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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Feuerwehr kommt nicht zur Übung



rotkreuz
07.07.2008, 16:14
http://www.mdr.de/thueringen/5638326.html

Hört einfach mal hier rein.

rundhauber
07.07.2008, 16:50
Ich kenne den genauen Hintergrund nicht, auch aus den anderen FW-Foren geht der nicht hervor. Der einzige Grund scheint zu sein, dass es Abneigungen gegen den StBI geben soll. Aber ist das ein Argument, von der wahrscheinlich über einen längeren Zeitraum geplanten Übung, an der mehrere HiOrgs beteiligt sind, einfach fern zu bleiben? IMO ist dieses Verhalten zunächst mal völlig stillos und außerdem wohl kaum das geeignete Mittel, um Kritik am StBI zu üben. Wenn da jetzt, wie bereits angedroht, massenhaft Köpfe rollen (den Wehrleiter hat es ja wohl schon erwischt), kann ich kein Mittleid empfinden.

überhose
07.07.2008, 17:46
Vom StBI war in den mir bekannten Berichten nie die Rede, sondern vom Sachbearbeiter bei der Stadtverwaltung. Das man in der Feuerwehrwelt jetzt aber schon meint, man könne Einfluss auf die inneren Personalangelegenheiten der Kommune nehmen, stimmt mich schon nachdenklich.

Aber was für Konsequenzen man daraus ziehen möchte, ist sinnbefreit... Viel verpasst werden die bei der Übung doch eh nicht haben. Solche großen angekündigten "Notfallübungen" , natürlich zur feuerwehr- und firmenfreundlichsten Zeit durchgeführt, sind doch regelmäßig total für'n Ar*** und dienen nur der Selbstbeweihräucherung div. Beteiligter.
Würden die Leute mit der Begründung bei sinnvollen Ausbildungsveranstaltungen fehlen, oder gar Einsätzen, wäre ein Rauswurf eine passende Antwort. Aber nicht bei so einer Spielerei.

rotkreuz
07.07.2008, 18:01
Hier wird sonst argumentiert, dass Übungen der FW eine hoheitliche Aufgabe sind, und nun bleibt man solchen einfach fern weil einem die Nase des anderen nicht passt. Nein, da hab ich kein Verständis.

Fabpicard
07.07.2008, 18:07
Vom StBI war in den mir bekannten Berichten nie die Rede, sondern vom Sachbearbeiter bei der Stadtverwaltung.

Naja, die "Beschwerden" waren wohl nicht der Grund... Eher das Ausbleiben von Reaktionen... (Wenn man dem Pressebericht auf der Verlinkten Seite glauben darf...)

Und dann, bei einer Übung die (wie du richtig erkannt hast *g*) !vermutlich! eh für die Katz war, mal fern zu bleiben um zu zeigen "Hallo? Was ist mit einer Antwort?" könnte man schon als legitimierung nehmen *meine meinung*

Mit Sicherheit gibt es noch viele viele möglichkeiten, wie man das hätte anders machen können... Aber die Reaktion des Bürgermeisters ist ja anscheint genau das, warum sie es nicht anders gemacht haben ^^

MfG Fabsi

Angeloffire
07.07.2008, 18:15
Ich finde es auch einen richtigen Weg zu zeigen welche "Macht" die Feuerwehr hat, aber evtl. war es auch nicht die richtige Reihenfolge. Mann kann mit Sicherheit seinen Forderungen auch anderst nachdruck verleihen.

Und nebenbei vergessen wir mal nicht: Der ein- und austritt bei der Feuerwehr ist freiwillig, alles was dazwischen liegt nicht. Zumindest bei uns in Rheinland-Pfalz gibt es sowas wie die Pflicht an angesetzten Übungen teilzunehmen.

AngelOfFire

jumbo
07.07.2008, 19:06
Wenn da doch niemand direkt sagt, dass se wegen dem Sachbearbeiter nicht gekommen sind, und selbst wenn es gesagt wurde, kann man sich vielleicht nicht mehr daran erinnern, kann denen doch niemand etwas.Oder?

