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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Praktikanten im Rettungsdienst...



MrBart
08.10.2002, 11:47
Hi,

was meint ihr:

Sind Praktikanten im Rettungsdienst mit einer San - Ausbildung möglich? Seid ihr grundsätzlich dagegen, oder meint ihr, dass auch den jüngeren unter uns auch eine Chance gegeben werden sollte.

Meine Erfahrung mit dem Rettungsdienst:

Ich hab vor ca. einem Jahr ein Rettungsdienstpraktikum gemacht und war damals 16. Kurz nach meiner Zeit ist das Alter um bei uns im Rettungsdienst mitfahren zu dürfen auf 18 hochgesetzt worden, ohne jegliche Ausnahme. Nun frag ich mich wo da der Sinn ist. Ich bin jetzt seit einem 3/4 Jahr in einer SEG und wenn wir zum Einsatz kommen, ist doch eigentlich immer mit einem Großschadenfalls zu rechnen. Warum also dürfen unter 18 jährige in einer SEG oder gar in der Feuerwehr aktiv sein aber im RD nicht, wobei man bei beiden Seelische Schäden davon tragen kann, und darum geht es doch nur, oder nicht....????

Ich freue mich schon auf eure Kommentare,

Gruß

Hugo
08.10.2002, 11:51
Wenn der Verantwortliche sich das antun will, soll er es machen. Ich persönlich bin dagegen, obwohl es bei uns hin und wieder (sehr selten) auch 17jährige RS-Praktikanten gibt, da ihnen lt. Verordnung mit 17 der Weg zu dieser "Ausbildung" offen steht.

Dennoch: Ich persönlich lehne es ab, auf "meinem" RTW Minderjährige mitzunehmen. Diese Verantwortung lade ich mir nicht auf.

MrBart
08.10.2002, 12:26
Du redest von Verantwortung...was für eine Verantwortung?!?!?

brause
08.10.2002, 12:54
Bei der Fw dürfen zwar Jugendliche über 16 mit in den Einsatz, aber nur ausserhalb des Gefahrenbereiches. Erst ab 18 darf man "wirklich" in den Einsatz, und damit auch in den Gefahrenbereich.
Ein Lösung analog dazu halte ich auch für den RD richtig, sprich, Praktikanten im RD sollten volljährig sein. Schon aus Gründen des psychologischen Schutzes der Jugendlichen.
Und so sollten auch in einer SEG Jugendliche nur ausserhalb der Gefahrenzone mit wenig belastenden Aufgaben betraut sein.
Oder meinst du etwa, jeder Jugendliche würde z.B. eine Säuglingsreanimation schadlos verkraften?

MfG

brause

76440
08.10.2002, 12:58
ist die frage wirklich ernst gemeint ?!? *kopfkratz*

MatthiasO
08.10.2002, 14:15
Mhhh, also es ist ja auch nicht in jedem Bundesland so, dass in der FW schon 16jährige Einsätze mit fahren dürfen. Analog hierzu würde ich auch mit der Aufnahme in die SEG verfahren. So wird's auch bei uns sein, allerdings haben wir den Fall zur Zeit nicht. An sich habe ich auch nicht's gegen Praktikanten mit Grundausbildung unter 18, allerdings würde ich im Einzelfall entscheiden wollen. Und dann gibt es ja auch noch ein paar bestimmungen im Jugendarbeitsschutzgesetz, dass im Falle der ansonsten hauptamtlichen Wachbesatzung sicher auch Anwendung finden kann.

Ist IMHO alles eine abwägungssache, das Optimum wäre sicherlich 18 Jahre und Sanitätsausbildung, auch für den Einsatzdienst in der SEG. Für nen San-Dienst ist es sicher auch möglich, 16jährige mit San-Ausbildung einzuplanen, wenn sichergestellt ist, dass sie unter verantwortlicher Führung stehen.

