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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Bündelfunk selbst betreiben?



FMS-Scanner
14.10.2007, 12:34
Hallo.

Ich habe hier noch diverse Bündelfunkgeräte (GP1200) zu liegen.
Da der BüFu ja weitestgehend nicht mehr aktiv ist, habe ich überlegt, mit den notwendigen Genehmigungen selbstverständlich (!!!), eine Art kleine BüFu Station zu bauen um die Geräte im Umkreis von 5-10km verwenden zu können.

1. Ist die technische Umsetzung möglich?
2. Wenn ja, was benötige ich dafür?
3. Wie funktioniert das ganze (eine Art eigene Leitstelle?)

Ich will nicht hören, dass die BuNetzDings das nicht genehmigt oder so. Es geht um eine temporäre Betreibung der Anlage und die technische Möglichkeit inkl. Genehmigungen.

Rene1105
14.10.2007, 12:43
Hallo Scanner

Ich habe mir eine Gebrauchte ÜLE gekauft FT633 wo ich mit Telefonieren kann,
Und ich muss sagen es klappt einwandfrei,eine tolle sache.
Dazu habe ich ein paar GP1200 Geflasht die auch alle voraussetzungen der
bedienung der ÜLE mitbringen.

Gruss Rene

Florian 40
14.10.2007, 13:02
@ FMS-Scanner

1. Ja, wenn die finanziellen Mittel da sind.
2. Eine Steuerzentrale welche die Gesamte Flotte managt.
3. Eine Leistelle ist nicht erforderlich, das übernimmt alles der Steuerrechner.

Dort sind dann auch die Kennungen der zu managenden Flotte(n) eingetragen usw usw.

Hier steht auch einiges: http://de.wikipedia.org/wiki/B%C3%BCndelfunk#Analog

FMS-Scanner
14.10.2007, 16:22
Danke erstmal für die Beiträge.

Den Wiki-Link kenn ich bereits (ist auch diverses von mir eingetragen worden).
Aber das reicht mir leider nicht für das technische Know-How.

@rene1105:
Die Sache mit der ÜLE ist nicht verkehrt, aber leider habe ich die GP1200 mit dem Top-Display ohne Tastatur. Wenn die dann geflasht sind (nehme an als MT2100), arbeiten die ja auch nicht mehr im BüFu-Bereich. Aber mich würde die genaue Anwendung näher interessieren.

@Florian 40:
1. finanziell steht erstmal nebensächlich :-)
2. Wie sieht eine solche "Steuerzentrale" aus? Rechner mit Software und nen Funkgerät? Oder wie ist das aufgebaut. Gibts da eine Art Schema?

So wie ich das sehe benötigt man ja einen Rechner, der die empfangenen Signale auswertet und auch das "Funknetz" ähnlich wie beim Handynetz aufrecht erhält bzw. die Verbindung zu den Geräten hält. Gibts da spezielle Geräte oder was benötige ich dafür?

MasterOfFire
14.10.2007, 21:19
mh das wüürde mich auch interesieren ... wie bokommt man überhaupt eine lizens ??

FMS-Scanner
14.10.2007, 21:38
mh das wüürde mich auch interesieren ... wie bokommt man überhaupt eine lizens ??


Lizenzen die generell den Funk betreffen, erteilt die Bundesnetzagentur. Die geben da auch die Informationen zu und die Kosten.

Rene1105
15.10.2007, 02:09
Also,um noch einmal auf die ÜLE zurück zu kommen leuft die anwendung wie folgt,
Die ÜLE selber habe ich bei ebay für 90 Euronen bekommen ,also nicht sooo teuer,
Die ist mit einem PC und einem Mobielen FUG gekoppelt.
Mit dem PC kann ich über die RS232 die ÜLE Konfigurieren bzw Programmieren,
Die Sendertastung erfolgt per VOX steuerung die auch einwandfrei arbeitet,
Anrufe können auch problemlos für jedes FUG extra entgegengenommen werden ,
durch 5 Ton Code.
Auch das Telefonieren vom Funkgerät zum Tel Netz ist kein problem,
Dies funktionirt auch durch einen 5 Tonruf zur Codierung und anschliessend
wird ganz einfach die Tel Nr per DTMF gewählt,und schon ist mann verbunden,
Weiter erkent die Anlage sämtliche Amtstöne wie bestzt,freizeichen u.s.w
Weiter ist es noch möglich eine Relaystation auf zu bauen,
Aber dieses noch zu erklären würde den nun zu lang werden.
Ich hoffe ich konte dir einen kleinen eindruk geben.
PS ,Die Anlage selber ist mit meinem DSL Telefonanschluss verbunden,
Da ich eine Tel Flatt habe ist es also möglich Kostenlose Gespräche zu führen.

