unter deren Leitung/Führung in den Einsatz gehen können So gibt es kein Kompetenzgerangel, und Symbiosen können genutzt werden. Solche "Zweckverbände gibt es zum Beispiel zwischen DLRG und DRK in meinem Bereich.


Gruß, Mr. Blaulicht

Gismo
03.08.2009, 16:32
Mir stellen sich ein bisschen die Haare hoch. Abgesehen vom einmischen in andere HiOrg wie oben angesprochen denke ich die Sache ein bisschen weiter...

Es könnte also auch folgendes passieren: Bei der SEG, also der richtigen sind einige Leute in der Feuerwehr --> die holen sich jetzt ein LF und rücken auch zu Brand-/Hilfeleistungseinsätzen aus?

Ok, mal im Ernst. Mir sind aus meiner Gegend keine Fälle bekannt bei der die Feuerwehr nicht mit an der Einsatzstelle ist wenn es um solche Einsätze aus dem Rettungsdienstbereich geht.

Was spricht denn dagegen, dass die Kameraden die das wirklich wollen in eine bereits vorhandene SEG eintreten?

überhose
03.08.2009, 16:53
Was spricht denn dagegen, dass die Kameraden die das wirklich wollen in eine bereits vorhandene SEG eintreten?Zumindest der Punkt einer evtl. "Doppelalarmierung" würde auch dann bestehen bleiben, deshalb sagen manche Länder, z.B. RLP: "Die Feuerwehrangehörigen ... sollen nicht gleichzeitig aktives Mitglied anderer Organisationen oder Einrichtungen sein, die neben der Feuerwehr eingesetzt werden können." (§ 10 LBKG).

brause
03.08.2009, 17:05
Durch die bereits vorgegebenen Strukturen in der Feuerwehr seid Ihr wahrscheinlich schneller am Einsatzort und könntet somit mit der Erstversorgung starten (ein Trugschluss, da die Rettung (leider) keine hoheitliche Aufgabe ist und deswegen keine Sonderrechte für die Feuerwehr zustehen - aber das ist ein spezielles und anderes Thema)[/list]


Wer bildet die Qualifizierten aus unf fort (ja 30 h rettungsdienstliche Fortbildung im Jahr, die wahrscheinlich in Kürze Pflicht werden wird)


Ist es - wie oben bereits angesprochen - sinnvoll, sich in den Kernkompetenzbereich einer anderen HiOrg (und den dortigen Vorgaben durch LNA, Kreisbereitschaftsarzt etc, denen Ihr ja alle nicht unterstellt seid) einzumischen.


Da muss ich aber einmal nachhaken:


Wiese hat die FW keine Sonderrechte im RD oder MANV?

Was willst du uns bezüglich der Pflicht-FoBi sagen?

Wieso sollte eine FW-SEG nicht der Einsatzleitung (und damit dem LNA) unterstehen? Und was hat der Kreisbereitschaftsarzt während eines SEG-Einsatzes zu melden?


Ansonsten gehen wir inhaltlich ja überein, aber an den Punkten habe ich gestutzt.

hias
03.08.2009, 17:11
Den Punkt der Doppelalarmierung sehe ich nicht als großes Problem an
Es muss nur eine klare Priorität voliegen und den jeweiligen Führungkräften bekannt sein bei welcher Org man bei einer Doppelalarmierung aufschlägt...

Mal abgesehen davon dass man in dem Fall bei keiner der beiden Organisationen eine Führungsfunktion haben sollte...

Zum eigentlichen Thema:
Bei ich sag mal 90% der SEG Alarme sind wir 'Roten' doch sowieso mit eingebunden...
Ich versteh nicht warum sich manche Feuerwehren unbedingt mehr Arbeit aufhalten wollen...
(First Responder nehm ich jez da mal explizit raus, weil ich kenn einige FR Gruppen die nur die FW als Träger haben aber der Großteil des Personals nur FR fährt und nicht in der eigentlichen Feuerwehr aktiv ist...)

Mal ganz abgesehen von einem andern in meinen Augen viel wichtigeren Punkt:
SEG werden imho doch meist im ganzen Kreis eingesetzt. Ich kenne jezt euren Fuhrpark nicht schließe aber mal aus deinem Post dass ihr nur das LF16 und dein MTW habt. Was sagt denn der Träger eurer FW (Gemeinde) dazu dass das LF dass in eurem Ort den Brandschutz sicherstellen soll zu iwelchen Hilfeleistungen durch den ganzen Landkreis tourt und damit für seine eigentliche Aufgabe nicht mehr zur Verfügung steht?

