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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Status "nachdrücken"



Mr. Blaulicht
13.04.2008, 07:39
Moin moin,

wir habe hier teilweise ein kleines Problem:
Wenn man im RTW einen Status drückt, kommt der ja unter Umständen nicht durch. Dann erscheint auch die entsprechende Ziffer nicht auf dem Display. Nach einem kurzen Standortwechsel klappt das dann in aller Regel, und der Status kommt zurück.
Oft werden wir dann aber von der Leistelle aufgefordert, den Status erneut zu korrigieren ("c"), da er von der Leitstellensoftware nicht übernommen wird. Welche Software das ist, kann ich leider ich nicht sagen (Weser?).
Wie sieht das rechtlich aus?
Zum Beispiel bei der Alarmierung: Ich bekomme einen Notfalleinsatz, drücke die 3 und mache mich auf den Weg. Nach kurzer Zeit werde ich - wenn der Status mal wieder nicht erkannt wurde - von der Leitstelle angesprochen, ob ich denn schon unterwegs wäre, und entsprechend aufgefordert, nochmals die 3 zu drücken. Dadurch ist ja eine zeitliche Auswertung im Nachhinein nicht mehr korrekt möglich - auch was die Ausrückzeit angeht?
Sollte man nicht lieber den Status von Leitstellenseite manuell mit einem Vermerk in die "3" setzen?
Kann mir jemand (im Extremfall zum Beispiel ein Staatsanwalt) einen Strick draus drehen, wenn er sieht, dass bei einem Notfalleinsatz entsprechend des Protokolls das Fahrzeug erst nach ein paar Minuten ausgerückt ist?

Wie sind Eure Erfahrungen damit?

Gruß, Mr. Blaulicht

Bergwacht9902
13.04.2008, 07:54
moin,
kann denn in dem Fall nicht der Disponent manuell die Zeiten ändern?

F64098
13.04.2008, 08:04
Doch, aber es wird vermerkt, daß die Zeit manuell eingetragen wurde und nicht über den FMS-Server empfangen wurde.
Was unter Umständen auch problematisch sein kann, wenn es um Beweiskraft o.ä. geht.


MfG

Frank

Mr. Blaulicht
13.04.2008, 08:23
Was unter Umständen auch problematisch sein kann, wenn es um Beweiskraft o.ä. geht.
Aber gerade dann ist es doch sinnvoller, meinetwegen mit Vermerk "FMS-Signal gestört" o.ä. den Status manuell zu ändern, statt ihn Minutenspäter nochmal zu senden und dadurch eine Dokumentation zu bieten, die nicht den Tatsachen entspricht.

Gruß, Mr. Blaulicht

Shinzon
13.04.2008, 09:24
Moin.

Also da bei uns noch selten (oder gerade wenn!) mit FMS-Text gearbeitet wird,
geht der Alarm raus, S5 für Auftragsannahme, und wenn dann nicht innerhalb ner
Minute oder so (gefühlt manchmal weniger) die S3 Taste gedrückt wird, fragt der
Disponent schon mehr oder weniger hektisch nach.

Dabei ists egal, ob KTW, RTW (die kommen gerade bis zur von der Leitstelle ge-
steuerten Ampel, wenn da nicht die 3 da ist... ohoh ;) ) oder NEF .. beim NEF haben
wir neuerdings die Regelung, das nach Auftragsannahme durch den Fahrer erst
die 9 für "verstanden" und die 3 erst, wenn der Schamane anwesend ist, gedrückt
wird. Sitzt er schon im Auto, wird 9 und 3 hintereinander gedrückt. Und wenn auch
die "9" nicht kommt, wird innerhalb kurzer Zeit gefragt "$fahrzeug, kam alles an?" ..

Die Software unserer Leitstelle kann, solange der Einsatz offen ist, ohne grosse
Probleme Stati-Zeiten von Hand setzen, mit den richtigen Rechten des Benutzers
auch nach abgeschlossenem Auftrag (gerne genutztes Recht, wenn mal wieder
der Einsatz vorschnell beendet wurde von der Besatzung (durch drücken der "1" *G*) ..

