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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Enttäuscht vom DWD



Löwe-SE
04.07.2008, 11:58
Moin zusammen.

Also ich wollte das einfach mal so in die Runde werfen, wie das bei euch so ist mit den Warnungen des DWD.
Bei uns (südöstliches Schleswig-Holstein) waren die letzten 5 Unwetterwarnungen die totalen Nieten, es wurde meist Gewitter und Starkregen gewarnt, jedoch hat es nochnicht einmal genieselt. Das man sich mal vertun kann, ist ja menschlich, aber ständig falsche Warnungen - da verliert man doch, auch als Bürger, das Vertrauen.
Des weiteren ist es zum Beispiel auch beim Waldbrandindex so, das wenn es hier nicht geregnet hat, von heute auf morgen (ohne das die Temperaturen gravierend fallen) 2-3 Stufen fällt.
Also ich halte mich in letzter Zeit nur noch an Meteomedia, die haben eine sehr hohe Trefferquote.

carly
04.07.2008, 12:20
Dem kann ich nur zustimmen, bei uns war gestern auch Unwetterwarnung und bis auf 1 Stunde Gewitter (halb so schlimm) und ein bisschen Regen, ist nichts passiert, normales schlechtes Wetter aber keinesfals Unwetter.

brause
04.07.2008, 12:29
Hallo, geht es noch?

Solche Gewitterzellen sind doch lokale Vorkommnisse: hier geht die Welt unter und zwei Kilometer weiter ist der schönste Sonnenschein....wie soll der DWD das denn so genau vorhersagen?

Kräht der Hahn auf dem Mist, ändert sich das Wetter oder bleibt wie es ist!

FL Segeberg 80/00
04.07.2008, 12:37
Hallo!

Ich kann Kai da nur zustimmen!!!
Es sind zwar Unwetter!!warnungen!!, aber diese sollten natürlich so genau wie möglich sein.

Dafür wird die Seite des DWD jede Minute fast aktualisiert.

@brause
Klar geht es noch, sogar noch viel mehr! Ein anderer Wortlaut deines Satzbaues hatte den Hintergrund uns auch nah gebracht.

Wir wollen doch alle freundlich miteinander umgehen, oder etwa nicht?????

Gruß 80

DaRake
04.07.2008, 12:39
Hallo, geht es noch?

Solche Gewitterzellen sind doch lokale Vorkommnisse: hier geht die Welt unter und zwei Kilometer weiter ist der schönste Sonnenschein....wie soll der DWD das denn so genau vorhersagen?

Kräht der Hahn auf dem Mist, ändert sich das Wetter oder bleibt wie es ist!

Naja, ganz so ists ja nun auch nicht.

Löwe-SE und carly haben schon recht, interessant ist immer der Vergleich zur Warnlage der UWZ. Das war gestern auch wieder sehr eindeutig.

Der DWD warnt immer über längere Zeiträume, ist nicht so präziser und in letzter Zeit immer ein wenig "vorsichtiger" und gibt daher gern hohe Warnstufen aus.

Gruß
Sebastian

AleX-112
04.07.2008, 12:55
also bei uns hat es gepasst .
Im südlichen Landkreis ging die welt unter und hier im nördlichen Landkreis war alles schön

Löwe-SE
04.07.2008, 13:20
Ich denke man kann den DWD auch nicht über einen Kamm scheren. Es sind ja die jeweiligen Regionalstationen, die Warnen.
Fakt gestern:

UWZ hat den ganzen Tag in unserem Bereich nicht gewarnt, oder vorgewarnt.
DWD hat bis 16Uhr vorgewarnt, dann zurückgenommen.
um 21 Uhr dann Unwetterwarnung bis 3 Uhr bei uns (vor Regen) um 22.10 Uhr Unwetterwarnung zurückgenommen !?

Ich habe die Erfahrung gemacht, das zumindest in Norddeutschland UWZ wesentlich genauer arbeitet!

Das Gewitterzellen schwer zu vorhersagen sind ist klar, aber Regen denke ich sollte das kleinere Problem sein!
Glaub der DWD vergisst immer das wir die gute alte Elbe noch haben *GGG

brause
04.07.2008, 13:26
Hallo!

