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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Gewichtsprobleme bei Feuerwehrfahrzeugen



Katzenretter
04.12.2007, 11:53
Moin Leute,

hab über die SuFu leider nichts gefunden, daher mein Problem:

In unserer Gesamtfeuerwehr wurden sämtliche Fahrzeuge gewogen und man hat festgestellt, dass bis zu 0,4 t Übergewicht bei den meisten Fahrzeugen vorhanden sind. Bei unserem ELW 1 (3,5 t Fahrgestell, 8 Sitzplätze, Baujahr 2000) wurden etwa 100 kg Übergewicht festgestellt.
Nun die Frage: Vor einiger Zeit wurde meines Wissens das Durchschnittsgewicht der Fahrzeuginsassen in FW-Fahrzeugen von 75 kg auf 90 kg hochgesetzt (wann war das?).
Diese Normänderung betrifft augenscheinlich auch unser Fahrzeug, da aufgrund einer Addition von 15 kg pro Person mal eben so 120 kg mehr auftauchen.
Gibt es eine andere Möglichkeit, als einen Sitz auszubauen, bzw. nur noch eine Besatzungsstärke von 7 Personen zuzulassen? Vielleicht irgendeine "Gesetzeslücke" oder so? Können schlecht 120 kg Kartenmaterial oder Funktechnik rausschmeißen... Die Funktion als ELW wäre durch eine Beschneidung der Besatzungsstärke zwar noch gegeben, jedoch wird das Fahrzeug oft auch als Mannschaftstransporter benutzt :/

nederrijner
04.12.2007, 13:58
Im Endeffekt zählt das, was das Fahrzeug mitsamt Besatzung de facto wiegt. Wenn da eben acht Leute zu 100 Kilogramm draufsitzen und man deswegen über die 3,5t kommt, kann man sich nicht damit herausreden, dass es auf dem Papier passt, wenn man mit 75 Kilogramm rechnet.

Wenn ich mich nicht schwer täusche, wurde da auch nichts von 75 auf 90 kg angehoben. Man rechnet für die Gesamtmasse jedes Besatzungsmitglied außer dem Maschinisten mit 90 kg (75 kg Gewicht und 15 kg Ausrüstung), für den Maschinisten rechnet man nur die 15 kg Ausrüstung, da der mit 75 kg schon in der Leermasse des Fahrzeuges enthalten ist.

Das ist aber nur eine grobe Bemessungsgröße der Norm und hat keinen Einfluss auf die gesetzlichen Anforderungen an die tatsächliche Gesamtmasse.

überhose
04.12.2007, 14:58
Das ist aber nur eine grobe Bemessungsgröße der Norm und hat keinen Einfluss auf die gesetzlichen Anforderungen an die tatsächliche Gesamtmasse.100%ig richtig.

Aber tröstet euch, der Großteil der Feuerwehren wird doof aus der Wäsche schauen, wenn man ihre Autos mal auf die Waage fährt...

Mr. Blaulicht
05.12.2007, 09:54
Ja, es soll ja auch Feuerwehren geben, die - um die Gewichtsgrenzen einzuhalten - auf Leichtmetallfelgen umgestiegen sind ;-)

Den besten Clou fand ich aber, dass wir für unsere EE mal einen Technik-LKW bekommen haben, der für 5 Personen ausgelgt war. Der wurde aus Führerscheingründen auf 3,5 t abgelastet. Wenn nun die richtigen fünf im Auto saßen, war die Grenze erreicht, ohne überhaupt irgendwelches Material geladen zu haben. *lol*