So das wars, Gruss Rene

Florian 40
15.10.2007, 05:41
Guten Morgen Rene,

ist ja ganz toll mit der ÜLE, aber die hat mit der Funktionsweise vom Bündelfunk ja nun nicht
wirklich viel damit zu tun. Natürlich kann man auch aus dem Bündelfunk ins öffentliche Netz
telefonieren mit einer ÜLE. Aber das wars auch schon.

Gruss Flo

FMS-Scanner
15.10.2007, 11:49
Guten Morgen Rene,

ist ja ganz toll mit der ÜLE, aber die hat mit der Funktionsweise vom Bündelfunk ja nun nicht
wirklich viel damit zu tun. Natürlich kann man auch aus dem Bündelfunk ins öffentliche Netz
telefonieren mit einer ÜLE. Aber das wars auch schon.

Gruss Flo

Jup, da hast allerdings recht. Die Funktion der Anlage mit der ÜLE ist ja nicht verkehrt, aber leider zu weit weg vom BüFu-Prinzip.


Meiner Meinung nach funktioniert doch BüFu ähnlich wie das Mobilfunknetz. Hier werden quasi Sendestationen betrieben (ähnlich wie die Handymasten) die ein Netz abdecken. In diesem Bereich ist der Funk verfügbar. Die Station verwaltet Frequenzbündel welche eine bestimmte (freie) Frequenz freigeben, wenn ein Funkgerät eine Verbindung aufbauen möchte. Hier hat jedes Funkgerät eine eigene "Rufnummer" mit dem direkte Anrufe an bestimmte Empfänger getätigt werden können. Ohne Sendestation ist ja der Funk nutzlos, da keine Netzverbindung besteht.

Oder liege ich da falsch?

So weit, so gut.

Wie kann ich jetzt ein solches Netz (vorzugsweise ein "Sendemast" mit ca. 5-10km Abdeckung) aufbauen so dass es funktioniert und welche Geräte (ausser die Handgeräte) sind für die Betreibung der Anlage notwendig?

Geheimagent
15.10.2007, 12:59
... funktioniert doch BüFu ähnlich wie das Mobilfunknetz. Hier werden quasi Sendestationen betrieben (ähnlich wie die Handymasten) die ein Netz abdecken. In diesem Bereich ist der Funk verfügbar...

Im Prinzip ist Bündelfunk zunächst ja nichts anderes als der klassische Betriebsfunk, wie wir ihn kennen, über eine Relaisstation. Allerdings gibt es hier einen Systemcontroller, der zumeist mehrere Relaisstationen verwaltet und dem Anwender dynamisch einen gerade freien Relaiskanal zuweist.

Ein Relaiskanal wird als Organisationskanal genutzt und sendet ununterbrochen ein Trägersignal, auf dem Daten zwischen dem Controller und den Funkgeräten ausgetauscht werden. Auf diesen Datenkanal erhält das Funkgerät zum Beispiel die Information auf welchen Relais- oder Verkehrskanal es mit einem anderen sprechen kann.

Eine Bündelfunkzelle besteht somit aus einer Ansammlung von Relaisstationen, die über einen Controller verwaltet werden, wobei ein Relais als Organisations- bzw. Daten- und die übrigen als Verkehrs- bzw. Sprachkanäle verwendet werden.

Wie wird man denn nun Nutzer solch einer Bündelfunkgeschichte? Selbst eine Anlage aufzubauen scheidet für dich aus, dieses wirst du mit Sicherheit nicht genehmigt bekommen! Versuchen kannst du es trotzdem, aber glaube, es wird abgelehnt.

