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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Bayern: Mann entwendet Feuerwehrauto und wollte seinen Pkw bergen



WAF-18-83-1
22.03.2008, 21:48
Erstaunlich einfallsreich war ein 32-jähriger Mann aus der Nähe der oberfränkischen Stadt Arzberg. Er blieb mit seinem BMW in einen Straßengraben liegen und wollte wieder auf die Straße zurück.
Kurzerhand ging er zu einem Gerätehaus der Feuerwehr und holte sich unerlaubt das dortige Einsatzauto aus der Halle. Aus der Bergung wurde dann jedoch nichts, denn die Polizei kam hinzu.
Sie stellten bei ihm fest, dass er dem Alkohol sehr zugesprochen hatte und ließen ihn in das Alkoholgerät blasen. Die festgestellten 1,1 Promille reichten aus, um den genaueren Wert durch eine Blutuntersuchung im Krankenhaus bestätigen zu lassen.


Quelle:
http://www.shortnews.de/start.cfm?id=702983

Angriffstrupp112
22.03.2008, 21:57
Dumm Dumm Dumm statt er seine Kameraden anruft ob diese in helfen macht er es auf eigene Faust tja Pech gibt für Ihn jetzt sehr viel Streß - kein Mitleid wer trinkt und fährt gehört aus dem Verkehr gezogen und dann zieht der Idiot auch noch seine FF mit rein ich würde sagen auf Wiedersehn ..

WAF-18-83-1
22.03.2008, 22:05
aus dem beitrag kam nicht heraus ob er in der FF mitglied war...

Angriffstrupp112
22.03.2008, 22:12
Achso denke mal schon das Fahrzeug kann man ja sich nicht einfach so ausleihen also hat odr hatte der er auch eine Gerätehausschlüssel !

Angriffstrupp112
22.03.2008, 22:17
Hätten die das ohne weiteres mitgemacht, hätte es für mehrere Leute heißen müssen: Auf Wiedersehen...

Bei mehren und nen Anruf beim Gruppenführer oder Löschzugführer da kann man dann schon einiges drehen denke ich mal solang wie bei seinem Unfall niemand zuschaden gekommen ist geht dies aber mit seinem Handeln ist er zu weit gegangen!

knuddl
22.03.2008, 22:19
Bei mehren und nen Anruf beim Gruppenführer oder Löschzugführer da kann man dann schon einiges drehen denke ich mal solang wie bei seinem Unfall niemand zuschaden gekommen ist geht dies ...

Hallo???

Gehts noch?

Der war betrunken! Da fährt man nicht mehr Auto!
Und man nimmt auch schon gleich gar nicht ein Feuerwehrfahrzeug um sich selber aus dem Graben zu ziehen!!!
Sowas gehört einfach bestraft. Betrunken Auto fahren ist nunmal verboten!

PS: Das bezieht sich jetz auf den letzten Post, das hört sich so an, als wolle er ihn "in Schutz" nehmen...

Leitstelle_V
23.03.2008, 01:53
[...] Und die Kameradschaft in Feuerwehren kann doch nicht so weit gehen, das Straftaten dadurch gedeckt werden.

Eigentlich nicht. Aber manchmal schon. In dem Fall hätte ich als Verantwortlicher offiziell wohl "nichts gemerkt", aber ihn von jemand mit seinem Auto heimfahren lassen. Die Polizei hätte ich nicht gerufen (Ausnahme: Sach-/Personenschaden entsteht). Darüber kann man streiten. Ich hätte es einfach nicht fertig gebracht, einen Kameraden anzuzeigen, wenn eigentlich "nichts passiert" ist. Einen ordentlichen Anschiss muss er natürlich einfangen, wenn er wieder nüchtern ist. Und ein Versprechen, dass sowas nicht mehr vorkommt, ist auch selbstverständlich. Man muss ihm klar machen, dass es für sowas kein zweites Mal gibt.

MfG
Max

Blinky
23.03.2008, 02:41
Eigentlich nicht. Aber manchmal schon. In dem Fall hätte ich als Verantwortlicher offiziell wohl "nichts gemerkt", aber ihn von jemand mit seinem Auto heimfahren lassen. Die Polizei hätte ich nicht gerufen (Ausnahme: Sach-/Personenschaden entsteht). Darüber kann man streiten. Ich hätte es einfach nicht fertig gebracht, einen Kameraden anzuzeigen, wenn eigentlich "nichts passiert" ist. Einen ordentlichen Anschiss muss er natürlich einfangen, wenn er wieder nüchtern ist. Und ein Versprechen, dass sowas nicht mehr vorkommt, ist auch selbstverständlich. Man muss ihm klar machen, dass es für sowas kein zweites Mal gibt.

MfG
Max

Und was macht Du, wenn er wieder betrunken Auto fährt? Dabei aber jemand zu Schaden kommt. Ich würde mir dann vorwürfe machen.

Gerhard

Mr. Blaulicht
23.03.2008, 03:24
Klar, aber stell Dir mal folgende Situation an. Du sitzt in der Feuerwehr, bist mit irgendjemandem am FuG checken. Plötzlich ruft ein Kamerad an, meit, er wäre mit seinem Auto in den Graben gerutscht und dass er Hilfe bräuchte. Das ganze wäre nur ein paar Strassen weiter.
Was machst Du?
Mit Sicherheit keinen Alcotest, oder?

Klar gibt´s ´ne Standpauke und gehörig eins auf die Löffel (verbal selbstredend). Aber deswegen anzeigen? Das würde ich auch nicht tun. Er dürfte bei mir eine Ausbildung zum Thema "Alkohol im Strassenverkehr und seine Auswirkungen" entwickeln und halten. Da hat er mehr von, als wenn er viel Geld zahlen muss und den Lappen los ist.

