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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Alarmierungsstärke



flo112
18.11.2002, 13:40
Hallo zusammen,

ich bin auf der Suche nach einer Verordnung oder ähnlichem welches das Verhältnis von benötigten Funktionen auf einem Fahrzeug zu den zu alarmierenden Kräften beschreibt. Zur Eklärung ein kleines Beispiel:
Wieviele Melder müssen ausgelöst werden um eine Funktionsstärke von 1/8 sicherzustellen.

Ich meine mal irgendwo gelesen zu haben das die Funktionen doppelt bereitzustellen sind und die Alarmierung mit Faktor 2,5-3 erfolgen soll. Leider weis ich nicht mehr wo ich das gelesen hab.

Danke und Gruß
flo

JoergS
18.11.2002, 14:26
Hallo,

ob es eine extra Verordnung dafür gibt, weiss ich nicht. Normalerweise geht man von einer 100% Sicherheitsreserve aus. D.H. bei einer Stärke von 1/8 --> 18 Mann alamieren. Das ist aber nur ein Richtwert und hängt sehr stark von den örtlichen Gegebenheiten ab. Habe ich eine sogenannte "Schlafstadt" bei der viele FA (SB) ausserhalb arbeiten, muss ich die Alamierungstärke sicherlich höher ansetzen, als wenn ich eine Wache mit mehreren Hauptamtlichen habe.

Gruss

JS

MatthiasO
18.11.2002, 14:53
Es gab mal in der 112 (jetzt FFZ) einen größeren Artikel, in dem der Autir unter Nutzung stochastischer Werkzeuge Eintreffwahrscheinlichkeiten für freiwillige Feuerwehren abhängig von Stärke der Wehr und Alarmierungszeit berechnete.

Ich werde mal schauen, ob ich die alten Ausgaben noch finden kann...

flo112
18.11.2002, 15:40
@mathiasO

Genau sowas in der art such ich!!

Für den Fall das du sie nicht mehr hast, hat die Ausgabe vielleicht jemand anders hier im Forum???

Danke und Gruß

flo

AkkonHaLand
19.11.2002, 20:58
Wieviele Alarmiert wedren hängt doch

1.) vom Einsatz ab (Papierkorb oder Altenheim in Flammen?)
2.) davon ab, wie der jeweilige Ortsbrandmeister seine Melder verteilt hat

Die Leit(d)stelle bekommt doch nur nen Plan, bei welcher Alarmstufe welche Schleife zu ziehen ist! In einer mir bekannten Stadt heißt es z.B.:

Eigenständiger Alarm durch die FEL NUR der Gerätewart des Schwerpunkt, wenn der am Gerätehaus ankommt und die Lage abgefragt hat entscheidet der welche Schleifen/Sirenen auszulösen sind und "erlaubt" der FEL die Auslösung dieser...

JoergS
20.11.2002, 10:54
Hallo,

@AkkonHaland:

>>Die Leit(d)stelle bekommt doch nur nen Plan, bei welcher Alarmstufe welche Schleife zu ziehen ist! In einer mir bekannten Stadt heißt es z.B.:
<<

und genau diesen Plan muss die Ortswehr erstellen und ich denke das die Frage nach der Alamierungsstärke genau da hin geht. Die Leitstelle kann sich diese Infos ja nicht aus denFingern saugen sondern reagieren nach der AAO der Ortswehr. Und wenn man zum erstellen statistische Auswertungen hat, erleichtert das die Erstellung ungemein.

>>Eigenständiger Alarm durch die FEL NUR der Gerätewart des Schwerpunkt, wenn der am Gerätehaus ankommt und die Lage abgefragt hat entscheidet der welche Schleifen/Sirenen auszulösen sind und "erlaubt" der FEL die Auslösung dieser...
<<

Sehr gewagte Möglichkeit. Zum einen Verliert man auf diese Weise mehrere Minuten (der Gerätewart muss ja auch erst mal zum Gerätehaus) und was ist, wenn der Gerätewart oder sein Vertreter nicht anwesend ist, oder in einem Funkloch hängt?
IMHO wäre es sinnvoller eine AAO nach den Alarmstichworten zu ertsellen und die FEL selbstständig alarmieren zu lassen. Gerade da diese mit dem Anrufer gesprochen hat und daher die Lage besser einschätzen kann.

Gruss

JS

duesi
20.11.2002, 14:00
Also bei uns werden die Alarmpläne mit dem entsprechenden Kommandanten abgestimmt. ABER das letzte Wort hat der KBR und der macht sowieso das was er für richtig hält.

Bei uns rückt bei Alarmstufe 2 (Mittelbrand) ca. 5 sirenen und der Stützpunkt nochmals mit 4 Schleifen + NAST.



Wir versuchen das seit jahren zu ändern aber der KBR blockiert alles.

MfG Holger

JoergS
20.11.2002, 14:08
Hallo,

(ironie an) und wird bei einem Grossbrand gleich eine komplette Kreisbereitschaft alarmiert? (ironie aus)

Wenn der KBR sich gegen jegliche Änderungen wehrt, dann muss er auch die Verantwortung dafür übernehmen. Irgendwann werden auch die Arbeitgeber (Arbeitskraftausfall) und die Gemeinden (Lohnersatzzahlungen) fragen, ob immer so "grosszügig" Alarmiert werden muss.