Gruß, Mr. Blaulicht

überhose
05.12.2007, 10:25
Ja, es soll ja auch Feuerwehren geben, die - um die Gewichtsgrenzen einzuhalten - auf Leichtmetallfelgen umgestiegen sind ;-)Och, da gibt's einige. Mein persönliches Highlight ist eine Wehr hier im Kreis, die ein TLF16/25 beschafften, da 3000l Wasser draufpackten, und dann bemerkten, dass eine Gruppenbesatzung doch ganz nett wäre (dort war übergangsweise, nachdem das alte TLF16/25 den Geist aufgab und ersetzt werden musste, ein LF8/6 stationiert...). Also wurde fröhlich zum TÜV gefahren, um zu schauen ob man noch Sitze in die Kabine einbauen dürfte, es wurde gewogen, und schon am nächsten Tag waren die leichteren Felgen bestellt. Staffelbesatzung musste trotzdem bleiben, und der Stromerzeuger durfte auch auf ein anderes Fahrzeug umgeladen werden...

hannibal
05.12.2007, 17:08
Kann ich toppen

LF 8/ 6 auf 9to Fg mit 7,49 zugelasse, schon damals grenzwertig beschafft. Irgendwann gab es ein streitgespräch worauf der Gerätewart auf die Waage fuhr und eine nicht unerhebliche Zahl stand auf dem Wiegebericht.

Erstmal wurde das Fahrzeug stillgelegt, dann wurde das Fahrzeug auf 7,49 abgespeckt (Moppel, Scheinwerfer uvm). Da mann dann ein sehr kastriertes Fahrzeug hatte wurd es unter starkem Protest der Mannschaft mit den ganzen vollen 9to zugelassen. Sehr zur Freude einiger Ex Kraftfahrer ;-)

Wichtig ist das die Gemeinde sofort handeln muss wenn sie davon erfährt..

nederrijner
05.12.2007, 23:26
Ich kenne auch ein LF 8/6, da wurde direkt nach dem Wiegen erstmal die TS heruntergenommen.

Mittlerweile hat man anderweitig abgespeckt, so dass die TS wieder drauf ist.

Etienne
06.12.2007, 00:19
Hey Leute!


Ja, es soll ja auch Feuerwehren geben, die - um die Gewichtsgrenzen einzuhalten - auf Leichtmetallfelgen umgestiegen sind ;-)
Und das, wo die oft schwerer sind als normale Stahlfelgen.


Ich kenne auch ein LF 8/6, da wurde direkt nach dem Wiegen erstmal die TS heruntergenommen.
Es gibt Feuerwehren, da nimmt man das vor dem Wiegen runter, um es hinterher wieder draufzupacken.
Sehr denkwürdig. Nun ja.

Brandbatsch
06.12.2007, 13:06
1. ....Und das, wo die oft schwerer sind als normale Stahlfelgen.
2. .....Es gibt Feuerwehren, da nimmt man das vor dem Wiegen runter, um es hinterher wieder draufzupacken..

1. Schwere ALS wie normale PKW-Stahlfelgen LOL (so besser) ;-)
2. ja die soll es geben den der TÜV steht beim wieder beladen nicht daneben

Gruß Michael

Etienne
06.12.2007, 14:13
1. Schwere wie normale PKW-Stahlfelgen LOL
Schwerer ALS meinte ich :-)
Klar, die Alu-Felgen wiegen bei gleicher Form nur zirka 1/3 aber dafür können sie auch nur 1/3 der Beanspruchung einer Stahlfelge aufweisen.

Mr. Blaulicht
06.12.2007, 15:07
2. ja die soll es geben den der TÜV steht beim wieder beladen nicht daneben

Gruß Michael
Nee, aber die Versicherung bei der Unfallaufnahme...

Gruß, Mr. Blaulicht

überhose
06.12.2007, 15:09
Klar, die Alu-Felgen wiegen bei gleicher Form nur zirka 1/3 aber dafür können sie auch nur 1/3 der Beanspruchung einer Stahlfelge aufweisen.Daran sollte man auch denken, gerade bei Fahrzeugen ehrenamtlicher HiOrgs, die sich gerne mal längere Zeit die Reifen eckig stehen (welch ein gelungenes Wortspiel...).

Brandbatsch
06.12.2007, 15:19
Nee, aber die Versicherung bei der Unfallaufnahme...