Gruß, Matze

Lauschi
08.10.2002, 14:31
Hallo,

ich finde es sollte auch auf eventuelle "Blaulichgeilheit" geachtet werden! Es gibt halt solche und welche die wirklich mal einen Einblick in den Beruf bekommen wollen.

Da sollte man halt klar unterscheiden!

Gruß Michael

Hugo
08.10.2002, 16:46
Original geschrieben von MrBart
Du redest von Verantwortung...was für eine Verantwortung?!?!?

Naja, überleg doch mal:

Ich bin RettAss und damit verantwortlich für die Besatzung "meines" RTW. Ich muß u.a. darauf achten, daß niemand "Mist baut". Das muß natürlich nicht passieren, aber ich möcht einfach auch nicht dazu beitragen, wenn ein Minderjähriger seelischen Schaden bei einem belastenden Einsatz davonträgt.

Ich war z.B. mal mit einer 17jährigen bei einem SIDS-Einsatz. Das war alles andere als lustig. Sowas muß man jemandem nicht zumuten, das soll sich die Person auf eigene Verantwortung überlegen, wenn sie volljährig ist.
Jetzt kommt sicher wieder "Aber es gibt genug Erwachsene, die weniger geistige Reife als manche 16jährige haben!". Das stimmt zwar, ist aber die absolute Ausnahme. Irgendwo muß man halt die Grenze ziehen.

STORM
08.10.2002, 17:25
Moin!

Wenn du ankommst und siehst, dass dieser Einsatz nichts fürn Jugendlichen ist schickst du ihn halt ins Auto. Ist ja wohl nicht so , dass jeder RD Einsatz seelische schäden hinterlässt oder?

In meinem Nachbarort ist eine SanGr. die auch in der SEG mitwirkt und weil diese zu wenig Leute haben dürfen bei denen auch Jugendliche mit San ausbildung mit.
Und das o.g. argument ist wohl Richtig bei einem Einsatz der SEG wird es sich wohl um etwas großes handeln. Es wurde auch gesagt man sollte Jugendliche in der SEG außerhalb des Gefahrenbereichs einsetzten, aber einen Mensch mit sehr starken verletztungen kann auch außerhalb des Gefahrenbereichs behandelt werden vieleicht sogar von Jugendlichen weil die ja alle an der Grenze des G-Bereiches stehen

Hugo
08.10.2002, 17:31
Dein Vorschlag scheitert an der Durchführbarkeit. Man weiß nie, wie sich eine Einsatzstelle (gerade bei Unfällen etc.) darstellt. Ich kann nie 1000%ig dafür sorgen, daß ich den Praktikanten komplett aus dem Geschehen raushalte. Und davon mal abgesehen: Stell Dir mal vor, Du bist so um die 70 und Dir geht es richtig beschissen. Und dann kommen die Jungs von der Rettung mit jemandem im Schlepptau, der Dein Urenkel sein könnte. Da geht das komplette Vertrauen des Patienten in unsere Fähigkeiten flöten, das kann ich keinem zumuten.

Stellt Euch auf den Kopf, ich nehm keine "Kinder" mit. Punkt.
Manche Leute muß man einfach vor ihrem eigenen Engagement schützen.

MrBart
08.10.2002, 17:56
Zu Hugo:

Es hat auch niemand etwas dazu gesagt, dass DU Jugendliche unter 18 mit auf "deinem" RTW mitnehemen sollst. Das ist nur ein Forum und keine Maßregelung oder ähnliches...!!!

Zu Lauschi:

Tut mir leid, wer blaulichtgeil ist, hat für meine Bregriffe im RD nichts zu suchen. Beim RD geht es darum Menschen zu retten und nicht (nur) um Spaß zu haben!!!! Wer blauchlichtgeil ist hat meiner Meinung nach im RD, SEGs und anderen HilfsOrgs nicht zu suchen!

zu 76440:

Sicher ist die Frage ernst gemeint, oder würde ich die sonst stellen???

zu brause:

Ich glaub auch das ein 16jähriger einen solchen Einsatz nicht leicht bzw. garnicht verkraftet... Aber eigentlich tut das doch keiner (ist ne rethorische Antwort), will kein Komentar dazu...!!!

