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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Reflexstreifen



Superyoshi
18.06.2008, 21:01
Hallo Forengemeinde ,
ich habe eine Frage bezüglich der HuPF-Reflexstreifen bei Helpi .
Kann es sein , dass der dort Angebotene Reflexstreifen GELB-SILBER-GELB (Art.-Nr. : RXSKOMBI) nicht für Brandeinsätze o.ä. zugelassen ist ?

Heute bekam ich die Lieferung von Helpi , mir kamen die Reflexstreifen etwas "dünn" vor , also schnitt ich ein Stück vom neuen und ein Stück vom alten "dickeren" Reflexband ab .
Ich bearbeitete die Reflexstreifen mit dem Feuerzeug - der Helpi-Streifen schmorte und ging sogar in Flammen auf , der alte Reflexstreifen verfärbte sich ein bisschen - mehr nicht .

Vielen Dank im vorraus !

tower911
19.06.2008, 09:55
Zu Reflexstreifen hab ich kürzlich erst einen Bericht gelesen von der BF Düsseldorf. Die haben Streifen getestet.
ich bin mir nicht ganz sicher in welcher Zeitschrift es war. Ich lese Brandschutz, Feuerwehrmann und Feuerwehrmagazin. Ich glaube der Bericht stand im letzten Feuerwehrmagazin. Wenn da nicht, dann in einen der anderen. Vielleicht liest heir noch einer mit, der es genauer weiß, wo es stand.
Hab die Zeitschriften leider nicht zur Hand, sonst könnte ich nachgucken.

rundhauber
19.06.2008, 11:49
Zu Reflexstreifen hab ich kürzlich erst einen Bericht gelesen von der BF Düsseldorf. Die haben Streifen getestet.
ich bin mir nicht ganz sicher in welcher Zeitschrift es war. ...

Ist im aktuellen Feuerwehr Magazin 6/2008.

Mr. Blaulicht
19.06.2008, 12:16
Wäre jemand so lieb und würde mir das - evtl. als Link - mal schicken? Das würde mich auch interessieren...

Gruß, Mr. Blaulicht

rundhauber
19.06.2008, 13:44
Wäre jemand so lieb und würde mir das - evtl. als Link - mal schicken? Das würde mich auch interessieren...

Gruß, Mr. Blaulicht

Das gibt mir die Chance, mich für die Fotos zu revanchieren. Ich scan den Artikel ein (gibt es nicht online) und schick ihn Dir per Mail. Langt Dir S/W?

Mr. Blaulicht
19.06.2008, 17:38
Klar doch.

Gruß, Mr. Blaulicht

rundhauber
20.06.2008, 10:02
Klar doch.

Gruß, Mr. Blaulicht

You've got mail!

dreX
20.06.2008, 15:12
Kannst du mir die auch mal schicken? Würde mich sehr interessieren...! Oder stell sie doch einfach mal online!

Danke!

Quietschphone
20.06.2008, 17:13
Kannst du mir die auch mal schicken? Würde mich sehr interessieren...! Oder stell sie doch einfach mal online!

Danke!Servus!

Bitte Copyright beachten!

Gruß
Alex

rundhauber
21.06.2008, 00:33
Kannst du mir die auch mal schicken? Würde mich sehr interessieren...! Oder stell sie doch einfach mal online!

Danke!

Wenn Du mir Deine Mail-Addi per PN schickst. Geht aber nicht vor Montag!


Servus!

Bitte Copyright beachten!

Gruß
Alex

Genau! Ich werde hier keine Zeitungsartikel online stellen, da ich nicht Anwalts Liebling werden möchte.

Mr. Blaulicht
21.06.2008, 14:01
Nun meine Frage: Da die Reflexstreifen ja lediglich aufgenäht sind, spiel das denn überhaupt eine Rolle, wie brandunempfindlich die sind?

Oder anders gefragt: Wenn ein Reflexstreifen abbrennt, wird dadurch eine Jacke in größerem Ausmaß zerstört wie an Stellen, an denen die Hitze direkt auf die Jacke einwirkt?

Gruß, Mr. Blaulicht

patrick1180
22.06.2008, 14:06
Tja, dass kommt wohl auch daher, dass viele Kommunen nach der Vorgabe bestellen:
Je billiger desto Gut !!!!!!
Schade eigentlich, ist aber wohl nicht zu ändern.
Dafür dürfen ja Dienstfahrzeuge der "Herren" etwas mehr kosten....
Alles meine Meinung versteht sich !

