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FunkyBOS
09.06.2008, 19:00
Moin Moin !

Mal eine Frage an die erfahrenen Hilfeleistungsexperten. Wir beabsichtigen für unsere Wehr einen Hilfeleistungssatz zu kaufen. Diverse Angebote liegen schon vor. Es ist auch schon eine Gerätesatz in der näheren Auswahl. Es handelt sich hierbei um Schere S 90 und Spreizer SP 30 von Weber mit Bezinaggregat. Dieser Gerätesatz ist gebraucht, aber in einem guten Zustand.

Aber nun zu meiner Frage: "Ist es sinnvoll sich evtl. einen größeren Gerätesatz oder einen Rettungszylinder zu zulegen?!"

In wie weit, können wir den Rettungszylinder einsetzen? Ist es nur möglich, damit etwas auseinander zu drücken oder kann man mit so einem Gerät auch Lasten anheben. Und weiter würde mich interessieren, ob es sinnvoll ist, den Gerätesatz auf das LF8 zu verladen oder doch besser auf den GW-Alles.

Zu unserer Wehr: Wir sind eine relativ kleine beschauliche Wehr mit drei Fahrzeugen. Wir nennen ein LF8, TLF 8-18 sowie ein GW-Alles unser Eigen. Die Einsatzabteilung sieht im Moment 25 Kräfte vor, wovon 18 immer parat sind. Die Jugendabteilung zählt 10 Mitglieder. Die Einsatzzahlen belaufen sich auf zirka 10 - 15 Einsätze pro Jahr. Manchmal auch mehr.

Dieses Jahr liegt die Einsatzwahrscheinlichkeit wegen des warmen Wetters etwas höher. Zu unseren Einsatzschwerpunkten zählen, mehrere Landwirtschaftliche Anwesen, ein Leuchtmittelhersteller sowie viele Waldflächen. Eine normalbefahren Landstraße gehört auch zu unserem Einsatzgebiet.

Die meisten Einsätze entfallen auf Brandeinsätze oder kleine Technische Hilfeleistungen wie z.B. Wasserschäden nach Unwetter, umgestürzte Bäume etc. Verkehrsunfälle haben sich bisher in Grenzen gehalten, sodass kein Gerätesatz benötigt wurde. Unsere Aufgaben bei einem VU waren bisher Ölspuren abstreuen, Fahrzeug sichern und Batterie abklemmen.

Sobald sich eine VU mit einer eingeklemmten Person in unserem Einsatzgebiet ergibt, wird die kanpp 9 Kilometer entfernte Nachbarwehr angefordert, die dann ihr HLF mit Gerätesatz zur Einsatzstelle bringt.

Aber nun zum eigentlichen. Ist es nun sinnvoll sich eine Gerätesatz zu zulegen oder sollte man das jetzige System bestehen lassen?

Gruß

AkkonHaLand
09.06.2008, 19:06
Was sagt denn die Kommune als "Eigentümer" der Feuerwehr? Erachtet die einen Rüstsatz als notwendig? Falls ja, so werden die entscheiden, was kommt, falls nicht (was ich bei ca 1 VU/Jahr für wahrscheinlich halte...) braucht ihr auch keine Rüstsatz. So einfach kann kommunale Beschaffungspolitik sein....

Mr. Blaulicht
09.06.2008, 19:13
Nun, dem muss man aber entgegenhalten, dass Kommunen im Allgemeinen nicht über Feuerwehr-Spezialwissen verfügen und somit auf Informationen aus dem Bereich der Feuerwehr angewiesen sind - selbstverständlich in beratender Funktion.

Ich stelle mir das so vor:

FW: "Wir brauchen einen Rettungssatz"
Kommune: "Warum?"
FW: "weil a)..., b)..., c)..."
Kommune: "Ist das vorgeschrieben?"
FW: "Nein, aber sinnvoll!"
Kommune: "Gut, mal schauen, ob Geld da ist..."

Denn: Woher sollte den der Beschaffer der Kommune wissen, was gebraucht wird?