Ich könnte mir vorstellen dass die Gemeinde da nicht gerade begeistert davon ist.

Die anderen Punkt wie Finanzierung und so wurden ja schon genannt...

Meine Meinung: SEG ist Aufgabe der HiOrgs, weil FW im Normalfall eh zur TECHNISCHEN Unterstüzung hinzukommt ist es eher kontraproduktiv wenn die FW mit ihrem Material noch eine SEG stellt.

BTW: im Bedarfsfall kann man auch Personal mit Rettungsdienstlicher Ausbildung den SEGen zur Verfügung stellen wenn bei der FW genügend Personal vorhanden ist und beim RD Not am Mann

@Brause
30h Pflichtforbilung für RS und RA gelten auch für SEG-Mitglieder und nicht nur für den Regel RD, wobei das bisher meist nur Organisationsintern festgelegt ist und noch nirgends Gesetzlich vorgeschrieben.

@Mr. Blaulicht:
Retten ist sehr wohl eine hoheitliche Aufgabe der Feuerwehr....

nederrijner
03.08.2009, 17:35
Der Begriff Retten umfasst aber einen sehr weiten Bereich und nicht jeder Aspekt ist durch die den Feuerwehren durch Gesetz zugewiesenen Aufgaben abgedeckt. Die Feuerwehren, die im Rettungsdienst tätig sind, werden ja auch auf Grundlage des jeweiligen Rettungsgesetzes und nicht aufgrund des Feuerwehrgesetzes tätig.
Daraus lässt sich dann schließen, dass dasjenige Retten, das in den Aufgabenbereich des Rettungsdienstes fällt (medizinische Versorgung von Notfallpatienten) eben nicht originäre Aufgabe der Feuerwehr ist, somit ist die Überlegung mit den Sonder- und Wegerechten durchaus angebracht. Wäre es eine hoheitliche Aufgabe der Feuerwehr, ergäbe sich nicht nur ein Kann, sondern auch ein Muss!
Ein ähnliches Problem ergibt sich zum Beispiel auch bei First Respondern der Feuerwehr.

Das kann man auf mehrere Weisen umgehen:
Man wird in Amtshilfe für die zuständige Behörde tätig (z. B. Trägergruppen beim MANV), das setzt aber voraus, dass die zuständige Stelle das möchte.
Oder:
Man lässt sich vom Träger des Rettungsdienstes bzw. der für die Abwehr von Großschadensereignissen zuständigen Stelle offiziell diese Aufgabe zuweisen (kann man z. B. auch bei First Respondern machen).

brause
03.08.2009, 17:41
@Brause
30h Pflichtforbilung für RS und RA gelten auch für SEG-Mitglieder und nicht nur für den Regel RD, wobei das bisher meist nur Organisationsintern festgelegt ist und noch nirgends Gesetzlich vorgeschrieben.


Das wäre mir für Hessen und das DRK völlig neu, zumal hier die SEGen Bestandteil der KatS-Züge sind, bei denen gar keine RS/RA gefordert werden.

Von daher würde mich da Genaueres interessieren.

Degster
03.08.2009, 17:58
Bei uns im LV Baden des DRK _SOLLTEN_ laut Empfehlung 4 Helfer in der SEG Sanität eine rettungsdienstliche Ausbildung haben. Rettungsmittel sind ganz klar nach Vorschrift zu besetzen, ATrW dürfen nur von RS/RA besetzt werden.

hias
03.08.2009, 18:07
Bei den Pflichtforbildungen kann ich nur für Bayern sprechen

Da weiß ich von der JUH dass intern die 30h Fortbildung für alle RS/RA die im RD oder in ner SEG tätig sein wollen festgelegt ist.
Bei den Maltesern gibt es IMHO was ähnliches da könnte ich mich aber bei Bedarf genauer erkundigen.
Bezüglich DRK/BRK müsst ich jez lügen aber ich könnte mir vorstellen dass da auch was geregelt ist bezüglich Fortbildungen

Mal ganz Abgesehen davon bringt mir eine SEG ohne regelmäßige Fortbildung eh nix, da könnte ich genausgut eine Handvoll Laien mit EH-Kurs nehmen und denen sagen machts mal...
Denn so häufig sind SEG Einsäzte auch wieder nicht...