Gruß, Mr. Blaulicht

Bjoerni
23.03.2008, 08:40
Er ist betrunken Auto gefahren. Von sowas kann mich sich nur eindeutig distanzieren. Kamerad oder nicht, für mich gehören solche Leute nicht geschützt!!! Wie oft darf man Leute versorgen, die besoffen einen Unfall gebaut haben und da ärgert man sich wie sonst was drüber und wenn es ein Kamerad ist, soll es auf einmal nicht mehr so schlimm sein? HALLLO???

Für mich gehört Alkohol am Steuer noch viel härter bestraft. Es gibt Länder, da geht man dafür in den Bau oder bekommt lebenslanges Fahrverbot!!!

Alex22
23.03.2008, 09:27
Und die Kameradschaft in Feuerwehren kann doch nicht so weit gehen, das Straftaten dadurch gedeckt werden.

Nur mal so als kleine Anmerkung ... Funk abhören ist auch ne Straftat ... zeigst du alle in der Feuerwehr an die nen Scanner haben und benutzen????

FF112DN
23.03.2008, 09:29
ich denke auch hier ist mal wieder das was im forum läuft was anderes als das was im leben passiert...
wenn man so "korrekt" ist, kann man auch jedem die freundschaft künden der zu schnell fährt.
und nen fehler macht JEDER mal, auch beim Auto fahren.
Ich will garnicht bestreiten dass 1,1 zum Auto fahren definitiv zu heftig ist, bevor jetzt eine darum diskutiert. ABER wenn das einer ist, der ein Freund / Kamerad von mir ist, dann bin ich auch der Meinung dass en sauberer Anschiss von Freunden wenn er seine schuld einsieht, definitiv wirksamer ist, als anzeige und auf wiedersehen.

wenn er seinen fehler einsieht machts das ja nur noch schlimmer für ihn, wenn seine kameraden gehen... dann interessiert auch die anzeige nicht.

aber wenn kameraden trotz des fehlers noch dabei bleiben dann is das motivation das nicht nochmal zu machen.

mkg

Alex22
23.03.2008, 10:38
Wieviele Menschen kommen körperlich zu Schaden durch Leute, die den Funk mithören?
Wieviele durch Trunkenheitsfahrer?

Wo steht da was von zu Schaden kommen bei dir ...


Und die Kameradschaft in Feuerwehren kann doch nicht so weit gehen, das Straftaten dadurch gedeckt werden.

Du hast nur was von Straftaten geschrieben.

Alex22
23.03.2008, 11:03
Bevor du aber sagst es sei erstmal ne Straftat würde ich erstmal abwarten was bei der BAK raus kommt ... ein AAK Wert von 1,1 Promille ist noch lang keine Straftat.
Zumal, wenn demjenigen geholfen worden wäre von der Feuerwehr, die nicht mal annährend denn AAK Wert riechen können und im deutschen Rechtssystem immernoch die Unschuldsvermutung gilt.

hias
23.03.2008, 12:02
Auch wenn die Unschludsvermutung von der Polizei oder der Justiz festegestellt wird verpflichtet mich das noch lange nicht den Kameraden anzuzeigen.

akkonsaarland
23.03.2008, 13:09
Eine sehr interessante Diskussion.

Abgesehen das der Threadtitel unglücklich gewählt ist, sieht man hier die Doppelmoral.

Wann soll ich meinen Feuerwehrkameraden anzeigen.

Er fährt nüchtern, aber zu schnell in den Graben. Er ruft in Gerätehaus an und fragt ob jemand mal vorbeikommen kann. 2 Kameraden rücken aus, 3 Minuten Arbeit gut ist. He er hat ne Straftat begangen er war zu schnell.

Er fährt mit 1,1 Promille zu schnelll in den Graben. Das selbe wäre auch passiert wenn er nüchtern in gewesen wäre. Wo ist der Unterschied?

Übung, Einsatz oder sonstwas. Beim gemütlichen Beisammensein drinkt ein Kamerad 3 Weißbier und sagt "So jetzt muss ich ". Wer hindert Ihn am fahren? Wer nimmt vor allen das Handy in die Hand und ruft die Polizei?

Rettungsdienst, Notaufnahme. Man geht zur Schwester fragt nach Paracetamol. Die Schwester drückt einem ein ganzes Paket in die Hand. Wer geht zum Verwaltungsdirektor?

Man selbst ist gelernter Radio Fernsehtechniker. Ein Kamerad spricht einen an, und fragt ob man ihm nicht helfen könne das Kabelfernseh anzuzapfen. Wer sagt nein?

Der Kollege kommt Montags in die Firma und sagt " Wer will Rambo 4, super Qualität".
Wer sagt nein?

Das ganze soll keine Trunkenheitsfahrt rechtfertigen.Der junge Mann hat es mehr als dämlich gemacht, aber das ist eine andere Geschichte.


Nur wer von euch ohne Fehl ist der werfe den ersten Stein.

akkonsaarland
23.03.2008, 13:22
rechtlich ok
aber wenn der Kamerad anruft und sagt zieh mich raus, was ist dann?

Freakmaster
23.03.2008, 13:47
@Überhose: Mich würde es echt mal interessieren, was du machst, wenn du mal in dieser Situation steckst (Auto im Graben - ob mit oder ohne Alk is jetzt egal).
Du bist bestimmt einer der dann schön brav die Pol anruft, n haufen Geld zahlt und die Strafe auf sich nimmt.

Irgendwie kann ich mir das nicht vorstellen...