Wenn doch jemand andere Gründe, Pflichten, hatte:

-Aufsichtspflicht von Kindern, älteren, hilfebedürftigen Personen,
-5-6 Flaschen Bier, oder andere Alk-Getränke getrunken hat,
-gerade im Einkaufszentrum an der Kasse stand,
-grade nicht im Ort war,
-sich nicht für den Einsatz Fit fühlte,
-ein Feuer im Garten gemacht hat, um Gartenabfälle zu verbrennnen,

dann sollte man sich doch nicht wundern, wenn es mal Personal-Probleme gibt.
Und wenn ich 15 Einsätze am Stück dabei bin, dann kann es doch auch mal vorkommen, dass ich den 16. nicht mit machen kann.

Und wenn sollte man doch gleich mal Überlegen, ob es auf den Stadtfeuerwehrtreffen nicht gleich ein Alkoholverbot geben sollte. Wenn ich da an so manches zurück denke, dann kann man nur von Glück reden, wenn was passiert, und die Feuerwehr, die grade mehrere Stunden sich vor der Theke amüsiert hat, wirklich zum Einsatz kommt.

Wie heisst es so schön:

Stell Dir vor es brennt, und keiner geht hin.

Sind nur Gedankenanstösse.

überhose
07.07.2008, 19:26
Wenn doch jemand andere Gründe, Pflichten, hatte:
-Aufsichtspflicht von Kindern, älteren, hilfebedürftigen Personen,
-5-6 Flaschen Bier, oder andere Alk-Getränke getrunken hat,
-gerade im Einkaufszentrum an der Kasse stand,
-grade nicht im Ort war,
-sich nicht für den Einsatz Fit fühlte,
-ein Feuer im Garten gemacht hat, um Gartenabfälle zu verbrennnen
Bis vielleicht auf den ersten Punkt werden diese Situationen wohl geplant ablaufen, und so wie ich es bislang verstehe, war diese "Übung" im Voraus bekannt. Ergo: Erklärungsnotstand...

Aber auch dann kann man deine Denkanstöße weiterverfolgen: Selbst wenn sie bei einer angekündigten Übung fehlen, heißt das noch lange nicht, dass sie die Pflichtausbildungsstunden nach FwDV 2 unterschreiten. Auch wenn manche Wehren das selbst mit ihrem gesamten Jahresplan schaffen ;-( Ich denke nicht, das diese Wehr dazu zählt.

WernerG
07.07.2008, 19:52
http://www.feuerwehr-arnstadt.de/10.html

Dort (im Gästebuch) steht also ziemlich viel über diesen "Fall", auch ein Brief der Wehr mit der Darstellung ihrer Sicht der Dinge.

Sollte man vor (!) seinen "Kommentaren" hier schon mal reinsehen....btw

Werner

überhose
07.07.2008, 20:07
Dort (im Gästebuch) steht also ziemlich viel über diesen "Fall", auch ein Brief der Wehr mit der darstellung ihrer Sicht der Dinge.
Sollte man vor (!) seinen "Kommentaren" hier schon mal reinsehen....btwDiese Gästebucheinträge dort ändern zumindest an meinen bisherigen Kommentaren nix. Aber ich ergänze auf der Grundlage der dortigen Äußerungen noch etwas:

Man ist sich dort scheinbar absolut nicht über seine Position
a) in der Öffentlichkeit und
b) im Geflecht der kommunalen Einrichtungen bewusst!
Aber das ist sicher kein Problem, was nur Angehörige der dortigen Wehr betrifft, das trifft auf einen traurig-großen Teil der deutschen Feuerwehren bzw. derer Angehöriger zu.

WernerG
07.07.2008, 20:13
Aber das ist sicher kein Problem, was nur Angehörige der dortigen Wehr betrifft, das trifft auf einen traurig-großen Teil der deutschen Feuerwehren bzw. derer Angehöriger zu.