Akkon_21
08.10.2002, 18:10
Hi
Also ich hab mit 16 ein Schul-Praktikum auf der RD-Wache gemacht!
Ich bin als 3. Mann aufn KTW mitgefahren!
Also Probleme gabs keine.ABer ich find es bescheiden, wenn manche Vorurteile gegenüber junge Praktikanten haben.
Es gibt doch die Möglichkeit, mit den Praktikanten ein Gespräch zu führen, was man sich so vorstellt, was man darf usw. oder seh ich da was falsch??


MfG Akkon

Lauschi
08.10.2002, 18:10
zu MrBart:

Was denkst du wohl wie der Eintrag gemeint war??? =:->

TobiForPresident
08.10.2002, 18:39
Moin.
Ich hab mit 16 ebenfalls ein Schulpraktikum auf der RW absolviert.

Hauptsächlich KTW Fahrten als 3.ter Mann, in Ausnahmesituationen auch mal NA Zubringer, oder NEF (aber dann nur "hinten drin" und ohne Aussteigen!).

Gruß

MrBart
08.10.2002, 19:59
Zu TobiForBundeskanzler und Akkon_21:

Genau das gleiche wie ihr beiden hab ich auch vor nem Jahr gemacht. Drei Wochen lang KTW...hört sich langweilig an war aber ganz lustig*mit den richtigen Kollegen*. Und besser als garnichts, odda???

Etienne
08.10.2002, 21:31
Hey Leute!


Ich denke auch, dass man es so machen sollte, wie Tobi oder Akkon_21 schon geschrieben haben!


Ich selber fahre auch auf´m RTW! Wenn es ein "richtiger" Notfall ist, mit Polytrauma usw. hat man schon genug mich sich selbst und dem Patienten zu tun! Dann kann man nicht auch noch auf einen Praktikanten achten!

Ein Notfalleinsatz ist Stress! Stress für die Besatzung und vor allem auch für den Patienten! Ich kann nicht richtig arbeiten, wenn ich ständig auf jemanden "aufpassen" muss! Klar, der jenige will das auch nur gutmachen und versucht alles in Ordnung zu halten, aber dann mache ich die Sachen doch lieber alles selbst!

Das ist jedenfalls meine Meinung!

MrBart
09.10.2002, 22:17
Also ich fasse mal zusammen:

*hähäm*
Die meinsten oder alle sehen es so, dass Praktikanten nichts auf RTWs zu suchen haben, aber finden es ok wenn sie auf KTWs mitfahren...recht so?*g*

Naja ist ja nur noch n 3/4 Jahr...dann endlich viele Blaulichtfahrten*gggggggggggggggggggggggg*, oh wie geil!

Etienne
09.10.2002, 23:21
Hey MrBart!


Naja ist ja nur noch n 3/4 Jahr...dann endlich viele Blaulichtfahrten*gggggggggggggggggggggggg*, oh wie geil!
Das war das, was man ja gerade nicht auf einen RTW haben will!

Hugo
10.10.2002, 01:11
Sagen wir es mal so: Sicher ist es interessant und aufregend am Anfang. Aber man sollte seine Begeisterung lieber für sich behalten, da macht man sich schnell äußerst unbeliebt.
Man braucht halt eine Weile bis man merkt, daß die Herausforderung nicht in einer möglichst halsbrecherischen Anfahrt, sonder in einer äußerst fehlerfreien und zielführenden Versorgung des Patienten liegt.