@brause
Klar geht es noch, sogar noch viel mehr! Ein anderer Wortlaut deines Satzbaues hatte den Hintergrund uns auch nah gebracht.

Wir wollen doch alle freundlich miteinander umgehen, oder etwa nicht?????

Gruß 80

Sorry, aber solch ein Anspruchdenken bringt mich irgendwie auf die Palme. Wettervorhasgen sind naturgemäss eher ein Lotteriespiel. Ich kann mich noch gut an Zeten erinnern, da wurde die Wettervorhersag anscheinend noch ausgewürfelt, im Vergleich dazu ist das heute schon recht genau. Allerdings wird noch viel Wasser vom Himmel fallen, bis Unwetterwarnungen bis auf die Hausnummer genau mit 100%tiger Sicherheit drei Tage vorher ausgegeben werden.

Davon ab, einmal zu viel gewarnt ist doch immer noch das kleinere Übel, oder?

Löwe-SE
04.07.2008, 13:31
Habt euch wieder lieb!

Das Wettervorhersagen immer auch Glückssache ist, ist doch klar, aber das sich DWD und UWZ immer so krass voneinander unterscheiden, was das warnen angeht, ist doch schon merkwürdig.
Schließlich ist der DWD staatlich und die UWZ privat...

überhose
04.07.2008, 13:41
Solche Gewitterzellen sind doch lokale Vorkommnisse: hier geht die Welt unter und zwei Kilometer weiter ist der schönste Sonnenschein....wie soll der DWD das denn so genau vorhersagen?
Darauf weist der DWD selber regelmäßig auch hin, z.B. erst gestern im "Thema des Tages":

03.07.2008, 10:08 Uhr

Gewittervorhersage:

Gestern gab es teils kräftige Gewitter, die an einigen Orten den halben Monatsniederschlag ausmachten. Und auch für heute und die Nacht zum Freitag ist mit ähnlichen Unwetterereignissen zu rechnen.
Bleibt die Frage, mit welchen meteorologischen Grössen man die Gewitter vorhersagt.
Als wichtigstes Element wäre da zunächst Wasser. Der in Augenhöhe meist unsichtbare Wasserdampf (Ausnahme Nebel) muss irgendwie zur Gewitterwolke werden, denn Blitze aus heiterem Himmel sind meteorologisch betrachtet doch eher sehr selten. Dieser Wasserdampf wird zur Wolke, wenn die Luft abkühlt. Denn in kühlerer Luft kann sich weniger Wasserdampf lösen. Das überschüssige (kondensierte) Wasser zeigt sich dann dem Betrachter als Wolke. Je mehr unsichtbarer Wasserdampf in der Luft ist (Schwüle), desto grösser werden die (Gewitter)Wolken. Und warum kühlt die Luft ab?
Bei Gewittern geschieht das durch Hebung der Luft mit hohen Geschwindigkeiten. Bleibt also die Frage, aus welchen Gründen die Luft angehoben wird. Zunächst ist da die Sonneneinstrahlung, die die Luft am Boden erwärmt; die warme Luft steigt auf und kühlt sich dabei ab.
Wenn es da keine weiteren Auftriebskräfte gibt, entstehen ein paar Schönwetterwolken (Cumulus) und das war es dann. Unterstützt wird dies zusätzlich im Bergland, wo die
Erdoberfläche teilweise senkrecht zu der bei uns immer schräg einfallenden Sonnenstrahlung liegt, was sich vormittags besonders schön über dem Taunus und dem schweizer Jura zeigt.
Daher entstehen Wärmegewitter bevorzugt über dem Bergland. Viel wichtiger ist aber Hebung durch heranziehende Tiefs. Die müssen nicht unbedingt in der Bodenwetterkarte, die
normalerweise in den Printmedien abgebildet werden, zu sehen sein. Die in der Bodenwetterkarte unsichtbaren Höhentiefs stellen dann den Wissensvorsprung des Meteorologen dar. Und schliesslich führen grosse Temperaturdifferenzen zwischen
zwei Höhenschichten der Atmosphäre zu Auftriebskräften. Beispielsweise werden 30 Grad Temperaturdifferenz zwischen etwa 1500m und 5000m als Bedingung für Gewitter angesehen. Gewitter entstehen also, wenn genügend Wasser(dampf) vorhanden ist, der durch Einstrahlung, Annäherung eines Tiefs und/oder durch grosse Temperaturunterschiede zwischen zwei Höhenschichten so lange gehoben wird, bis er kondensiert und dabei Gewitterwolken entstehen.
Wo genau nun der meiste Wasserdampf und/oder die stärksten Hebungsantriebe liegen, kann man nicht vorhersagen und deshalb wird es niemals eine 12 oder 24stündige ortsgenaue Vorhersage von Gewittern geben.