Bezüglich Retten und Sonderrechte:
Ja Retten ist ein weitgefächerter Begriff, da kann man wieder drüber Streiten ob der Bereit jezt auf die Feuerwehren zutrifft. Den genauen Gesetzestext hab ich grad nicht zur Hand, aber IMHO ließe sich das schon unterbringen wenn man denn will (find ich persönlich allerdings eher unnötig)

Feuerwehren im Rettungsdienst sind wohl ein eigenes Kapitel und da spielt sicher nicht nur die Aufgabenzuteilung im Gesetz sondern auch die Abrechnung eine Rolle...

brause
03.08.2009, 18:35
Um es kurz klarzustellen:

Selbstverständlich sind Fortbildungen sinnvoll, und das auch ganz unabhängig vom Ausbildungsstand (sowiet sie Zielgruppenorientiert sind).


Aber ich würde mich über weitere Infos zu landes-/HiOrg-rechtlichen Regelungen freuen.

Ludwig
03.08.2009, 19:02
Grüße,

danke für die vielen Antworten. Ihh fang mal sachte an:




1. Würden die Helfer der SEG bei einer Großschadenlage nicht der FW fehlen?

Nein, weil die Helfer nur 1/3 der Gesamtwehr ausmachen und die Feuerwehrdichte im Kreisgebiet sehr hoch ist!



2. Wären im genannten Fall nicht zwei FW-Fahrzeuge gebunden, die für die FW wichtig wären?

Nein, die Fahrzeuge können sofort herausgelöst werden und schränken die Einsatbereitschaft der Stützpunktwehr nicht ein.



Außerdem solltet ihr euch fragen was eine SEG Rettung ohne RTW/KTW/ATrW, sprich ohne Material, am Einsatzort tun will. Eine SEG ist normalerweise dazu gedacht mit dem Aufbau des BHP und der Sichtung/Erstversorgung zu beginnen.

Natürlich muss erst einmal Material beschafft werden. (Anhänger, Schnelleinsatzzelt und entsprechendes Equipment) Unterstützung bei Sichtung/ Erstversorgung ist genau unser Anliegen. Aufbau des BHP ist in unserem Anfangskonzept als sekundär zu betrachten.

Ich muss dazu noch erwähnen das alle RA und RS in einer HiOrg bzw. BF, WF tätig sind und die Weiterbildung sowie Berufserfahrung gegeben ist!

Degster
03.08.2009, 19:17
Wenn die Fahrzeuge heraus gelöst werden können, warum wurden sie dann beschafft? Mir scheint etwas zu viel Geld in der Gemeinde vorhanden zu sein...

Die Idee ist an und für sich was Tolles wenn noch keine SEG vorhanden ist oder die vorhandene nicht ausreicht, alles andere ist in meinen Augen die Unfähigkeit zur Zusammenarbeit mit anderen BOS.

Wir kaufen uns ja auch nicht ein LF und rücken damit zum löschen aus. Was daran interessant ist: es ist irgendwie immer die FW die noch mehr machen will und andere Fachgebiete aufgreift. Ich hab noch nie so ne Diskussion á la "Wie gründe ich am besten meine eigene Löschgruppe mit den Helfern vom OV" beim DRK oder sonstwo gehört...

Ludwig
03.08.2009, 19:33
Spontan fallen mir folgende Kritikpunkte ein
Was bringt die beste Qualifikation, wenn kein spezifisches Material zur Verfügung steht?
Eine Erstversorgung bei einem Großschadensfall existiert nicht. Der Einsatz beginnt mit der Gewinnung an Übersicht und anderen Informationen. Nach manchen Konzepten wird bereits sehr früh eine erste Sichtung durchgeführt. Einsatzkräfte, die von Anfang an dabei sind, bleiben beim Einsatz, bis dieser rum ist bzw. bis sie - bei längeren Einsätzen - abgelöst werden.
Wer finanziert das Material und die Schulung damit?
Wer bildet die Qualifizierten aus unf fort (ja 30 h rettungsdienstliche Fortbildung im Jahr, die wahrscheinlich in Kürze Pflicht werden wird)
Ist es - wie oben bereits angesprochen - sinnvoll, sich in den Kernkompetenzbereich einer anderen HiOrg (und den dortigen Vorgaben durch LNA, Kreisbereitschaftsarzt etc, denen Ihr ja alle nicht unterstellt seid) einzumischen.
Bei den meisten SEG-Alarmierungen, die ich bisher hatte, war die Feuerwehr im großen Stil dabei. Da hätte es keine Ressourcen für eine SEG Rett der FW gegeben - sowohl personell als auch materiell.