Ich hatte schon die Situation, dass ich im Graben gelegen bin weil ich es unterschätzt habe, wie glatt es ist und für diese Straßenverhälltnisse zu schnell war (Nein es war kein Alk, Drogen oder sonst irgendwas im Spiel.). Da war ich froh und dankbar, dass mir meine Kameraden rausgeholfen haben!!
Würdest du zu dem Kameraden einfach "Nö mach ich nicht." sagen?

nederrijner
23.03.2008, 14:13
Ich würde da vielleicht einen Kameraden privat anrufen, dass er mich mit Traktor oder Geländewagen aus dem Graben zieht, aber auf jeden Fall die Feuerwehr aus dem Spiel lassen, wenn man das Ganze nicht offiziell haben möchte.
Das ist auch keine Frage mangelnder Kameradschaft, es gibt nunmal Sachen, die gehen nicht. Feuerwehr ist kein Selbstbedienungsverein, der sich auf rechtlich halbgare Sachen einlassen sollte. Hier leiht man sich aber auch sonst keine Ausrüstungsgegenstände (Kettensägen und sowas) aus. Unkameradschaftlich ist es da in meinen Augen doch eher, von seinen Kameraden zu verlangen, dass sie sich auf so dünnes Eis begeben.

Achja, auch ein vermeintlich harmloses Rutschen in den Straßengraben kann dann zum unerlaubten Entfernen vom Unfallort (aka Fahrerflucht!) werden, wenn Schilder, Leitpfosten, Bäume und Pflanzen oder das Bankett selbst beschädigt worden sind (tiefe Rillen, die dann vom Baulastträger beseitigt werden müssen). Das sollte man dann auch bedenken, nicht dass hinterher das Geheule losgeht. Gerade deswegen tut man gut daran, dass wenn überhaupt privat zu regeln, aber die kommunale Einrichtung Feuerwehr aus dem Spiel zu lassen. Mein Bürgermeister würde mir schön was husten.

Alex22
23.03.2008, 16:01
Hier leiht man sich aber auch sonst keine Ausrüstungsgegenstände (Kettensägen und sowas) aus.

So ein Unsinn ... warum soll man sich nichts von der Feuerwehr ausleihen ...
Wenn ich mal was bräuchte und es heißt ne bekommst du nicht, würd ich spätestens der Feuerwehr was husten wenn ich für die Feuerwehr was machen soll.
Meiner Freundin is auch mal die Türe zugefallen und?
Dann bin ich zur Feuerwehr und hab mir das Türöffnungszeug geholt (mit Rücksprache vom stllv. Kommandant und Gerätewart)... glaubst du etwa ich ruf dann Sonntag den Schlüsseldienst? Gehts noch?

Wenn was kaputt gemacht wurde is klar das man das melden muß ... aber ich kanns ja dem Bauhof direkt melden, ich muß es nicht der Polizei melden.

Alex22
23.03.2008, 16:15
Weil kommunalrechtlich nur ein "Mieten" (ergo: gegen Bezahlung!) zulässig wäre.
Und wer das nicht akzeptieren will, und deswegen aus der Feuerwehr austreten würde, dem wird hier bei uns gesagt: Tschüs.

Und da die Frage sicherlich gleich kommt: Ja, das haben wir hier bei uns schon gemacht.

Es ist alles ein geben und nehmen ...
Entweder jeder zahlt oder niemand.
Wenn ich fürs Piepser umlöten 20 € bekommen würde oder fürs HP basteln 100 €, dann würd ich auch für das Ausleihen vom Türöffnungswerkzeug blechen. :-)

abc-truppe
23.03.2008, 16:16
Ich checks einfach nicht...

Kann mir bitte einer erklären, ob ich als einziger Mensch auf dieser Welt finde, dass manche Leute/Organisationen zu überkorrekt sind?

Alex22
23.03.2008, 16:18
Ich checks einfach nicht...

Kann mir bitte einer erklären, ob ich als einziger Mensch auf dieser Welt finde, dass manche Leute/Organisationen zu überkorrekt sind?

Nein .. da bist du ganz sicher nicht alleine da.
Wenn unserer Überkorrekte ähh tschuldigung Überhose von der Strasse fliegt und seine Kameraden zufällig mit dem Feuerwehrauto nach einer Übung vorbeikommen würde er wahrscheinlich sagen, "fahrts weiter, ich ruf gleich den ADAC an" ich will eure Hilfe nicht.

nederrijner
23.03.2008, 18:04
Ich checks einfach nicht...

Kann mir bitte einer erklären, ob ich als einziger Mensch auf dieser Welt finde, dass manche Leute/Organisationen zu überkorrekt sind?
Vielleicht sind auch nur einzelne Leute/Organisationen mit solchen "halb-legalen" Sachen bereits auf die Schnauze gefallen oder haben miterlebt, wie andere damit auf die Schnauze gefallen sind und wollen dieses Risiko nicht eingehen.

Ich sehe da auch qualitativ einen Unterschied zwischen Zieh-Fix für eine halbe Stunde ausleihen oder mal einen Wassersauger (das ist so die Grenze dessen, was ich noch durchgehen lassen würde) und Kameraden X anrufen, dass er mal mit dem LF oder RW vorbeikommen soll, um meinen so eben verursachten Verkehrsunfall zu vertuschen. Auch das Ausleihen einer Kettensäge mit Zubehör für die heimische Gartenarbeit am Samstag fällt für mich nicht mehr unter das, was möglich sein sollte. Öffentliche Mittel sind nunmal nicht für die Selbstbedienung bzw. individuelle Kostenersparnis da. Und nur weil ich sowas nicht darf, fühle ich mich nicht durch meine Feuerwehrarbeit ausgebeutet, denn die habe ich ja frei gewählt.

Spätestens wenn ein interessierter Bürger (nicht alle sind der Feuerwehr als Organisation oder einzelnen Mitgliedern wohl gesonnen) mal in der Verwaltung nachfragt, ob das denn alles so richtig sie, oder wenn etwas kaputt geht, dann geht die Fragerei los. Denn auch der Mitarbeiter des Bauhofs kann sich nicht mal eben einfach was ausleihen oder der Verwaltungsmitarbeiter. Klar kann man dann auch anfangen, da etwas zu vertuschen (ist erst beim nächsten Dienst bei der Übung kaputt gegangen), aber das kann auch nicht der Weg sein. Oder wenn irgendwann mal herauskommt, welche Vetternwirtschaft teilweise bei den Feuerwehren getrieben wird (vgl. den Fall mit den Diebstählen aus der Getränkekasse über Jahre hinweg vor einiger Zeit, was keinen der Verantwortlichen so richtig interessiert hat). Für mich sind solche Dinge eben keine Kavalliersdelikte und nicht mit meinem Bild von der Feuerwehr in Einklang zu bringen.