Gruss,
Tim

Gruss,
Tim

rettungsteddy
13.04.2008, 10:45
Bei uns wird zusätzlich auf den Notfallprotokollen u.a. die Alarmzeit, Ausrückzeit und Eintreffzeit notiert.
Dieses Protokoll wird als Urkunde auch archiviert. Im Zweifel kann auch dies zu Beweissicherungszwecken herangezogen werden.

Der Funkempfang ist in der Regel ja nicht zu 100% gewährleistet.

Und es zählt auch, wann du beim Patienten ankommst, ob die Hilfsfrist eingehalten wurde, etc.

Es wird die niemand einen Strick draus drehen, weil das FMS nicht funktioniert hat. Im übrigen, wenn Du den Status auf dem display siehst, dann wurde er durch das Leitstellenprogramm bestätigt und ist somit irgendwo in ner Logfile gesichert.

PS: Mit manchen Programmen kann auch der "Displaystatus" eines Fahrzeuges abgefragt werden, ohne daß es die Besatzung merkt.

F64098
13.04.2008, 11:39
Im übrigen, wenn Du den Status auf dem display siehst, dann wurde er durch das Leitstellenprogramm bestätigt und ist somit irgendwo in ner Logfile gesichert.

Das ist ein Irrglaube. Die Quittierung erfolgt bereits im FMS-Konzentrator auf Hardwareebene. Die Meldung wird dann nur noch über COM oder TCP/IP an den ELR weitergeleitet und dort verarbeitet (oder auch nicht).

MfG

Frank

Shinzon
13.04.2008, 12:25
PS: Mit manchen Programmen kann auch der "Displaystatus" eines Fahrzeuges abgefragt werden, ohne daß es die Besatzung merkt.

Auch das ist nicht ganz richtig. Laut TR-BOS FMS gibt es beim Abfragen des Status durch
Senden von Status 0 mit Richtungsbit LS -> FZG einen Quittungston. Man merkt also, wenn
die Leitstelle den aktuellen Status abfragt, sofern nicht alle Quittungstöne ausgeschaltet
sind (z.B. TDX 9 "Anrufton AUS")..

Gruss,
Tim

rettungsteddy
13.04.2008, 12:43
Das ist ein Irrglaube. Die Quittierung erfolgt bereits im FMS-Konzentrator auf Hardwareebene. Die Meldung wird dann nur noch über COM oder TCP/IP an den ELR weitergeleitet und dort verarbeitet (oder auch nicht).

MfG

Frank

Wird das nicht mitgeloggt?

rettungsteddy
13.04.2008, 12:44
Auch das ist nicht ganz richtig. Laut TR-BOS FMS gibt es beim Abfragen des Status durch
Senden von Status 0 mit Richtungsbit LS -> FZG einen Quittungston. Man merkt also, wenn
die Leitstelle den aktuellen Status abfragt, sofern nicht alle Quittungstöne ausgeschaltet
sind (z.B. TDX 9 "Anrufton AUS")..

Gruss,
Tim

Bei uns sind die Quittungstöne an, merken tuts aber trotzdem keiner, weil kaum einer die Funktion kennt. Dann "piept" das Gerät mal und keiner weiß warum...

Shinzon
13.04.2008, 12:45
Nur die letzten.. ich glaub 50 steht in der TR-BOS .. und das nur "im RAM" und "optional auslesbar" ..
Es geht bei der Funktion eher darum, das kein Status verloren geht, wenn der ELR nicht bereit ist,
Daten zu empfangen .. also FIFO voll ist oder oder oder ..

*EDIT* Dann sollte man die Einweisung auf eure Funkgeräte verbessern...

rettungsteddy
13.04.2008, 12:55
*EDIT* Dann sollte man die Einweisung auf eure Funkgeräte verbessern...

Einweisung ? Was ist das ?! Da hast Du Recht ! Aber nachdem heutzutage (zumindest in -BY) kaum noch einer ein Sprechfunkzeugnis gemacht hat.

"411 WU, der Kanal stimmt doch, warum antwortet die Leiststelle nicht".... :-)

Die Pseudo-Funklehrgänge während den San bzw. RS/RA Ausbildungen kann man auch in der Pfeife rauchen...