Gruß, Mr. Blaulicht

nederrijner
09.06.2008, 19:16
S90 und SP30 sind veraltet, spätestens bei Neufahrzeugen hat man damit keine realistische Chance (mindestens mit der Schere nicht). Damit gewinnt man keinen Blumentopf. Außerdem ist TH bei VU mehr als Schere&Spreizer.
Von daher halte ich den Satz unter der Voraussetzung, dass die eigentliche technische Rettung einer anderen Einheit zukommt, für verzichtbar. Es ist meiner Meinung nach auch nicht die schlechteste Variante, wenn nicht jede Einheit TH bei VU können muss, da dazu auch eine gewisse Ausbildung und Erfahrung gehört.

Um mal etwas anzuheben, eine Motorhaube zu öffnen, Erstzugang zu schaffen, leichte Einklemmungen etc. zu beseitigen, taugen die Geräte dennoch, auch außerhalb von VU. Die Frage ist, ob ihr da objektiv betrachtet Bedarf habt. Um einmal im Jahr beim PKW-Brand die Motorhaube bequemer zu öffnen, braucht es keinen hydr. Spreizer.

Du schreibst, "ihr beabsichtigt sowas zu kaufen" - wer ist "ihr"? Die Feuerwehreinheit selbst? Die Kommune? Wer hat vorher den Bedarf festgestellt? Passt das Gerät zu den anderen verwendeten, so dass man es ggf. als Reserveaggregat nehmen kann?

Für ernsthafte TH bei VU braucht es einen größeren Satz hydr. Gerät, mind, einen Teleskopzylinder, sowie ordentliches Unterbaumaterial, Werkzeug für Glasmanagement etc. Wenn ihr das nicht leisten müsst, könnt oder wollt und das derzeitige System mit der Nachbareinheit funktioniert, dann lasst es dabei und schaut, ob ihr das Geld anderweitig sinnvoll investieren könnt (Grundausstattung TH um die Zeit bis zum Eintreffen der Nachbareinheit überbücken zu können, Überhosen, Kopfhauben, Hollandtücher, Bewegungslosmelder ... - soweit nicht vorhanden).

Ich würde mir sehr genau überlegen, ob das Geld nicht sinnvoller zu investieren ist.

offi
09.06.2008, 19:17
Moin moin,

ich komme gerade frisch vom TH Lehrgang und kann nur sagen das ein Rettungszylinder auf jeden Fall sinnvolle ist und deutliche Erleichterung bringt, es aber auch ohne geht.

Ich hab eben mal google nach "Weber S 90" befragt und bin auf folgenden Link gestoßen:

http://www.weber.de/html_dt/forum_thema.php?Themaid=34


Dort gibt es für mich 2 zentrale Aussagen:


1.
> Sie werden aber in Zukunft mit diesem ca. 25 Jahre alten Gerät immer mehr Probleme bekommen, da dieses Gerät nicht immer den heutigen Anforderungen entspricht.

In Bezug auf neue Fahrzeuggenerationen, neue Fahrzeugtechnologie, Sicherheitsfahrgastzelle - Verstärkung der Fahrgastzelle, Seitenaufprallschutz - Materialzugfestigkeit bis zu 1900 N/mm², größere Schweller, Gurtstraffer usw. sind heute im Bereich PKW leistungsfähigere Geräte erforderlich.

Des Weiteren gibt es verstärkt Einsätze im Bereich Bus und LKW und auch dort sind leistungsfähigere Geräte erforderlich.<


2.

>Ihr Schneidgerät S 90, Teile-Nr. 012.951.8 ist allerdings noch mit Drehgriff und Totmanschaltung, aber ohne Nullstellungszwang.

In einem Schreiben der Unfallkasse Hannover vom August 1985 und des Württembergischen Unfallversicherungsverbands vom Januar 1986 heißt es:

Diese Geräte können bis 01.07.1988 weiterhin eingesetzt werden, wenn die Bedienenden in regelmäßigen Zeitabständen hinsichtlich der Besonderheiten dieses Gerätetyps unterwiesen werden, d. h. nach 01.07.1988 nicht mehr.<


Damit wäre das Gerät für mich raus.

