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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Bleifreie Löttechnik nach RoHs - erste Erfahrungswerte



Joe aus Hö
10.01.2007, 19:48
Hallo Werkstattkollegen !

Welche Erfahrungen habt Ihr mit RoHs-konformen Geräten ? Mal davon abgesehen dass die Lötstellen immer matt sind scheint das bleifreie Lot einiges an Stabilität eingebüßt zu haben ... abgerissene Spulen ( immer die gleichen :-) bei noch recht neuen Meldeempfängern , schlechte Lötstellen im bleifrei gefertigten FuG 8 e.t.c.

Habt Ihr die gleichen Erfahrungen ?

~Joe~

Florian Feuerbaer
10.01.2007, 20:42
Also ich hab zwar keine erfahrungen mit Funk und RoHs, aber ich arbeite täglich mit und ohne RoHs Lötzinn und Baugruppen und kämpfe damit...
(lötbär werde ich gerufen ;)
Wenn da Fragen oder so sind, immer her damit, helfe gerne weiter!

Joe aus Hö
10.01.2007, 21:09
Welches Flussmittel für leadfree - Lot kannst Du empfehlen ? Ich habe noch keines gefunden, das optimal ist ; entweder zu viele Rückstände, oder es verdunstet derart schnell dass man drauf verzichten könnte.

Florian Feuerbaer
10.01.2007, 21:43
Also wir haben unsere Stationen und Wellenanlage mit Lötzin von Wella bestückt.
Da haben wir als Betrieb auch sehr lange probiert bis wir das für uns beim Wellen, oder Handlöten passende Lot zu finden.
Von SMD gar nicht zu sprechen...
Muss ich nächste Woche mal nachschauen.
Flussmittel an sich führen wir so halt gar nicht zu, sondern das Lot enthält es schon. Wobei wir für Nacharbeit sowas schon irgendwo haben, ich werd mal suchen ;)
Was ich aber empfehlen kann, ist ein aktivator (so kleine runde Döschen) zum reinigen der Spitzen. Weil ohne sind die noch viel schneller hin, als mit. Wobei die auch so unglaublich schnell hin sind...
Sowie trennen der Spitzen!

Joe aus Hö
10.01.2007, 22:04
Das man nicht mischen darf ist klar , unterschiedliche Schmelzpunkte --> Verspannungen --> lift-off-effekt--> Lötpad lose :-)

Gute Nacht, ich mag jetzt nimmer :-)

F64098
10.01.2007, 22:18
Nachdem Du ja wieder Zeit für diewirklich wichtigen Dinge im Leben hast, lohnt sich evtl. ein Ausflug nach http://www.stannol.de/phpBB2/index.php

Den Tip mit dem Weller Flux-Set hatte ich wohl von Dir, dann kennst Du das Zeug also schon.

MfG

Frank

Florian Feuerbaer
11.01.2007, 10:01
Das man nicht mischen darf ist klar , unterschiedliche Schmelzpunkte --> Verspannungen --> lift-off-effekt--> Lötpad lose :-)

Gute Nacht, ich mag jetzt nimmer :-)

Naja so die Theorie.... was wir so festgestellt haben ist hauptsächlich das nach vermischung es sich noch mal schlimmer löten lässt als eh schon RoHS konform... und die Spitze geht noch schneller hin.

Joe aus Hö
11.01.2007, 14:53
Moin Frank !

Danke für den Tipp - an Stannol habe ich noch nicht gedacht . Das Weller Flux ist perfekt für das bleihaltige Kot, aber das Leadfree will es nicht so recht fließen lassen :-)

~Joe~

F64098
11.01.2007, 18:50
Ab und an wird das Flux-Set auch für bleifrei empfohlen.
Ich befürchte mittlerweile, man wird sich für jeden Gerätehersteller eine eigene Rezeptur aus Spitzentemperatur, Lötzinn und Flußmittel zurechtlegen müssen.
Oder man schmeißt den Mist immer gleich komplett weg und verwendet nur noch neue Platinen...

MfG

Frank

Florian Feuerbaer
11.01.2007, 18:58
Immer neue Platinen? Dann wären wir schon längst pleite...also geht das nicht.
Was wir festgestellt haben, ist das nicht mal das Zubehör vom Hersteller zu den Spitzen oder dem Lot das beste sein muss...
Wir haben teilweise mit wilden Mischungen die besten Werte erziehlt.

cockpit
11.01.2007, 20:54
Das Weller Flux ist perfekt für das bleihaltige Kot, aber das Leadfree will es nicht so recht fließen lassen :-)
~Joe~
Na, für Kot ist aber Weller Flux nicht geeignet)

Ich halte mich überhaupt nicht für den Löstspezialisten, aber ich kenn da jemand. Sie Blond und wohnt bei mir (oder ich bei ihr?) und lötet schon seit den Anfangszeiten bleifrei. Wenn du fragen hast, mal per PM kommen, zwecks Nummer.

