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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Audiosignale 70cm Gleichwelle Zubringer



JetRanger
06.06.2007, 21:10
Hallo zusammen,

hier im Forum wird oft darüber berichtet, dass Bei Gleichwellenzubringern eine Audiokomprimierung genutzt wird. Sei es über 2m oder eben 70cm Richtfunk.
Vom Geräusch ist es leicht mit einer Verschlüsselung zu verwechseln.

Nehmen wir doch mal folgendes Zenario:

Firma XY oder Feuerwehr nutzt die Gleichwelle GWF 637 Zubringerstrecke auf 70cm.

Ein 70cm Kanal auf dem die Fahrzeuge zu hören sind. Keine Leitstelle.

Noch ein 70cm Kanal auf dem Fahrzeuge UND Leitstelle zu hören sind.

Aber dort ist das hier oft angesprochen "Problem" mit der Zeitkomprimierung zu finden. Was Google und Hersteller schreiben, glaub ich 12ms



Mir ist insoweit klar, dass auf diesem Kanal wo beide zu hören sind, auch Daten für die Synchronisierung und weiteren Datenabgleich mitlaufen.

Aber kann mir jemand sagen, wie dieses Prinzip der Audiokomprimierung funktioniert ?

Und ob man dieses Signal mithilfe von PC und Software wieder "Langziehen" kann ?

Die Zusatzgeräte der Gleichwelle machen ja nichts anderes.

Sind die Soundkarten im PC überhaupt in der Lage, diese Signale zu zerlegen ?

Und wenn ja, hat jemand erfahrung damit oder kann man eine Software empfehlen ?


Danke und Grüße

DG3YCS
06.06.2007, 21:52
Hallo,

also obwohl es mit der Sk eines PC´s überhaupt kein Problem sein dürfte, dieses wieder glattzubügeln, kenne ich kein Programm!

Wie es funktioniert...Also die technischen Details hier verständlic aufzuarbeiten erspare ich mir jetzt mal. Das würde schon etwas länger dauern.
Schaue mal, ob du etwas an Informationen zu dem C-Netz Autotelefonen findest! Dawurde es genauso gemacht. Es gibt dazu viele Fachbücher die sich in entsprechenden Bibliotheken sicher noch ausleihen lassen, oder halt für 1-5 Eur. bei Ebay zu haben sind. (Beim CNETZ wurde das Signal nur noch zusätzlich invertiert, was beim BOS nicht der Fall ist)

Ich kann ja auch noch mal schauen, was ich noch an Unterlagen da habe und die Funktionsbeschreibung einscannen. Damals wurde alles ja noch Superausführlich in den Serviceunterlagen beschrieben, so dass jeder Techniker auch genau wissen konnte was das Gerät gerade macht.
Selbst die Gedankengänge der Ingeneure, warum es jetzt GENAU SO gemacht wurde, war oft verewigt!
(Heute leider nicht mehr der fall)

In den BOSCH OF7 wurden für die Datenkoprimierung und die invertierung jeweils spezielle FXBausteine verwendet. ICh habe auch schon einmal mit dme Gedanken gespielt mal auszuprobieren ob sich da was zweckemfremden lässt!
Bin dann aber nie dazu gekommen.

In den Siemens Geräten wurden immer für alles DSP´s verwendet. Das ist da schon mehr aufwand...

Gruß
Carsten

JetRanger
07.06.2007, 12:58
Hallo Carsten,

vielen Dank für die Kurzinfo. Wenn es keine Umstände macht, bin ich über Zusatzmaterial in jeder Form dankbar. Alleine die Technik der Audiokomprimierung über Funk finde ich sehr interessant.

Wenn es kein Problem ist, würde ich mich über die Infos vom C-Netz freuen.

Ich werde aber auch mal versuchen bei Google etwas mehr zu finden.

Gibt es dort spezielle Fachbegriffe ?

Ist es richtig, dass dort (GW) ebenfalls ein Datensignal von 9K6 mitgesendet wird ?

Ist das mit Packed Radio zu vergleichen, wie man es aus dem Amateurfunk kennt ? Und wäre das "theoretisch" auslesbar ?


Danke und Grüße

DG3YCS
07.06.2007, 13:29
Hallo,

also spezielle Suchbegriffe falen mir da nicht ein...
Ob man über Google da auch soviel findet? Für erste Informationen manchmal ganz hilfreich, aber für Fachwissen bin ich (wieder) beim Papier gelandet.
Im I-net findet sich da zuviel Müll, oder einfach Falsches!

Falls du eine FH- bzw. UNI mit Elektrotechnischen Zweig bei dir in der Nähe hast, solltest du vieleicht mal dort in der Bücherei schauen (Meist darf dort jeder ausleihen!)
Oder auch größere Öffentliche Büchereien haben oft noch etwas zu dem Thema...
Da solltest du mal schauen!