Gruß, Mr. Blaulicht

- Material soll erst beschafft werden, darum mein Posting! (s.o.)
- Sicherlich gibt es bei einer Großschadenslage eine "Behandlungspriorität", es wäre schlimm wenn 30 Kräfte nur sichten würden.
- Finanzierung stellt hier kein Problem dar und ist in diesem Thread nicht diskussionswürdig
- Aus und Weiterbildung ist gesichert (RA, RS sind alle beruflich in diesen Funktionen tätig)
- Das Thema Kernkompetenzbereich ist meiner Meinung nach Quatsch, Freiwillige
Feuerwehren löschen nicht nur Feuer und stellen Technische Hilfe. Man sollte da mal umdenken.


Zum anderen es wäre stumpfsinnig, wenn 8 Kameraden zur 20km entfernten HiOrg. SEG Unterkunft anreisen und dann die HiOrg Fahrzeuge besetzen. Warum nicht gleich ein Feuerwehr MTF mit Sanitätsanhänger besetzen und die Einsatzstelle anfahren!?

Desweiteren:Ist eine Regel SEG rund um die Uhr einsatzbereit? In dieser geplanten Feuerwehr SEG habe ich auch im Tagesgeschäft nur 4-5 Personen (mehr wäre utopisch) mit qualifizierter Rettungsdienstausbildung aber die sind nach 5 Minuten vom Hof...

Ludwig
03.08.2009, 19:38
Wenn die Fahrzeuge heraus gelöst werden können, warum wurden sie dann beschafft? Mir scheint etwas zu viel Geld in der Gemeinde vorhanden zu sein...

Die Idee ist an und für sich was Tolles wenn noch keine SEG vorhanden ist oder die vorhandene nicht ausreicht, alles andere ist in meinen Augen die Unfähigkeit zur Zusammenarbeit mit anderen BOS.

...

Richtig, die vorhandene SEG reicht nicht aus. (2 RTW) Die Feuerwehr ist nicht unfähig mit andern BOS zusammen zu arbeiten. Sonst wären wir keine Feuerwehr.

Nochmal:

Wir wollen keinen AB-MANV oder 2 RTW etc.. Wir wollen lediglich unser Personal zur Verfügung stellen und Material zum Arbeiten für diese Kräfte stellen.

brause
03.08.2009, 19:51
-
- Finanzierung stellt hier kein Problem dar und ist in diesem Thread nicht diskussionswürdig
- Das Thema Kernkompetenzbereich ist meiner Meinung nach Quatsch, Freiwillige
Feuerwehren löschen nicht nur Feuer und stellen Technische Hilfe. Man sollte da mal umdenken.


Das Berufsfeuerwehren den Anspruch auf omnipotente Kompetenz in der nichtpolizeilichen Gefahrenawehr geltend machen, ist nicht neu. Aber das jetzt auch schon FFWs dem Gedanken nachhängen, na ja....

Wenn die Finanzierung kein Problem darstellt, kann das Geld ja auch an den Betreiber der bestehenden SEG gehen, um die fehlender Ausrüstung dort zu stationieren.


Richtig, die vorhandene SEG reicht nicht aus. (2 RTW)

Transportmitttel sind keine Messgrösse für die Effizienz einer SEG. Nenn mir eine MANV-Lage der letzten Jahre, wo die Transportkapazität ein Problem gewesen wäre.

Mr. Blaulicht
03.08.2009, 20:08
Wiese hat die FW keine Sonderrechte im RD oder MANV?

Was willst du uns bezüglich der Pflicht-FoBi sagen?

Wieso sollte eine FW-SEG nicht der Einsatzleitung (und damit dem LNA) unterstehen? Und was hat der Kreisbereitschaftsarzt während eines SEG-Einsatzes zu melden?

1. Eine Feuerwehr hat Sonderrechte, wenn dies zur Erfüllung hoheitlicher Aufgaben geboten ist. Die med. Versorgung von Patienten (und das meinte ich mit "Retten") ist keine hoheitliche Aufgabe. Sonderrechte stehen also der Feuerwehr just in diesem Fall nicht zu. Aber das ist Prinzipienreiterei (wie ich ja bereits erwähnte): FR-Gruppen fahren ja auch mit SoSi ($ 35 hin oder her!)