Es gibt viele Regionale Anbieter, bei denen du dich einbuchen kannst. Dazu müßen deine Geräte mit der Kennung des Betreibers programmiert werden, die Funkgeräte sind ja bei dir schon vorhanden. Jedenfalls ist der Zugang so einfach, nichts anderes, als wenn du einen Mobiltelefonvertrag abschließt. Im Vertrag mit einem Netzbetreiber deiner Region wird festgelegt, welche Leistungen in Anspruch genommen werden sollen. Dafür zahlst du dann Gebühren. Anschließend steht der ungestörten Kommunikation nichts mehr im Wege. Umfangreiche Anmeldungs- und Genehmigungsprozeduren, wie sie beim Betriebsfunk notwendig waren, entfallen beim Bündelfunk einfach.

Von daher würde ich lieber auf die vorhandene Struktur des Netzbetreibers zurückgreifen, weil Kosten und Aufwand gering sind.

Solltest du allerdings den technischen theoretischen Umstand meinen, dann müßte ich mich auch nochmal kundig machen.

Gruß Geheimagent

DG3YCS
15.10.2007, 14:27
Hallo,

Also die Genehmigungen sind gar nicht das Problem...
Wenn der Bedarf nachgewiesen wurde, so ist das machbar.

Als vor einiger Zeit Dolphin abgeschaltet wurde habe ich mich da mal schlau gemacht, da es evtl. als Alternative für zwei betroffene Unternehmen im Raum stand selbst eine Zelle mit vielleicht nur 1-2 Kanälen aufzubauen, anstelle 40 Endgeräte (leider alles BOsch/DETEWE) austauschen zu müssen!
Das währe genehmigt worden...

Aber:
Das Problem ist die Netzwerkstruktur:
Du benötigst halt einigie ganz spezielle Komponennten.
Selbst bei einem Kleinstnetzwerk währen das:

1. Die RBS (Radio Base Station= Der Sende/Empfänger des Netzwerks.) Das sind ganz spezielle Einheiten für BüFu. Einfach ein "normales" Funkgerät nehmen ist da nicht.

2. den MSC (Master-System Controller) Dies ist das Gehirn des ganzen! Er steuert das ganze Netz. Diese gibt es in verschiedenen Größen... Dies sind wiederum ganz spezielle Bausteine, einfach einen PC nehmen geht da nicht! (Auch wenn der MSC fast nichts anderes ist wie ein IndustriePC... Aber halt nur fast!)

3. den OMC (Operating and Maintenance Computer) Hier hast du nun endlich einen PC!
Dieser Rechner ist die Schnittstelle zwischen Netz und Mensch! An diesem Rechner werden die Netzfunktionen definiert und die Benutzer angelegt!

Diese Komponenten können aber für Kleinstnetzwerke in einem gemeinsamen 19" Rack Untergebracht werden!

Aber wie gesagt: Das ist nur ein Kleinstnetzwerk mit 1,2,3 oder vieleicht 4 Basisstationen.
Für die großen Netzwerke sähe die Konfiguration noch anders aus. Aber das war ja hier nicht gefragt!

Das Problem ist nun: Diese Komponenten sind auf dem "Surplus" Markt quasi nicht zu bekommen! Evtl. mal eine RBS, aber das war es auch schon. Die Chance auf einen MSC geht gleich null. Und wenn, dann kostet es immer noch ein paar Kiloeuro!
Nur wenn man das Glück hätte an eine komplette Kleinzelle für Lau zu kommen (kennt jemand einen Verantwortlichen an einem Airport der komplett auf Tetra umsteigen will?)
hat man da eine Chance!
Ein gebrauchte Komplettsystem bei einem darauf spezialisierten Händler dürfte um die 20-30 Tausend Euro kosten. Neu um die 100 000!

Daher: Vergesst es!
Progge die Geräte auf Analog bzw. lasse die von jemanden der es WIRKLICH kann, (nicht jeder der flasht kann es auch wirklich und der Abgleich ist hin!) in ein MT2100 umflaschen!
Dann melde eine Betriebsfunkfrequenz auf 70cm an und nutze die so!