JA, die Technik beim C-Netz ist fom Prinzip her genau die gleiche! DasSignal wird (zeitlich) komprimiert und ein paar Datenbytes eingefügt! Aber ob es nun von den Spezifikationen 100% übereinstimmt, habe ich noch nicht eruiert!
(Zu wenige Infos über die GW!). Aber wie gesagt das Prinzip ist Identisch.

Aber ich suche mal, ob ich noch was in den alten Serviceordnern finde...

AFU-PRfunktioniert völlig anders...

Gruß
Carsten

JetRanger
08.06.2007, 17:09
Hallo,


müsste man soetwas nicht mit einem alten Siemens C5 C-Netz Telefon testen können ?

Die demnach benötigte Hard- und Software ist ja schon drin.

Wird ja auch gerne umgebaut und im Amateurfunk eingesetzt.

Grüße,

Toby

DG3YCS
08.06.2007, 20:08
Hi, HArwaremäßig könntest du das sicher mit einem C5 testen...
Du muss nur lediglich die Firmware entsprechend umschreiben (Das geht noch, wird für AFU ja auch gemacht!) und ein entsprechendes Programm auch noch für den DSP schreiben... Für so einen kleinen Test leigt das also jenseits von Gut und Böse vom Aufwand her...

In anderen Geräten, z.b. BOSCH OF7 wurden spezielle Schaltkreise, für jede Funktion ein Eigener, verwendet... Diese könnten da schon mit weniger Aufwand funktionieren.

Gruß
Carsten

Shinzon
08.06.2007, 23:46
Moin moin ..

Also ich habe hier das seltsame Glück, einen 70cm Zubringer mit voller
Signalstärke zu hören, seltsamerweise einen, der eigentlich in ne ganz
andere Richtung gehen müsste - unsere Leitstelle hat zwei RD-Kanäle,
einer für nen Bereich der von der Leitstelle über eigene Stellung in Ver-
längerung auch Sinn machen würde (genau DEN hab ich aber nicht hier) ..

Ich hatte im 70cm Band was anderes gesucht und den TRX falsch programmiert,
dauerte ein wenig, bis ich feststellte, das ich hier "das Lokalradio" hatte..

Hörte sich - ohne es näher zu analysieren - an wie ein normales Sprachsignal,
auch die FMS-Pakete waren zu hören, allerdings war dem ganzen Signal eine
Art Pfeifton aufmoduliert. 9600 Baud waren das bestimmt nicht, aber "nur"
sowas wie nen Pilotton kann ich mir auch nicht vorstellen.. ich vermute es
war irgendein Datensignal, das Phaseninformation und Signalstärken enthält -
wie ein Gleichwellensystem prinzipiell funktioniert, weiss man ja ..

Ich weiss nun nicht, wie stark dieses Datensignal das eigentliche dekodieren
von ZVEI oder FMS stören würde - ich vermute aber mal, das es nicht wirklich
nennenswert ins Gewicht fallen würde.

Mehr Infos würden mich aber sicherlich zur Thematik Gleichwelle interessieren
(Richtung Carsten schiel), mich reizt es schon, sowas in Laborgrösse auf
70cm oder 23cm aufzubauen, Afu in meiner Region ist leider "weisser Fleck
auf der Landkarte" ..

Gruss,
Tim

F64098
08.06.2007, 23:58
Hörte sich - ohne es näher zu analysieren - an wie ein normales Sprachsignal,
auch die FMS-Pakete waren zu hören, allerdings war dem ganzen Signal eine
Art Pfeifton aufmoduliert. 9600 Baud waren das bestimmt nicht, aber "nur"
sowas wie nen Pilotton kann ich mir auch nicht vorstellen..

Für die 70cm-Zubringerstrecken wird neben definierter Antennenpolarisation auch das Pilottonverfahren genutzt.

MfG

Frank

FunkerVogth
09.06.2007, 00:36
Moin.

Jepp so ist es, findet man bei AEG-Gleichwellen.
Das mit der Komprimierung ist bei der ASCOM Gleichwelle zu finden.

Und so weit mir bekannt ist, ist das nur eine "Pilottonverriegelung" des 70cm OB-Kanals, damit nix "Fremdes" direkt in die Funkstrecke einstrahlen kann.
D.h. wenn Du auf der OB Frequenz senden solltest, interessiert das den GWU überhaupt nicht. Auf der OB-Frequenz ist dann das alles zu hören, was auch über den 4m-OB-Kanal abgestrahlt wird, also LST + FZG.
FMS-Auswertung ist somit im 70cm nicht möglich, da der Pilotton alles verfälscht.

Nachtrag: Natürlich kann das 70cm-BOS-Frequenzpaar auch umgekehrt genutzt werden.