Gruß, Mr. Blaulicht

aber bei einem Unfall trägt man die TS weg und schon passt es

man muss nur daran denken

Gruß Michael

Brandbatsch
06.12.2007, 15:22
Schwerer ALS meinte ich :-)
Klar, die Alu-Felgen wiegen bei gleicher Form nur zirka 1/3 aber dafür können sie auch nur 1/3 der Beanspruchung einer Stahlfelge aufweisen.

Flugzeuge sind aus Aluminium, wegen dem Gewicht, und halten mehr aus ALS WIE Stahl

Alu ist nicht nur leichter ( Gewicht <-> Festigkeit )

Gruß Michael

Flesch
08.12.2007, 21:48
Der beitrag ist so falsch, dass man ihn falscher kaum darstellen könnte...

Tatsächlich hat Aluminium eine wesentlich geringere Festigkeit als Stahl und die Stabilität des Flugzeuges kommt aus der speziellen Bauweise (z.B. Sandwichstrukturen) und auch dem Materialmix. Aber da eher weniger durch das Aluminium sonern eher durch die eingesetzten Kunststoffe, z.B. CFK, die tatsächlich dem Stahl in einigen Punkten (nicht in allen, ganz klar!) von den mechanischen Kennwerten her überlegen sind.

Beim A380 dürfte mittlerweile der größte Teil des Fliegers aus Kunststoffen bestehen...

jumbo
09.12.2007, 22:19
Im Güterkraftverkehr wird jeder gewogener LKW mit 15% Übergewicht, bei ner Polizeikontrolle durchgewunken. Wenn dann die roten mit 120kg zuviel kommen, wird das ja nun nicht das Fahrverhalten beeinträchtigen. Ich bin mir sicher, das kaum einer beim Einsteigen ans Fz-Gewicht denkt. Wenn dann Fahrzeuge nachträglich aufgerüstet werden, hätte man vielleicht auch vorher, dem Fahrzeugbauer mal was sagen können.
Der Fehler wurde bei uns gemacht.
Ein TSF-W auf 3,5t-gestell, mit 800l Wasser+ ne TS (die gute alte von Magirus keine Ultra Leicht), ein paar AGT´s , und paar Säcke Ölbinder, div.,Schaumkanister,und div., Ausrüstungs-gegnstände, dann noch der Aufbau, und schon mußte das Fzg so richtig abspecken, und es ist jetzt alles sehr überschaubar, und überhaupt nicht schwer zu finden.
Die Alternative wär gewesen, aus einer Staffelbesatzung, nen Trupp zu machen, bei 18 Mann in der LG keine gute Wahl.

Wenn wir in unserem LF einsteigen, hat nur einer Angst.Unser Fahrer. Denn bei unserm LF wurden die Achsen 30cm schmaler gebaut,passen in keiner Spurrille, und somit hat man neben dem Einsatzstress, noch ne schöne Schaukelei. Hat aber Gewicht, und 3000€ gespart

Flesch
10.12.2007, 06:53
Überleg doch mal. die Gefahr eines Unfalles ist mit SoSi um ein vielfaches höher als bei normaler Fahrt. Die Fahrgestelle der Fw-Fahrzeuge sind ausgelutscht, 24 Stunden, 365 (366) Tage im Jahr überladen da stehen ist nicht sonderlich förderlich. Ist nun ein Unfall passiert ist ja mit das erste erstmal schauen, ob das Fahrzeug überladen war. Beim LKW wie beim Fw-Fahrzeug. Und dann fangen die Probleme an. Also gehe ich doch diesesn Problemen von Anfang an aus dem Weg.....

überhose
10.12.2007, 07:31
Ich bin mir sicher, das kaum einer beim Einsteigen ans Fz-Gewicht denkt.Da bin ich mir auch sicher. Aber das hat mit dem Problem an sich nix zu tun?!

hias
10.12.2007, 11:50
Ich verstehe nicht was so schwer dran ist bei der Fahrzeugbeschaffung gleich mal ein wenig Gewichtsreserve zu lassen. So kann man später wenn nötig noch das ein oder andere Ausrüstungsteil ergänzen.
Die Gewichtsbilanz des Herstellers bekommt man ja sowieso, und mittdenken sollte man eigentlich auch bei der Fahrzeugbeschaffung....