Mr. Blaulicht
22.06.2008, 15:09
Warum hast Du was gegen Reflexstreifen?

Gruß, Mr. Blaulicht

nederrijner
22.06.2008, 15:52
Auch wenn ich die Probleme grundsätzlich ähnlich sehe, die Realität ist doch, dass sich FA andauernd im (noch) ungesicherten Verkehrsraum bewegen (sei es der AT der mit PA die Straße überquert um zur Brandbekämpfung vorzugehen oder sonstwas). Wenn wir dann nur dunkle Kleidung ohne Warn- und Reflexstreifen hätten, ist das schon ein nicht unwichtiger Sicherheitsaspekt. Jetzt kann man natürlich sagen, dass dann eben immer und von jedem eine Warnweste getragen werden muss. Dann wären wir aber schnell wieder bei der durchaus berechtigten Frage, warum man diese Warnweste dann nicht mit der Kleidung kombiniert.

Insofern finde ich die Lösung mit einer ausreichenden Grundbestreifung von Jacke und Hose nicht schlecht, auf Handschuhen und Stiefeln etc. sind Warnstreifen in der Tat unnötig. Dazu kann man dann wann immer möglich und nötig eine Warnweste tragen (ich bin ein großer Freund von Warnwesten und trage sie selbst häufig).
Aber es ist nicht immer die Autobahn auf der wir uns bewegen, ich will auch als WT beim Brandeinsatz im Wohngebiet gesehen werden oder beim Stoppelfeldbrand auf dem Feldweg. Eine Feuerwehreinsatzkleidung, die ein gewisses Mindestmaß an Warnwirkung mit sich bringt, ist daher meiner Meinung nach durchaus angebracht. PSA bringt auch immer die Frage der Akzeptanz mit, wenn ich den meisten FA sage, dass sie ab jetzt immer, also bei allen Einsätzen und Übungen, zusätzlich eine Warnweste anziehen sollen, werden die zurecht fragen, wieso man das nicht direkt auf die Kleidung näht.

Mr. Blaulicht
22.06.2008, 16:20
Zumal Warnwesten die Gefahr des Nichtvorhandenseins bergen.

Und diese Nylonwesten, die ich kenne, dürften deutlich schnellen abbrennen als aufgenähte Reflexstreifen.

Max K.
22.06.2008, 17:49
Mal ernsthaft: Überlegt man, wieso "Müllmänner" (oder auch Straßenwärter etc.) diese Farben tragen, erscheint einem das schwarz/dunkelblaue Auftreten der Feuerwehr im Verkehrsbereich nicht irgendwie seltsam?
Auch Müllmänner haben Reflexmaterial auf ihrer Kleidung..

nederrijner
22.06.2008, 18:01
Dann denken wir mal einen Schritt weiter: Wieso muss unsere Kleidung eigentlich so dunkel sein?
Es wird ja oft genug gegen Niedersachsen oder BaWü gelästert, weil die in "Müllmannfarben" arbeiten müssen. Mal ernsthaft: Überlegt man, wieso "Müllmänner" (oder auch Straßenwärter etc.) diese Farben tragen, erscheint einem das schwarz/dunkelblaue Auftreten der Feuerwehr im Verkehrsbereich nicht irgendwie seltsam?
Nun ist der Verkehrsbereich aber nicht das einzige, an dem sich die Feuerwehrkleidung messen lassen muss. Helle Kleidung sieht nunmal bei entsprechendem Einsatzgeschehen trotz regelmäßiger Reinigung schnell unschön aus.
Man kann natürlich auch die Feuerwehr mit Schutzkleidung in helleren, leuchtenden Farben ausstatten, dann hat man aber zügig wieder das von dir angesprochene Problem der Verschmutzung und der damit nachlassenden Warnwirkung. Außerdem hat auch die Straßenwärterkleidung reflektierende Streifen, da das fluoreszierende Hintergrundmaterial alleine in der Dunkelheit nicht ausreicht.

