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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Hohlstrahlrohr im Innenangriff



checker112
25.06.2008, 15:18
Hallo zusammen,
hab hier ein wenig im Suchmodus gesucht aber nicht das gefunden was mich interessiert!
Und zwar geht es wie der Betreff oben schon zeigt um den Innenangriff mit Hohlstrahlrohren!
Mich interessiert welches verwendet ihr, welche Durchflussmengen sollten einstellbar sein usw.!!!

Da wir zur Zeit in der FF überlegen welche wir uns anschaffen sollten, haben wir einen Favoriten bisher! Und zwar wäre das, die: AWG Turbo-Spritze 2130 C (40-80-130l/min)
Ist das gut für einen Innenangriff? Oder habt ihr bessere vorschläge? Wenn ja dann bitte posten....

Danke iM Vorraus

nederrijner
25.06.2008, 15:34
Ich würde die Turbospritze mit bis zu 235 l/min empfehlen. Die geringe Wasserabgabe von 40 l/min kann man auch durch entsprechend kurze Stöße erzielen, bei der größeren Variante mit 235 l/min hat man halt noch etwas Luft nach oben fürs Grobe und deckt zudem den Bereich der alten CM-Rohre einigermaßen ab.

Griff finde ich persönlich umpraktisch, Automatikrohre würde ich gänzlich vermeiden.

Meine Anforderungen wären:
- Durchfluss an einem separaten Ring einstellbar (nicht am Verschlussorgan)
- Verschluss über Bügel
- Strahlformverstellung an der Düse
- Mannschutzfunktion an einem Ende der Strahlformeinstellung (beim Ultimatic von TFT kommt danach dann noch die Spülfunktion ... total unlogisch)
- Spülfunktion nur bewusst einzustellen (s.o.)
- deutlich zu ertastende Markierungen an den Einstellteilen in der Standardstellung
- deutlich fühl- und hörbare Rasten an den Einstellteilen

Also quasi das, was die Turbospritze bietet. ;)

Funkwehrmann
25.06.2008, 15:41
Servus,

zur Brandrauchkühlung empfiehlt sich eine Druchflußmenge von 120-180 l/min.

Im Grunde hat hier nederrijner recht. Aber über Hohlstrahlrohre kann man ja streiten wie über Autos.

überhose
25.06.2008, 15:43
Da wir zur Zeit in der FF überlegen welche wir uns anschaffen sollten, haben wir einen Favoriten bisher! Und zwar wäre das, die: AWG Turbo-Spritze 2130 C (40-80-130l/min) Ist das gut für einen Innenangriff? Oder habt ihr bessere vorschläge? Wenn ja dann bitte posten....Die AWG-Rohre wirst du sicher von vielen empfohlen bekommen, vgl. auch mal die Suchfunktion beim feuerwehr-forum. Ich würde schon fast als einzigen Haken ansehen, das die so gut sind. Daraus resultieren nämlich mitunter leider recht lange Lieferzeiten.
Beim Modell würde ich eher die nächst größere nehmen (bzw. wir haben die so beschafft), die Turbospritze 2235. Die hat 60-130-235l. Deckt also den bekannten CM-Bereich ab, und hat dabei auch immer noch einen kleinen Durchfluss, mit dem man gut arbeiten kann.
Als nächster Punkt wird die Glaubensfrage kommen, ob mit Griff oder ohne. Wir haben ohne, und glauben daran ;-) Es ist im IA einfacher/sicherer zu händeln, weil die Hände eher da sind, wo sie sein sollten. Und für den Fall, wo ein Griff ganz nett wäre (nämlich als "Handwerfer" im Außenangriff), führen wir weiterhin eine ausreichende Anzahl herkömmlicher CM-Rohre mit.

Und natürlich sollte eines klar sein: HSR erfordern, um ihre Vorteile wirklich nutzen zu können, außer der Beschaffung noch 3 grundlegende Dinge: Ausbildung, Ausbildung und Ausbildung.

nederrijner
25.06.2008, 15:49
Und für den Fall, wo ein Griff ganz nett wäre (nämlich als "Handwerfer" im Außenangriff), führen wir weiterhin eine ausreichende Anzahl herkömmlicher CM-Rohre mit.
Die haben doch aber auch keinen Griff und unterscheiden sich daher von der Handhabung her bei der kontinuierlichen Wasserabgabe nicht wirklich von den HSR ohne Griff?!