FunkyBOS
09.06.2008, 19:33
Nabend

Also, dann verstehe ich auch, warum der Gerätesatz so "günstig" sein soll. Man muss dazu sagen, dass der Satz vom THW kommt. Der Gerätsatz sieht zwar noch top aus, aber nach den ganzen Antworten, denke ich das dieser Gerätesatz nicht sinnvoll ist. Wir hatten das Gerät schon in der Vorführung. Haben damit einen alten Opel zerlegt. Ich deute daraus, dass wir damit also keinen neuen Mercedes bzw. allgemein PKW zerlegen können / dürfen.

Die Kommune fand es selbst für notwendig ggf. einen zweiten Rettungssatz anzuschaffen, da der nächste aus der Stadt (zirka 20 KM) im Bedrfsfall kommt. Die Kommune hat aber nur ein Budget bis 2000 Euro zur Verfügung gestellt. Da kommt ein neuer Gerätesatz wohl nicht in frage.

Denn das neue HLF für die Nachbarwehr hat den Etat doch sehr stark belastet.

DaBob
09.06.2008, 19:54
Meiner Meinung nach ist ein zweiter Hilfeleistungssatz sinnvoll. So wird bei uns z.b. bei jeder TH-VU p.klemm jeweils ein zweiter Rüstsatz automatisch per AOO durch die Leitstelle mitalamiert. Meines Erachtens sinnvoll da immer mal Probleme mit der Schere auftreten können und man so die eine größere Sicherheit mit einer zweiten Schere in der Rückhand hat, egal ob die jetzt benötigt wird oder nicht. Bei solchen Einsätzen geht es schließlich um Menschenleben.

Zum Thema Zylinder und Zubehör:
Ein Rüstsatz ohne Zubehör ist wie essen ohne Messer und Gabel ;) man benötigt einfach das Zubehör, ohne das bringt einem die beste Schere nix.
Übrigens Holmatro hat sich bei uns gut bewehrt ;) (keine Werbung, einfache Feststellung)

mfg DaBob

überhose
09.06.2008, 20:05
Sobald sich eine VU mit einer eingeklemmten Person in unserem Einsatzgebiet ergibt, wird die kanpp 9 Kilometer entfernte Nachbarwehr angefordert, die dann ihr HLF mit Gerätesatz zur Einsatzstelle bringt.Der eigentliche Rettungssatz (Schere/Spreizer) ist so ziemlich das letzte, was benötigt wird. Vorher könnt ihr als ersteintreffende Wehr schon mal einiges machen, schau dir mal das hier an: http://www.ff-steinbach.de/VU.html und http://www.ff-steinbach.de/TH07.html

Florian Ww
09.06.2008, 22:25
Hallo,
auch wir sind eine kleine Wehr mit einem kleinen "Satz"....;-()
Unsere Erfahrung, in den letzten VU's ist wie folgt:
"Nachalamierung des nächsten gr. Satzes"!!
Sollten wir nochmals einen mittleren NEUEN PKw (C-Klasse, 5'erBMW etc) haben,
können wir schon mal mit Glasmanagment, Türen entfernen etc. anfangen.
Aber eine C-Säule o.ä. könnt Ihr in 20min. nicht schaffen !!
Das ist mittlerweile vergebliche Liebesmühe.
Wir werden unseren Satz aber nicht abgeben,
da wir im Umkreis von 8 Km zwei gr. Sätze haben.
Die Aussagen die bis jetzt getroffen wurden, sind diesbezüglich einheitlich.
Macht Euere Kommune klar das ein kleiner, veralterter Satz nicht hilfreich geschweige sinnvoll ist. Entweder richtig, mit allem was dazugehört (Glasm., Unterbausysteme, Rettungszyl. etc), oder kar nicht.
Grüße J.