2. Für Beschäftigte im Rettungsdienst, also für jeden, der irgendwie - hauptamtlich oder ehrenamtlich - in einem RTW oder KTW drinsitzt und nicht Patient ist, wird in Zukunft wahrscheinlich eine 30h-Fortbildung Pflicht werden. Zumindest sieht es so aus. In RLP ist das meines Wissens schon so, in BaWü gerade im Kommen. Die interne Regelung der versch. HiOrgs, die übrigens schon seit Jahren gilt, im Ehrenamt aber nie wirklich kontrolliert wurde, wird in die jeweiligen RD-Gesetze der Länder Einzug halten. Wenn ich also einen RettAss als solcher eingesetzt wird, braucht er diese Fortbildung.Gott sei dank, wie ich persönlich finde. Aber auch das ist ein anderes Thema.

3. In einem Einsatz untersteht selbstverständlich alles der Einsatzleitung. Im Grunde genommen läge diese sogar in diesem Fall (alos, wenn die FW eine SEG stellen würde) bei dem Wehrführer der FW, da diese ja am Einsatz beteiligt ist. (Ich weiß allerdings nicht, was passiert, wenn kein Kommandant in der Gruppe ist!).
Allerdings ist ja nicht immer Einsatz. Und wenn es um Medizinische Ausrüstung, Ausbildung, Vorhaltung von Material, Medikamenten, Personal und Fahrzeugen geht, hat der Kreisbereitschaftsarzt und der - leiter sehr wohl ein Würtchen mitzureden - in "Friedenszeiten" natürlich. Und genau daran ist die Feuerwehr nicht gebunden, warum auch? Selbstverständlich kann man sich absprechen, aber schon im Eröffnungsthread wurde zumindest mir deutlich, dass man den HiOrgs nicht wirklich viel zutraut.

Ürbigens: Eine SEG nach der Anzahl der RTW zu beurteilen, halte ich für falsch. RTW sind fahrzeuge der Individualrettung. Sie sind meist für die Behandlung von nur einem Patienten ausgelegt. Wir zum Beispiel haben überhaupt keinen RTW.
Außerdem sollten SEGen sehr wohl rund um die Uhr einsatzbereit sein. Aus diesem Grund ist bei uns eine Doppelbesetzung veranschlagt.

Gruß, Mr. Blaulicht

Degster
03.08.2009, 20:41
Mich würde noch interessieren welche HiOrg denn die SEG bei euch stellt.

Außerdem ist eine einfache Unterstützungsgruppe eventuell ausreichend.
Ich finde es halt unpraktisch wenn verschiedene Organisationen mit unterschiedlichen Kommandostrukturen das gleiche tun, weil im Einsatzfall es halt deutlich einfacher ist wenn man weiß welche "Jacke" was tut und ich mich nicht erst an den Abzeichen vorbei arbeiten muss, Schuster bleib bei deinen Leisten.

Die Westen haben ja auch unterschiedliche Bedeutung bei FW und HiOrgs, also rennen Zukünftig drei in grünen Westen umher und 4 in blauen? Das würde das System auch wieder nutzlos machen... (Ich bin mir bewusst wie kleinkariert das ist, aber im Einsatz hält genau sowas auf)

Und es bleibt immer noch das Argument, dass sich noch keine HiOrg ein FW-Fahrzeug gekauft hat um löschen zu fahren...

Wie stellt ihr euch das mit der Finanzierung vor? Die Gemeinde ist ausschließlich für den Brandschutz zuständig, (leider) nicht für dein RD/KatS.

überhose
03.08.2009, 20:41
Richtig, die vorhandene SEG reicht nicht aus. (2 RTW)
...
Wir wollen lediglich unser Personal zur Verfügung stellen und Material zum Arbeiten für diese Kräfte stellen.Wurde bereits mit dem Träger der bestehenden SEG gesprochen?


Die Feuerwehr ist nicht unfähig mit andern BOS zusammen zu arbeiten. Sonst wären wir keine Feuerwehr.Naja... Flächendeckend sieht die Realität anders aus. Spätestens bei der Führbarkeit.