Insofern ist z. B. die Bestreifung der HuPF-Kleidung ein Kompromiss, meiner Meinung nach nicht der schlechteste. Wenn man wirklich auf viel Warnwirkung angewiesen ist, zieht man eben eine (neue) Warnweste an. In allen anderen Fällen reicht die der Kleidung immanente Grundwarnwirkung im Sinne einer universellen Schutzkleidung für die Feuerwehr.

patrick1180
22.06.2008, 19:39
Richtig ! entweder ganz oder garnich.
Es geht hier schließlich um SICHERHEIT !
Und das ist wohl das einzige, was bei einem Einsatz UNS zu gute kommt oder ?

nederrijner
22.06.2008, 20:11
Germanys next Feuerwehrmodels? Oder sollte es doch eher funktionell sein? Und warum können die Niedersachsen und Baden-Württemberger (und ein paar "Insellösungen") ganz gut damit leben?
Ich weiß nicht, warum die das können. Es muss nicht immer nur einen akzeptablen Weg geben, es gibt seit Jahren etliche Feuerwehren in Deutschland und dem Ausland, die auch mit dunkler Kleidung und Warnstreifen gut auskommen.
Und ja, Funktionalität ist nicht alles. Klingt blöd, aber so funktionieren Menschen nunmal.


Außerdem seh ich genau da auch einen Vorteil drin: Man sieht im rot/orange eher, wenn eine Jacke stark verschmutzt ist, und ist dann auch vielleicht eher bereit dazu, die "Trophäe" zur Reinigung zu geben.
Ja, trotzdem ist die Warnwirkung nach fünf Wäschen meistens schon nicht mehr akzeptabel. Der Vorteil solcher Jacken ist also schnell aufgebraucht.


Sorry, das ist aber doch wie "ein bißchen schwanger". Entweder ist eine Warnwirkung da (und damit bitte auch die entsprechende EN 471 erfüllt), oder nicht. Eine "Grundwarnwirkung" ist eine Pseudowarnwirkung. Damit rennen dann die FM durch Straßenbereiche, denken sie sind ja ausreichend sichtbar, und wundern sich, wenn man sie trotzdem über den Haufen fährt...
Komischerweise definiert genau diese EN 471 drei verschiedene Klassen von Warnkleidung. Die Unfallversicherungsträger greifen das auf unf fordern bei Gefährdungen durch den Straßenverkehr Warnkleidung der Klasse 2 (z. B. entsprechende Warnweste). Aber auch außerhalb dieses Verkehrsraums, z. B. innerhalb geschlossener Einsatzstellen oder wenn ich mich zwar im Verkehrsraum bewege, aber nicht direkt durch diese gefährdet bin, ist eine ausreichende Sichtbarkeit der Einsatzkräfte erforderlich und wünschenswert - das ist auch eine Frage der Funktionalität.

Welche Alternativen hat man denn?
a) Warnweste immer und überall für jeden
b) Fluoreszierende Kleidung mit Reflexstreifen + Warnweste bei Bedarf
c) Dunkle Kleidung mit fluoreszierenden und reflektierenden Streifen + Warnweste bei Bedarf

a) ist sicher eine denkbare Option, aber bis zum Beweis des Gegenteils behaupte ich, dass das nicht funktionieren wird
b) und c) sind von den Problemen her ähnlich und unterscheiden sich ansonsten auch nur marginal, dürfte eher Geschmackssache sein

Also, welche Alternativen, die dann auch umsetzbar sind, hat man zur Bestreifung der Kleidung?

Für mich ist die Frage Reflexstreifen/Warnweste kein Entweder-Oder, beide ergänzen sich. Warnwesten alleine sind für mich aus praktischen Erwägungen keine Alternative. Nur Reflexstreifen alleine sind genau so wenig ein Ersatz für Warnkleidung, aber da, wo Warnkleidung nicht getragen werden muss oder kann, sind sie besser als nichts.
Bei den viel gerühmten Warnwesten für 99 ct. aus dem Baumarkt bitte auch beachten, wie lange die im Feuerwehralltag ihre Warnwirkung behalten. Ist vielleicht preislich kein besonders gravierender Aspekt, trotzdem wird das häufige Kontrollieren und austauschen irgendwann nervig.

Und ja, auch Warn- bzw. Reflexstreifen kosten Geld. Aber das kann man auch sinnloser ausgeben.

nederrijner
22.06.2008, 21:30
Zumindest in der Dunkelheit ist die Sichtbarkeit ohne Reflexstreifen miserabel, bei hellen Jacken ist sie vielleicht noch etwas besser gegeben als bei dunklen.

Da wo Warnkleidung nach EN 471 Kl. 2 getragen werden muss, wird man mit vertretbarem Aufwand nicht an Warnwesten vorbeikommen. Wo das Tragen dieser Kleidung nicht erforderlich (oder möglich oder sinnvoll) ist, ist eine Bestreifung mit retroreflektierendem und ggf. fluorezierendem Material meiner Einschätzung nach durchaus wünschenswert, um wenigstens ein Grundmaß an Sichtbarkeit (oder eine Grundwarnwirkung) im Sinne einer universellen Schutzkleidung zu gewährleisten. Und auch bei meiner zehn Jahre alten HuPF-Überjacke sind die Kombistreifen noch nicht so weit verschlissen, dass die grundsätzliche Sichtbarkeit an der Einsatzstelle gefährdet wäre. In Kombination mit der Überhose ist sie meiner Meinung nach sogar ganz gut, auch wenn ich z. B. auf der Autobahn gerne zusätzlich noch eine Warnweste trage.