Dipl.-Met. Christoph Hartmann
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Quelle: http://www.dwd.de/sid_NTPvLnYbmvwMCVFyK1554Wy9v03VvLvCnpkdjGvS1CnMCt y2nJCR!443193106!1209075973!1215174875991/bvbw/appmanager/bvbw/dwdwwwDesktop?_nfpb=true&_pageLabel=_dwdwww_wetter_warnungen_Thema_des_Tage s&T31201058461164705513360gsbDocumentPath=BEA__Navig ation%2FWetter__Warnungen%2FThema__des__Tages.html __nnn%3Dtrue&lastPageLabel=dwdwww_start, dort 03.07.08


Ich frage mich, wie naiv es ist, über (bei sich) ausbleibende Unwetter enttäuscht zu sein. Welche Erwartungen stecken dahinter?

überhose
04.07.2008, 13:43
Schließlich ist der DWD staatlich und die UWZ privat...Das ist ein Grund, weshalb beim DWD u.U. die Warnschwellen niedriger angesetzt sind, als bei anderen.

rundhauber
04.07.2008, 13:56
sind für mich nur eine Informationsquelle, die mir sagt, worauf ich mich einstellen kann/muss. Sie beeinflussen meinen Alltag nur minimal, z.B. Wahl der Kleidung, Terrassenmöbel in den Keller bringen, etc..

Aber man kann es auch übertreiben und deshalb sitze ich nicht bereits voll ausgerüstet neben der Wohnungstür und warte, dass der Melder auslöst. Ich stelle mich nur darauf ein, eventuell einen Einsatz fahren zu müssen. Wenn es soweit ist, weiss man sowieso nicht, was einen erwartet. Ich stelle daher auch keine hohen Anforderungen an die Genauigkeit dieser Seiten.

Permanent aktualisierte Wetter-/Unwetterwarnungen auf meinem Handy sind IMO technische Spielereien, die nur unnötig nervös machen. Nervosität ist beim Einsatz fehl am Platze.

Löwe-SE
04.07.2008, 14:25
hm...
Hab ich irgendwo geschrieben, dass ich dann irgendwo vollausgerüstet sitze?
Ich wollte eigentlich nur mal Erfahrungen wissen, wie bei euch so der Unterschied zwischen DWD und UWZ ist, aber irgendwie wird das hier schonwieder verdreht oder anders dagestellt...naja

rundhauber
04.07.2008, 14:57
@ Löwe-SE:

Das war ja auch nicht auf Dich bezogen, sondern ganz allgemein in Bezug auf die genannten Dienste und Warnungen gemeint. Und das mit dem "vollausgerüstet auf Einsatz warten" war nur überspitzt geschrieben. ;)

Grüße aus dem LK Pinneberg!

DaRake
04.07.2008, 15:36
Naja,

nun tut mir aber mal einen Gefallen, die Warnungen, die der Öffentlichkeit zugänglich sind, sind im Großen und Ganzen auch die, die Behörden und Organisationen bspw. mittels FeWIS zur Verfügung gestellt bekommen.
Und dieser Anwenderkreis möchte natürlich auch möglichst genaue Informationen bekommen, denn eine Unwetterwarnung löst bei diesen Bedarfsträgern doch andere Reaktionen aus als eine Vorwarnung, bei der es dann auch bleibt.

Man muss nun leider sagen, dass der kostenlose Service des DWD für diesen Zweck viel ungenauer ist als die kostenpflichtigen Leistungen der UWZ. Ob´s wirklich nur am Geld liegt???