MarkusB
09.06.2008, 22:45
Hmm,
Macht Euere Kommune klar das ein kleiner, veralterter Satz nicht hilfreich geschweige sinnvoll ist. Entweder richtig, mit allem was dazugehört (Glasm., Unterbausysteme, Rettungszyl. etc),oder kar nicht. Alles oder nichts kann ich nicht nachvollziehen.

Ich denke, dass Jede Wehr, die Erstmaßnahmen beim Verkehrsunfall einleiten können sollte, auch wenn sie keinen hydraulischen Rettungssatz hat. Dazu gehört:
Verhinderung von Folgeunfällen
Sichtung und Rückmeldung (Bestätigung der Alamierungslage ggfl Korrektur, Präzisierung Zahl / Schwere der Verletzten, sonstige Erfordernisse)
Sicherstellung des Brandschutzes (z.B. Pulverlöscher + Schnellangriff) mit einem Team
Kontaktaufnahme mit Opfern, ERste Hilfe
erste Sicherung des Unfallfahrzeuges, falls notwendig (z.B. Abrutschen...)
Abklemmen der Batterie
Einleitung der technischen Rettung (Glasmanagement, Unterbau)
Schaffung einer Versorgungsöffnung
Einweisen der weiteren Kräfte
Je nach Wetterlage Ausleuchten
Unterstützung des Rettungsdienstes

Ich denke, wenn man diese Maßnahmen gut und konsequent ausführt, erreicht man schon eine ganze Menge, die nächsteintreffende Wehr kann sofort ohne Verzögerung mit entsprechenden Befreiungsmaßnahmen (je nach Maßgabe des Notarztes) beginnen.

Material für diese Aufgaben sollte dabei sein.

Astra12
09.06.2008, 23:13
was hat der alte Satz für Folgekosten? Tüv? neue Schläuche oder so??
am Ende kostet das bald mehr als was neueres.

nederrijner
09.06.2008, 23:42
Meiner Meinung nach ist ein zweiter Hilfeleistungssatz sinnvoll. So wird bei uns z.b. bei jeder TH-VU p.klemm jeweils ein zweiter Rüstsatz automatisch per AOO durch die Leitstelle mitalamiert.
Dann sollte aber sichergestellt sein, dass der zweite Satz leistungsmäßig den ersten auch ersetzen kann, das ist bei gebrauchten S90 und SP30 realistischerweise nicht gegeben. Idealerweise sind beide Sätze auch noch vom gleichen System/Hersteller, so dass man auch die Geräte untereinander tauschen kann oder am zweiten Aggregat bsp. die Zylinder betreiben kann.

Wenn der Satz wirklich nur als Redundanz an die Einsatzstelle kommen soll, man also auf Zubehör verzichtet, dann muss auch sichergestellt sein, dass diese Einheit, sofern sie als erste an eine Einsatzstelle kommt, diesen Satz auch so lange stehen lässt, bis Unterbaumaterial etc. da sind.

Jetzt horche mal jeder in sich, ob das praktikabel ist und in einer realen Einsatzsituation gemacht werden würde. ;)
Von daher gehört für mich zu jedem hydr. Rettungsgerät, sofern es auch nur ansatzweise bei VU eingesetzt werden soll oder kann, eine Grundausstattung an Zubehör. Bzw. erst gehört das Zubehör beschafft, dann kann die Einheit nämlich auch ohne hydr. Rettungsgerät erste sinnvolle Maßnahmen einleiten.

Florian Ww
10.06.2008, 00:19
Hmm, Alles oder nichts kann ich nicht nachvollziehen.

.....................
Verhinderung von Folgeunfällen
Sichtung und Rückmeldung (Bestätigung der Alamierungslage ggfl Korrektur, Präzisierung Zahl / Schwere der Verletzten, sonstige Erfordernisse)
Sicherstellung des Brandschutzes (z.B. Pulverlöscher + Schnellangriff) mit einem Team
Kontaktaufnahme mit Opfern, ERste Hilfe
erste Sicherung des Unfallfahrzeuges, falls notwendig (z.B. Abrutschen...)
Abklemmen der Batterie
Einleitung der technischen Rettung (Glasmanagement, Unterbau)
Schaffung einer Versorgungsöffnung
Einweisen der weiteren Kräfte
Je nach Wetterlage Ausleuchten
Unterstützung des Rettungsdienstes...................