Gruß
Carsten

FMS-Scanner
15.10.2007, 18:42
Gut. Danke für die Antworten, damit kann ich wenigstens das System (schematisch) etwas besser verstehen. Genau das, was ich wollte.

Die Tatsache, dass eine solche Kleinzelle doch so teuer sein soll ist natürlich abschreckend. Nun ja. Ist dann eine Frage von Sinn und Nutzen (und vorallem von Verhälnismäßigkeit), das stimmt schon.

Mal schauen. Ich werd trotzdem mal die Augen offen halten. ;-)

s_schuh
15.10.2007, 21:05
Vor allem brauchst Du mehrere Frequenzen um ein Bündelfunknetz zu betreiben.

Gruß
Sascha.

FMS-Scanner
16.10.2007, 10:16
Das ist der Sinn von Bündelfunk, ja...

Sonst wär es kein "Bündel"-funk...

MasterOfFire
17.10.2007, 14:34
OK von meiner seite dan in die Tone getreden !!!

dan muss ich mir was anderes einfallen lassen :-)

ZickZack
17.10.2007, 16:01
Nimm die Variante von DG3YCS!
Lasse die 1200 ordentlich umflashen und benutze sie als 70cm Betriebsfunk/AFu-Geräte.
Wenn Du es auf die Spitze treiben möchtest, dann bau Dir aus zwei 1200, einem Diplexer und einer Relaissteuerungplatine Dein eigenes 70cm-Relais zusammen. Wenn Du einen guten Standort und eine gute Antenne hast, dann kannst Du damit problemlos eine sehr grosse Fläche mit einem einzigen Relais abdecken.

Du brauchst hierfür aber natürlich eine Genehmigung der BuNetzAg.

MasterOfFire
17.10.2007, 17:16
ja und genau das ist das problem die genemigung ....
mal sehen was sich da machen läst :-)

Florian 40
17.10.2007, 17:21
Guten Abend,
dazu hätte ich mal eine Frage:


...... Wenn Du es auf die Spitze treiben möchtest, dann bau Dir aus zwei 1200, einem Diplexer und einer Relaissteuerungplatine Dein eigenes 70cm-Relais zusammen. ......

Weisst Du zufällig wie man das mit umgeflashten GM1200, jetzt MC2100, machen kann ?
Ich habe es mit der WX-Steuerung versucht, es aber nicht hinbekommen.

Gruss Flo

ZickZack
17.10.2007, 18:40
Guten Abend,
dazu hätte ich mal eine Frage:


Weisst Du zufällig wie man das mit umgeflashten GM1200, jetzt MC2100, machen kann ?
Ich habe es mit der WX-Steuerung versucht, es aber nicht hinbekommen.

Gruss Flo

Damit sollte es aber eigentlich klappen. Besorg Dir den Pin-Out-Plan des Multiconnectors des MC2100 von www.batlabs.com und dann eins als TX und das andere als RX anschliessen und schon sollte es funktionieren.

Florian 40
17.10.2007, 18:57
Danke für Deine Antwort. Die Seite batlabs.com kenne ich schon fast auswendig :-))
Nur an meinen Geräten klappt es nicht. Ich hatte vor ein paar Tagen diesbezüglich mal im
Forum gesucht und dieses Thread gefunden: http://funkmeldesystem.de/foren/showthread.php?t=24660

Nun muss ich nur noch wissen wo man das Squelch Signal abnehmen und aus den Pin25 legen
kann.

Gruss Flo

ZickZack
17.10.2007, 19:42
Puh, gute Frage... Ich kenne mich leider in erster Linie nur mit den aktuellen Modellen (GP/GM 380/1280) aus. Aber ich hätte da noch eine Idee:
Frag mal ihm hier: http://www.agh-technik.bravehost.com/ Wenn das jemand weiss - dann er. Ich glaub er ist auch ab und zu hier im Forum unterwegs. Schick ihm einfach mal eine eMail.