Klatsch......Duuuuu hast natürlich Einblick in diesen, Deiner Meinung nach "traurig-großen Teil", das Du dir solch ein Urteil erlauben darfst?!
In welcher Position bist Du in welchen (wievielen) Feuerwehren und -verbänden tätig??

Ich verkneif mir jetzt (ganz bewusst) weitere, auf dieses erschreckend niedrige Niveau sinkende, Anmerkungen zu Deiner Äußerung!

überhose
07.07.2008, 21:31
Ich brauch nur mal in meiner eigenen Wehr anfangen, in den mir bekannten Wehren, ich könnte wahllos hier ins Forum reinfragen, und vielleicht könnte ich auch den ein oder anderen Verbandsfunktionär mit solchen Fragen überfordern, wie z.B.
- In welchem Rechtsverhältnis stehst du als Feuerwehrangehöriger der Kommune X zu dieser?
- Welche Rechte und Pflichten ergeben sich aus diesem Verhältnis?
- Sofern du innerhalb der Mannschaft, zu Führungskräften oder zur Verwaltung Probleme siehst, welcher Ansprechpartner wäre jeweils vorrangig zu kontaktieren? Welche Möglichkeiten zur Problemlösung durch Dritte hast du?
- Welche Möglichkeiten hat andererseits die Führung/Verwaltung, disziplinarmäßig dir gegenüber tätig zu werden?
- Wer darf öffentlich im Namen der Feuerwehr Aussagen treffen?
- Nenne mindestens 3 Gesetzesgrundlagen, die dein Verhältnis als Feuerwehrangehöriger zur Kommune betreffen!
- Inwiefern unterscheiden sich deiner Ansicht nach die Rechtsverhältnisse von Führungskräften zur Kommune von denen der allgemeinen Feuerwehrangehörigen?
- Ab welcher Stufe glaubst du, treten solche Unterschiede erstmals auf, und ab wann verstärkt?
- Glaubst du, das dein Verhalten als Einzelperson und innerhalb der Feuerwehr Auswirkungen auf weitere Feuerwehren regional, überregional und deutschlandweit hat?
- ...

Der Großteil in meiner eigenen Einheit hat diese Antworten auf diese Fragen bis vor kurzem sicher auch nicht unbedingt geben können, auch wenn "Rechte und Pflichten" z.B. schon Unterrichtsstoff der Grundlehrgänge ist. Ob sie es heute noch können, weiß ich auch nicht. Ich habe hier versucht, diese Themen etwas näher zu bringen (Ich bin nämlich im "echten Leben" auch nicht anders als hier...). Aber ich glaube fast, diese Themen sind nicht unbedingt das, was man sich als "normaler" Feuerwehrangehöriger behält und auch selbstständig etwas auf aktuellem Stand zu halten versucht.
Diverse Beiträge hier und in anderen Foren zeigen, dass das Bild bei anderen Feuerwehren sicher auch nicht besser ist.

Übrigens verstehe ich nicht, wieso du dich gerade so angep*** präsentierst... Aber da du scheinbar eh mit meinen Äußerungen ein Problem hast (?), erlaube ich mal (wieder) etwas provokant zu fragen:
Liegt es evtl. daran, das du selber sehr engagiert auf Verbandsebene bist, und daran, dass der Mittelpunkt der Verbandsarbeit leider nicht unbedingt darauf abzielt, real existierende Probleme zeitnah einzugestehen und Lösungsversuche darzustellen?

Der Fall in Arnstadt ist meiner Ansicht nach ein klassisches Beispiel für ein grundlegendes Problem der Verbandsarbeit: Auf welcher Seite steht man? Vertritt man die Feuerwehrangehörigen, die Führungskräfte, die Kommune?
Natürlich kannst du jetzt antworten "Man ist Vermittler", aber was ist das denn? Nix halbes und nix ganzes. Anderso gibt es Interessenvertretungen, und wenn diese nicht weiterkommen, treten Vermittler in Aktion. Bei Feuerwehrs fangen direkt die Vermittler an, wenn überhaupt...