ron
10.10.2002, 10:16
Hallo Leute

bei uns dürfen Leute aus der SEG als 3. Mann mitfahren. Natürlich wurde auch eine Dienstanweisung erstellt die so manches regelt, z.B
-Mindestalter 18 Jahre
- abgeschl. San Ausb. (SAN A bis C)
- Anweisungen des RD Personals und NA unbedingt Folge leisten
- keine Nachtschichten, nur Tag
- falls es dem Praktikant "zu viel" wird soll er es sagen, bzw. in den "Hintergrund" treten
Diese 3. Männer (oder Frauen) fahren hauptsächlich am WE mit und es gab bis jetzt noch nie Probleme damit, im Gegenteil.
Viele hauptamtliche freuen sich, denn sie müssen da nicht so viel tragen :-))))
Diese "Praktikanten" dürfen dann auch mitmachen, was natürlich im Rahmen ihrer Kompetenz liegt (Vorb. Infusion, Zureichen von Materialien, RR Kontrolle)
Finde ich persönlich auch gut so, denn nur durch Praxis festigt man seine Kenntnisse. Und eine SEG hat ja nicht all zu viel Einsätze wo sie ihr praktisches Können unter Beweis stellen kann.(Zumindest bei uns nicht)
Für Kritiken, etc. bin ich ganz Ohr, bzw. Auge :-)

MfG Ron

MrBart
10.10.2002, 10:48
Zu Etienne:

Das *gggggggggggggggggg* hatte schon ´ne Bedeutung!!!!
Oder warum hab ich geschrieben, dass es beim RD fahren nicht (nur) um Spaß geht!?!?

Und zu Ron:

Ich finde es super, wie bei euch dieses Thema gehandhabt wird. Man kann mit Sicherheit sagen, dass das Verhältnis zwischen den SEGs und dem RD nicht überall so gut läuft, wie du es bei euch beschreibst. Sicherlich kann ich es nicht für jeden RD behaupten, aber viele sind voreingenommen gegenüber den SEGs, da sie meinen, dass diese keine Erfahrung haben und der RD sich auch für etwas "besseres" hält.

76440
10.10.2002, 13:41
mrbart - deine frage war also wirklich ernst gemeint ?? du weisst nicht, um welche verantwortung es geht ?? sorry, aber wenn du das net weisst, dann hast du meiner meinung nach nix im RD zu suchen. vllt solltest du dich auch mal mit so grundlegenden rechtlichen dingen befassen, bevor du "der große praktikant" wirst. denn wenn dich das net interessiert ... dann bist du auch net mehr als sensationsgeil. und auf 'nem RTW is das natürlich cooler als mit dem fahrrad dem blaulicht hinterher zu fahren ...

ansonsten kann ich dem ron nur zustimmen, so eine regelung gibt es bei uns auch !! wir setzen allerdings keinen SanA vorraus, sondern ein EH-kurs in den letzten 4 wochen reicht aus. es sei denn, man will für eine bestimmte dauer mitfahren, dann muss man mal schauen ... is dann individuell. ausnahmen: ZDL-anwärter.

MrBart
10.10.2002, 14:50
Zu 76440:

Ich dachte du meintest bei deinem ersten Beitrag meine erst gestellte Frage, sprich den ersten Beitrag. Natürlich kenne ich die Verantwortung für den 1. Man(n) auf dem Fahrzeug. Ich wollte halt damals mal wissen, ob es auch wusste um welche Verantwortung es geht, denn es gibt Spezialisten, die andauernd von Verantwortung "schwafeln" und eigentlich null Ahnung haben wovon sie eigentlich reden.

PS: Und muss man gleich beleidigend werden?!?

76440
10.10.2002, 15:30
beleidigend sind in meinen augen andere dinge, aber wenn du es so aufgefasst hast, dann entschuldige ich mich hiermit höflichst :)

TobiForPresident
10.10.2002, 22:38
Nabend.
@MrBart : sicher war "es nicht interessant(?)" aber trotzdem lehrreich. Ich denke gerade wenn man später mal im RD arbeiten will, sollte man auch mal "die Krankentransportseite" gesehen haben, wo es halt nicht nur "Blaulicht" gibt!