Insofern finde ich die pauschale Reflexstreifen-Schelte unangebracht. Mit Weglassen der Reflexstreifen und Nutzung von Warnwesten wird nicht alles gut.

Welche Farbe das Gewebe der Kleidung jetzt genau hat, ist meiner Meinung nach in erster Linie Geschmacksache. Es wird ein Kompromiss bleiben, beide Varianten haben Vor- und Nachteile. Leider weiß ich nicht, wieviel eine fluoreszierende Färbung des Gewebes im Vergleich zum dunklen Gewebe mehr kostet und wie dann die Bilanz von retroreflektierenden Streifen gegenüber den reflektierenden und fluoreszierenden Kombistreifen aussieht.
Eine ausreichende Warnwirkung im Sinne von EN 471 Kl. 2 bekommt man über die zu erwartende Lebenszeit von Feuerwehrschutzkleidung aber eher nicht hin.

robbyköln
23.06.2008, 02:48
Also ich frage mich mal warum die FW denn teilweise überhaupt gänzlich in Leichenbestatter-schwarz oder -dunkelblau arbeiten dürfen.
Bei uns (San.-org.) wurden die vor einigen Jahren angeschafften Jacken z.B. durch eine neuere Version mit noch mehr reflexmaterial (Streifen einmal rundrum und 2 Stück von der Taille hoch über die Schultern und vorne wieder runter, ähnlich Hosenträger) ersetzt. "Alte" Einsatzjacken dürfen lt. BG/GUV allerdings weiter benutzt werden.

Bei unseren Einsatzjacken muss die EN471 eingehalten werden, weshalb zum einen eine gewisse Prozentzahl reflexmaterial eingesetzt sein muss und ein anderer gewisser Prozentsatz muss in Tagesleuchtfarbe ausgeführt sein (bei uns in Tagesleuchtrot).
Auch bei den Hosen muss Reflexmaterial an den beinen sein (2 Streifen rundumlaufend).
Insoweit kann ich mir gut denken daß auch bei den FW-Kleidungen diese Vorgaben erfüllt sein müssen, wenn sie im Straßenverkehr tätig sind (Und das sind ja im Prinzip alle BOS-Org.).
Deshalb frag ich mich wieso das nicht so ist (Tagesleuchtfarben meist gar keine und reflexmaterial eher wenig als viel).

Auch versteh ich nicht wieso hier teilweise Leute meinen das sei alles Quatsch mit dem reflexmaterial. Ich finde das eine sehr gute Erfindung, da man gerade im dunkeln wesentlich besser gesehen wird. Auch die Reflexsachen auf Fahrzeugen finde ich sehr sinnvoll, denn nachts nützt das Tagesleuchtrot gar nix und an vielen LKW´s die Reflexmaterial als Konturmarkierung verwenden ist das sehr sinnvoll.

Und es macht m.E. keinen Sinn, vor jedem Einsatz im Strassenverkehr erst ne Warnweste überzuziehen wenn man diese im prinzip schon mit der Jacke am mann haben könnte. Zum anderen sehe ich auch eine Problematik dieser Warnwesten im Feuereinsatz. Die Kunstfasern werden schnell schmelzen und brennen und das ist glaube ich nicht im Sinne von Sicherheit bei Einsatzkleidung.

nederrijner
23.06.2008, 07:47
Kleidung, die die Anforderungen nach EN 471 Kl. 2 erfüllt, hat im Feuerwehreinsatz wie bereits gesagt einen Nachteil: Sie wird diese Eigenschaften schnell einbüßen, durch Alterung, Verschleiß und Verschmutzung. Damit ist die Warnwirkung hinfällig und die Kleidung müsste ersetzt werden.
Wenn man das ganze nur über Kombistreifen realisieren will (wegen dunklem Hintergrund) braucht man für die erforderlichen Flächen zig laufende Meter, so dass im Endeffekt die ganze Kleidung vollgeneäht ist.