Es ist das was wir machen..........Vorbereiten/Sichern, nur dafür benötigt man halt das, was man Zubehör bzw. "alles" nennt....;-).
Grüße und ein gute Nacht...........J.

überhose
10.06.2008, 09:37
Wenn solche Vorbereitungsmaßnahmen durchgeführt werden, bitte mit der Rettungssatz-Wehr absprechen bzw. gemeinsam ausbilden. Gerade den Unterbau. Es soll Wehren geben, die konsequent selber unterbauen wollen, warum auch immer. Ich hab da nicht wirklich Verständnis für, aber lieber im Vorfeld genaue Absprachen treffen, als hinterher im Einsatz blöd dazustehen (bzw. blöd hingestellt zu werden).

Florian Ww
10.06.2008, 16:53
Hallo,
vielleicht hilft diese kleine Video/Sendung, als Entscheidungshilfe.

http://www.automagazin.tv/archiv/2008/06_07/1_auswahl.html

Grüße J.
PS. Ein Unterbau/Sichern mit normalen Rüsthölzern kann nie verkehrt sein, solange es die noraltischen Punkt betreffen sind.

FunkyBOS
10.06.2008, 20:27
Moin !

Hier mal eine aktuelle Info zu diesem Thema. Habe die ganzen Antwort einmal weitergegeben. So zu sagen als kleine Einwende zur Entscheidung.

Unser Gemeindebrandmeister sieht das ganze so: "Zweiter Gerätesatz auf jeden Fall, aber nicht in der Form wie wir es beabsichtigen. Wenn soll "anständiges Besteck" her, bevor wir uns mit dem "kleinem Besteck" einen abbrechen." Er empfiehlt uns noch zu warten, da unser LF8 in den nächsten Jahren ersetzt werden soll und dann ein neues Fahrzeug mit Gerätesatz kommen soll.
Aber unser GBM zeigt interesse an dem Spreizer SP 30. Warum auch immer...

Unser Ortsbrandmeister sieht es wiederrum anders: "Wir brauchen unbedingt einen Gerätesatz, da das Verkehrsaufkommen ständig zu nimmt und auch die Unfallzahlen steigen werden. Er ist der Ansicht, dass die Zeit zu lang ist, bis der Gerätesatz aus der Nachbarwehr eintirfft."

Darüber könnte man nun streiten... aber nun kommt die Gemeinde mit ins Spiel, denn die steht zu dem ganzen so: "Wir würden uns bereit erklären, eine gewisse Summe für einen Gerätesatz bereit zustellen, sind aber der gleichen Meinung wie der GBM, dass auf das neue Fahrzeug gewartet werden soll. Weiter wurde noch vom GBM ergänzt, dass unsere Wehr im Bereich Technische Hilfleistung mit Schere/Spreizer usw. noch nicht ausreichend sei ausgebildet und auch nicht der Erfahrung vorhanden ist. Für Erstmaßnahmen, wie Unfallstelle sichern, PKW sichern etc. sollte unser Wissen dennoch ausreichen.

Einige Kameraden aus unserer Wehr sind nun empört nach dem sie das gehört haben und wollen die Wehr verlassen. Es scheint wohl ein sehr brisantes Thema zu werden. Ich jedenfalls würde beide Ansichten/Meinungen teilen. Sicher ist es von Vorteil einen zweiten Gerätesatz in der Hinterhand zu haben, aber auf anderer Art denke ich, dass wir auf das neue Fahrzeug warten sollten...

überhose
10.06.2008, 21:50
Einige Kameraden aus unserer Wehr sind nun empört nach dem sie das gehört haben und wollen die Wehr verlassen. Es scheint wohl ein sehr brisantes Thema zu werden.Och nö, die nächste Wünsch-Dir-was-Episode?