@76440 ich denke MrBarts Beitrag war mit vielen *g* Zeichen gekennzeichnet, das es nur ein "Spass" war

@Hugo warum sollte man die Begeisterung verstecken? Solange man nicht dauernd nervt und "klugscheisst" sondern nur Antworten den "echten Kollegen" gibt, warum man den da ist, das man sich halt interessiert blabla, ist es doch gut.

Gruß

76440
10.10.2002, 22:58
tobi - darauf war aber mein beitrag garnet bezogen. selbst wenn er seinen *ggetc*-beitrag net gebracht hätte wäre meine antwort die selbe gewesen. resultiert aus eigener erfahrung mit praktikanten ...

Hugo
11.10.2002, 00:29
@Hugo warum sollte man die Begeisterung verstecken? Solange man nicht dauernd nervt und "klugscheisst" sondern nur Antworten den "echten Kollegen" gibt, warum man den da ist, das man sich halt interessiert blabla, ist es doch gut.


Meine Statement bezog sich auf die Blaulichtbemerkung. Ansonsten ist es natürlich kein Fehler, wenn die Kollegen merken, daß man mit Spaß bei der Sache ist. Natürlich sollte man nicht komplett auf den Kopf gefallen sein, dann hilft auch das beste Engagement nichts.
Was ich eigentlich sagen wollte war, daß man sich mit Äußerungen wie "Och Mann, ich hätt jetzt mal voll Bock auf so nen richtigen Notfall" oder "Geil, heute waren wir bei nem VU, da gab es einen Toten!" ganz schnell zum Gespött der Wache macht. Solche Leute möchte keiner um sich haben, echt nicht.

TobiForPresident
11.10.2002, 09:55
@Hugo da hast du völlig recht. Gerade die Leute, die einen solchen Einsatz mitfahren und danach so einen Blödsinn auf der Wache zu erzählen, nur um cool zu sein und zu prahlen, wie gut sie solche Extremsituationen wegstecken, gehören nicht in den RD.

Ausserdem:die Kollegen, die so "reden" haben wohl als einzige Probleme mit der Verarbeitung...

Einen Praktikanten würde ich bei nem VU mit einem EX-Fall sowieso im RTW lassen und wenn weitere Kräfte anrücken (NEF o.ä.) dorthinein "verfrachten".

Gruß

MrBart
11.10.2002, 11:39
Also noch mal zur Verdeutlichung! Ich bin nicht Blaulicht- oder Notfallgeil!!
Und ich kann jeden verstehen, der die Verantwortung nicht übernehmen will Praktikanten bei sich auf dem Auto mitzunehmen! Allerdings finde ich es auch gut, wenn es noch Assistenten und RS gibt die es gut heißen, wenn sich junge Praktikanten oder Ehrenamtliche aus SEGs für den RD interessieren (und nicht vergessen, WIR SIND DIE ZUKUNFT....
;-))!!)
(Ich wette dazu lässte auch einer seine Bemerkung ab!)

Lauschi
11.10.2002, 15:30
Ein Praktikum bei der BOS abzuleisten ist immer ein problem von der Schweigepflicht und Sicherheit usw. ausgehend.....

Man kann es halt nicht mit einem Praktikum als Mediengestalter oder Tischler gleichsetzen, denn in den o.g. Berufen kann/darf man auch selbst praktische Handlungen ausführen.
[Was im RD meistens ein großes Problem darstellt (ausser Koffer tragen und Trage schieben)]

Ich persönlich finde es gut wenn man die Möglichkeit bekommt ein Praktikum im RD zu machen, aber es sollte sich im rahmen halten. (Anzahl der Praktikanten pro Jahr)

Das es dazu geteilte Meinungen gibt ist doch klar, dem einen Kollegen macht ein Praktikant nichts aus, der andere kann es vielleicht nicht so gut haben.