So, jetzt hast Du mich heiss gemacht... Ich glaub ich bestelle mir nacher mal den WX-Bausatz für 62,95 EUR. Wollte ich mich schon ewig mal damit auseinandersetzten. Die aktuelle Version gefällt mir richtig gut.

FMS-Scanner
17.10.2007, 19:43
ja und genau das ist das problem die genemigung ....
mal sehen was sich da machen läst :-)

Wo ist das Problem bei der Registrierung einer Betriebsfunkfrequenz?

Das du eventuell keine AFu Lizenz hast spielt in dem Fall keine Rolle.

ZickZack
17.10.2007, 20:19
Wo ist das Problem bei der Registrierung einer Betriebsfunkfrequenz?

Das du eventuell keine AFu Lizenz hast spielt in dem Fall keine Rolle.

Das Problem besteht wohl darin, dass eine "normale" Relaisstation im Betriebsfunk nicht vorgesehen ist.

Vorteil der AFu-Variante ist: Die Lizenz kostet nur um die 100.- Euro und man darf damit offiziell selbstgebaute Sende- und Empfangsgeräte legal betreiben. Für das Relais muss man dann "nur noch" bei der BuNetzAg eine Genehmigung einholen und eine monatliche Gebühr zahlen.

FMS-Scanner
17.10.2007, 21:00
Oh, ich dachte die Lizenzen im AFu sind wesentlich teurer.
Welche Klasse wäre das dann und was darf ich damit anstellen?

### Etwas OT, aber ich bin ja auch Threadstarter ;-) ###

Christian
17.10.2007, 22:34
Das Problem besteht wohl darin, dass eine "normale" Relaisstation im Betriebsfunk nicht vorgesehen ist.

Vorteil der AFu-Variante ist: Die Lizenz kostet nur um die 100.- Euro und man darf damit offiziell selbstgebaute Sende- und Empfangsgeräte legal betreiben. Für das Relais muss man dann "nur noch" bei der BuNetzAg eine Genehmigung einholen und eine monatliche Gebühr zahlen.

Natürlich sind im Betriebsfunk auch Relaisstationen vorgesehen. Es gibt extra "Duplexpärchen" also passende Frequenzpaare dafür, die bei nachgewiesenem Bedarf zugeteilt werden. Sowohl im 4m Band (EVU,ÖPNV) und 2m (Industrie) und 70cm (Gewerbe).

ZickZack
18.10.2007, 00:31
@Christian:
Danke für die Info. Wusste ich nicht. Die Gebühren werden jedoch wahrscheinlich utopisch hoch sein, da diese für den kommerziellen Einsatz gedacht sind und das lässt sich die BuNetzAg gut bezahlen.

@FMS-Scanner:
Die Prüfung kostet ca. 70.- Euro und die Erteilung des Rufzeichens nochmal um die 40.- Euro. Das ist die E-Lizenz. Dank der EU-Verordnung darfst Du nun sogar schon mit der Klasse E auf die Kurzwelle. Das ist für mich aber eher uninteressant, denn ich bin grosser Fan von 2m und am liebsten 70cm. Dort darfst Du jetzt mit 50 Watt "ballern" (früher nur 10 Watt) und kannst alle Relais benutzen.
Du bekommst nach erfolgreich abgelegter Prüfung eine Art Führerschein mit Bundesadler und Siegel.
Der Lernaufwand ist vertretbar. Wer fit im Ausweniglernen ist, kann den Stoff in 5 Tagen Powerlernen gut durchbekommen. In der Prüfung kommen nur Fragen aus dem Fragenkatalog dran.
Wer mal reinschnuppern möchte:
"Technische Kenntnisse": http://www.bundesnetzagentur.de/media/archive/7637.pdf
"Betriebliche Kenntnisse" und "Kenntnisse von Vorschriften": http://www.bundesnetzagentur.de/media/archive/7830.pdf
(Anmerkung: In den PDF-Dateien ist IMMER die Antwort A richtig. In der Prüfung bekommt man einen Bogen mit 20(?) Fragen pro Teil, wo lediglich die Antworten in anderer Reihenfolge sind und man den richtigen Antwortbuchstaben auf dem Prüfbogen eintragen muss.)

