PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Digitalfunk, doch zu teuer ??



Olli112
18.09.2002, 16:22
Hallo Leute,

gestern habe ich einen Ausschnitt aus dem 'Brandschutz' in die Hände bekommen, in dem es heißt, Tetra wäre jetzt doch von offizieller Stelle ins Wanken geraten...

Wer weiß da was genaueres??

Gruß,

Olli!

Joevo82
18.09.2002, 18:50
Das Thema ist langsam wirklich abgedroschen. *gähn*

Benutz doch mal die Suchfunktion, dort wirst du zum Thema TETRA einiges finden im Bezug auf den Zeitplan, Kosten und die Einführung.

masch
21.09.2002, 14:41
Hallo Olli,

wir sollten als BOS nicht das neue digitale Funknetz kaputt reden, nur wegen den Kosten.
Über die Kosten sollten sich andere unterhalten.
Uns wird nichts anderes übrig zu bleiben und irgendwann auf TETRA umzusteigen, denn die analoge Technik wird nicht mehr gebaut und somit ist der Weg vorgegeben.

Also warten wir ab und freuen uns auf eine neue Technik, die eigentlich schon bald wieder veraltet ist, wenn wir so weiter machen und die Herren Innenminister nicht bald zu einer Systementscheidung kommen. Aber im Moment mischt ja der Finanzminister auch ordentlich mit.....

MkG

firewarrior
21.09.2002, 17:19
niemand redet das hier im thread kaputt, es ging lediglich darum, daß es den ministern zu teuer wird. hier ins schleswig-holstein hat die letzte konferenz nichts neues gebracht, weil man sich über die finanzierung nicht einigen konnte...

und ich denke, sowas meint auch olli

TheBurgman
26.09.2002, 09:00
Nun gut, die Wahrheit:
viele große Endgerätehersteller beenden mittlerweile oder in nächster Zeit die Produktion der Endgeräte selber und der dazugehörigen Ersatzteile. Dies wird wohl oder übel niemanden auf Dauer die Chance geben sich an seiner überholten Funktechnik zu erfreuen. Über längere Zeit hinweg musss man nun ein solides Finanzierungskonzept entwickeln... sonst droht nach und nach der Zerfall des BOS-Netzes, die Sicherheit kann dann nicht mehr gewährleistet werden

best regards
TheBurgman

Kai.Stollberg
26.09.2002, 16:35
Hallo,

vielleicht ist es endlich mal an der Zeit, das die BOS denn Gerätemarkt und Preis bestimmt und nicht umgekehrt, d.h. derzeit macht die Industrie Druck Digitalfunk einzuführen. Analoge Geräteserien nicht mehr produzieren zu wollen ist nur ein Druckmittel. Andere Gründe hat dies nicht, denn dieser "veralteten Technik" läßt sie sich ja auch teuer bezahlen.

In der freien Wirtschaft sehe die Sache völlig anders aus. Dort müssten sich die Anbieter um den Kunden bemühen und auf seine Vorderungen und Preise eingehen. Ein 4m-Gerät halb so groß mit Sprachverschlüsselung zum halben Preis ist IMHO gar nicht so abwägig.

Deshalb ist eine starke Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Organisationen wichtig um Druck auf Konzerne auszuüben und die geheimen Preisabsprachen zu unterbinden.

Ich denke wir können noch viele Jahre mit unseren analog Funk leben. Viele Neuerungen und zeitgerechten Verbesserungen sind technisch machbar bzw. schon verfügbar (FMS, DME, usw.).

Auch die Jahrhundertflut hat wieder mal gezeigt, das auch mit der tollen neuen Digitaltechnik sich keine Organisitatorischen Probleme beheben lassen werden. Wir sollten unser gutes analoges Netz für ein Bruchteil des Tetra-Geldes aufrüsten und komplett neu überdenken. D.h. bundeseinheitliche Konzepte und Zusammenarbeit. Das fängt schon bei der Rufnamenregelung an und hört bei der einheitlichen Vergabe von Führungskanälen noch lange nicht auf.

Holgy
26.09.2002, 19:51
hier der Artikel

Polizeistruktur bleibt auf der Strecke: Kein Geld für Digitalfunk
Kiel (Christian Hauck) -

Auch eine hügelige Umgebung und schlechtes Wetter können den Funkwellen nichts anhaben. Klar ist die Stimme des Einsatzleiters aus dem Funkgerät zu vernehmen. Auf dem kleinen Bildschirm im Armaturenbrett des Streifenwagens zeigt eine Grafik den schnellsten Weg zum Einsatzort. In Schweden und Großbritannien ist digitaler Sprechfunkverkehr und Satelliten unterstützte Navigation für Polizeibeamte längst der Alltag. Schleswig-Holsteins Ordnungshüter und ihre Kollegen in den anderen Bundesländern müssen sich dagegen noch gedulden und darauf hoffen, in einer brenzligen Situation nicht im "Funkloch" festzustecken.