Gruß
Sebastian

überhose
04.07.2008, 15:59
Tja, es gibt Städte, da führt die bloße Herausgabe einer Unwetterwarnung direkt dazu, das zusätzliche Leitstellenplätze besetzt, Einheiten in "Voralarm" o.ä. gesetzt und Stäbe gebildet werden. Und es gibt solche, da wird überhaupt nix gemacht...
Dazwischen gibt es aber ein paar, die es verstanden haben, ein vernünftiges Rufbereitschaftssystem aufzubauen, und die dementsprechend erst dann aufrüsten, wenn es wirklich nötig ist - und die das dann wg. guter Vorbereitung auch können.
Für unseren Bereich hier kann ich sagen, sind wir mit dem DWD echt zufrieden. Mit den Unwetterwarnungen für Ottonormalverbraucher (die sind hier im LK eigentlich zutreffender, als die der UWZ - trotz vergleichbarer überschaubarer Anzahl von Messstationen), und auch auf der Dienstestelle, wo wir z.B. im Rahmen des Winterdienstes auf korrekte Vorhersagen bestimmter Ereignisse besonders angewiesen sind.

Ich bin überhaupt gerade ziemlich überrascht, was manche Leute für irreale Erwartungen an die Warnzentralen haben. Für örtlich und zeitlich noch genauere Warnungen, sofern überhaupt möglich, braucht es sicher noch einiges an Forschung, einiges an zusätzlichen Messstationen, folglich auch noch einiges an Finanzmitteln. Egal, ob private Warnzentralen oder ein steuerfinanziertes. Möchte mal wissen, wie die Wetterwarnfanatiker dazu stehen würden, wenn sie dafür stärker zur Kasse gebeten würden. Vielleicht würde dann der ein oder andere doch wieder dazu übergehen, sich einen Frosch mit Leiterchen im Glas auf die Fensterbank zu stellen...

kunsti
04.07.2008, 16:08
@ Überhose:

Was verstehst du unter einem vernünftigen Rufereitschaftssystem?

überhose
04.07.2008, 16:16
Das ich entsprechendes Personal nicht konsequenz unnütz am (bezahlten oder ehrenamtlichen) Arbeitsplatz halte, sondern das ich Absprachen treffe, nach denen sich dieses Personal weitestgehend frei verhalten kann, dabei aber durch ein Rufsystem und gewisse Spielregeln sichergestellt ist, das ich auf dieses Personal innerhalb einer festgelegten Zeitspanne verfügen kann. Eben so, dass der Kommune keine unnötigen Kosten entstehen, und das Personal durch die Situation nur kleine Einschränkungen der Freizeit hat (und seine Motivation nicht unnützes Herumsitzen beeinflusst wird...).

kunsti
04.07.2008, 16:25
D.h. so wie es i.d.R. bei Feuerwehrs auch gehandhabt wird:

Einsatz sobald es piept, davor nur Hinweis auf erhöhte Einsatzwahrscheinlichkeit.

So ists zumindest bei mir.

carly
04.07.2008, 16:38
Das ist hier schonwieder typisch funkmeldesystem.de es wird wie immer Mitgliedern das negativste vom Negativen unterstellt. Vielleicht gibt es auch Leute die sich auf solche Wettererscheinungen einstellen müssen, wie schon erwähnt Gartenmöbel reinstellen oder z.b tieferliegende Garagen räumen bzw Keller die leicht überflutet werden. Es hat hier niemand naiv geäußert das er TRAURIG darüber ist, dass das angekündigte Unwetter nicht eingetroffen ist. Es wurde lediglich die Glaubhaftigkeit des DWD angezweifelt. Ich spreche hierbei nicht über Freude über eintreffende Naturkatastrophen, ich persönlich empfinde vielmehr als Panikmache.
Gewitter lassen sich nich räumlich genau vorhersagen, das ist klar, dann frage ich mich nur warum eine räumlich, zumindest auf Teile von Landkreisen, die Einordnung bei der UWZ klappt, aber beim DWD nicht.