Die Warnweste kann man bei entsprechendem Zustand ruhigen gewissens Wegwerfen und eine neue kaufen. Insofern ist die Warnweste eben doch keine schlechte Idee, realistisch gesehen führt kein Weg daran vorbei, wenn man die Anforderungen nach EN 471 Kl. 2 erfüllen muss und nicht andauernd neue Feuerschutzkleidung kaufen will.
In den meisten Fällen stellt das Überziehen einer Warnweste auch gar kein Problem oder eine Gefährdung dar. Gut unter PA würde ich die Warnweste weglassen, da muss dann ggf. eben die Wirkung der Kleidung für die Sichtbarkeit ausreichen. Genauso in dem Fall, dass ich mich als FA im gesicherten Bereich einer abgesperrten Einsatzstelle bewege. Aber auch da wird man mich - z. B. beim VU auf Landstraßen - selten ohne Warnweste antreffen.

Mr. Blaulicht
23.06.2008, 08:27
Jetzt müssten wir nur mal wissen, wie oft sich denn ein Kleidungsstück der Feuerwehr in einem "heißen" Einsatz befindet.
Wenn die Jacke alle 5 Jahre mal ein Feuer von der Nähe aus sieht und danach die Reflexstreifen kaputt gehen, ist das doch schon mal etwas.

Und das die Jacken schneller kaputt gehen als beim RD, wage ich zu beszweifeln. (Bei eingigen BF sicherlich schon, aber das ist dann die Ausnahme)

Gruß, Mr. Blaulicht

nederrijner
23.06.2008, 09:07
Jetzt müssten wir nur mal wissen, wie oft sich denn ein Kleidungsstück der Feuerwehr in einem "heißen" Einsatz befindet.
Wenn die Jacke alle 5 Jahre mal ein Feuer von der Nähe aus sieht und danach die Reflexstreifen kaputt gehen, ist das doch schon mal etwas.

Und das die Jacken schneller kaputt gehen als beim RD, wage ich zu beszweifeln. (Bei eingigen BF sicherlich schon, aber das ist dann die Ausnahme)
Es fängt schon damit an, dass die bei der Feuerwehr verwendeten Fasern eigentlich nur nachträglich gefärbt werden können, die unterliegen einer ganz allgemeinen Alterung, was die Strahlkraft der fluoreszierenden Farbe angeht. Je nach Qualität ist nach einer Handvoll Wäschen schon nicht mehr viel davon übrig.

Dazu allgemeine Verschmutzungen, besonders der Reflexstreifen bzw. Kombistreifen durch Betriebsmittel und einfach mechanischer Verschleiß. Ich habe gerade keine Zeit, in die entsprechenden Normen reinzugucken, aber sowohl die EN 471 als auch die HuPF machen IIRC Vorgaben über eine bestimmte Anzahl (5?) von Waschzyklen, nach denen die Warnwirkung noch gegeben sein muss. Das Unfallversicherungs-Regelwerk sagt ganz klar, dass Warnkleidung rechtzeitig auszumustern ist, wenn die Warnwirkung nicht mehr gegeben ist. Nur wie möchte man das selbst feststellen? Mit bloßen Augen sieht man das in der Regel nicht, bitte stellt euch nicht vor, dass die Jacke hinterher "kaputt" ist und in Fetzen am Haken hängt.

Das Problem tritt übrigens genau so bei Warnwesten auf, die seit x Jahren auf den Fahrzeugen rumfliegen. Bloß kosten die das Stück wesentlich weniger als eine Feuerwehrjacke, so dass man da mal regelmäßig die Westen auf den Fahrzeugen austauschen kann.

Schaut euch dazu bitte auch einmal dieses Bild (http://www.feuerwehr-forum.de/s.php?m=358458) an.

Funkwehrmann
23.06.2008, 13:22
Servus,

gibt es nicht eine generell Vorgeschriebene Lebensdauer bei den Überjacken?

Ich glaube bei unseren Bayern 2000 sind des so 7 Jahre. Bin mir jetz aber nicht sicher.

Und ich denke auch wenn die Jacke ein bestimmtes Alter erreicht und die Leuchtkraft der Reflexstreifen nachläßt, wird man sich auf die Zuverlässigkeit der Funktionsmembranen wohl auch nicht mehr verlassen können. Die auch von der Anzahl der Reinigungen und häufigkeit der Verwendung abhängt.

nederrijner
23.06.2008, 14:24
gibt es nicht eine generell Vorgeschriebene Lebensdauer bei den Überjacken?
Nein.