Gruß Michael

76440
11.10.2002, 23:46
Original geschrieben von Hugo


Was ich eigentlich sagen wollte war, daß man sich mit Äußerungen wie "Och Mann, ich hätt jetzt mal voll Bock auf so nen richtigen Notfall" oder "Geil, heute waren wir bei nem VU, da gab es einen Toten!" ganz schnell zum Gespött der Wache macht. Solche Leute möchte keiner um sich haben, echt nicht.

so, da muss ich doch nochmal was zu loswerden:

dem letzten spruch und deiner meinung dazu, dem stimme ich voll und ganz zu, beim ersten spruch muss ich allerdings widersprechen, und zwar wehement !! _ich_ freue mich über jeden notfall den ich fahren darf, _ich_ freue mich über jede blaufahrt, die ich habe. und warum ?? nein, nicht weil ich danach prahlen kann. nein, nicht weil ich mich "wie ein irrer" zw den auto's durchschlängeln kann und mir jeder platzmachen muss. nein, nicht um cool zu sein. nein, nicht um zeigen zu müssen, wie gut ich angeblich extremsituationen wegstecken kann. ich könnte noch so weiter machen. wisst ihr, warum ich mich über jeden dieser art einsätze freue ?? egal, ob mit blau oder ohne ?? egal ob mit NEF oder ohne ?? ganz enifach: ich kann rausfahren zu den leuten denen es schlecht geht. bei diesen leuten kann ich mein erlerntes wissen anwenden, in die tat umsetzen. und ich finde, es gibt nix schöneres, als einem menschen, dem es schlecht geht, soweit zu helfen, das er seine schmerzen etc gut ertragen kann bzw sie ganz verschwinden.

und da kann sich hier niemand von freisprechen. das ist das paradoxe an unserem job. krass gesagt "erfreuen" wir uns am leid anderer. die gesundheit, oder auch nicht-gesundheit, unserer mitmenschen sichert uns im endeffekt unseren job. wenn ich sage "ich hätte jetzt lust auf 'nen notfall", dann heisst das nicht automatisch "warum kann es jetzt nicht einem besonders dreckig gehen ??" ... ich weiss, das eine geht nicht ohne das andere, aber die intention ist eine andere.

ich hoffe, ihr versteht mich nicht falsch ... :)

Lauschi
12.10.2002, 00:40
Ich verstehe dich voll und ganz! Und genauso sehe ich das auch!

Gruß Michael
[Aber was sagt der Bestatter??? (nicht ernstnehmen)]

Hugo
12.10.2002, 01:40
Ich kann diese Haltung verstehen, geht mir eigentlich ähnlich. Aber mal andersrum gesehen: Ich freue mich auch, wenn es NIEMANDEM so schlecht geht, daß ich mich um ihn kümmern muß.

@ MrBart:

Natürlich kommt eine Bemerkung dazu. :-)
Ich begrüße es auch, daß Leute aus Gliederungen, die nicht so oft zum Einsatz kommen, die Möglichkeit haben, "am Ball" zu bleiben. Um das zu verdeutlichen: Ich bin auch ehrenamtlich tätig und der Rettungsdienst ist bei mir auch nur ein Nebenverdienst.
Ich erwarte aber von den "dritten", daß sie

a) was in der Birne haben,
b) sich zurückhalten und nur auf konkrete Anweisung irgendwas anstellen,
c) mir auf der Wache ein Loch in den Bauch fragen und
d) mindestens 18 und auch geistig reif sind.

Alles andere ist eine Belastung für das Team und eine Zumutung für den Patienten.

76440
12.10.2002, 12:04
womit wir bei den voraussetzungen sind, die ein RH/RS/RA haben sollte ... meiner meinung nach müsste in der ausbildung viel mehr sondiert werden. wenn ich mir angucke, was für hohlbirnen teilweise RH/RS oder RA sind ... meine güte, da möchte mir bitte nix pasieren. die regelung zur zulassung zur prüfung müsste viel strenger gehandhabt werden. nur wie, das is eben die frage ... es müsste auch mehr auf die geistige reife geschaut werden ...

hat einer ideen von euch ??