Aber vielleicht haben einige auch einfach nur andere Werte, was Gerechtigkeit und Sozialverhalten angeht, als andere. Kann ja sein.

Fabpicard
23.03.2008, 18:14
Ich als kommunal Beschäftigter ziehe um. Dafür hole ich mir einen LKW des Bauhofes, den der Steuerzahler bezahlen darf.

Aha... jetzt sind wir wieder von "Angestellter" zu "Ehrenamtlicher Helfer der viel für seinen Verein/FW usw. macht" gekommen...

Ich verbringe auch viel Zeit bei meinem Verein und spare somit bares Geld, was an anderer Stelle wieder sinnvoll eingesetzt werden kann...

Und ja, für meine beiden Umzüge hab ich vom Chef auch gleich den 7,5t LKW angeboten bekommen...

Man kann auch wirklich alle kleinsten kleinigkeiten gegeneinander Verrechnen und in Rechnung stellen... Aber irgendwo sollten wir uns wieder Fragen: Warum es früher Jahrhunderte mit der "Nachbarschaftshilfe" geklappt hat ^^

MfG Fabsi

abc-truppe
23.03.2008, 18:28
Also: Wassersauger für ne halbe Stunde okay, RW und LF nicht okay?
Dann kommen wir zusammen. Das ist also das normale Maß, das du und ich ansetzen würden. Trotzdem scheint es hier gang und gäbe zu sein (von dem VU um den es eigentlich geht ganz abgesehen), für jeden Schmarrn Geld zu verlangen. Und bereits wie wo anders gesagt, verstehe ich es nicht, wieso Nachbarschaftshilfe heutzutage anscheinend nur noch gegen Bares geleistet wird.

Fabpicard
23.03.2008, 18:58
Und mit deinem Beitrag wird offensichtlich, dass das Problem auch in der Sichtweise der Feuerwehr liegt: Kommunale Organisation oder Verein? Ehrenamt mit gesetzlichen Rechten und Pflichten, oder "Ich-mach-was-ich-will-Hobby"?

Dagegen sag ich ja auch nichts... Es spricht ja hoffentlich ja auch keiner davon, dass gemacht wird, was man will ^^

Nur sehe ich das doch irgendwo etwas "freier" ;)

Wenn ich nachts um 3 aufstehe, um dem Rettungsdienst die Tür zu Frau Müllers Wohnung zu öffnen, damit diese mit ihrer Oberschenkelhalsfraktur schnell und ordentlich versorgt werden kann. Dann wird sie mit sicherheit nicht sagen "Hey, hol bitte den Schlüsseldienst Sonntags Abends, weil dir deiner Tür zugefallen ist."

Natürlich MUSS ich den Schaden am Ziefix ersetzen, wenn ich einen versursache bei der Aktion, dass steht wohl ausser Frage ^^

MfG Fabsi

Leitstelle_V
23.03.2008, 19:15
Und was macht Du, wenn er wieder betrunken Auto fährt? Dabei aber jemand zu Schaden kommt. Ich würde mir dann vorwürfe machen.

Gerhard

Das ist sicher eines der schlagkräftigsten Argumente. Ich bin ganz ehrlich, ich würde ganz sicher darüber nachdenken, ob ich es hätte verhindern können.
Aber Gegenfrage: Hättest du die Polizei gerufen, wenn es ein (guter) Kamerad von euch gewesen wäre? Sicherlich hat das auch etwas damit zu tun, welche Meinung man zu der Person hat (guter Kumpel/Kameradenschw**n...). Aber gehen wir mal davon aus, es wäre ein echt netter Kumpel von dir gewesen? Was hättest du gemacht?

Letztendlich würde ich, wenn er beim zweiten Mal jemanden verletzen würde, mir wie gesagt erstmal Gedanken machen. Ein möglicher Schluss wäre aber, dass ich zu der Überzeugung komme, dass der erste Vorfall für ihn hätte Lehre genug sein müssen und er für das nun Geschehene absolut allein verantwortlich ist. Im Prinzip trifft mich ja keine direkte Schuld - damals wurde ihm geholfen. Er hat daraus nicht gelernt. Aber irgendwo steht wie gesagt immer die Frage: Hätte ich es verhindern können? Ein ganz ganz heißes Pflaster, schwierig zu argumentieren, aber sehr interessant.

MfG
Max

PS: Besteht Interesse, den Threadtitel zu ändern? Zum Beispiel in "Kamerad baut Unfall unter Alkoholeinfluss - helfen oder anzeigen?"

Mr. Blaulicht
23.03.2008, 19:17
Ihr redet hier immer von der "Hardware" - Geräten und so. Aber wie sieht es denn mit der Software aus? Wenn Ihr auf eine Fortbildung geschickt werdet, verwendet Ihr das Gelernte wirklich nur zu Gunsten der Feuerwehr?

Auch beim EH-Kurs?

Aha, und wo ist der Unterschied?

Zugegeben: Eine sehr provokante Frage...

Aber mal im Ernst: Solange alles beim Geben und Nehmen belibt und nicht nur ins Nehmen ausartet, solange die Einsatzfähigkeit nicht leidet, ist das in meinen Augen schon okay.

Ein Beispiel: Ich habe ´ne Menge Holz zu sägen: Warum mache ich nicht eine kleine Übung auf meinem Gelände, sorge für die Getränke und "meine" Feuerwehr kann sich mit Ketten- und was weiß ich für Sägen austoben.