So, meinetwegen kannst du jetzt weiterklatschen. Zwischendurch nimm dir aber bitte noch kurz die Zeit, mir zu erklären, woran du das "erschreckend niedrige Niveau" festmachst.


Edit: Hierauf habe ich nach 2 Tagen keine Antwort erhalten, obwohl der Diskutant nach dem Beitrag nachweislich nochmal im Forum aktiv war. Naja, ich habe mir dazu meine Meinung gebildet, bzw. eine schon bestehende wurde gefestigt...

Blinky
08.07.2008, 05:15
Die Feuerwehr verteidigt sich:

http://www.mdr.de/thueringen/mitte-west-thueringen/5641475.html

rundhauber
08.07.2008, 08:55
Vom StBI war in den mir bekannten Berichten nie die Rede, sondern vom Sachbearbeiter bei der Stadtverwaltung. ...
Weder noch, es war der StBM.


... Solche großen angekündigten "Notfallübungen" , natürlich zur feuerwehr- und firmenfreundlichsten Zeit durchgeführt, sind doch regelmäßig total für'n Ar*** und dienen nur der Selbstbeweihräucherung div. Beteiligter.
Würden die Leute mit der Begründung bei sinnvollen Ausbildungsveranstaltungen fehlen, oder gar Einsätzen, wäre ein Rauswurf eine passende Antwort. Aber nicht bei so einer Spielerei.

Ich weiß nicht, wie bei Euch solche Übungen ablaufen. Bei uns jedenfalls haben HiOrg-übergreifende Übungen bisher immer ein Ergebnis gehabt, auch wenn es mal negativ war (z.B. Zusammenarbeit klappt nicht). Außerdem finde ich es hochinteressant, mal den anderen HiOrgs über die Schulter gucken zu können. Wird man IMO nicht dümmer von. Wir haben vor ein paar Wochen zusammen mit dem RD geübt (VU PKL). War überhaupt nicht sinnlos - im Gegenteil.


Die Feuerwehr verteidigt sich:

http://www.mdr.de/thueringen/mitte-west-thueringen/5641475.html

Wenn der Bericht die tatsächliche Situation wieder gibt (also StBM und Wehrleiter können nicht mehr miteinander, weil der "Falsche" von beiden StBM wurde), dann finde ich das Verhalten der FF Arnstadt um so schlimmer. Solche Streitigkeiten gehören vor die Mitgliederversammlung und werden nicht zu Lasten unbeteiligter Dritter ausgetragen.

Da es wohl keine Alarmübung war, muss es sich dann um einen angesetzten Dienst gehandelt haben. Zur Diskussion stehen IMO damit mindestens:
- unentschuldigtes Fehlen und
- Schädigung des Ansehens der Feuerwehr in der Öffentlichkeit.
Die dafür in Frage kommenden Strafen sind bekannt und können bis zum Ausschluß führen.

überhose
08.07.2008, 16:42
Weder noch, es war der StBM...
Wenn der Bericht die tatsächliche Situation wieder gibt (also StBM und Wehrleiter können nicht mehr miteinander, weil der "Falsche" von beiden StBM wurde), dann finde ich das Verhalten der FF Arnstadt um so schlimmer. Solche Streitigkeiten gehören vor die Mitgliederversammlung und werden nicht zu Lasten unbeteiligter Dritter ausgetragen.Solche Streitigkeiten erfordern auch mal den Eingriff übergeordneter Instanzen, egal ob von Führungkräften auf Kreis- oder Landesebene, oder von Verbänden, die sich selbst als Interessenvertretung darstellen (wobei die Frage offen ist: von wem?). Und wenn sich wirklich solche Zustände zeigen, das, wie im Gästebuch angegeben, Kameraden gefährdet werden, ist so ein einmaliger Übungsboykott irgendwie sowas wie "halbschwanger". Dann stell ich dem Stadtoberhaupt eine Kiste mit Meldern und Schlüsseln auf den Schreibtisch, dann weiß er was Sache ist.