überhose
10.12.2007, 12:05
Die Gewichtsbilanz des Herstellers bekommt man ja sowieso,Man muss sie sich nur ansehen wollen...

und mittdenken sollte man eigentlich auch bei der Fahrzeugbeschaffung....Welcome to Feuerwehrbeschaffungsreality!

hias
10.12.2007, 16:56
Welcome to Feuerwehrbeschaffungsreality!

Ich sitz momentan selber in nem Ausschuss zur Neubeschaffung eines Fahrzeugs allerdings wird bei und durchaus mitbedacht dass während der Lebensdauer des Fahrzeugs die ein oder andere Ausrüstung ergänzt wird...
Und um das Ansehen der Gewichtsbilanz kommt man ja nicht wirklich drumrum, weil man muss ja drauf achten dass das FZG nicht bereits bei der Bestellung überladen ist wenns der TÜV abnehmen soll....

überhose
10.12.2007, 17:15
Ich sitz momentan selber in nem Ausschuss zur Neubeschaffung eines Fahrzeugs allerdings wird bei und durchaus mitbedacht dass während der Lebensdauer des Fahrzeugs die ein oder andere Ausrüstung ergänzt wird...Solche Ausschüsse sind, bei richtiger Besetzung, eine sehr gute Einrichtung (bzw. eher gesagt: können es sein). Schließlich ist es doch so: niemand würde heutzutage ein Haus bauen, ohne Unterstützung oder zumindest der Beachtung von Hinweise von Fachleuten. Aber die Beschaffung eines Feuerwehrfahrzeuges, was da preislich gerne mal locker höher liegen kann, wird vielerorts immer wieder von unerfahrenen und fachfremden Beschaffern durchgeführt.



Und um das Ansehen der Gewichtsbilanz kommt man ja nicht wirklich drumrum, weil man muss ja drauf achten dass das FZG nicht bereits bei der Bestellung überladen ist wenns der TÜV abnehmen soll....Oder man lässt diesen Teil einfach den Hersteller/Aufbauer erledigen, die kennen ihre Ansprechpartner...

hias
10.12.2007, 20:46
naja einer allein oder irgendjemand sollte des fahrzeug nicht beschaffen
bei uns sitzen halt die kommandanten der kbm und noch zwei maschinisten in dem ausschuss

zum thema tüv, die abnahme lassen wir auch durch den hersteller machen aber auch da nimmt der tüv kein fahrzeug ab bei dem die Gewichtsbilanz nicht passt....

aber fahrzeugbeschaffung ist iwie immer ein heikles thema weil sich leider die wenigsten überlegen welches fzg sinnvoll, teilweise kommen da schon lustige konstruktionen raus^^

hannibal
10.12.2007, 20:50
naja einer allein oder irgendjemand sollte des fahrzeug nicht beschaffen
bei uns sitzen halt die kommandanten der kbm und noch zwei maschinisten in dem ausschuss

zum thema tüv, die abnahme lassen wir auch durch den hersteller machen aber auch da nimmt der tüv kein fahrzeug ab bei dem die Gewichtsbilanz nicht passt....

aber fahrzeugbeschaffung ist iwie immer ein heikles thema weil sich leider die wenigsten überlegen welches fzg sinnvoll, teilweise kommen da schon lustige konstruktionen raus^^

Wieviele von denen beschaffen in Ihrem Feuerwehrleben mehr als 1 Auto? Welche Qualifikationen haben die dort vertretenen ? Dipl Ing?

Baut der Schwimmmeister sein Schwimmbad auch selber?

hias
10.12.2007, 22:02
Wieviele von denen beschaffen in Ihrem Feuerwehrleben mehr als 1 Auto? Welche Qualifikationen haben die dort vertretenen ? Dipl Ing?