Oder: Dach ist kaputt, ein paar Ziegel müssen ausgetauscht werden. Man kommt an die Stelle schlecht Ran. Wie der Zufall so will, hat man vielleicht eine DLK in der Halle stehen. Also macht man eine Fortbildung zum Thema Absturzsicherung.

...

Gruß, Mr. Blaulicht

nederrijner
23.03.2008, 19:29
Also: Wassersauger für ne halbe Stunde okay, RW und LF nicht okay?
Dann kommen wir zusammen. Das ist also das normale Maß, das du und ich ansetzen würden. Trotzdem scheint es hier gang und gäbe zu sein (von dem VU um den es eigentlich geht ganz abgesehen), für jeden Schmarrn Geld zu verlangen.
Man könnte im Gegenzug auch sagen, dass es mancherorts gang und gebe scheint, für seine ehrenamtliche Arbeit in der Feuerwehr materielle Gegenleistungen zu verlangen.
Wenn es um Kleinigkeiten wie einen Wassersauger geht und das ganze auch wirklich eine absolute Ausnahme ist - okay, dann kann man drüber reden. Aber teilweise habe ich das hier aufgefasst wie "Ich bin umsonst in der Feuerwehr tätig, also darf ich auch umsonst deren Gerätschaften nutzen", also eine ganz gehörige Erwartungshaltung.

Und das geht dann teilweise eben sehr weit: Gerätewagen zum Umzug, Greifzug zum Wurzeln aus der Erde ziehen, Schläuche und Standrohr zum Füllen des Pools. Kleiner Finger und ganze Hand und so. ;)

Und wenn es dann darum geht, dass da andere geschädigt werden oder Unfälle/Straftaten vertuscht werden und man das ganze dann auch noch mit der guten Kameradschaft begründet - sorry, dann sind wir bald bei Zuständen, die dann wenn sie herauskommen in der Presse hochgekocht werden.


Und bereits wie wo anders gesagt, verstehe ich es nicht, wieso Nachbarschaftshilfe heutzutage anscheinend nur noch gegen Bares geleistet wird.
Nur dass es eben keine Nachbarschaftshilfe ist.

Da sehe ich auch den Unterschied zu einem Verein: was ein Verein mit seinen Sachwerten macht, ist erstmal seine Sache und Rechenschaft darüber ist er nur seinen Mitglieder schuldig. Wenn dann halt alle den Vereinsbulli für ihren Umzug benutzen dürfen - meinetwegen. Ebenso für privatwirtschaftliche Firmen, auch da kann es aber schon zu erheblichen Problemen kommen, wenn man sich einfach mal so Material ausleiht.
(Und das hat dort auch nicht der Meister (Einheitsführer oder noch besser: Gerätewart) zu entscheiden, sondern der Chef, derjenige, der den Kram bezahlt hat, also auf unseren Fall übertragen grob gesagt der Bürgermeister.)
Wobei wir dann wieder bei den Mauscheleien innerhalb der Feuerwehr wären.

Als Feuerwehr sind wir eine aus Steuergeldern finanzierte Einrichtung der Gemeinde, in der wir uns ehrenamtlich engagieren. Dieser ehrenamtliche Einsatz ist sicher hoch anzurechnen und zu würdigen, aber das war es auch. Deswegen werden die Feuerwehrleute nicht zu besseren Bürgern, die sich deswegen am Material der Gemeinde bedienen dürfen, als andere Ehrenamtliche, die sich innerhalb der Gemeinde engagieren.

Ich bin da auch für etwas Augenmaß, aber die entsprechenden Leistungen oder Vorteile sollten deutlich unterhalb der Bagatellgrenze liegen. Das Gefühl habe ich hier nicht unbedingt immer gehabt. Besonders dann, wenn es um Fragen an der Grenze der Legalität geht. Kameradschaft hin oder her, wer alkoholisiert einen Unfall baut, den zeige ich vielleicht nicht an, aber ich helfe ihm auch nicht mit Feuerwehrgerät dabei, möglichst ungeschoren aus der Sache herauszukommen.

nederrijner
23.03.2008, 19:48
Aber mal im Ernst: Solange alles beim Geben und Nehmen belibt und nicht nur ins Nehmen ausartet, solange die Einsatzfähigkeit nicht leidet, ist das in meinen Augen schon okay.
Als darf wer viel gibt, auch viel nehmen?


Ein Beispiel: Ich habe ´ne Menge Holz zu sägen: Warum mache ich nicht eine kleine Übung auf meinem Gelände, sorge für die Getränke und "meine" Feuerwehr kann sich mit Ketten- und was weiß ich für Sägen austoben.
Wenn das ganze offiziell auf dem Dienstplan steht und der eindeutige Hintergrund der Sache die Ausbildung und Übung der Einsatzkräfte ist und nicht das Verarbeiten deines Holzes in Verbindung mit dem Verzehr von Kaltgetränken ... Ja, kann man so machen.
Wobei ich mich dann schon frage, welchen Einsatzwert das Zuschneiden von "Brennholz" oder Zerkleinern von Grünschnitt für eine Feuerwehr hat.


Oder: Dach ist kaputt, ein paar Ziegel müssen ausgetauscht werden. Man kommt an die Stelle schlecht Ran. Wie der Zufall so will, hat man vielleicht eine DLK in der Halle stehen. Also macht man eine Fortbildung zum Thema Absturzsicherung.
Auch hier gilt wieder: Wenn das im Vorfeld als Dienst angesetzt ist, also auf dem Dienstplan steht, und entsprechend durchgeführt wird (und nicht mal eben einer für fünf Minuten deine Ziegel austauscht). Ansonsten ist das eben nunmal entweder ein Job für den mutigen Heimwerker oder für einen Dachdecker.

Und noch ganz anders sieht es aus, wenn Du dir halt mal eben die DLK holst, weil du Maschinist dafür bist und einen Schlüssel hast und ja sowieso das ganze Jahr über so viel für die Feuerwehr machst.