Bei wievielen VU`s wart ihr denn in den letzten Jahren, wieviele waren in eurem primären Einsatzgebiet, wieso wird eine steigende Anzahl angenommen?

Mr. Blaulicht
10.06.2008, 21:53
Also, dass mit dem Ausbildungssatnd finde ich auch ein gelinde gesagt dickes Ding. Wenn mir das jemand an den Kopf werfen würde, wäre ich vielleicht auch eingeschnappt. Ich würde den GBM fragen, ob er es denn nicht als seine Aufgabe ansieht, sich für die Ausbildung verantwortlich zu zeigen - und damit den Schuh zurückgeben!
Auf der anderen Seite sind die Argumente nachvollziehbar. Wenn der nächste Satz 10 Minuten entfernt ist und gleichzeitig alarmiert wird, die ersteintreffende FW (die ohne Rettungssatz) schon mal sinnvoll vorarbiten kann (was natürlich nur klappt, wenn man das ausreichend übt), dann finde ich schon, dass man auch warten kann, bis eh ein neues Fahrzeug mit einem Rettungssatz angeschaft wird.

Gruß, Mr. Blaulicht

nederrijner
10.06.2008, 22:51
Also, dass mit dem Ausbildungssatnd finde ich auch ein gelinde gesagt dickes Ding. Wenn mir das jemand an den Kopf werfen würde, wäre ich vielleicht auch eingeschnappt.
Wieso?

Insgesamt liest sich das so, als ob es eher um persönliche Befindlichkeiten denn um objektive Maßstäbe der Gefahrenabwehr geht.

Mr. Blaulicht
11.06.2008, 00:43
Wenn mir jemand sagt, dass für mich kein Ausrüstungsgegenstand - der in anderen Situationen durchaus gang und gäbe ist - angeschaft werden kann, weil ich die erforderliche Ausbildung zum Umgang damit nicht habe und (zwischen den Zeilen) ich auch "zu dumm" bin, eine Ausbildung zu bekommen, dann finde ich das schon - vorsichtig ausgedrückt - seltsam.
Zumindest interpretiere ich diese Aussage so.

Gruß, Mr. Blaulicht

nederrijner
11.06.2008, 00:53
Er empfiehlt uns noch zu warten, da unser LF8 in den nächsten Jahren ersetzt werden soll und dann ein neues Fahrzeug mit Gerätesatz kommen soll.

Darüber könnte man nun streiten... aber nun kommt die Gemeinde mit ins Spiel, denn die steht zu dem ganzen so: "Wir würden uns bereit erklären, eine gewisse Summe für einen Gerätesatz bereit zustellen, sind aber der gleichen Meinung wie der GBM, dass auf das neue Fahrzeug gewartet werden soll. Weiter wurde noch vom GBM ergänzt, dass unsere Wehr im Bereich Technische Hilfleistung mit Schere/Spreizer usw. noch nicht ausreichend sei ausgebildet und auch nicht der Erfahrung vorhanden ist.
Ich interpretiere diese Aussage eher so, dass mittelfristig im Rahmen einer Fahrzeugersatzbeschaffung ein entsprechendes Gerät beschafft werden könnte und man im Zeitraum bis zu dieser Beschaffung die erforderliche Ausbildung ("noch nicht ausreichend") durchführen kann, so dass dann das Gerät nach einer eher kurzen Zeit des Vertrautwerdens mit dem Gerät auch einsatzbereit ist. Aus diesem Grund sieht man davon ab, das Gerät jetzt kurzfristig zu beschaffen. Es könnte mangels Ausbildung eh noch nicht sinnvoll eingesetzt werden.

Ich persönlich denke übrigens, dass nicht jede Einheit, die über hydr. Rettungsgerät verfügt, dieses auf und zu fahren kann und den Patienten hinterher irgendwann aus dem Auto raus hat, automatisch ausreichend in diesem Bereich ausgebildet ist.
Das ist auch gar nicht schlimm, es muss ja schließlich nicht jeder alles können.