Bei uns jedenfalls haben HiOrg-übergreifende Übungen bisher immer ein Ergebnis gehabt, auch wenn es mal negativ war (z.B. Zusammenarbeit klappt nicht).
Außerdem finde ich es hochinteressant, mal den anderen HiOrgs über die Schulter gucken zu können. Wird man IMO nicht dümmer von. Wir haben vor ein paar Wochen zusammen mit dem RD geübt (VU PKL). War überhaupt nicht sinnlos - im Gegenteil.Sicher machen organisationsübergreifende Übungen Sinn, aber m.E. nicht in einem solchen großen Rahmen. Denn dort arbeiten die wenigsten wirklich so, das ein Lerneffekt erzielt wird. Ich bevorzuge eher Führungsübungen im großen Stil am Planspiel o.ä.. Denn da kann man wirklich gezielt schulen. Für einen "einfachen" Feuerwehrangehörigen sollte es aufgrund seiner Ausbildung egal sein, ob er einen Schlauch innerhalb einer Gruppe ausrollt, oder als einer von 200 schlauchausrollenden Kameraden (stark vereinfacht ausgedrückt).

Außerdem habe ich den (natürlich subjektiven) Eindruck, das solche großen Übungen immer dann stattfinden, wenn die Feuerwehr/andere ehrenamtliche HiOrgs gerade personalstarke Zeiten haben, z.B. Samstag vormittag. Dann sind die Leute oft auch vorinformiert, ergo stimmen Ausrückezeiten und -stärken schonmal. Dann werden durch die Vorabinformation (von Einsatzkräften und Betroffenen) natürlich auch gleich diverse Fehlerquellen beseitigt. Und als Schnürchen um diese "Lügenpakt" wird dann der "Einsatz" oftmals noch von dem oder denen geleitet, die das ganze Szenario vorher geplant/ausgearbeitet haben.

Nimm das Unternehmen, spann nur die Leitung mit ein, ganz kurz vor Übungsbeginn fährt dann ein Bus voll Verletztendarsteller in den Betrieb, sagt der Belegschaft "So, hier ist gerade das und das passiert, Feuerwehr ist auf Anfahrt, verhaltet euch real", alarmiere vorher nicht informierte Kräfte, und überlass das Geschehen dann einer sich bildenden Einsatzleitung. Das ganze nicht Samstags vormittags, sondern Dienstag. Was dann wohl herauskommt?
Gut, beim folgende Pressgespräch wird man bei der Variante etwas mehr flunkern müssen ;-)
Aber aus dieser Übung werden alle Beteiligten am Ende doch mehr lernen, und es im Ernstfall besser anwenden können. Weil der Ernstfall wird sich auch nicht unbedingt darauf einlassen, nur mit Vorankündigung am Samstag morgen einzutreten.

Dove
08.07.2008, 17:11
Außerdem habe ich den (natürlich subjektiven) Eindruck, das solche großen Übungen immer dann stattfinden, wenn die Feuerwehr/andere ehrenamtliche HiOrgs gerade personalstarke Zeiten haben, z.B. Samstag vormittag. Dann sind die Leute oft auch vorinformiert, ergo stimmen Ausrückezeiten und -stärken schonmal. Dann werden durch die Vorabinformation (von Einsatzkräften und Betroffenen) natürlich auch gleich diverse Fehlerquellen beseitigt. Und als Schnürchen um diese "Lügenpakt" wird dann der "Einsatz" oftmals noch von dem oder denen geleitet, die das ganze Szenario vorher geplant/ausgearbeitet haben.