Man kann es natürlich auch anders probieren, aber wenn dann etwas passiert oder jemand nachfragt (soll es alles schon gegeben haben!), dann wird da schonmal genau nachgeforscht, ob das jetzt wirklich Dienst war.

Alex22
23.03.2008, 20:19
Ich hab zB für uns bei der Feuerwehr eine Fahrzeuganzeigetableau gebaut ...
Das waren wirklich verdammt viele Std.
Diese haben in keiner weise was mehr mit ehrenamtlichen Dienst im Einsatz zu tun.
Wenn ich das Teil nicht gebaut hätte, hätte die Stadt eins kaufen können und somit wurde ziemlich viel Geld gespart ... Sorry und so möchte ich mir div. Sachen schon rausnehmen, wie das Türöffnunsgwerkzeug mal ausborgen.
Hier hat auch niemand davon geredet das der Unfall vertuscht werden soll.
Nochmal .. man ist NICHT verpflichtet die Polizei zun Unfall zu rufen.
Wenn ich nen "Flurschaden" oder ein Verkehrschild umgefahren habe langt es wenn ich mich beim Bauhof melde und dann ist hier überhaupt NICHTS vertuscht worden.

nederrijner
23.03.2008, 20:36
Ich hab zB für uns bei der Feuerwehr eine Fahrzeuganzeigetableau gebaut ...
Das waren wirklich verdammt viele Std.
Diese haben in keiner weise was mehr mit ehrenamtlichen Dienst im Einsatz zu tun.
Wenn ich das Teil nicht gebaut hätte, hätte die Stadt eins kaufen können und somit wurde ziemlich viel Geld gespart ... Sorry und so möchte ich mir div. Sachen schon rausnehmen, wie das Türöffnunsgwerkzeug mal ausborgen.
"Sich rausnehmen" geht für mich schonmal gar nicht, wenn dann fragt man und bekommt die Erlaubnis.
Und dann halte ich auch absolut nichts von deiner Argumentation, wenn man solche Gefälligkeiten möglich macht, dann aus grundsätzlich Erwägungen und für alle Kameraden gleich.
Der eine baut irgendwas, der andere kloppt als Gerätewart viele Stunden, der dritte mach zig Brandschutzerziehungen mit Schulen und Kindergärten im Jahr und wieder ein anderer, naja, der kommt vielleicht zur Hälfte der Dienste und zu den Einsätzen - wenn er kann.
Da fängt dann nämlich das oben bereits angeprangerte Aufrechnen an.


Hier hat auch niemand davon geredet das der Unfall vertuscht werden soll.
Nochmal .. man ist NICHT verpflichtet die Polizei zun Unfall zu rufen.
Wenn ich nen "Flurschaden" oder ein Verkehrschild umgefahren habe langt es wenn ich mich beim Bauhof melde und dann ist hier überhaupt NICHTS vertuscht worden.
Ja klar, weil diese unverzügliche zu erfolgende Meldung ja auch so oft passiert ...

Fabpicard
23.03.2008, 22:12
Da fängt dann nämlich das oben bereits angeprangerte Aufrechnen an.

Naja, ich vertrete da immernoch die Ansicht, dass alles im Rahmen bleiben muss...

Dann braucht man nix "aufrechnen", jeder tut halt was er kann und wenn mal einer hilfe braucht, hält man schliesslich zusammen ;) (Kammeradschaft halt *g*)

Nach dem Motto "Hey, ich hab diese Jahr hier 2000 stunden geleistet, jetz hätt ich gern es LF fürn Wochenendurlaub als gegenleistung" ist wohl etwas übertrieben...


Und zu dem "ausm Graben ziehn" kommt ja auch immer darauf an, ob die Kiste jetzt 200m weit von der Straße abgekommen ist, oder wirklich nur direkt neben der Straße steht und nur wegen zu glattem Untergrund nicht mehr weg kommt...

Also wie so vieles, Abwägungssache des gesunden Menschenverstands ;)

MfG Fabsi

Alex22
23.03.2008, 22:22
Also wie so vieles, Abwägungssache des gesunden Menschenverstands ;)

MfG Fabsi

Und ich denke ... genau da fehlts bei manchen Leuten ... will aber jetzt niemanden beleidigen.

Blacky
23.03.2008, 23:28
und wo steht, dass der Mann der sein Fahrzeug bergen wollte, bei der Feuerwehr ist?

@alex22 & abc-truppe
kann euch nur zustimmen...schade daß es soweit kommen muss...

nederrijner
23.03.2008, 23:30
Dann braucht man nix "aufrechnen", jeder tut halt was er kann und wenn mal einer hilfe braucht, hält man schliesslich zusammen ;)
Ich habe so ja auch nicht argumentiert.


Also wie so vieles, Abwägungssache des gesunden Menschenverstands ;)
Tja, solange das halt mit den offiziellen Gegebenheiten passt oder man sich nicht erwischen lässt ...

WAF-18-83-1
24.03.2008, 10:27
Abgesehen das der Threadtitel unglücklich gewählt ist, sieht man hier die Doppelmoral.



Wenn du meine Quelle gelesen hättest, hättest du gemerkt, das ich den Beitrag (Text und auch die ÜBERSCHRIFT eins zu eins übernommen habe, ohne jegliche Meinung oder ähnliches von mir persönlich wieder zu geben.

AkkonHaLand
24.03.2008, 11:45
...Wenn das ganze offiziell auf dem Dienstplan steht und der eindeutige Hintergrund der Sache die Ausbildung und Übung der Einsatzkräfte ist und nicht das Verarbeiten deines Holzes in Verbindung mit dem Verzehr von Kaltgetränken ... Ja, kann man so machen.

Bei mir auf dem Dienstplan steht immer ganz unten "Änderungen bleiben dem Gruppenführer vorbehalten". Also hat mein Gruppenführer die Übung "Umgang mit Sägen" als Zusatzdienst angeordnet!