Wem das noch nicht zum lernen genügt, der kann auf der folgenden Seite ein komplettes Lernprogramm downloaden. Ich habe eigentlich ausschliesslich damit gelernt:
http://www.afup.a36.de/download/download.html

Termine wann und wo die nächsten Prüfungen sind findet man hier:
http://www.afup.a36.de/aktuell/termine.html

Das ist alles.

rsgaf
18.10.2007, 10:41
Dabei aber nicht vergessen, dass jeglicher gewerblicher / kommerzieller Funkbetrieb im Amateurfunk nicht zulässig ist!
Die Gegenstationen, mit denen Du funken willst, brauchen ebenso eine Amateurfunklizenz.
Desweitern ist die Genehmigung für eine Relaisstation auch nicht ganz so einfach zu bekommen, da 2m und 70cm schon ziemlich dicht belegt sind.

mfg
Roland

DG3YCS
18.10.2007, 19:36
@ZickZAck
Also die Gebühren für eine Relaisstelle sind im Betriebsfunk nicht höher als normal.
Für Kurzzeitnutzungen werden die auch Problemlos zugeteilt!

Für eine dauerhafte Zuteilung wird aber eine STRENGE Bedarfsprüfung vorgenommen!
Der Grund liegt hier darin, das einerseits gleich zwei Frequenzen vergeben werden müssen, die auch noch im passenden Abstand liegen und andererseits diese Frequenzen dann wirklich nur noch exklusiv genutzt werden können! Denn eine weitere Zuteilung einer der Frequenzen an einen weiteren Bedarfsträger scheidet aus!

Liegt ein Bedarf vor UND ist ein Frequenzpaar verfügbar, so wird auch die Relaisstelle genehmigt!

(P.S. Ich habe (dienstlich) eine Zuteilung, die Frequenzen sind im 60Km Umkreis NICHT wiedervergeben!)

Zum AFU:
Wie schon geschrieben ist AFU ja nur für private/versuchs- Zwecke gedacht.
Jegliche kommerzielle Nutzung scheidet aus!

@RSGAF
Eine RICHTIGE, ortsfeste Relaisstelle (Automatisch betrieben) ist tatsächlich etwas schwerer Anzumelden.
Das wird i.d.R. nur genehmigt wenn Bedarf besteht (also nicht schon 5 andere Relais das Gebiet versorgen), Ein entsprechender Nutzen vorhanden ist sowie ein sicherer Betrieb gewährleistet ist. Natürlich müssen auch freie Frequenzen vorhanden sein!

Aber Testweise darf ich ein Relais jederzeit aufbauen, solange ich den Betrieb beaufsichtige, es also nicht als "vollautomatische Station" arbeitet!
Denn auch das gehört zum experimentieren...

@Christian
Für EVU/Industrie/BOS/Bahn gibt es tatsächlich reservierte Kanalpärchen für Duplexbetrieb im 2m u. 4m Band. (ÖPNV frequenzen in 4m sind Simplex! Bahn und BOS auch in 70cm)

Wenn in 70cm Band ein Betriebsfunkrelais aufgebaut werden soll, so werden passende Frequenzpärchen gesucht, sind aber nicht reserviert!

Gruß
Carsten

Christian
20.10.2007, 11:33
Hallo,

das mit den Relaistellen wird nicht mehr sooo streng gehandhabt, weil:

- mittlerweile auch im 70cm Band Duplexfrequenzen vergeben werden
- die Sendeleistungen exakter geplant werden d.h, manchmal werden nur 1 Watt genehmigt
- durch digitale Betriebsarten (TDMA/FDMA) Überreichweiten weniger kritisch sind

Kosten: einmalig um die 150 Euro, jährlich ab 50 Euro.

DG3YCS
20.10.2007, 12:02
Hallo,

das mit den Relaistellen wird nicht mehr sooo streng gehandhabt, weil:

- mittlerweile auch im 70cm Band Duplexfrequenzen vergeben werden
- die Sendeleistungen exakter geplant werden d.h, manchmal werden nur 1 Watt genehmigt
- durch digitale Betriebsarten (TDMA/FDMA) Überreichweiten weniger kritisch sind

Kosten: einmalig um die 150 Euro, jährlich ab 50 Euro.