Shinzon
13.04.2008, 12:57
Einfach nicht mehr funken. "Ich hab keine Einweisung und will das Ding nicht kaputt machen" ..
Irgendwann ists die Leitstelle leid, die 112 anzunehmen für Auftragsvergaben..

fmjmp
14.04.2008, 09:04
Wenn bei uns nach 2-3 Versuchen kein Status im Display angezeigt wird, melden wir uns direkt mündlich bei der Leitstelle.

Ansonsten fragt die Leitstelle auch immer sehr kurzfristig nach

Mr. Blaulicht
14.04.2008, 12:25
Ja, das ist klar! Aber bei uns ist das Problem, dass der Status zwar zurückkommt, aber nicht von der Einsatzverwaltung in der Leitstelle übernommen wird. Waruim auch immer...

WernerG
14.04.2008, 21:23
Dann hat die Hardware eurer ELS oder deren ELR-Programm nen Problem....sollte beseitigt werden

Mr. Blaulicht
14.04.2008, 22:19
Naja, das Problem besteht schon seit Monaten und ist auch der Leitstelle durchaus bekannt. Desöfteren wird man zwar "dezent" angesprochen, man habe den Status vergessen, aber dem ist definitiv nicht so! Was soll ich sagen?
Mein Problem ist - wie gesagt - aber, ob ein "Nachdrücken" okay ist oder rechtliche Konsequenzen für mich haben könnte, und wie ich mich verhalten soll: Nochmals Status drücken oder zum manuellen Ändern durch die Leitstelle auffordern?

Gruß, Mr. Blaulicht

Shinzon
14.04.2008, 22:24
Moin..

Na wenn du dir die Zeit notiert hast, dann sag doch einfach was wie "S3-Zeit war x:y Uhr" ..
Wenn wir durch Fernfahrten den Leitstellenbereich wechseln, und wieder zurückkommen, sagen
wir die Zeiten auch nur durch, damit der Disponent die vervollständigt. (Das eigentliche Drücken
passierte ja im "anderen Computer" ) ..

Wenn er dir dann sagt "dann drück nochmal" - ists nicht mehr dein Problem, da eine Anweisung
zu einem bestimmten Verhalten, das erstmal nicht als "rechtswidrig, darf nicht" einzustufen ist ..

Gruss,
Tim

Mr. Blaulicht
14.04.2008, 22:27
Wenn er dir dann sagt "dann drück nochmal" - ists nicht mehr dein Problem, da eine Anweisung
zu einem bestimmten Verhalten, das erstmal nicht als "rechtswidrig, darf nicht" einzustufen ist ..

Und genau bei diesem Punkt bin ich mir nicht sicher. Kann es sein, dass die Aufzeichnung der Leitstelle automatische generierte Dokumente sind, die ich durch ein "Nachdrücken" bewußt manipuliere?

Shinzon
14.04.2008, 22:41
Wie ich dich verstanden habe, geht es um das "ankommen" des Status in der PC-Software.

Die FMS-Hardware betätigt das eingehende Telegramm - führt aber m.W. kein Protokoll darüber,
sondern liefert an einer Diagnose-Schnittstelle nur Zugriff auf die letzten (ich glaub) 50 Telegramme.
Ich setze voraus, das die FMS-TR-BOS korrekt umgesetzt wurde.

Wenn nun zwischen "Hardware" und "Software" die Daten nicht durchkommen - dann existieren
sie ja nicht in der "Software-Datenbank" und wurden nicht automatisch als Dokument gesichert.
Also ist es kein Manipulieren, sondern höchstens ein "falsch melden", da der Zeitstempel ja nicht
stimmen.

Dieselbe Frage würde sich der Dispo gefallen lassen, wenn du z.B. versehentlich den "zu grosse
Finger"-Fehler begehst - der Disponent wird ja aus guten Gründen den "falsch gedrückten" Status
wieder auf die vorherige Zeit ändern wollen (sofern er über das Änderungslog verfügt oder sonstwie
die Uhrzeit wieder herbekommt - z.B. durch nachfragen) .. dieser ganze Vorgang würde für mich
eher ein "manipulieren" darstellen, auch wenn die Intention "gutartig" war..

Gruss,
Tim