Wir haben noch zwei TFT Ultimatic (sozusagen ein Fehlkauf) - mit deren bis zu 400 l/min und dem Griff eignen die sich für sowas ganz gut. Als B-Rohr-Ersatz würde mich allerdings die C-Zuleitung etwas skeptisch stimmen.

überhose
25.06.2008, 15:55
Das ist natürlich korrekt. Wollte damit ausdrücken, das wir nicht komplett auf HSR umgestiegen sind bzw. umsteigen werden, sondern das uns für solche Arbeiten die CM weiterhin gut genug sind. Aus unseren Reihen kam allerdings schon die Anmerkung, das ein CM da wirklich besser zu handhaben wäre, weil man da eher mit mehr als 2 Händen am Rohr halten kann als bei den HSR.

Das mit den Ersatz-B sehe ich auch so. Wenn ihr die Fehlkäufe aber weiterhin vorhalten wollt und euch die C-Zuleitung mit ihren Nachteilen nicht allzusehr stört, bieten sich evtl. Stützkrümmer an? Gibt es ja mittlerweile (bzw. eigentlich schon länger) auch in C.

Funkwehrmann
25.06.2008, 16:00
...
Wir haben noch zwei TFT Ultimatic (sozusagen ein Fehlkauf) - mit deren bis zu 400 l/min und dem Griff eignen die sich für sowas ganz gut. Als B-Rohr-Ersatz würde mich allerdings die C-Zuleitung etwas skeptisch stimmen.
...


Wobei man mit HSR nicht ganz auf die Wurfweite von entsprechenden C/B-Rohren kommt.

Ist aber bei unsrerer immer besser werdenden Schutzkleidung kein Problem.

checker112
25.06.2008, 16:03
danke schonmal für eure sehr informativen Antworten!
Also ich bin halt nur auf die kleinere Variante gekommen, weil in den ganzen Ausbildungen die ich bisher gemacht habe: RealFireSystems Hohlstrahlrohrtraining und im Holzbefeurten Container meinten die Ausbilder das Hohlstrahlrohre nen Maximalen Durchfluss von 130 Liter haben sollten! Aber die nächst größere Variante eben die Turbo-Spritze 2235 C macht denk ich mehr sinn! Da habt ihr schon recht! Den Griff kann man ja manuel mit ein paar Hadumdrehungen leicht abschrauben oder? Weil ich denke das wir die dann gerne ohne Griff in den Fahrzeugen mitführen würden!

nederrijner
25.06.2008, 16:07
Das ist natürlich korrekt. Wollte damit ausdrücken, das wir nicht komplett auf HSR umgestiegen sind bzw. umsteigen werden, sondern das uns für solche Arbeiten die CM weiterhin gut genug sind.
Das ist bei uns derzeit auch so. Persönlich hätte ich aber auch kein Problem, zukünftig nur noch HSR zu beschaffen.


Aus unseren Reihen kam allerdings schon die Anmerkung, das ein CM da wirklich besser zu handhaben wäre, weil man da eher mit mehr als 2 Händen am Rohr halten kann als bei den HSR.
Okay, wobei hinten ja auch ein Schlauch dran ist, an dem man festhalten kann. ;)


Das mit den Ersatz-B sehe ich auch so. Wenn ihr die Fehlkäufe aber weiterhin vorhalten wollt und euch die C-Zuleitung mit ihren Nachteilen nicht allzusehr stört, bieten sich evtl. Stützkrümmer an? Gibt es ja mittlerweile (bzw. eigentlich schon länger) auch in C.
Stützkrümmer wofür? Die haben ja einen Griff. Eines ist mittlerweile am Schnellangriff formfest, das andere fristet sein Dasein hinter den Turbospritzen.
Ich meinte jetzt eher den Druckverlust einer C-Leitung bei solchen Durchflüssen (5,4 bar auf 100 m C42 sagt meine Tabelle hier).
Wenn ich mir dann angucke, dass es die Turbospritze bis 950 l/min mit C-Kupplung gibt ...