Der Grund: Die Konferenz der Finanzminister von Bund und Ländern hat die Pläne ihrer Kollegen Innenminister über die Einführung des digitalen Polizeifunks für unbestimmte Zeit auf Eis gelegt. Kein Geld. Allein auf Schleswig-Holstein werden, abhängig von der gewählten Systemtechnik, Kosten zwischen 75 und 200 Millionen Euro zugekommen, sagt Innen-Staatssekretär Ulrich Lorenz. Bis zum Jahr 2006 hätten im Norden für Polizei, Feuerwehr und Rettungsdiensten zwischen 80.000 und 100.000 Funkgeräte neu angeschafft werden müssen. Obwohl das Geld jetzt erst einmal gespart wird, bleibt das Veto der Haushälter für Schleswig-Holsteins Innenminister Klaus Buß (SPD) besonders ärgerlich. Durchkreuzt werden seine Pläne zur Neuorganisation der Polizei.

Mit der Einführung des digitalen Funks, so hatte es eine ministerielle Kommission empfohlen, sollte die Polizeiführung im Norden straffer und damit auch kostengünstiger organisiert werden. Vorgesehen war, die bislang 15 Einsatzleitstellen in den Kreisen und Städten zu vier bis fünf Alarmzentralen zusammenzulegen. Als "bunte" Leitstellen sollten sie nicht nur Polizeifahrzeuge, sondern auch Feuerwehren und Krankenwagen zu den jeweiligen Einsatzorten dirigieren. Solange der digitale Funk noch auf sich warten lasse, so versicherte Buß gestern gegenüber unserer Zeitung, "können auch die Leitstellen nicht zusammengelegt werden".

Der Minister ist vorsichtig. Er weiß um die Brisanz des Themas. Nicht nur für viele kommunale Vertreter ist die Auflösung von Leitstellen in den Kreisstädten gleichbedeutend mit einem Rückzug der Polizei aus der Fläche. Auch die CDU im Kieler Landtag steht bereit, um notfalls Alarm zu schlagen. Wenn die Ordnungshüter durch digitalen Funk über zeitgemäße Kommunikationsmittel verfügen, werde die Union eine Zusammenlegung von Leitstellen mittragen, sagt ihr Polizeiexperte Klaus Schlie. "Auf Basis der alten Technik ist das mit uns aber nicht zu machen."

In großen Einsatzgebieten ist es nach Meinung Schlies kaum möglich, ohne ein Computer unterstütztes Navigationssystem Streifenwagen allein über Sprechfunk zum Einsatzort zu lotsen. Auch sei zu befürchten, dass die störanfälligen Funkverbindungen auf so großen Distanzen noch öfter als bisher abreißen.

Auch die Polizeigewerkschaft GdP beugt vor gegen eine Zusammenlegung von Leitstellen ohne den digitalen Funk. Landesgeschäftsführer Karl-Hermann Rehr warnt davor, im Zuge einer übereilten Strukturreform die Einsatzleitstellen der Polizei von denen der Feuerwehren und Rettungsdienste abzukoppeln. Die bislang bewährte Zusammenarbeit auf der Ebene der Kreise müsse vorläufig erhalten bleiben

dg3awe
02.10.2002, 12:33
Hallo an alle...

Ich möchte hier eins mal klar und deutlich sagen...

TETRA ist nicht nur einfach Digitalfunk.
TETRA ist eine spezielle Entwicklung für die Kommunikation der BOS.
Diese Entwicklung wird nicht nur durch die Industrie, sondern durch die einzelnen Vertretern der BOS der Länder vorangetrieben.

Es geht nicht darum, einfach mal etwas Neues einzuführen. Es geht um die Interessen und Anforderungen der BOS... also auch um eure Interessen...

Sicher läuft derzeit das analoge Funknetz und die digitale Alamierung, doch die künftigen Anforderungen verlangen ein anderes Übertragungssystem.

Kein Arzt operiert heute noch mit Skalpell, wenn er mit der neuen Lasertechnik schneller, sicherer und kostengünstiger arbeiten kann.

In der Schule wird auch nur noch der Taschenrechner verwendet... der Rechenschieber funktionierte genauso...


Ahoi dg3awe


PS: Deutschland war mal ein Spitzenreiter in der Kommunikationstechnik der BOS...
Heute ist Deutschland nicht nur das Schlusslicht in Europa, sondern belegt auch einen der letzten Plätze in der Weltrangliste...