Hugo
13.10.2002, 13:43
Das müßte man über die Zugangsvoraussetzungen zur Ausbildung regeln.

Meine Meinung: Realschulabschluß mit mindestens 2.5 oder aber Hauptschulabschluß + mit mindesten 2.0 abgeschlossene Berufsausbildung. Außerdem generell Eignungstest (Rechtschreibung, Mathematik, Allgemeinbildung, Grundkenntnisse Englisch,....).
Anders wird man die geistigen Tiefflieger im Rettungsdienst nie aussortieren können.

76440
13.10.2002, 14:02
ja, nur ich finde, das alles über die schulischen ergebnisse zu regeln ein bissel quatschig, übrigens nicht nur für den job, sondern allgemein.

was ist mit den leuten, die zb 'nen schlechten hauptschulabschluss haben aber trotzdem RS/RA werden wollen ?? sie sind engagiert bei der sache, interessieren sich für dieses thema, knien sich rein, weil es etwas ist, worin sie sinn sehen, im gegensatz zur normalen schule vorher ...

ich weiss, man kann nicht auf alles rücksicht nehmen. aber irgendwie ... ich weiss auch nicht ... wie gut, das ich meinen RS habe, und auch deinen anforderungen mehr als genüge :)

Hugo
13.10.2002, 22:08
Ja, ich weiß, es gibt immer Härtefälle. Aber irgendwo muß man halt die Grenze ziehen. Und wenn man sich anschaut, was heute alles einen Hauptschulabschluß bekommt, kriegt man das Grausen. Nicht wie früher, wo die Hauptschule ein grundsolider Abschluß war. Heute sind viele auf der Hauptschule, weil sonst die Sonderschulen aus allen Nähten platzen würden.

Selbst für die Krankenpflegeausbildung (zwar länger, aber weit weniger Verantwortung) braucht man schon lang einen Realschulabschluß.
Außerdem könnte man, wenn man Deiner Argumentation folgt, auch Leute ohne Schulabschluß einstellen.

Damit mich keiner falsch versteht: Ich möchte niemanden diskriminieren, runterputzen oder sonstwas. Ich habe auch nichts gegen Hauptschüler.

76440
13.10.2002, 22:19
ich weiss, meiner argumentation nach kann jeder diese ausbildung machen. vllt auch net verkehrt, es müsste halt ein anderes verfahren geben, wo aussortiert wird. aber wie will man das machen ?? vllt sollte man doch den standard erstmal höher setzen, spezielle psychologische eignungstest einführen etc ...

wobei natürlich der schulische abschluss net verkehrt ist, wenn man nochmals genauer drüber nachdenkt. wie du, hugo, schon schreibst, bei der krankenpflegerausbildung ist auch schon "höheres niveau" gefragt. warum dann net auch beim RS/RA ?? naja, vllt tut sich ja in den nächsten jahren mal was ... man kann dann ja noch immer quereinsteigen ...

brause
15.10.2002, 13:32
Also, mein Eindruck ist folgender:

1.: Die Vorraussetzungen bezüglich Schulabschluss müssten angezogen werden (Mittlere Reife).

2.: Es wird ein einheitliche und von übergeordneter und unabhängiger Stelle überwachter Eingangstest eingeführt.

Damit könnte das Grundproblem, nämlich dass der privaten Schulen, die auf zahlende Schüler angewiesen sind, minmiert werden. Was meint ihr wohl was solch eine Schule macht, wenn es noch freie Plätze in einem Kurs gibt? Richtig, die nehmen dann auch schwache Leute, evt. sogar solche, die absolut keine Chanche haben, nur damit die kalkulation stimmt.
Und genau da liegt der Hase im Pfeffer.

Ich denke nur so, begleitet von einer Ausweitung der Ausbildung auf drei Jahre, lässt sich die Qualität heben.

MfG

brause