überhose
25.06.2008, 16:11
Den Griff kann man ja manuel mit ein paar Hadumdrehungen leicht abschrauben oder? Weil ich denke das wir die dann gerne ohne Griff in den Fahrzeugen mitführen würden!Das sind bei der Turbospritze 3 oder 4 kleine Schrauben, den Griff hast du mit Schraubenzieher in 5min abmontiert. Und der Griff verursacht auch keine immensen Mehrkosten (ich glaube, gar keine, bin aber nicht sicher), also kann man ruhig mit bestellen, und dann schauen was man macht.

jumbo
25.06.2008, 16:37
Wir haben noch zwei TFT Ultimatic (sozusagen ein Fehlkauf) - mit deren bis zu 400 l/min und dem Griff eignen die sich für sowas ganz gut. Als B-Rohr-Ersatz würde mich allerdings die C-Zuleitung etwas skeptisch stimmen.


Die haben wir auch. Liegt aber daran, dass jede Löschgruppe(immerhin 26 LG),von einer Ortsansässigen Versicherung jeweils eins geschenkt bekommen hat. Also fahren wir die Dinger mit C-Leitung, mind., 10bar Druck, dann bekommt man auch damit das Feuer aus.

nederrijner
25.06.2008, 17:19
Wir haben noch zwei TFT Ultimatic (sozusagen ein Fehlkauf) - mit deren bis zu 400 l/min und dem Griff eignen die sich für sowas ganz gut. Als B-Rohr-Ersatz würde mich allerdings die C-Zuleitung etwas skeptisch stimmen.


Die haben wir auch. Liegt aber daran, dass jede Löschgruppe(immerhin 26 LG),von einer Ortsansässigen Versicherung jeweils eins geschenkt bekommen hat. Also fahren wir die Dinger mit C-Leitung, mind., 10bar Druck, dann bekommt man auch damit das Feuer aus.
Feuer bekommt man damit wohl auch aus, das stimmt. ;) Aber ich finde das Rohr von der Konzeption und Handhabung her sehr unpraktisch.
Das mit den 10 bar verstehe ich ehrlich gesagt nicht ganz, es ist doch ein Automatikrohr, das für IIRC 7 bar ausgelegt ist, mehr Druck führt dann zu mehr Durchfluss, so dass am Strahlrohr selbst immer die 7 bar anliegen (innerhalb bestimmter Grenzen). Leider finde ich keine Kennlinien dazu, man müsste mal nachgucken, wo bei 10 bar der Durchfluss liegt.

Teletector
25.06.2008, 19:20
Ich kann das Quadrafog QF 150 DIN von Leader empfehlen. Ist ca. 1 Kg Leichter als die bisher genannten. Und vom Handling her nicht so klobig...

Link:

http://www.groupe-leader.fr/pdfs/QUADRAFOG.DIN.pdf

Gruß Dirk

überhose
25.06.2008, 20:58
Ich kann das Quadrafog QF 150 DIN von Leader empfehlen. Ist ca. 1 Kg Leichter als die bisher genannten. Und vom Handling her nicht so klobig...Fiel in unserem Test wegen der Durchflussleistung durch. Wenn Leader da aber zwischen dem 150 und dem 400 durchflussmäßig noch ein Modell zwischenschieben würde, und die "Nasen" zum Ertasten der Einstellungen etwas ausgeprägter gestaltet werden, wäre das ein Modell, was der Turbospritze am ehesten nahe kommen würde.
Beim Handling habt ihr aber nicht nur das HSR an sich betrachtet, sondern mit nem gefüllten Schlauch dran, oder? Ich bin der ansicht, da tun sich alle Modelle nicht sonderlich viel.

Superyoshi
08.11.2008, 20:10
Hallo ,
wir hatten hier letzte Übung eine Diskussion :
Wir haben ein Hohlstrahlrohr mit einem Durchfluss von 130 l/min . Laut einigen Kameraden , würden 130 l/min niemals reichen - man bräuchte mindestens 200 l/min .

Wenn wir hier mal einen Innenangriff haben , dann ists maln Zimmerbrand , wir haben seltener was größeres (Wohnhausbrände u. größer) .

Wie seht ihr das ?

Alex22
08.11.2008, 20:53
Naja ...
So einfach kann man das nicht sagen.
Besser in der Tat sind aber wirklich ca 200-230l.

Superyoshi
08.11.2008, 20:55
Naja ...
So einfach kann man das nicht sagen.
Besser in der Tat sind aber wirklich ca 200-230l.

Deswegen frage ich ja nach - denn ich hab noch keinen Innenangriff (mangels AGT-Lehrgang) mitgemacht :)

nederrijner
08.11.2008, 21:06
Hallo ,
wir hatten hier letzte Übung eine Diskussion :
Wir haben ein Hohlstrahlrohr mit einem Durchfluss von 130 l/min . Laut einigen Kameraden , würden 130 l/min niemals reichen - man bräuchte mindestens 200 l/min .
Wofür reicht das nicht?
Wie wird das begründet?