Ich bin echt entäuscht, was hier im Forum abgezogen wird bei einfachen und sachlichen Themen. Hier wird Mitgliedern ein Strick gedreht, die sich vernünftig und sachlich zum Thema äußern. Außerdem JA ES GEHT NOCH!
Ich find es außerdem echt klasse, dass in einem BOS Forum die runtergebutter werden, die voll hinter ihrem Hobby stehen und Einsatzbereitschaft zeigen.

In diesem Sinne...

überhose
04.07.2008, 16:50
Das ist hier schonwieder typisch funkmeldesystem.deAuch ein altbekanntes Phänomen aus diesem Forum (und diversen anderen auch): Sobald hinterfragende oder argumentativ konternde Beiträge auftauchen (und da zähle ich Brauses Beitrag zu, weil er auf die praktischer Unmöglichkeit genauerer Warnungen hinweist), wird dort von Vertretern anderer Ansichten schnell irgendein Angriff oder irgendeine Aggression hinein interpretiert.

brause
04.07.2008, 16:59
Das ist hier schonwieder typisch funkmeldesystem.de es wird wie immer Mitgliedern das negativste vom Negativen unterstellt. Vielleicht gibt es auch Leute die sich auf solche Wettererscheinungen einstellen müssen, wie schon erwähnt Gartenmöbel reinstellen oder z.b tieferliegende Garagen räumen bzw Keller die leicht überflutet werden. Es hat hier niemand naiv geäußert das er TRAURIG darüber ist, dass das angekündigte Unwetter nicht eingetroffen ist. Es wurde lediglich die Glaubhaftigkeit des DWD angezweifelt. Ich spreche hierbei nicht über Freude über eintreffende Naturkatastrophen, ich persönlich empfinde vielmehr als Panikmache.
Gewitter lassen sich nich räumlich genau vorhersagen, das ist klar, dann frage ich mich nur warum eine räumlich, zumindest auf Teile von Landkreisen, die Einordnung bei der UWZ klappt, aber beim DWD nicht.

Ich bin echt entäuscht, was hier im Forum abgezogen wird bei einfachen und sachlichen Themen. Hier wird Mitgliedern ein Strick gedreht, die sich vernünftig und sachlich zum Thema äußern. Außerdem JA ES GEHT NOCH!
Ich find es außerdem echt klasse, dass in einem BOS Forum die runtergebutter werden, die voll hinter ihrem Hobby stehen und Einsatzbereitschaft zeigen.

In diesem Sinne...

Sollte ich angesprochen sein?

Newty
05.07.2008, 16:44
Da denke ich mal an den Orkan vor Kyrill, dessen Name mir aufgrund seiner Normalität nicht mehr einfällt. Da war der dwd sowohl mit Vor- als auch mit Warnungen sehr zögerlich und sparsam - und hat tierisch viel negatives Echo bekommen. Jetzt wird halt flächiger, vorsichtiger und mit 10l mehr pro m² gewarnt. Problem gelöst. Die Alternative, Gummiwarnungen ([..] mit Niederschlag von 10-90l [..]) bringen nix, da lassen Leute auch die Polster auf den Balkonstühlen.

Es scheinen wirklich Leute zu denken, in den Wetterstationen des dwd sitzt Oma mit kaputtem Knie und sagt anhand des "Kniegefühls" die Warnungen voraus. Sicherlich immer noch effektiver als eine Glaskugel, aber trotzdem nicht ganz Stand der Technik.

Zum Thema UWZ und deren "genauere" Warnungen: Die uwz besitzt für Umsonstkunden eine Vorwarnstufe, gelb. Nicht mehr, nicht weniger. Diese hat Roulettecharaker. Danach kommen kurzfristig die weiteren Warnstufen dazu - inzwischen auch schon PLZ-bezogen. Tatsächlich ist eine solch konkrete Warnung nur sehr kurzfristig möglich(max 10. Minuten). Ich möchte zum Beispiel nicht als Dachdecker bereits bei Windstärke 5-6 kurz vorm Gewitter noch das ungedeckte Dach mit Plane sichern. So waren nämlich die zeitlichen Verläufe der letzten uwz Warnungen bei uns. Und da hat die PLZ-genaue Auflösung vollkommen versagt(Laut uwz ist der Nordostkreis bei uns abgesoffen, tatsächlich hat der orange-gelb gewarnte Westen alles abbekommen. Ich meine, aufs Regenradar gucken, Zugrichtung begutachten und sagen "Ja, das kommt her" kann ich auch, dafür brauch ich keine uwz.