Nimm das Unternehmen, spann nur die Leitung mit ein, ganz kurz vor Übungsbeginn fährt dann ein Bus voll Verletztendarsteller in den Betrieb, sagt der Belegschaft "So, hier ist gerade das und das passiert, Feuerwehr ist auf Anfahrt, verhaltet euch real", alarmiere vorher nicht informierte Kräfte, und überlass das Geschehen dann einer sich bildenden Einsatzleitung. Das ganze nicht Samstags vormittags, sondern Dienstag. Was dann wohl herauskommt?
Gut, beim folgende Pressgespräch wird man bei der Variante etwas mehr flunkern müssen ;-)
Aber aus dieser Übung werden alle Beteiligten am Ende doch mehr lernen, und es im Ernstfall besser anwenden können. Weil der Ernstfall wird sich auch nicht unbedingt darauf einlassen, nur mit Vorankündigung am Samstag morgen einzutreten.

Das wäre dann aber eher eine Alarmübung, die, da stimme ich dir 100% zu, def. NICHT weiter getrascht werden darf, sondern nur ein, zwei Personen (die das ganze ausgearbeitet haben) bekannt ist.

Bei Übungsdienst, was ja in dem Bericht der Fall war, kann man diese klare Linie nicht fahren, da dann dazu auch eine Alarmierung gehören würde, die dann wieder andere Konsequenzen hat.

Leitstelle_V
08.07.2008, 17:22
Vom StBI war in den mir bekannten Berichten nie die Rede, sondern vom Sachbearbeiter bei der Stadtverwaltung. Das man in der Feuerwehrwelt jetzt aber schon meint, man könne Einfluss auf die inneren Personalangelegenheiten der Kommune nehmen, stimmt mich schon nachdenklich.

Aber was für Konsequenzen man daraus ziehen möchte, ist sinnbefreit... Viel verpasst werden die bei der Übung doch eh nicht haben. Solche großen angekündigten "Notfallübungen" , natürlich zur feuerwehr- und firmenfreundlichsten Zeit durchgeführt, sind doch regelmäßig total für'n Ar*** und dienen nur der Selbstbeweihräucherung div. Beteiligter.
Würden die Leute mit der Begründung bei sinnvollen Ausbildungsveranstaltungen fehlen, oder gar Einsätzen, wäre ein Rauswurf eine passende Antwort. Aber nicht bei so einer Spielerei.

Dem stimme ich zu. Jedoch gibt es auch Übungen zu Zeiten, die nicht sein müssen (dann vielleicht doch lieber zu einer feuerwehrfreundlichen Zeit, denn da kann ich trotzdem das Szenario trainieren, ohne den Kameraden zu viel Freizeit zu nehmen. Ob die dann beim Alarm da sein können oder nicht, ist eine andere Frage. Gegen Personalarmut kann man sowieso nicht trainieren).
Beispiel: Bei uns im Kreis fand für eine Feuerwehr am Samstag 19.00 Uhr(!) eine Alarmübung(!) statt. Also wahrscheinlich keine, die vorher angekündigt wurde, warum sollte sonst alarmiert werden. Der Gruppenführer klang über Funk dem Zeitpunkt entsprechend motiviert. Ich glaube, wäre ich in dieser Feuerwehr, hätte ich gefragt, ob die Organisatoren spinnen und hätte mich dikret im Hintergrund gehalten bzw. absichtlich langsam gearbeitet und zur nächsten Übung wäre ich wohl nicht mehr gekommen (man hört aus der Alarmierung schon, ob es eine Übung ist oder nicht, wenn man sich auskennt).

MfG
Max

rundhauber
08.07.2008, 17:35
Solche Streitigkeiten erfordern auch mal den Eingriff übergeordneter Instanzen, egal ob von Führungkräften auf Kreis- oder Landesebene, oder von Verbänden, die sich selbst als Interessenvertretung darstellen (wobei die Frage offen ist: von wem?). Und wenn sich wirklich solche Zustände zeigen, das, wie im Gästebuch angegeben, Kameraden gefährdet werden, ist so ein einmaliger Übungsboykott irgendwie sowas wie "halbschwanger". Dann stell ich dem Stadtoberhaupt eine Kiste mit Meldern und Schlüsseln auf den Schreibtisch, dann weiß er was Sache ist. ...