Meiner Meinung nach sind 130 l/min vollkommen ausreichend, die alten CM haben auch nicht mehr gebracht.

Superyoshi
08.11.2008, 21:16
Begründung war : Zu wenig Wasser .
Wobei : Innenangriff .

Im Feuerwehrmagazin Sonderheft : Verhalten im Innenangriff meine ich etwas mit 100-150 l/min gelesen zu haben .

nederrijner
08.11.2008, 21:26
Na, das ist natürlich eine hieb- und stichfeste Argumentation ...

Wer mit 100 oder 150 l/min nicht auskommt, sollte sich überlegen, ob er irgendwas falsch macht oder sich irgendwo aufhält, wo er im Moment nicht hingehört.

Einen richtigen Flashover "blockt" man sowieso nicht, auch mit 800 l/min nicht. Und brennende Heißgasschicht hält man auch ganz ohne Wasser bzw. mit den 100 l/min aus. Bleibt die eigentlich Brandbekämpfung, auch da sind die 130 l/min total ausreichend (oder das Feuer ist so groß, dass man besser den Rückzug antreten sollte).

Dove
09.11.2008, 01:47
Hallo ,
wir hatten hier letzte Übung eine Diskussion :
Wir haben ein Hohlstrahlrohr mit einem Durchfluss von 130 l/min . Laut einigen Kameraden , würden 130 l/min niemals reichen - man bräuchte mindestens 200 l/min .

Wenn wir hier mal einen Innenangriff haben , dann ists maln Zimmerbrand , wir haben seltener was größeres (Wohnhausbrände u. größer) .

Wie seht ihr das ?

Wir gehen mit 110l/min vor sofern nichts anderes Befohlen wird, um den Wasserschaden so gering zu halten wie möglich.

200l waren damals als man noch die FLF's ans oberste Fenster gestellt hat, um die Vermissten unten raus zu spülen.

Wir haben beim letzten Besuch in der BSA sogar den C durch einen D Schlauch ersetz und dann am Hohlstrahlrohr nen übergangsstück C->D eingebaut. Ging genau so gut und man hat auch seine 110l/min am Rohr.


Na, das ist natürlich eine hieb- und stichfeste Argumentation ...

Wer mit 100 oder 150 l/min nicht auskommt, sollte sich überlegen, ob er irgendwas falsch macht oder sich irgendwo aufhält, wo er im Moment nicht hingehört.

Einen richtigen Flashover "blockt" man sowieso nicht, auch mit 800 l/min nicht. Und brennende Heißgasschicht hält man auch ganz ohne Wasser bzw. mit den 100 l/min aus. Bleibt die eigentlich Brandbekämpfung, auch da sind die 130 l/min total ausreichend (oder das Feuer ist so groß, dass man besser den Rückzug antreten sollte).

Wenn man in die Situation kommt, kurz vor einem Flashover zu stehen sollte man eh zusehen dass man die Bein in die Hand nimmt und raus kommt.

DaBob
09.11.2008, 03:09
100l/min höchstens, jedoch mindestens 10bar. Dieser Druck sorgt für eine bessere Tröpfchenbildung --> mehr "Wassernebel" welcher die Rauchgase definitiv besser abkühlt als 300l/min "Vollstrahl mit Hohlstrahlrohr".
Wurde bei uns schon mehrfach im Innenangriff praktiziert --> Feuer ist sehr schnell aus, Rauchgase werden abgekühlt und gebunden --> keine Möglichkeit mehr zur Durchzündung da der Faktor "Temperatur" fehlt und was noch sehr wichtig ist: kaum Wasserschaden. (Glutnester kann man später immer noch ablöschen und muss sie nicht ertrinken..)

Falls einem der Begriff Fognail etwas sagt, ein Hohlstrahlrohr bei 10bar und 100l/min funktioniert ähnlich.