Hi Christian,

Ja, du hast recht: Sooo streng ist es nicht mehr. Vor ein paar Jahren war es fast unmöglich eine Relaisstelle genehmigt zu bekommen! Da musste schon ein besonderer Bedarf vorliegen...

Aber trotzdem wird der Bedarf noch recht streng geprüft...
(Im Vergleich zu einer normalen Zuteilung... Wenn da die formalen Bedingungen eingehalten werden wird zugeteilt!)
Grund ist halt einfach das bei einem Relais gleich 2! Frequenzen absolut exklusiv zugeteilt werden müssen! Und je nach Raute ist das schon alleine von den resourcen her ein echtes Problem.
Aber es kommt sicher auch auf die Randbedingungen an.
Wenn ich irgendwo im tiefsten Outback Ostdeutschlands, oder in den weiten Niedersachsens ein Relais in einer Raute aufstellen will, wo vieleicht gerade mal 2 Einzelfrequenzen zugeteilt sind und zig mögliche Päärchen frei, so ist das etwas anderes als wenn ich dasselbe in Hannover oder Köln machen will, wo schon Simplexfrequenzen ein knappes Gut sind!

Ich habe das jetz schon ein paar mal durchexerxiert und weiß wovon ich spreche...
Wenn die Begründung stimmt, dann bekommt man ein Relais. Aber der Taxifritze mit nur 5 Taxen hat da fast keine Chance!
Mal davon abgesehen das man trotz Relais den Versorgungsradius des Funknetzes von 15KM nicht überschreiten darf! (offiziell)

Mit der Sendeleistungsbegrenzung wird übrigends schon lange gemacht...
Heute berechnet man es ebend mit einer PC-Software, frühermitdem Stift auf Papier.
Manchmal nur 1 Watt ist gut... ;-)
Wir planen gerade unserern Relaisstandort auf einen "besseren" zu verlegen und sind gerade rehnerisch auf eine Senderausgangsleistung von knapp 150mW gekommen. (bei 2dB Zuleitungsdämpfung und 8dBi Antenne...)

Gruß
Carsten
Gruß
Carsten

FMS-Scanner
25.10.2007, 11:59
Hm, ich stelle mir grad selbst eine Interessante Frage.

Es gibt doch diesen Konventionellen Kanal im BüFu (Art Ausweichkanal, wenns Netz nicht erreichbar ist/war). Dieser liegt auf 465,200MHz (zumindest bei mir). Aber nun zur Frage:

Bin ich berechtigt diese Frequenz frei zu nutzen?

DG3YCS
25.10.2007, 12:09
Hm, ich stelle mir grad selbst eine Interessante Frage.

Es gibt doch diesen Konventionellen Kanal im BüFu (Art Ausweichkanal, wenns Netz nicht erreichbar ist/war). Dieser liegt auf 465,200MHz (zumindest bei mir). Aber nun zur Frage:

Bin ich berechtigt diese Frequenz frei zu nutzen?

Hi,

Also der "öffentliche" Kanal in öffentlichen BüFu Netzen liegt bei 420,000 MHz.
Die meisten (gängigen) BüFu Geräte können eigendlich auch nicht höher als 440MHz senden!

(Motorola ab JEDI und spezielle Frequenzvarianten anderer Hersteller für PRIVATE NEtze ausgenommen)

Wenn man Teilnehmer eines öffentlichen Netzes war/ist, darf man mit einem IN DIESEM NETZ angemeldetem Gerät auf 420,000 MHz arbeiten.

Deine Frequenz liegt im normalen Betriebsfunkbereich und erfordert in jedem Fall eine Frequenzzuteilung. Entweder hat schon einmal jemand diese Frequenz umprogrammiert, ODER das Gerät war in einem nichtöffentlichen Netz im Betrieb und der betreiber dieses NEtzes hatte eine seperate Zuteilung für diese Frequenz.

DU bist aber KEINESFALLS berechtigt ohne spezielle Zuteilung diese Frequenz zu nutzen!

Gruß
Carsten