3 bei einem des zweite und bei den anderen beiden ka wievielte auf alle fälle mehr...
für was brauch ich einen Dipl-ING?
Was auf des FZG an ausrüstung draufmuss wissen wir wohl selbst am besten dafür brauch ich keinen Dipl-ING, sondern Führungskräfter der FW...
für Fragen der technischen Machbarkeit gibt es bei den Aufbauherstellern entsprechende Ansprechpartner....

Und um an so Dinge zu denken wie Gewichtsreserve zu lassen das sagt mir normal der gesunde Menschenverstand dafür brauch ich auch ned unbedingt einen Dipl-ING....

Grüße
Matthias

Flesch
10.12.2007, 22:40
der Dipl-Ing kann aber durchaus auch die Unterlagen der Hersteller grob drüber schauen. Das reicht i.d.R. aus um durchaus einiges an Fehlerpotential zu finden.
Desweiteren sollten die sich i.d.R. doch auch einigermaßen im Bereich der technischen Beschreibungen etc. auskennen und sich so verständlich und klar ausdrücken können...

überhose
11.12.2007, 09:01
Und natürlich sollte man mit solchen "Kleinigkeiten" wie DIN oder VOL etwas anfangen können...
Das hat mit Führungskräften nix zu tun!

hias
11.12.2007, 13:50
Und du meinst ausser nem Dipl-ING kann des niemand....

Ausserdem wieviele Feuerwehren können es sich leisten einen Dipl-ING der ahnung von der Materie hat extra für die FZG beschaffung anzuheuern?

Weil a Elektrotechniker ist auch a Dipl-ING hilft mir in dem Fall aber nicht besonders viel
weil um technische beschreibungen zu lesen muss ich des ned studiert haben und um fehler zu finden muss ich schon wieder iwas in richtung fahrzeug oder maschienenbau studiert haben...
Oder zumindest etwas was in die Richtung geht....

ich geh mal davon aus dass die wenigsten Feuerwehren so jemand in ihren Reihen haben

Flesch
11.12.2007, 18:27
Der Dipl-Ing jedweder Fachrichtung lernt das anayltische Herangehen an eine Aufgabe, das kann bei der Fahrzeugbeschaffung nicht schaden.

Wenn die Sachen auch jeder andere kann, dann frag eich mich doch, warum die Industire laut nach Ingenieuren (egal welcher Fachrichtung!) ruft und nicht einfach jemanden von der Straße holt, der das ja dann auch kann...

überhose
11.12.2007, 18:52
Und du meinst ausser nem Dipl-ING kann des niemand....Nein. Hab ich so auch nirgendwo geschrieben. Ich behaupte aber, selbst die simpelsten Grundkenntnisse dieser Dinge werden nicht durch Führungslehrgänge der Feuerwehr gelehrt.

Könnte es vielleicht sein, dass du dich gerade irgendwie völlig grundlos angesprochen fühlst?
Zweifel ich hier in diesem Thread irgendwo konkret euren Auschuss an?

Und: Wenn man sich eine solche Fachkraft nicht für die Kommune holt, die einmal in 20 Jahren ein Fahrzeug beschafft, sondern zentrale Stellen dafür schaffen und nutzen würde (kreisweit oder drüber hinaus), wären die Kosten wieder geringer.
Außerdem: Wie gering dürften solche Kosten denn sein? Wir reden hier von Summen, teils jenseits der EU-Auschreibungsschwelle. Da gibt es ausser der Feuerwehr keinen einzigen öffentlichen Bereich, der diese steuerfinanzierten Gelder ohne fachliche Unterstützung handhabt! Und ja, ich warte wirklich darauf, das die hier (http://www.steuerzahler.de) sich den Feuerwehrbereich mal näher anschauen...
Welcher Bürgermeister baut sein Rathaus ohne Architekt? Welche Gemeinde baut ihre Straßen oder Abwasserkanäle ohne Ingenieursleistungen?