Und wenn ihr beim nächsten Dienst mal nichts besseres vorhabt dann probiert es mal bitte aus, einmal mit den normalen 6-7 Bar und einmal mit 10 - 12 Bar und diskutiert danach mal ne Runde. Bin auf Resonanz gespannt.

nederrijner
09.11.2008, 03:49
100l/min höchstens, jedoch mindestens 10bar. Dieser Druck sorgt für eine bessere Tröpfchenbildung --> mehr "Wassernebel" welcher die Rauchgase definitiv besser abkühlt als 300l/min "Vollstrahl mit Hohlstrahlrohr".
Das hängt ja wohl von der Konstruktionsweise des HSR ab, dazu macht der Hersteller dann i.d.R. Angaben, welcher Druck am Strahlrohr notwendig ist. Bei anderen Drücken stimmt dann auch der Durchfluss nicht mehr. Pauschal 10 bar ist meiner Meinung nach Quatsch.


Falls einem der Begriff Fognail etwas sagt, ein Hohlstrahlrohr bei 10bar und 100l/min funktioniert ähnlich.
Hoffentlich nicht, da das für den Trupp und andere Personen im Brandraum fatal wäre. Fognail arbeitet (laut meiner Erinnerung, die durch die Angaben auf der Homepage bestätigt wurden) mit Intertisierung des Brandraumes mit Wasserdampf.

Was ihr macht, ist den Wirkungsgrad des Wassers durch anscheinend geschulte Bediener optimale Tröpchengröße zu erhöhen.

Alex22
09.11.2008, 10:39
Einen richtigen Flashover "blockt" man sowieso nicht, auch mit 800 l/min nicht.

Was ist denn bitte ein "richtiger" Flashover?


@ DaBob
Sofern du keine HD Pumpenhast möchte ich mal sehen wie du nen Betriebsdruck an deim HSR von 10-12 Bar bekommst.
Und das man heute nicht mehr mit Vollstrahl in den IA geht sollte eigentlich jedem klar sein.

Alex22
09.11.2008, 10:49
Meiner Meinung nach sind 130 l/min vollkommen ausreichend


Ich würde die Turbospritze mit bis zu 235 l/min empfehlen.

Ja was denn nun?
130l oder 235l?
http://www.smilietown.de/smilies/grinsende/grinsend_060.gif

nederrijner
09.11.2008, 11:09
Was ist denn bitte ein "richtiger" Flashover?
Der schnelle Übergang aller Oberflächen brennbarer Materialien eines Raumes hin zu einem Feuer.
Diagramm (http://upload.wikimedia.org/wikipedia/de/2/23/Raumbrand-flashover.JPG)
Danach hast Du Vollbrand und eine Wärmefreisetzungrate, dass man es nur noch wenige Sekunden im Raum aushält. Da hilft kein Strahlrohr, das hält man nicht auf. Da hilft nur Fersengeld und raus (Schutzziel der PSA).

Ein Flashover ist nicht das, was viele Feuerwehrleute darunter verstehen oder was sie im sog. Flashovercontainer lernen. Das sind einfach brennende Rauchgase, eine Rauchgasdurchzündung oder auch Rollover genannt. Da legt man sich zur Not flach auf die Erde und wartet, bis das angebrannt ist.


Sofern du keine HD Pumpenhast möchte ich mal sehen wie du nen Betriebsdruck an deim HSR von 10-12 Bar bekommst.
Bitte?
Wenn es nicht gerade eine uralte TS8/8 oder kleiner ist, schafft das jede Feuerlöschkreiselpumpe bei ein bis drei HSR, die dranhängen, spielend. Einfach durch Ziehen am Gashebel ... Der alte Garantiepunkt 2 forderte halben Nennförderstrom bei bei anderthalbfachem Nennförderdruck. Bei einer 16/8 wären das dann 800 l/min bei 12 bar und einer Saughöhe von 3 Metern. Jetzt hat die Pumpe üblicherweise noch Leistungsreserven (die 16/8 sind oft 24/8 oder größer mit anderem Typenschild), im IA muss die Einsatzstellenpumpe selten saugen und selbst wenn die eine Pumpe drei Leitungen mit HSR speist, kommt man nicht an die 800 l/min. Selbst mit Druckverlusten aufgrund von Reibung in der Leitung halte ich 10 bar am HSR für problemlos erreichbar.

Ich halt wie gesagt nichts von pauschal 10 bar, aber wenn das HSR das für optimale Leistung erfordert, muss man das hydraulische System eben darauf ausrichten.
Die Turbospritzen von AWG haben IIRC eine Vorgabe von 6 bar am Strahlrohr.

nederrijner
09.11.2008, 11:16
Ja was denn nun?
130l oder 235l?
http://www.smilietown.de/smilies/grinsende/grinsend_060.gif
Wow, jetzt hast du aber einen Erfolg in deiner Argumentationstruktur vorzuweisen. Das eine ist eine Produktempfehlung, die sich daran orientiert, was das Produkt maximal kann, das andere eine Taktikempfehlung für den Gebrauch. Sag doch lieber mal, wieso 200 l/min oder 300 l/min erforderlich sind.