(Füllzeichen, weil das Board meint, mein Beitrag wäre zu kurz.)

robbyköln
24.06.2008, 01:43
@überhose:

Ich will jetzt nicht deinen ganzen Beitrag als Zitat einfügen, deswegen so.

Du sagst Reflexmaterial an Fahrzeugen und bekleidung ist was anderes. Im Grunde hast du recht was das Material betrifft, aber in der Funktion sind sie gleich -> sie reflektieren auch geringes Licht stark. Und das ist ja der Sinn des ganzen.
Klar kann man mit mehr Licht mehr sehen. Aber sei mal ehrlich, wenn da jemand in dunkler Kleidung auf der Landstraße steht, siehst du den mit deinen normalen Fahrzeugscheinwerfern erst sehr spät, mit Reflexmaterial auch schon von mehr als 100m weit. Das meine ich mit besserer Sichtbarkeit im gegensatz zu Tagesleuchtrot das (wie der Name ja schon sagt) für den hellichten Tag gedacht ist, um aufzufallen.

Du schreibst außerdem: "Wie sieht die Warnwirkung der Jacke aus nach X-Jahren........ ?"
Da frage ich dich: wie sieht die Jacke im allg. aus nach X-Jahren tragen, bewegen, waschen....? Denke dann ist da eh mal ne neue fällig. Sollte allerdings nur das reflexmaterial defekt sein, kann man da auch neues draufnähen lassen, oder?

Was meinst du wie solch eine Kleidung bei der Müllabfuhr oder bei der Straßenwacht nach X-Jahren aussieht? Bestimmt schlimemr als bei der FW.

Klar sind FW-Leute nicht ständig von Feuer umgeben, aber gerade bei den vielen Einsätzen im Verkehrsraum ist eine gute Sichtbarkeit der Kollegen wichtig und auch erforderlich, sonst gäb es keine EN471.

Wer halt bei jedem Einsatz im verkehrsraum eine Warnweste anziehen will, der kann das ja gerne machen, aber mir ging es darum wieso die FW´ler nicht generell Einsatzkleidung tragen muss die die EN471 erfüllt.

Und wem es einem sch---egal ist, wenn am eigenen Leib eine Warnweste brennt, der hat m.E. sowieso div. probleme.

@ Mr.Blaulicht:
Daß du da einige Kollegen mal nicht vor den kopf stößt, von wegen "wenn die Jacke alle 5 Jahre mal ein feuer sieht"! Denke es gibt genug FW´ler (nicht nur bei BF´en) die mehr als alle 5 Jahre mal ein feuer in natura sehen.

nederrijner
24.06.2008, 10:28
Dass Warnwesten ein Problem wären, ist eigentlich seit zig Jahren aus der Praxis heraus wiederlegt.

Zur Frage, wieso Feuerwehrkleidung nicht grundsätzlich den Anforderungen der EN 471 genügen muss: Weil das praktisch kaum möglich ist.

Nochmal: Entweder realisiert man die erforderlichen fluoreszierenden (Sichtbarkeit durch Kontrast zur Umgebung bei Tag) und retroreflektierenden (Sichtbarkeit durch Reflexion des einfallenden Lichtes bei Nacht) Flächen komplett durch aufgenähte Kombistreifen, dann muss man beinahe die gesamte Kleidung vollnähen, was recht unbequem werden dürfte. Oder man wählt einen nachträglich fluoreszierend gefärbten Stoff und näht nur Reflexstreifen drauf, dann hat man aber das Problem, dass die nachträglich Färbung recht schnell verschlissen ist.
Insgesamt ist die Warnwirkung wesentlich schneller verbraucht als die Bekleidung grundsätzlich halten würde. Und dass dann die Bekleidung ausgetauscht werden würde, obwohl sie eigentlich noch gut ist, kann mir irgendwie keiner erzählen.

robbyköln
25.06.2008, 00:42
Damit meinst du nicht den Sicherheitsaspekt (nach EN), sondern die bloße Sichtbarkeit. Ich gehe dabei übrigens nicht davon aus, das die Einsatzstelle nur von anrauschenden Fahrzeugscheinwerfern beleuchtet wird, in Zeiten wo an jedem zweiten FW-Fahrzeug ein Lichtmast zu finden ist und auch Stative weit verbreitet sein sollten...

Ja aber man hat ja auch nicht sofort den Lichtmast oben. Es geht ja auch um die Sichtbarkeit beim eintreffen der ersten Fahrzeuge und die ist nunmal nicht so gegeben, als wenn die Kräfte schon 1 Stunde an der Einsatzstelle tätig sind. Ich denke da nur mal an die Absperr-,/Verkehrsregelungsmaßnahmen.