Wobei ich mich dann schon frage, welchen Einsatzwert das Zuschneiden von "Brennholz" oder Zerkleinern von Grünschnitt für eine Feuerwehr hat.

Schon mal was von "Sicherheitsunterweisung" bzw. "Umgang mit technischem Gerät bei schwierigen Einsatzszenarien" gehört? Das Sägen von 30cm "Stämmchen" ist bestimmt ein schwieriges Szenario...


Auch hier gilt wieder: Wenn das im Vorfeld als Dienst angesetzt ist, also auf dem Dienstplan steht, und entsprechend durchgeführt wird (und nicht mal eben einer für fünf Minuten deine Ziegel austauscht). Ansonsten ist das eben nunmal entweder ein Job für den mutigen Heimwerker oder für einen Dachdecker.

siehe oben... "Änderungen bleiben dem Gruppenführer vorbehalten"


Und noch ganz anders sieht es aus, wenn Du dir halt mal eben die DLK holst, weil du Maschinist dafür bist und einen Schlüssel hast und ja sowieso das ganze Jahr über so viel für die Feuerwehr machst.

Man kann es natürlich auch anders probieren, aber wenn dann etwas passiert oder jemand nachfragt (soll es alles schon gegeben haben!), dann wird da schonmal genau nachgeforscht, ob das jetzt wirklich Dienst war.

Die Art der Dienstgestaltung überlasse doch bitte dem, der die Aufgabe hat die Dienste zu gestalten, dem Gruppenführer!

Ich kann (als Beispiel Kettensägeausbildung) meinen Leutchen entweder ein Kantholz aus Balsaholz 10x10 cm auf einen Sägebock legen und alle sägen mal eine Scheibe ab, oder ich kann einen umgefallenen Baum auf einem Privatgrundstück nehmen und die Kameraden werden unter Real-Bedingungen ausgebildet, wie man sägt. Mal abgesehen davon, dass ich gleichzeitig die Monatliche Technik-Pflichtüberprüfung des Gerätes erledigt habe.

Ganz klar: Ich bin nicht dafür, solche Sachen "heimlich" zu machen (Unfallfahrer holt Fzg aus Halle, zieht sein Auto raus und stellt Fw-Fz zurück in Halle), aber bestimmte Dinge z.B:[list]
in einem Garten droht ein Baum umzufallen (Fw --> "Sägeausbildung")
Fischteich auspumpen, damit der Inhaber die Karpfen einfangen kann (Fw --> "Maschinistenausbildung" / "Leistungsüberprüfung der Pumpe")
Balkenmäher für die größere Rasenfläche vom Nachbarn bei "Vollverpflegung" (Bauhof --> "Üben des Umgangs mit dem Mäher - die Azubis des Bauhof dürfen üben")
Gelenkmast für Dachziegel zurechtrücken (THW --> "Bedientraining des Gelenkmast")
...
sollten selbstverständlich sein! Sonst kommen wieder so "schönen" Nachbargespräche wie


Nachbar 1:"Willst du den Leuten von der Freiwilligen Feuerwehr, die seit 02:15 Uhr, also seit über 2 Stunden, Deinen Keller auspumpen mal nen Kaffee machen?"
Betroffener: "ICH soll den Feuerwehr Kaffee kochen? Die Leute bekommen doch Geld, damit sie Nachts aufstehen! Ich wollte letzten Herbst von denen nen Ast abgesägt haben, 150€ hat die Feuerwehr berechnet..." <i>(Anm.: Die Feuerwehr hatte das zu einenm Kostenpflichtigen Einsatz deklariert-weil es ja keine Nachbarschaftshilfe mehr geben darf...)</i>
N 2: "Die bekommen nichts, die machen das ehrenamtlich!"
B: "Ich ahbe doch die Rechnung und außerdem zahle ich Feuerschutzsteuer - das bekommen doch auch alles die!"
N1 zu N2: "Komm mal eben mit, ich glaube der Betroffene hat nen Vogel!"
N1+2: "Hallo Feuerwehrler! Hier stehen Kaffe, Tee und ein paar belegte Brote! Wenn das alle ist sagt bitte Bescheid, dann machen wir noch was fertig!"

Anders die Aussage des Betroffenen, wenn die Feuerwehrler ihrer Pflicht nachgekommen wären, das Ansehen der Feuerwehr in der Öffentlichkeit nicht zu schädigen! (Sondern den Dienst "Sägeausbildung - Arbeit auf der Drehleiter" im Garten des Kellerbesitzers gemacht hätten - da hätte es neben der Verpflegung beim Wasser im Keller auch noch Kaltgetränke beim Entasten und eine Spende in Höhe von 15 T-Shirts für die Stadtwettkämpfe gegeben)

nederrijner
24.03.2008, 13:05
Bei mir auf dem Dienstplan steht immer ganz unten "Änderungen bleiben dem Gruppenführer vorbehalten". Also hat mein Gruppenführer die Übung "Umgang mit Sägen" als Zusatzdienst angeordnet!
Ja, aber auch dann werden im Nachhinein gewisse Ansprüche an einen derart angeordneten Dinest gestellt werden (z. B. bei der Frage, ob es sich um eine Versicherte Tätigkeit handelte), das ist dann nicht entscheidend, dass bei Kamerad Willi ein Baum lag und Gruppenführer Hans gesagt hat "Jetzt ist Dienst, wir machen dem Willi eben seinen Baum weg". Letztendlich verantwortlich für die Ausbildungen ist aber auch der Leiter der Feuerwehr/Wehrführer/whatever. Zumindest den sollte Gruppenführer Hans dann auch vorher informieren.


Schon mal was von "Sicherheitsunterweisung" bzw. "Umgang mit technischem Gerät bei schwierigen Einsatzszenarien" gehört? Das Sägen von 30cm "Stämmchen" ist bestimmt ein schwieriges Szenario...
Welchen Zustand hat der 30cm-Baum denn? Wenn er noch steht, kann ich nicht ganz erkennen, wo da der Feuerwehrzweck ist. Stehende Bäume fällen wir eher selten.