Das widerspricht sich insofern nicht, als dass die Standardeinstellung im Innenangriff 130 l/min ist, die auch nicht verändert wird. Die 235 l/min sind für die Fälle gedacht, bei denen man früher beim CM-Strahlrohr das Mundstück abgeschraubt hätte, z. B. beim Einsatz im Außenangriff.
Die Empfehlung basiert auf der Tatsache, dass die nächst kleinere Turbospritze mit einer Rasterung 40 - 80 - 130 l/min dieses eben nicht ermöglicht.

Alex22
09.11.2008, 11:17
Nur weil du nen Pumpenausgangsdruck von 12 Bar hast, heißt das noch lange nicht das bei entsprechender Wasserabgabe und Schlauchlänge... (eventuell was viele machen mit D-Schläuchen) auch wirklich 12 Bar vorne ankommen.
Im übrigen haben D-Schläuche einen maximalen Arbeitsdruck von 8 bar und C Schläuche von 12 Bar.
Auf deutsch, du darfst deine Pumpe gar nicht so hoch fahren das du am HSR 12 Bar hast.
Außer du besorgst dir Schläuche nach neuer DIN.
Diese haben einen Arbeitsdruck von glaub ich 18 bar.

Alex22
09.11.2008, 11:21
Wow, jetzt hast du aber einen Erfolg in deiner Argumentationstruktur vorzuweisen. Das eine ist eine Produktempfehlung, die sich daran orientiert, was das Produkt maximal kann, das andere eine Taktikempfehlung für den Gebrauch. Sag doch lieber mal, wieso 200 l/min oder 300 l/min erforderlich sind.

Das widerspricht sich insofern nicht, als dass die Standardeinstellung im Innenangriff 130 l/min ist, die auch nicht verändert wird. Die 235 l/min sind für die Fälle gedacht, bei denen man früher beim CM-Strahlrohr das Mundstück abgeschraubt hätte, z. B. beim Einsatz im Außenangriff.
Die Empfehlung basiert auf der Tatsache, dass die nächst kleinere Turbospritze mit einer Rasterung 40 - 80 - 130 l/min dieses eben nicht ermöglicht.

Ich hab nie behauptet, daß ich mein HSR im IA immer voll aufreisse.
Das mit dem 230 bzw 235l/min ist immer nur eine gewisse Reserve, genauso wie es mit den Überhosen ist.
Für 999 Zimmerbrände reicht dir ne 2 lagige Hose vollkommen aus, beim 1.000 kann diese Hose aber zu wenig sein.
Genauso ist es mit deiner Wassermenge.

DaBob
09.11.2008, 11:22
Hab was bei der Feuerwehr Euskirchen gefunden:

Der übliche Betriebsdruck liegt zwischen fünf und zehn bar, der Prüfdruck jedoch bei acht bar bei A- und D-Schläuchen und 12 bar bei B- und C-Schläuchen. Der Zerplatzdruck beträgt 25 bar, d.h. neue Schläuche müssen 24 bar ohne Zerplatzen aushalten. Praktisch platzen fabrikneue Schläuche aber erst bei einem Druck von 50 - 60 bar.

So noch Fragen? Und wenn du unten an der Pumpe deine 12 bar fährst dann kommen am Strahlrohr immer noch 10bar an, oder verlegst du für einen IA erst 200m C-Schlauch?

Alex22
09.11.2008, 11:28
Hab was bei der Feuerwehr Euskirchen gefunden:

Der übliche Betriebsdruck liegt zwischen fünf und zehn bar, der Prüfdruck jedoch bei acht bar bei A- und D-Schläuchen und 12 bar bei B- und C-Schläuchen. Der Zerplatzdruck beträgt 25 bar, d.h. neue Schläuche müssen 24 bar ohne Zerplatzen aushalten. Praktisch platzen fabrikneue Schläuche aber erst bei einem Druck von 50 - 60 bar.

So noch Fragen? Und wenn du unten an der Pumpe deine 12 bar fährst dann kommen am Strahlrohr immer noch 10bar an, oder verlegst du für einen IA erst 200m C-Schlauch?