Schaut mal in einschlägigen Foren, wie häufig die Frage nach günstigen Quellen einer aktuellen DIN kommt, weil manchen die <100 € für die Norm eines 250.000€-Fahrzeuges schon zuviel sind. Die Bauämter geben bei Bürgerhäusern für 250.000€ schon für das Gutachen über den richtigen Standort 4stellige Summen aus...

Was macht denn eigentlich ein solcher ehrenamtlich besetzter "Beschaffungsauschuss", wenn sich bei der ganzen Aktion irgendwo dummerweise mal ein Fehler einschleicht, der für die Kommune finanziell (oder rechtlich) schwerwiegende Folgen hat?

hias
11.12.2007, 20:12
Richtig ich hab aber auch nie behauptet dass man das in den Führungslehrgängen lernt.

Nein ich fühle mich nicht persönlich angsprochen ich vetrete hier nur meine Meinung, sollte der Ton etwas überzogen gewesen sein: Sorry

Eine solche Fachkraft für mehrer kommunen wär zwar schön und gut nur leider gibt es sowas nicht....

Hast du sowas schon mal der Komune vorgeschlagen solch eine Fachkraft zu holen?

Mag sein dass es da sonst keine öffentlichen Bereich gibt, da hab ich nicht so den Einblick...

Aber kann es eigentlich sein dass wir aneinander vorbeireden?
Ich hab den Eindruck du gehst davon aus dass wir wirklich komplett den Aufbau selber planen.
Wir machen allerdings lediglich die Vorgaben also was soll zusätzlich zu DIN noch drauf und wir entscheiden nach der Ausschreibung welcher Hersteller gewinnt.
Und der Bauplan selbst wird dann in enger zusammenarbeit mit dem Hersteller erstellt (also wir sagen was wo sein soll und der Aufbauhersteller ist dann für die Technische umsetzung im Aufbau zuständig...
Soviel zum Thema fachliche unterstützung..., und jezt erklär mit bitte nochmal die Notwendigkeit einer solchen Fachkraft extra für Fahrzeugbeschaffungen weil deren Sinn hab ich immer noch nicht ganz verstanden
Und über die <100 € für die DIN brauche wir ned diskutieren die wird einfach gekauft weil notwendig, und ja wir haben durchaus Leute im Ausschuss die diese lesen können und verstehen...

Grüße
Matthias

Flesch
11.12.2007, 20:19
Problem ist ganz einfach, dass der Hersteller viel schreibt und verspricht, wenn der Tag lang ist.
Ganz davon abgesehen, dass kaum jemand eine richtige Ausschreibung alleine durchführen kann, die dann auch zum gewünschten Ergebnis führt (nämlich dem wirtschaftlichsten Anbieter)...

Hier ist entsprechender Sachverstand absolut notwendig. Schau diverse FAhrzeuge an, wie sie denn überladen sind, wie Tanks nur zur Hälfte gefüllt werden dürefen, wie Fahrzeuge auf eine Seite hängen, weil einseitig beladen. Die Hersteller bauen dir alles...
Wie viele Feuerwehren nehmen denn den Hersteller entsprechend in Regress? Wie viele Feuerwehren nehmen eine Vertragsstrafe mit auf? Highlight für mich bis jetzt war eine Wehr, die 10 Monate länger als geplant auf ihr Fahrzeug wartete und ein anderes Fahrgestell als bestellt erhielt und der Hersteller OHNE irgendwelche Strafen davon kam...

hias
11.12.2007, 20:44
Richtig die Hersteller bauen dir alles das stimmt. ABER dass sie viel versprechen ist klar und man darf vor allem vor Vergabe des Auftrags den Herstellern fast nicht glauben was sie erzählen...

Nun das wirtschaftlichste ist leider immer realtiv...
Und ich geb dir auch Recht dass eine Auschreibung nicht ganz einfach ist weil man wirklich auf jedes Detail achten muss...