überhose
11.06.2008, 09:04
Ich interpretiere diese Aussage eher so, dass mittelfristig im Rahmen einer Fahrzeugersatzbeschaffung ein entsprechendes Gerät beschafft werden könnte und man im Zeitraum bis zu dieser Beschaffung die erforderliche Ausbildung ("noch nicht ausreichend") durchführen kann, so dass dann das Gerät nach einer eher kurzen Zeit des Vertrautwerdens mit dem Gerät auch einsatzbereit ist. Aus diesem Grund sieht man davon ab, das Gerät jetzt kurzfristig zu beschaffen. Es könnte mangels Ausbildung eh noch nicht sinnvoll eingesetzt werden.So hab ich das auch verstanden - und so kann ich das auch voll und ganz nachvollziehen.


Ich persönlich denke übrigens, dass nicht jede Einheit, die über hydr. Rettungsgerät verfügt, dieses auf und zu fahren kann und den Patienten hinterher irgendwann aus dem Auto raus hat, automatisch ausreichend in diesem Bereich ausgebildet ist.
Das ist auch gar nicht schlimm, es muss ja schließlich nicht jeder alles können.Das ist insofern schon schlimm, das man es trotzdem einsetzt. Hilfeleistungssätze haben sich in den letzten Jahren auf der Potenzersatzskala gleich hinter "Wassertank aufm Auto" etabliert (und dann häufig ohne auch nur ein Mindestmaß an erforderlichem Zubehör).
Meine Lieblingswehr ist da die mit der Fahrzeugkonstellation TLF 24/50 und TSF-W (mit Hilfeleistungssatz) ;-(

Max K.
11.06.2008, 15:01
Können mit eurem vorhandenen Hydraulikaggregat denn evtl. auch neue Rettungsgeräte betrieben werden?

AFAIK reicht ein SP30 nämlich auch für neuere FZG aus, und der limitierende Faktor ist die Schere. Wenn nun eine neuere Schere problemlos mit dem alten Aggregat betrieben werden kann, würde ich persönlich zu dieser tendieren, und den Spreizer belassen.

Evtl. könnte man im Zuge dessen auch auf Single-Kupplungen umstellen..

Dazu dann evtl. noch 1 oder 2 Teleskopzylinder mit Schwelleraufsatz, genügeng Rüstholz (ein Teil könnte ja für Erstmaßnahmen auf das LF8, der Rest in eine Gitterbox auf den "GW-Alles"), Glasmanagement (Glassäge, evtl. Klebefolien, Staubmasken), weicher + harter Patientenschutz, Spanngurte, etc.

Wenn dann irgendwann mal ein neues Auto kommt, könnten die neu beschafften Sachen ja übernommen werden, und der Rest geht weg.

Nur so als Idee.

(Sofern ihr denn zu dem Schluss kommt, dass ein Rettungssatz für euch Sinn macht - selbst wenn ihr modernisiert, macht es Sinn, mind. einen 2. Rettungssatz, wenn nicht sogar einen RW in die AAO zu intergrieren)

FunkyBOS
11.06.2008, 21:04
Sofern ihr denn zu dem Schluss kommt, dass ein Rettungssatz für euch Sinn macht - selbst wenn ihr modernisiert, macht es Sinn, mind. einen 2. Rettungssatz, wenn nicht sogar einen RW in die AAO zu intergrieren

Nabend !

Es ist ein Rüstwagen in die AAO vorgesehen. Aaaber... der Rüstwagen steht knappe 15 Kilometer entfernt und wird daher nur in Extremfällen angefordert. (Mehrer PKW mit mehreren PKlemm oder bei VU's mit LKW's sowie bei Bahnunfällen) Weiter ist auch das HLF dieser Wehr in der AAO mit eingebuden, kommt aber nicht immer zum Zuge, da die Stadt gern selber ein Gerätesatz in der Hinterhand behält.

Wir hatten den Rüstwagen schon bei zwei Extremfällen vor Ort. Mal abgesehen von der etwas längeren Anrückzeit, hat uns diese rollende Werkzeugkiste schon gute Dienste geleistet und wir würden ihn auch weiterhin anfordern bzw. je nach Alarmstichwort mitalarmieren lassen.