Also im konkreten Vergleich sind die Warnungen des dwd wesentlich aussagekräftiger(wenn ich nach LK xyz fahren will und dort eine Vorwarnung herrscht, überleg ichs mir. Wenn bei mir zu Hause Unwetter gesagt is, bleib ich auch lieber zu Hause):
- meteomedia mit deren uwz warnt sehr kurzfristig(+0mins gelb, +5mins rot, +10mins orange, +15 mins lila), hat also mehr den "Anstoß"-Charakter, während der dwd früher und beständiger, dafür weniger konkret warnt(Also quasi mehr ein Spielplan).

Zum Waldbrandindex und dessen Unabhängigkeit zum Niederschlag: Es geht ja nicht nur um Regen und Verdampfungsmengen, sondern auch um die Variablen Sonnenintensität, Wind und Taumenge. Alles Faktoren, die durchaus den Sprung von 1 auf 3 rechtfertigen. Für 4 und 5 müsste allerdings der Boden schon eine gewisse Vortrocknung habe.

Ebi
05.07.2008, 17:00
Soweit ich weiß soll dieser Frosch als freier Mitarbeiter beim DWD und bei Meteomedia in Kürze das Wetter genauer bestimmen :-))
e

überhose
05.07.2008, 17:16
Da denke ich mal an den Orkan vor Kyrill, dessen Name mir aufgrund seiner Normalität nicht mehr einfällt.Dieses kleine Lüftchen hieß Lothar, und hatte damals eine heftige polititsche Debatte über die Zukunft des DWD zur Folge. U.a. daraus resultiert die vorsichtigere Warnweise heute.


@Ebi: Weiß Kachelmann, das du sein Passfoto veröffentlich hast? ;-)

Leitstelle_V
06.07.2008, 01:13
Hallo,

ich kann mir ganz sicher nicht erlauben, über die Profis vom DWD zu schimpfen. Nur hat sich von den letzten Unwetterwarnungen bei uns keine bestätigt - natürlich zum Glück für Mensch und Umwelt. Jedoch hat es bei mir dazu geführt, dass ich auf Unwetterwarnungen keinen Acht mehr gebe. Da hat sich einfach der Satz eingeprägt: "Passiert doch eh nichts".
Inwieweit andere Wetterdienste zuverlässiger sind, kann ich nicht sagen. Ich habe jedoch manchmal das Gefühl, dass der DWD inzwischen sehr (vor)schnell warnt, weil er es in der Vergangenheit auch schon versäumt hat, rechtzeitig zu warnen.
Leider kann man auch nicht sagen: "Einmal zuviel gewarnt ist besser als einmal zu wenig". Denn fakt ist: Bei den letzten heftigen Wettererscheinungen in meiner Region verbunden mit Feuerwehreinsätzen (darum geht es doch in dieser Diskussion - da braucht mir keiner etwas vorzumachen) gab es keine Unwetterwarnung. Das verstärkt natürlich meine Zweifel am DWD. Aber ich sage es noch einmal: Das sind die Profis, ich bin nur Laie. Und ich weiß, dass Wetter sowas von unberechenbar ist... Da kann man dem DWD eigentlich nur etwas vorwerfen, wenn andere Wetterdienste zuverlässiger sind - aber da kenne ich mich nicht aus, da die Quelle bezüglich Wettergefahren bei mir immer der DWD ist - trotz allen Zweifeln...

MfG
Max

kunsti
06.07.2008, 14:39
Ich persönlich empfinde die Warnungen des DWD für gut brauchbbar.
I.d.R. sind die ausgegebenen Warnungen schon sehr frühzeitig vorhanden und entsprechen häufig der Realität.