Naja ich sage ja bereits dass man eine gewisse Gewichtsreserve lassen sollte...
Ich weiß dass es leider immer wieder vorkommt dass Fahrzeuge keine ausgeglichen Gewichtsbilanz haben...
Aber ich weiß nicht warum, wenn man beim Baugespräch zum Hersteller sagt dass darauf geachtet werden soll dann ist das kein Problem ausser man ist so stur dass man seine Vorstellung von der Beladung nicht auch an die technischen Möglichkeiten des Fahrzeugs anpasst.
Ich gebe dir zum teil Recht dass das ganze eine Frage des Sachverstandes ist, aber vielmehr ist es aus meiner Sicht eine Frage des wollens von Seiten der Feuerwehren
Weil wie du so schön sagtest die Hersteller bauen dir alles was du willst, aber die meisten Hersteller machen dich auch auf die dabei entsehenden Probleme aufmerksam

Das ist eine Sache die die Komune beim endgültigen Auftragsabschluss mit klären muss im Normalfall. Und Hersteller ohne Strafe? wie kann man des sowas machen...
Nicht an die Auschreibung gehalten bzw zu spät geliefert -> weniger bezahlen
Und das gilt sowohl für den Aufbauhersteller als auch für den Fahrgestellhersteller...

Grüße
Matthias

hannibal
12.12.2007, 05:38
Richtig die Hersteller bauen dir alles das stimmt. ABER dass sie viel versprechen ist klar und man darf vor allem vor Vergabe des Auftrags den Herstellern fast nicht glauben was sie erzählen...

Ja ne ist klar. Ich hab einmal einen Vertreterbesuch am Rande mitbekommen. So wenig Probleme wie es aus Sicht der Herren gab hätte ich auch gerne mal. Übrigens gibt es Hersteller die bieten sogar Leistungsverzeichnisse zum selber ausfüllen an...



Nun das wirtschaftlichste ist leider immer realtiv...

Wenn man sich mit Vergaberecht auskennt und das ganze net 3 mal in 25 Jahren macht ist das absolut klar. Muss man halt entsprechend in die Ausschreibung mit aufnehmen...


Und ich geb dir auch Recht dass eine Auschreibung nicht ganz einfach ist weil man wirklich auf jedes Detail achten muss...

Auch hier wieder: 3 mal in 30 Jahren...


Naja ich sage ja bereits dass man eine gewisse Gewichtsreserve lassen sollte...
Ich weiß dass es leider immer wieder vorkommt dass Fahrzeuge keine ausgeglichen Gewichtsbilanz haben...

Und warum? Immer nur Herstellerschuld? Oder die Feuerwehren, die z.B. TS und Rüstsatz haben wollen aber es soll um Gottes willen unter 7,5t beleiben. Wegen Kosten des Fahrgestells und Führerscheine und sowieso...



Aber ich weiß nicht warum, wenn man beim Baugespräch zum Hersteller sagt dass darauf geachtet werden soll dann ist das kein Problem ausser man ist so stur dass man seine Vorstellung von der Beladung nicht auch an die technischen Möglichkeiten des Fahrzeugs anpasst.

Oder weil man keine Ahnung hat. Alternativ werden gerne auch die Baubesprechungen beim Hersteller wegen Kosten reduziert



Das ist eine Sache die die Komune beim endgültigen Auftragsabschluss mit klären muss im Normalfall. Und Hersteller ohne Strafe? wie kann man des sowas machen...
Nicht an die Auschreibung gehalten bzw zu spät geliefert -> weniger bezahlen
Und das gilt sowohl für den Aufbauhersteller als auch für den Fahrgestellhersteller...


Es soll da Leistungsverzeichnisse und Vergaben gegeben haben die aber genau das Problem hatten. Und warum

a) diejenigen (auch bei der Stadt) haben keine Ahnung
b) es wurde blind den Versprechungen der Hersteller geglaubt (Das haut bis Weihnachten hin)

Kann ich dir auch mehr als 1 Beispiel aus der näheren Umgebung nennen

überhose
12.12.2007, 09:18
Hast du sowas schon mal der Komune vorgeschlagen solch eine Fachkraft zu holen?Ja. Nicht als Festanstellung, was sich natürlich nicht lohnt, sondern als Auftragsdienst. Wir haben übrigens auch bei Gebrauchtfahrzeugen schon externe Gutachter hinzugezogen.


wir entscheiden nach der Ausschreibung welcher Hersteller gewinnt.Ihr entscheidet???