Es trat nun die Frage auf, ob es für unsere Ortsfeuerwehr vertretbar sei, die Zeit bis zum Eintreffen des ersten Gerätesatzes, zu überbrücken. Für mich gibt es da eine klare Antwort. "Ja wir könnten das."

Da wir ja nun als erste bei einem Verkehrsunfall in unserer Ortschaft vor Ort sind, können und sollten wir diese Zeit sinnvoll nutzen und das/die Unfallfahrzeuge sichern, Einsatzstelle absichern, Erste Hilfe Maßnahmen etc. Ich denke, dass man die Zeit dann gut genutzt hat und dann bei eintreffen sofort mit der eigentlichen Rettung beginnen kann. Leider sehen das einige Kameraden anders... Für diese Kameraden spielt seit neuem das Wort "Crashrettung" eine bedeuten Rolle. Frei nach dem Motto, was wäre wenn...

Auch hier ist es wieder Ansichtsache. Aber bisher trafen RTW, NEF und Co. immer vor dem Rettungssatz ein. Und eine erste Sichtung bzw. Behandelung geht ja nun auch nicht in zwei Minuten.

Weiter hat unsere Ortsfeuerwehr erst mal wieder Abstand von dem gebrauchten Gerätesatz genommen.

Man möchte sich nun mit der Firma Weber in Verbindung setzen und sich einmal konkrete Angebote bzw. Empfehlungen einholen. Es ist auch geplant an diversen Ausbildungsdiensten der umliegenden Wehren (mit Gerätesatz) teilzunehmen und evtl. mal eine Übung zu gestallten um mal einen besser Eindruck von solchen Gerätschaften zu haben. Ein PKW wahrlos zu zerlegen ist eigentlich keine Schwierigkeit, aber in einem Einsatzfall sind das wiederrum zwei unterschiedlich Situationen, wo man schon bedenken sollte, wie ich und vor allem wo ich das Besteck ansetze.

Die Spreizer SP 35 sowie SP 49 haben schon unsere Interesser erweckt, auch die Scheren vom Typ S 140-26 und S 200-49 waren schon im Gespräch. Die einzigste Frage, die noch im Raum steht: "Elektro oder Benzinaggregat?"

Weiter hat man sich auch überlegt evtl. ein Kombinationsgeräte z.Bsp. vom Typ VARIO SPS 360 anzuschauen.

Generell soll jetzt erst mal gewartet werden bis ein neues Fahrzeug angeschafft wird. Von daher ist das Thema Technische Hilfeleistung noch nicht ganz vom Tisch und das Fahrzeug soll bis spätestens 2011 im Gerätehaus stehen. Aber auch gibt es wieder unterschiedlich Meinungen.

Für unsere Wehrleitung steht erst mal fest, dass wir im Bereich Technische Hilfleistung an diversen Ausbildungen teilnehmen werden um Erfahrungen zu sammeln und das wir erst einmal mit in die erweiterten Erstmaßnehmen einsteigen wollen. Für zirka fünf VU's im Jahr eine recht vertretbare Lösung.

Gruß

Max K.
11.06.2008, 22:32
Sorry, hatte den Ursprungsbeitrag nicht richtig gelesen, ich dachte, ihr habt bereits den Satz S90/SP30..


Es ist auch geplant an diversen Ausbildungsdiensten der umliegenden Wehren (mit Gerätesatz) teilzunehmen und evtl. mal eine Übung zu gestallten um mal einen besser Eindruck von solchen Gerätschaften zu haben. Ein PKW wahrlos zu zerlegen ist eigentlich keine Schwierigkeit, aber in einem Einsatzfall sind das wiederrum zwei unterschiedlich Situationen, wo man schon bedenken sollte, wie ich und vor allem wo ich das Besteck ansetze.

Vielleicht ist dann eine der folgenden Veranstaltungen für euch von Interesse?

http://rescue-days.de/index.php
http://www.lukas.de/Main/Content,156,349.aspx