Kann man. Und wie läuft die Realität? Und wie würde das preislich im Gegensatz zur neuen Weste liegen?
Die Realität sieht immer anders aus, als das Soll. Auch Warnwesten werden nicht immer sofort ausgetauscht. Das ist halt der Unterschied zwischen theorie und Praxis


Was meinst du, wie häufig die neu ausgerüstet werden? Und wie das beim deutschen Durchschnittsfeuerwehrmann aussieht?
Auch nicht alle 2 Monate. Ich arbeite selber als Kfz-Schlosser täglich auf der Straße und trage Sicherheitskleidung nach EN471. Wenns kaputt oder so verschmutzt ist, daß die Warnwirkung nicht mehr gegeben ist, wird neubeschafft. Das kann nach 6 Monaten sein oder nach 3 Jahren. Je nachdem wie stark die Sachen benutzt und verschmutzt werden.

Warnwesten sind zwar auf dem Fahrzeug aber ich ziehe nicht jedesmal Weste an, raus, Fahrzeug fremdstarten, rein, Weste aus, halbe Stunde das selbe wieder. Das wäre mir zu lästig und dann würde ich es eh lassen und so verfahren leider auch viele FW-Angehörige. Was lästig ist wird gerne vernachlässigt. Ist überall so auch wenn alle wissen, daß es nicht zulässig ist.



Muss sie, aber auch nur da, wo die EN471 (bzw. deren Klasse 2, um die geht es ja hier, oder?) gilt. Und da das nicht bei allen Einsätzen der Fall ist, kann man darauf verzichten, diese EN mit der universellen Bekleidung zu erschlagen, sondern kann günstigere Lösungen finden. Und deswegen werden Westen angelegt (auch natürlich auch aus anderen Gründen, nicht immer braucht man z.B. die Jacke im Verkehrsraum).
Erklär mir mal: Wieso sollte sie denn brennen?

Wie oben schon geschrieben: Macht das jeder? Meistens nein, da es zu lästig ist auch noch die Weste anzuziehen. Und selbst die Vorgesetzten schauen nicht alle so penibel drauf. Man braucht doch nur bei nem FW-Einsatz zu schauen wer gut sichtbar ist und wer nicht. Da wären wir wieder bei Theorie und Praxis.
Deshalb schreibe ich ja immer wieder daß es doch sinnvoller und praktikabler wäre, wenn die Kleidung generell die EN 471 erfüllt. Dann hat jeder die geforderte Sicherheitskleidung an und vergisst sie nicht.

robbyköln
25.06.2008, 00:48
Dass Warnwesten ein Problem wären, ist eigentlich seit zig Jahren aus der Praxis heraus wiederlegt.

Zur Frage, wieso Feuerwehrkleidung nicht grundsätzlich den Anforderungen der EN 471 genügen muss: Weil das praktisch kaum möglich ist.

Nochmal: Entweder realisiert man die erforderlichen fluoreszierenden (Sichtbarkeit durch Kontrast zur Umgebung bei Tag) und retroreflektierenden (Sichtbarkeit durch Reflexion des einfallenden Lichtes bei Nacht) Flächen komplett durch aufgenähte Kombistreifen, dann muss man beinahe die gesamte Kleidung vollnähen, was recht unbequem werden dürfte. Oder man wählt einen nachträglich fluoreszierend gefärbten Stoff und näht nur Reflexstreifen drauf, dann hat man aber das Problem, dass die nachträglich Färbung recht schnell verschlissen ist.
Insgesamt ist die Warnwirkung wesentlich schneller verbraucht als die Bekleidung grundsätzlich halten würde. Und dass dann die Bekleidung ausgetauscht werden würde, obwohl sie eigentlich noch gut ist, kann mir irgendwie keiner erzählen.

DIe Sache mit den Kombistreifen sind m.E. Mumpiz, da wie du ja selber schreibst viel zu wenig fluoreszierendes Material vorhanden ist. Das sieht für manche ganz toll aus aber das fluoreszierende Material hat keinerlei sinnvolle Wirkung.
Habe aber schon gesehen daß es FW-Einsatzkleidung gibt, die z.B. Fluoreszierende Schulterpatten haben, also ähnlich einem Überwurf. Sowas könnte man z.B. mittels Klett, Reißverschluß o.ä. anbringen, dann wäre es bei bedarf leicht wechselbar ohne direktdie ganze Jacke wegzuwerfen.

robbyköln
26.06.2008, 00:21
Wieso bitte können FW-Leute die EN nicht erfüllen. Ich habe fast das gefühl weil sie es nicht wollen. Frei dem Motto: "Ham wir schon immer so gemacht, machen wir auch weiter so".