Natürlich werden Warnungen für ganze Landkreise ausgegeben, sehr punktuelle Gewitter sind deswegen nur in einem sehr kleinen Bruchteil der Warnzone zu erwarten.
Aber meine Erfahrung: Oft wenn der DWD vor größeren Dingen warnt, so ist zumindest eine oder sogar mehrere Feuerwehren im Anschluss auch im Einsatz.
Wenn der DWD sagt, es gewittert dann trifft das auch in den aller meisten Fällen zu.

kunsti
11.07.2008, 17:25
Soeben erneute gute Warnmeldung des DWD.
Warnung ca. um 16.15 Uhr. Erste Unwettereinsätze ab 17.15.

Maddin
15.07.2008, 19:18
Es ist einfach so das Konvektive Systeme (Gewitter) NIE!! 100%tig vorhersagbar sind!!!

Der DWD warnt auch nur Kreisweit was dazu führen kann, wie schon geschrieben wurde, dass eine Zelle über den Nordteil eines Kreises zeiht und da alles absäuft während im Süden des gleichen Kreises die Sonne bei 28°C scheint!

Bei uns wurde im Sep. 06 vor einem normalen Gewitter gewarnt. Im Süden wurden bei Sommerlichen Temperaturen nach einem leichten Regen, sämtliche Feuerwehren ect. in den Norden alarmiert da dort Weltuntergang war...

Also Die Warnungen werden auf jeden Fall so gut gemacht wie´s geht, aber alles kann man nie 100%tig vorhersagen

Gruß Maddin

Dominic
24.07.2008, 03:11
Hallo,
bei uns verläuft z.B. der Rhein mitten durch den Kreis. Da ist es gerade bei Gewittern von Westen her kommend (was meiner laienhaften Beurteilung fast die Regel ist), häufig so, dass es die linksrheinischen Gemeinden schlimmer trifft als die rechts des Rheins.

Ich persönlich bin mir auch nicht sicher, ob die breite Bevölkerung jetzt durch zu häufige unzutreffende Warnungen desensibilisiert wird. Hier wäre vorausgesetzt, dass vorher irgendwelche Sensibilität bestanden hätte, zumindest sind bei uns vor Eintreffen von Kyrill, wo ja die Vorwarnung und Unwetterwarnung sehr zuverlässig und genau war, auch nicht die Leute in die Keller gegangen, haben die Supermärkte geplündert oder sind sonstwie panisch durch die Straßen gelaufen. ;)

Was die Zuverlässigkeit von Vorhersagen von kommerziellen Wetterdiensten angeht (Kachelmann & co.), sollte man bedenken von wem denn der Großteil der Wetterdaten für die Vorhersagen wohl herkommen.

Bis dann

Dominic

FunkyBOS
27.07.2008, 20:46
Hallo Forum'ler!

Das die Warnungen vom DWD und Co. nicht immer genau sind, ist doch schon seit längerem bekannt. Es sollte doch auch für jeden verständlich sein, dass diese Warnung auch "noch" nicht genauer werden können. Die Technik lässt es noch nicht zu.

Die Wetterwarnung sollten meiner Meinung nach als Information angesehen werden und nicht als konkrete Warnung. Denn ist wird noch nicht möglich sein, eine Gewitterzelle so genau vorher zusagen, dass man bekannt geben kann über welche Ortsteile, Straßen oder Häuser sie zieht.

Wie hier auch schon von den anderen Forum'lern geschrieben wurde, eine Gewitterzelle kann sich Bsp. im Südlichen Kreis austoben und im Nördlichen ist absolut nichts. Das sind normale Vorkommnisse. Sei es, weil sich die Gewitterzelle aufgelöst hat, oder sich der Wind gedreht hat und die Zelle in eine andere Richtung treibt.

Bsp. aus meiner Region: Gestern Abend, gegen 20:00 Uhr, laut DWD Warnung vor "markantem Wetter" für den Landkreis Verden. Eine große Gewitterfront kam auch und das Spektakel dauerte ganze zehn Minuten. Ein bisschen Donner und Regen und dann war die Gewitterfront plötzlich weg. Normals Phänomän!

Leider werden die Unwetterwarnung, meiner Meinung nach, auch gern mal genutzt um die Welt in Panik zu versetzen. Von daher empfehle ich als "Landwirt", einfach selbst mal die Nase in den Wind halten und schauen wohin die dunkelen Wolken ziehen! Das ist immer noch die zuverlässigste Methode!

Gruß
FunkBOS