Katzenretter
20.12.2007, 19:06
und wie lösen wir jetzt unser problem?? können schlecht 300 liter wasser ausm tank lassen. und ich möchte mich als maschinist nach einem unfall nicht verantworten müssen warum ich mit 300 kg zuviel gefahren bin. Fakt ist ja, dass die fahrzeuge, so wie sie dastehen abgenommen wurden.

hannibal
20.12.2007, 19:08
? können schlecht 300 liter wasser ausm tank lassen.

Entweder sofern möglich auflasten lassen oder halt mit 300kg weniger fahren. Und wenn es das Wasser ist

Mr. Blaulicht
20.12.2007, 23:32
und wie lösen wir jetzt unser problem?? können schlecht 300 liter wasser ausm tank lassen. und ich möchte mich als maschinist nach einem unfall nicht verantworten müssen warum ich mit 300 kg zuviel gefahren bin. Fakt ist ja, dass die fahrzeuge, so wie sie dastehen abgenommen wurden.
Dann sei so konsequent und fahre nicht!

Gruß, Mr. Blaulicht

Allmächtiger
21.12.2007, 02:40
und wie lösen wir jetzt unser problem?? können schlecht 300 liter wasser ausm tank lassen. und ich möchte mich als maschinist nach einem unfall nicht verantworten müssen warum ich mit 300 kg zuviel gefahren bin. Fakt ist ja, dass die fahrzeuge, so wie sie dastehen abgenommen wurden.

Na ja, das kommt aber nur in Betracht, wenn du wusstest, dass die Karre (schon die ganze Zeit) mit 300 kg überladen war.
Auf unserem Maschinistenlehrgang wurde uns auch gesagt, dass du als Maschinist anders als normale LKW-Fahrer beispielsweise nicht erst das Fahrzeug komplett überprüfen musst (wäre ja auch noch schöner). Allerdings musst du dies nach dem Einsatz tun, wenn das Fzg wieder in der Halle steht...

hannibal
21.12.2007, 05:43
Na ja, das kommt aber nur in Betracht, wenn du wusstest, dass die Karre (schon die ganze Zeit) mit 300 kg überladen war.


Was er aber hiermit kund getan hat. Und glaub mir der Staatsanwalt wird das peynlice Verhör ansetzen um genau raus zu bekommen wer das wann gewusst hat. Und wenn es nur die Führung wusste ohne die Infos weiterzugeben -> Aua



Auf unserem Maschinistenlehrgang wurde uns auch gesagt, dass du als Maschinist anders als normale LKW-Fahrer beispielsweise nicht erst das Fahrzeug komplett überprüfen musst (wäre ja auch noch schöner). Allerdings musst du dies nach dem Einsatz tun, wenn das Fzg wieder in der Halle steht...

Soweit richtig. Es gab mal eine Bundestagsresolution (wurde auch hier verlinkt) darüber. Das bezieht sich aber weniger auf Fakten wie dauerhafte Überladung

nederrijner
26.12.2007, 11:25
Zur Kontrolle der Einsatzfahrzeuge vor den Einsätzen gehört dann eben auch, dass man das reale Gewicht kennt und überprüft, dass man auch mit realer Besatzung innerhalb der zulässigen Grenzen liegt.

Dass das Fahrzeug so (ohne Besatzung) abgenommen worden ist, hat ja nicht zu bedeuten. Die abnehmende Stelle kann ja nicht wissen, was man zukünftig noch alles zulädt.

AkkonHaLand
26.12.2007, 22:38
Zudem doch als allgemein bekannt anzusehen ist, dass die Fzge nach der Abnahme noch umgebaut werden. Es ist also idR. davon auszugehen, dass das Fzg bei der Abnahme noch mindestens 300kg leichter war....