Ich persönlich finde das Lötzinn von Cookson Electonics (SAC305) am besten. Durchmesser 0.25mm.
Hervorragend zum nachlöten. Die Fa. Weidinger schickt dir sicherlich kostenlos ein Muster.
Als Flussmittel kann ich nur die Schuhcreme empfehlen, ich nenn sie so, schaut so aus und stinkt auch so. Weis leider nicht den Hersteller bzw. Lieferant. => Blodi fragen.

Meine Erfahrung hat gezeigt, das sowohl das Flussmittel zum Lötzinn und zum Lötkolben passen muss. JPC Lötkolben mit sehr kurzer Aufheizzeit (von 150° auf 370° unter 2 Sec.) bringt einige Verbesserungen, weil das Flussmittel nicht so schnell verdampft.

Allerdings jeden sollte klar sein das sich bei bleifreien Leiterplatten nach x - Lötungen sich das Pad (Kupfer) einfach in „Nix“ auflöst, ist halt einfach Weg. Gerade bei Reparaturen problematisch.
Das Kupfer im Zinn wirkt sich wesentlich positiver aus wie bei bleihaltigem Lötzinn => Nur Lötdraht mit Kupferanteil verwenden.

Gruß
cockpit

firegirl71
11.01.2007, 23:37
Habt ihr beim bleifreien Löten auch andere Spitzen verwendet???
Ich hab noch alte Lötzinnreserven, aber wenn jemand mal mit bleifreiem Zinn lötet ist kurz danach die Spitze des Lötkolbens hin.

Florian Feuerbaer
12.01.2007, 10:03
Habt ihr beim bleifreien Löten auch andere Spitzen verwendet???
Ich hab noch alte Lötzinnreserven, aber wenn jemand mal mit bleifreiem Zinn lötet ist kurz danach die Spitze des Lötkolbens hin.

Nein noch nicht. Es gab mal zum Test andere, da haben wir aber dan ewig gebraucht....
Das die ohne aktivator super schnell hin sind is normal...

Jens1985
12.01.2007, 13:21
@ Joe,

hast ne E-Mail, meld dich mal bitte

Joe aus Hö
12.01.2007, 16:18
@ Jens1985 : Geschehen !

cockpit
17.01.2007, 14:57
Habt ihr beim bleifreien Löten auch andere Spitzen verwendet???
Ich hab noch alte Lötzinnreserven, aber wenn jemand mal mit bleifreiem Zinn lötet ist kurz danach die Spitze des Lötkolbens hin.

Ja! Die Lötspitzen für bleifrei halten um einiges Länger.
Wir verwenden bei bleifrei löten Lötkolben die im Standby-Betrieb die Temperatur auf 150°C herabsetzen. Soll angeblich eine Standzeitverlängerung um Faktor 4-5 bringen.

Die Spitzen für bleihaltiges Zinn würde ich nicht für bleifrei löten verwenden. Sind zu schnell kaputt. Kommt halt auch darauf an wie viel bzw. wie oft man Lötet und was so eine Spitze kostet. Bei unseren Lötkolben kostet die billigste 22€.

Gruß
cockpit

firegirl71
17.01.2007, 23:58
Ja! Die Lötspitzen für bleifrei halten um einiges Länger.
Wir verwenden bei bleifrei löten Lötkolben die im Standby-Betrieb die Temperatur auf 150°C herabsetzen. Soll angeblich eine Standzeitverlängerung um Faktor 4-5 bringen.

Die Spitzen für bleihaltiges Zinn würde ich nicht für bleifrei löten verwenden. Sind zu schnell kaputt. Kommt halt auch darauf an wie viel bzw. wie oft man Lötet und was so eine Spitze kostet. Bei unseren Lötkolben kostet die billigste 22€.

Gruß
cockpit

Das Problem ist halt, das altes und neues Lötzinn im Umlauf ist. Hab, weil ich noch altes Zinn habe, ne Spitze für Bleizinn drauf. Finde einfach, dass es sich damit besser lötet.
Aber sperr ja nicht meinen Lötkolben weg und da passiert es halt schon oft, dass andere damit bleifrei löten und schwups ist die Spitze schwarz.

cockpit
18.01.2007, 14:28
Du kannst auch mit der Spitze für bleifrei, bleihaltig Löten. Da hält dann die Spitze noch etwas länger wenn sie ab und zu mal Blei bekommt.
Hab nix gesagt, gell.
Nach RoHS nicht so ganz in Ordnung ;)

Gruß
cockpit

firegirl71
18.01.2007, 16:43
Du kannst auch mit der Spitze für bleifrei, bleihaltig Löten. Da hält dann die Spitze noch etwas länger wenn sie ab und zu mal Blei bekommt.
Hab nix gesagt, gell.
Nach RoHS nicht so ganz in Ordnung ;)

Gruß
cockpit

Ich werd dich nicht verraten, werde schweigen wie ein Grab! *gg*
Danke für den Tipp, werds gleich mal ausprobieren!