1. Hab ich schon bereits geschrieben, daß die neuen Schläuche nen Arbeitsdruck von 18 bar haben.
2. Der Schlauch mag gerne bei 25 bar erst platzen, ändert aber nichts dran, das der selbsteingebunde Schlauch bzw der geflickte Schlauch diesen Druck niemals stand hält.
3. Spielt es eine große Rolle, ob du nen C52, C42 oder gar nur nen D Schlauch nimmst was dein Druckabfall beträgt.
4. Was passiert jetzt wenn ich in einem 8 stöckigen Gebäude bin?
Dann hab ich alleine durch meine 20m Höhe schon nen Druckabfall von 2 Bar, da ist noch nicht mal der Verlust durch Schläuche und Amaturen mit drin.

nederrijner
09.11.2008, 11:28
Nur weil du nen Pumpenausgangsdruck von 12 Bar hast, heißt das noch lange nicht das bei entsprechender Wasserabgabe und Schlauchlänge... (eventuell was viele machen mit D-Schläuchen) auch wirklich 12 Bar vorne ankommen.
Deswegen schrieb ich, dass neben dem Garantiepunkt 2 (der von 800 l/min ausgeht!), auch noch die Leistungsreserven der Pumpe sowie die vmtl. fehlende Ansaugleistung zum Tragen kommen.


Im übrigen haben D-Schläuche einen maximalen Arbeitsdruck von 8 bar und C Schläuche von 12 Bar.
Auf deutsch, du darfst deine Pumpe gar nicht so hoch fahren das du am HSR 12 Bar hast.
Außer du besorgst dir Schläuche nach neuer DIN.
Diese haben einen Arbeitsdruck von glaub ich 18 bar.
Deswegen schrieb ich, dass das gesamte hydraulische System auf die 10 bar ausgerichtet sein muss, wenn das HSR diesen Druck erfodert.
Es ging aber um die Frage, ob die Pumpe das schafft.

Alex22
09.11.2008, 11:33
Deswegen schrieb ich, dass neben dem Garantiepunkt 2 (der von 800 l/min ausgeht!), auch noch die Leistungsreserven der Pumpe sowie die vmtl. fehlende Ansaugleistung zum Tragen kommen.


Deswegen schrieb ich, dass das gesamte hydraulische System auf die 10 bar ausgerichtet sein muss, wenn das HSR diesen Druck erfodert.
Es ging aber um die Frage, ob die Pumpe das schafft.

Wie gesagt das die Pumpe das schafft ist mir auch klar ...
Hast ja auch nen Schließdruck von 14-17 bar, welche die Pumpe bringen muß.
Ich ging halt nicht vom Ausgangsdruck der Pumpe aus, sondern vom Druck am HSR.

nederrijner
09.11.2008, 11:36
Ich hab nie behauptet, daß ich mein HSR im IA immer voll aufreisse.
Das mit dem 230 bzw 235l/min ist immer nur eine gewisse Reserve, genauso wie es mit den Überhosen ist.
Für 999 Zimmerbrände reicht dir ne 2 lagige Hose vollkommen aus, beim 1.000 kann diese Hose aber zu wenig sein.
Genauso ist es mit deiner Wassermenge.
Okay, ich gehe aber nicht davon aus, dass man diese Reserve im Innenangriff sinvoll nutzen kann. Wenn es so weit ist, sollte man sich fragen, ob man da, wo man ist, noch sicher ist und nicht lieber den Rückzug antreten sollte.

Memo1
26.11.2008, 21:38
Wollte nochmal was dazu fragen...

Bei der Beschaffung von HSR sollte genau der Verwendungszweck bedacht werden.

Die DIN EN 15182 mit ihren 4 Teilen ersetzte Anfang 2007 die DIN 14365 Mehrzweckstrahlrohre und die DIN 14367 Hohlstrahlrohre. In Teil 3 ist die Empfehlung aufgenommen, die Rohre nach Teil 3 (z.B. Mehrzweckstrahlrohre) !!!nicht im Innenangriff!!! zu nutzen. In Teil 1 ist keine elektrische Prüfung enthalten. Stattdessen wurde die Empfehlung aufgenommen, einen Abstand von mind. 1 m (bis 1000 V) bei einem Sprühstrahl von mind. 30° einzuhalten.

Ist das noch stand der Technik oder hat sich da schon wieder was geändert???