Gruss

JS

bushfire747
20.11.2002, 20:02
Man geht in Rheinland-Pfalz, bei freiwilligen Feuerwehren in der Regel von der doppelten Gerätebezogenen Mannschaftsstärke aus - also bei einem LF mit 1/8 - 18 Personen !!!

Darüberhinaus ist es gängige Praxis für kleinere und nichtdringliche Aufgaben wie Ölspur abstreuen, Hund einfangen, Katze im Baum - "kleine Schleifen" zu bilden - hier soll dann nur der freiwillige Feuerwehrmann kommen, der auch wirklich z.B. auf seiner Arbeitsstelle weg kann... damit es nicht zu massiven Kosten durch Verdienstausfall kommt-.-

Bushfire

Psyco
21.11.2002, 19:08
Und bei solchen kleineren Einsätzen könnte man ja auch per SMS, wie bei uns üblich, alarmieren!

PeterOs
21.11.2002, 21:59
Hallo,

mein uns in der Gemeinde (4 Ortswehren, davon z.Zt. 1x Schwerpunkt, 1x Stützpunkt und zwei Wehren mit Grundausstattung (LF 8/6)) wurde mit den Ortsbrandmeistern und dem GBM eine AAO erarbeitet. Die sagt z.B. bei einem Dachstuhlbrand wird die jeweils zuständige Fw alamiert plus die DLK der Schwerpunktwehr (Hier rücken dann DLK und ELW aus). Wir haben ein Altenheim, welches im Einsatzgebiet der Wehr mit Grundausstattung liegt, welches eine BMA hat. Hier wird automatisch die Schwerpunkt mitalamiert, auch wenn es ziemlich nervig ist, wenn man sich auf der Anfahrt mit PA ausrüstet, gerade fertig ist, und es dann heißt Fehlalarm!!! Ich denke die meisten wissen, wovon ich spreche. Es gibt aber auch Einsätze, die die Wehren mit GA selbst fahre, wie PKW-Brand, klein Brand, etc.

Ich denke diese Lösung ist sehr sinnvoll, da man dadurch sehr viel Zeit sparen kann und die Leitstelle, wie weiter oben schon gesagt wurde, besser bescheid weiß, als ein Gerätewart oder OrtsBM. Eins hab ich noch vergessen, die Schwerpunkt verfügt nur über eine Schleife, d.h. dass alle Kameraden (46) angepiepst werden und zum Feuerwehrhaus kommen sollten, auch wenn nur die DLK angefordert worden ist. Man weiß ja nie, ob der Rest nicht auch noch gebraucht wird.

So ich wünsche euch noch einen schönen Abend

MkG Peter

DooleyDoo
22.11.2002, 10:27
Guten Morgen zusammen,

also bei uns werden die Alarmpläne auch von den jeweiligen Ortswehren, bzw der Gemeindewehr erarbeitet und an die Leitstelle gegeben. Es aknn doch nicht sein, dass immer erst ein Kamerad zur Wache fährt und nachfragt und dann spontan entscheidet !! :-o
Ich bin wirklich überrascht. Bei Menschenleben in Gefahr, verliere ich so wertvolle MINUTEN !!

Natürlich ist es nicht wenig Arbeit, einen Aalrmplan zu erstellen. Man muß dann schon jeden Fall berücksichtigen, also am Tag, bei Nacht, am Wochenende. Weiterhin muß mit der Leitstelle abgesprochen werden, wann welche Alarmstichworte benutzt werden. Ob FeuGr oder nur FeuMi. Ob bei einem VU THKl oder eben THGr ausgelöst wird. Aber dann hat man irgendwann einen ziemlichen dicken Alarmplan, den die Leitstelle dann hoffentlich noch ein wenig später in Ihren Rechner eingegeben hat, und dann nimmt der Disponent nur noch den Anruf entgegen, entscheidet sich anhand der geschilderten Lage für ein Alarmstichwort und der Rechner macht den Rest. Das ist, wie ich finde eine bisher optimale Lösung.

Grüße aus dem südlichen S-H
Dooley

Florian Helmstadt
26.11.2002, 11:59
Bei uns wird es folgendermaßen geregelt:
techn. Hilfeleistung:
die jeweilige der 3 Abt.wehren wird alarmiert + Stützpunktwehr.
Brand klein:
alle drei Abt.wehren + Stützpunktwehr (wenn benötigt)
Brand groß:
alle drei Abt.wehren + Stützpunktwehr

112Fighter
15.12.2002, 18:30
Also bei uns ist total anders geregelt:

Wir verfügen über nur drei Meldershleifen, wobei eine auch die Sirenschleife ist. Bei unseren ca 350 Einsätzen im Jahr läuft eine Schleife bei JEDEM Einsatz. Egal welcher größe. Bei größeren Einsatzmeldungen wie TH2, B2, gefahrgut o.ä. wird dir zweite Schleife mitalamiert. Die Sirenenschleife wird nur auf spezielle Anforderung ausgelöst.

Ab und zu kommt es dann natürlich vor dass bei einer Türöffnung (TH1) zu viele FwDlst. kommen. Aber besser zuviel als zuwenig. Mit diesem System kommen wir eigentlich super zurecht. Auch wenns sichs komisch anhört. Es kriegt jeder alles mit und unter tags kann ich dann je nach Alamierungsbild entscheiden, ob ich (wenn ich in der Arbeit bin) zur Feuerwehr fahre.