Eben, es gibt andere Mittel und Wege. Ich habe das Gästebuch der FF Arnstadt auch gelesen. Was dort wirklich vorgefallen ist, geht nicht daraus hervor. Ein fader Beigeschmack von Stimmungsmache ist IMO aber vorhanden. Wenn Dienstaufsichtsbeschwerden "mißachtet" wurden, muss man eben an die Kreisverwaltung oder noch höhere Instanzen herantreten. Manchmal hilft es auch die Presse einzuschalten. Weder Bürgermeister noch Politiker sehen sich gerne negativ in der Lokalpresse dargestellt.


... Sicher machen organisationsübergreifende Übungen Sinn, aber m.E. nicht in einem solchen großen Rahmen. Denn dort arbeiten die wenigsten wirklich so, das ein Lerneffekt erzielt wird. Ich bevorzuge eher Führungsübungen im großen Stil am Planspiel o.ä.. Denn da kann man wirklich gezielt schulen. ...

Hat IMO aber nur für die Führung einen Schulungseffekt. Bei Planspielen ist der einfache Löschknecht i.d.R. nicht anwesend. In unserer Wehr halten wir es eher mit internen Übungen, auch unter Alarmbedingungen. Von den großen Übungen auf Kreisebene halten wir uns, wenn es geht, auch fern.


... Außerdem habe ich den (natürlich subjektiven) Eindruck, das solche großen Übungen immer dann stattfinden, wenn die Feuerwehr/andere ehrenamtliche HiOrgs gerade personalstarke Zeiten haben, z.B. Samstag vormittag. ... Das ganze nicht Samstags vormittags, sondern Dienstag. Was dann wohl herauskommt? ...

[IRONIE an] Bei uns darfst Du auch nicht zwischen 06:00 und 18:00 Uhr "aufs Knöpfchen drücken". Es sei denn, du suchst jemanden zum Skat spielen. [IRONIE aus]

überhose
08.07.2008, 18:13
Hat IMO aber nur für die Führung einen Schulungseffekt. Bei Planspielen ist der einfache Löschknecht i.d.R. nicht anwesend.Eben. Der einfache Löschknecht lernt aber auch bei großen Übungen nix neues. Der spult sein Programm ab, egal ob seine Gruppe alleine etwas abarbeitet, oder daneben noch 20 andere Gruppen arbeiten.
Jedenfalls solange, wie die Führungshierarchie funktioniert.

C41
14.07.2008, 21:58
Großübungen bringen nur dann etwas, wenn man genau weiß, welche Parameter man damit prüfen will. Um Abläufe zwischen unbekannten Einheiten zu proben, und dort Schwachstellen zu finden, mag das i.O. sein.

Will ich aber Erfahrung bekommen bezüglich der Mannstärken im Ernstfall, muss ich so mutig sein Dienstags vormittags um 11:27 Uhr am Horn zu ziehen. Dann habe ich Klarheit über Personalstärke, Alarmumsetzung auch in zeitlicher Hinsicht (ELR und haufenweise Alarmschleifen), Alarmierungssicherheit und wie die zur Verfügung stehenden Kräfte qualifiziert sind. Alles andere ist Voodoo für die Medien.

Personalpolitik kann man mit solchen "Streikaktionen" nicht betreiben. Als letztes Mittel gegen Personen und Strukturen, welche der nichtpolizeilichen Gefahrenabwehr eher schaden als nützen, kann ich mir allerdings schon vorstellen, mit einem "Streik" die "Obrigkeit" auflaufen zu lassen. Beispiel wäre die Weigerung, bei Grossveranstaltungen Frondienste zu leisten, wie sie oftmals üblich sind, aber mit unseren originären Aufgaben nichts zu tun haben. Damit meine ich nicht Brandsicherheitswachen oder Sanitätsdienste, sondern so prickelnde Aufgaben wie Parkplätze bewachen oder Verkehr umzuleiten.