Degster
03.08.2009, 20:45
Naja... Flächendeckend sieht die Realität anders aus. Spätestens bei der Führbarkeit.
Du sprichst mir (leider) aus der Seele. Ich kann da nur mein o.g. Beispiel wie es bei uns läuft nennen...

Ludwig
03.08.2009, 21:23
1. aber schon im Eröffnungsthread wurde zumindest mir deutlich, dass man den HiOrgs nicht wirklich viel zutraut.


Gruß, Mr. Blaulicht

War nie Grundlage der Diskussion und ist falsch, ich wollte von Euch nur qualifizierte Ratschläge zum Aufbau und zur Ausrüstung. Die Sanitätsführungen im Kreis begrüßen das Vorhaben uneingeschränkt und herzlich, da jahrelange Erfahrungen sowie kameradschaftliche Verbindungen bestehen. Was wäre gewesen wenn ich gesagt hätte, wir sind ein neu gegründeter Ortsverband des DRK und haben das selbe Ziel????

Mir scheint es als ob hier einige wenige einen dicken Hals Hals bekommen wenn das Wort FEUERWEHR fällt. Sorry, aber diese Personen werden immer zu den ewig Gestrigen gehören (auch wenn diese es nicht wahrhaben wollen)!!!

Gemeinsam sind wir stark!

In diesem Sinne...

FunkyDRK
03.08.2009, 21:52
Wir kaufen uns ja auch nicht ein LF und rücken damit zum löschen aus. Was daran interessant ist: es ist irgendwie immer die FW die noch mehr machen will und andere Fachgebiete aufgreift. Ich hab noch nie so ne Diskussion á la "Wie gründe ich am besten meine eigene Löschgruppe mit den Helfern vom OV" beim DRK oder sonstwo gehört...

auch wenn es OT ist....

ganz früher gab es auch mal weiße Löschfahrzeuge (also Löschfahrzeuge des DRK), hat sich aber komischerweise (Achtung Ironie :) ) nie durchgesetzt ;)

überhose
03.08.2009, 22:05
Die Sanitätsführungen im Kreis begrüßen das Vorhaben uneingeschränkt und herzlichUnd die können dir nicht sagen, welches Material fehlt und welches Fahrzeug Ihnen nutzen würde?

Eine Ferndiagnose ist da nicht wirklich einfach...

Degster
03.08.2009, 23:34
Ich sag nur noch eins:

Wenn ihr zusammen Arbeiten wollt, arbeitet auch zusammen ein Konzept aus.

Etienne
04.08.2009, 17:00
Ich sag nur noch eins:

Wenn ihr zusammen Arbeiten wollt, arbeitet auch zusammen ein Konzept aus.

Das ist sicherlich eine der besten Kernaussagen des Threats. Sehr gut!!!

Gismo
05.08.2009, 10:41
Ich sag nur noch eins:

Wenn ihr zusammen Arbeiten wollt, arbeitet auch zusammen ein Konzept aus.

Yes, kurz knapp und bündig und den Nagel genau auf den Kopf getroffen.

Sportwart
05.08.2009, 10:50
Gemeinsam sind wir stark!

Richtig so - indem wir unsere Kompetenzen sinnvoll ergänzen und so nicht jeder alles können muss...

rotkreuz
05.08.2009, 14:08
Auch im Hinblick auf die zwei ATWs der Hiorg lässt sich doch noch sicherlich was gemeinsames auf die Beine stellen, was ist denn im Sanzug für Material schon vorhanden?

star_of_life
08.08.2009, 21:25
Ich frage mich gerade beim lesen des Threats, was ihr eigentlich wollt. Wollt ihr Menschen helfen? Dann geht zur SEG. Oder wollt ihr einfach nur wichtig mit Feuerwehr auf dem Rücken an der Einsatzstelle rumlaufen? Ich meine ich bin selbst bei der FF und beim MHD im K-Schutz/Rettungsdienst tätig und wäre nie auf die Idee gekommen so etwas durch zu ziehen. Wenn ihr doch sowieso Firsty fahrt, dann könnt ihr doch so viel medizinisch rumspielen wie ihr wollt. Zu dem könntet ihr auch mit der SEG kooperieren indem sie einen RTW bei euch im Feuerwehrhaus unterstellen, den ihr als "Sanitätsgruppe" der SEG besetzt.

Zum schluss ein Tipp für alle "Einsatzgeilen", Emergency 4 macht auch Spaß :-D

LG

SoL