Man kann sowas natürlich als Dienst machen, aber dann muss der Zweck halt eindeutig im feuerwehrtechnischen liegen und nicht in der Hilfe für Kameraden xy. Wichtig ist, wie es wirklich ist, nicht, wie man es nennt.
Selbe Sache mit dem Dachschaden und der DLK: Fünf Minuten mit zwei Mann im Korb hochgefahren und die Dachpfannen gerichtet ist etwas anderes als anderthalb Stunden ernsthafte Ausbildung in Absturzsicherung für eine Gruppe.


Ich kann (als Beispiel Kettensägeausbildung) meinen Leutchen entweder ein Kantholz aus Balsaholz 10x10 cm auf einen Sägebock legen und alle sägen mal eine Scheibe ab, oder ich kann einen umgefallenen Baum auf einem Privatgrundstück nehmen und die Kameraden werden unter Real-Bedingungen ausgebildet, wie man sägt.
Tjoa, wenn man aus dem einen Baum dann halt auch wirklich fundierte Ausbildung macht und es sich eben nicht darauf beschränkt, dass man mal eben mit drei Leuten den Baum wegmacht: Okay, ja. Kann man machen.


Mal abgesehen davon, dass ich gleichzeitig die Monatliche Technik-Pflichtüberprüfung des Gerätes erledigt habe.
Worauf soll sich diese Pflichtüberprüfung begründen?


Ganz klar: Ich bin nicht dafür, solche Sachen "heimlich" zu machen (Unfallfahrer holt Fzg aus Halle, zieht sein Auto raus und stellt Fw-Fz zurück in Halle), aber bestimmte Dinge z.B:[list]
in einem Garten droht ein Baum umzufallen (Fw --> "Sägeausbildung")
Fischteich auspumpen, damit der Inhaber die Karpfen einfangen kann (Fw --> "Maschinistenausbildung" / "Leistungsüberprüfung der Pumpe")
Balkenmäher für die größere Rasenfläche vom Nachbarn bei "Vollverpflegung" (Bauhof --> "Üben des Umgangs mit dem Mäher - die Azubis des Bauhof dürfen üben")
Gelenkmast für Dachziegel zurechtrücken (THW --> "Bedientraining des Gelenkmast")
...
sollten selbstverständlich sein! Sonst kommen wieder so "schönen" Nachbargespräche wie

Tja, und das wäre mir deutlich zu heikel. Es sei denn, man ist gewillt, das in der Art für jeden Bürger zu machen, der da mal nett fragt.

Dein Beispiel mit dem Bürger kann ich nicht so ganz nachvollziehen, kostenpflichtig ist kostenpflichtig. Es ist ja schön, wenn bei euch die Gemeinde solche Leistungen noch kostenlos für die Bürger erbringt und die Feuerwehr dafür noch Zeit hat, sich als billige Arbeitskraft oder Mädchen für alles nutzen zu lassen.

Ich habe weder Zeit noch Lust, für irgendwen seine Gartenarbeit zu erledigen. Entweder es handelt sich bei dem Einsatz um eine Pflichtaufgabe, dann ist sie grundsätzlich kostenlos (es gibt Ausnahmen) dauert aber auch nur solange, bis die Gefahr beseitigt ist, oder wir machen es als freiwillige Aufgabe und lassen uns das bezahlen. Hier sind die Preise dafür absichtlich so, dass es billiger wäre, ein Unternehmen mit diesen Aufgaben zu betrauen.

Ich sehe darin auch keine mangelnde Sozialkompetenz, sondern Schutz der eigenen Leute vor der Überfrachtung mit Aufgaben, die gar nicht unser Job sind. Ich bin in der Feuerwehr, um Brände zu löschen, Menschenleben zu retten und bei Unglücken und Schadenfällen Hilfe zu leisten. Und nicht um dem Bürger seine Bäume zu fällen oder den Fischteich leer zu pumpen (und im übrigen auch nicht um bei irgendwelchen Veranstaltungen der Verkehr zu regeln oder jede Ölspur zu beseitigen).

Mit den eigentlichen Aufgaben, den Einsätzen und den damit verbundenen Aus- und Fortbildungen habe ich genug um die Ohren (ordentliche und ausreichende Übungsmöglichkeiten sind im Vorfeld geplant und ergeben sich auch ohne auf solche Gefälligkeiten zurückgreifen zu müssen). Wenn ich deswegen dann mal keinen Kaffee bekomme, dann ist das halt so. Wir ziehen das nun seit mehreren Jahren nun schon durch, um von diesem Mädchen-für-alles-Image wegzukommen und fahren damit ganz gut. Das Ansehen in der Bevölkerung hat dadurch auch nicht gerade gelitten.

Soll jeder nach seiner Facon glücklich werden.

Fabpicard
24.03.2008, 15:27
Selbe Sache mit dem Dachschaden und der DLK: Fünf Minuten mit zwei Mann im Korb hochgefahren und die Dachpfannen gerichtet ist etwas anderes als anderthalb Stunden ernsthafte Ausbildung in Absturzsicherung für eine Gruppe.

Ich denke, hier sollte man natürlich auch wieder den "GMV" gebrauchen und das ganze wirklich Ordentlich machen...

Soll heißen:
3 Dachpfannen kaputt, Hausbesitzer stellt 5 zur verfügung, FW hält eine ganz normale Übung am Dach ab und tauscht "nebenbei" mal eben die 3 kaputten Dachpfannen und die 2, die halt eben noch beim Üben über den Jordan gegangen sind... ;)

Das man natürlich nicht rausfährt um nur eben die 3 Pfannen zu tauschen, dürfte denke ich jedem klar sein... :)

MfG Fabsi