Ich weiß nicht was bitte der Unterschied zwischen einem Pannenhelfer, Müllmann oder FW-Mann im Straßenverkehr ist. Wie mir scheint, muss es einen riesengroßen geben oder warum sträubt ihr euch so gegen die Warnkleidung?
Kann verstehen wenn manche geil auf Warnwesten sind. Ich nicht, ich finde es halt praktikabler wenn die Einsatzkleidung direkt so gearbeitet ist, daß ich nicht was zusätzliches drüberziehen muss.

Aber jedem das seine. Eine vernünftige Erklärung kam für mich bis jetzt (bei der ganzen Diskussion) nicht dabei rum

nederrijner
26.06.2008, 00:32
Dass die Warnwirkung mit der Feuerwehrkleidung nicht ohne weiteres zu erreichen ist, ist bereits mehrmals dargelegt worden. Dem stehen andere Anforderungen entgegen, die eine höhere Priorität haben.

Ob jetzt das von Dir beschriebene Koller oder eine Warnweste der Weg zur Glückseligkeit ist, ist wohl Geschmackssache, ich für meinen Teil bevorzuge die Warnweste. Die kann man auch mal im Sommer nur über dem T-Shirt tragen.
Wer sich während der Fahrt mit PA ausrüsten kann, wird es auch hinbekommen, eine Warnweste anzuziehen. Die Polizei setzt (zumindest bei uns in der Gegend) auch mehrheitlich auf Warnesten, auch wenn seit einiger Zeit neongelbe Jacken im Umlauf sind, die vmtl. die EN 471 erfüllen.

Mr. Blaulicht
27.06.2008, 14:11
Und das resultiert bei der Polizei sicher nicht daher, weil man die Gefahren des Straßenverkehrsraumes nicht erkannt hat, ganz im Gegenteil

Das mag sein, sorgt aber für genau das gleiche Resultat. Ich habe neulich fast eine Polizeibeamtin mitgenommen, weil ich innerorts auf einer zweispurigen Straße mit erlaubten 50 gefahren bin und vor mir plötzlich etwas reflektierte. Beim Näherfahren kam eine dunkelgekleidete Polizeibeamtin ohne jegliche Warnweste oder ähnliches zum Vorschein, die mitten zwischen den beiden Spuren stand und Fahrzeuge aus dem Verkehr zog. Ach ja ich vergaß: Es war spät in der Nacht. Die Wahrscheinlichkeit, dass auf dieser Straße schneller und/oder mit Alkohol gefahren wird ist sehr hoch. Dewegen ja auch die Kontrolle. Ich verstehe nicht, wie man sein Leben so auf´s Spiel setzen kann.

Gruß, Mr. Blaulicht

akkonsaarland
27.06.2008, 14:42
Vor Jahr und Tag wurde in unserem LV darüber gestritten und diskutiert ob eine Jacke nach EN 471 angeschafft werden soll. Es wurde diskutiert und gestritten, hat ein wenig an die Feuerwehr erinnert. Jeder wollte Recht haben, und die Standpunkte gingen von "dringend notwendig" bis "warum braucht man das". Dann wurde eine Bedarfsermittlung gemacht und dabei kam raus.

Ein erschreckend geringer Teil der Einsätze fällt in den Bereich in dem EN 471 benötigt wird. Der Wiedererkennungswert der Jacke ist enorm. Also wurden keine neue Jacken beschafft.

rundhauber
27.06.2008, 14:59
Was trug sie denn? So eine gelbe Jacke, oder nur die blaue oder grüne dunkle Kleidung?

Es gibt verschiedene Formen von Intelligenz. ;)
Daher interpretiere ich Mr. Blaulicht so, dass sie die neue schwarz-blaue Uniform trug.

Mr. Blaulicht
27.06.2008, 15:16
Was trug sie denn? So eine gelbe Jacke, oder nur die blaue oder grüne dunkle Kleidung?

ein dieser grünen Hosen und eine schwarze Lederjacke OHNE Polizei-Aufdruck

nederrijner
27.06.2008, 15:27
Die Zahnspange? :-D

Mr. Blaulicht
27.06.2008, 16:24
Und was hat da reflektiert?

Keine Ahnung. Irgendein Metallteil oder ähnliches. Kann auch gut sein, dass sie von etwas anderes angeleuchtet wurde...