PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Nicht benötigte Kräfte in Dresden + Umgebung!!



speedy
23.08.2002, 00:07
Hallo!

Ich weiß ja nicht wie es bei Euch aussieht, aber soweit ich weiß wurden sämtliche Kräfte aus Bayern wieder zurückgeschickt, da sie angeblich nicht gebraucht werden! Die Bevölkerung hat zum Teil gewint und war absolut fertig mit den Nerven, als die bayerischen Kräfte abrückten! Das alles ist nur eine Sache der Politik! Es wäre genug zu machen, aber wer die körperliche Hilfe nicht braucht, braucht meiner Ansicht nach auch keine finazielle! Wäre nett, wenn Ihr auch dazu Stellung nehmen könntet!

Ich kann diese Art von Politik nicht nachvollziehen, bzw. überhaupt nicht verstehen. Wir waren grad auf dem Weg nach Dessau, bis wir 100 km vorm Ziel den Befehl bekommen haben, wieder umzudrehen! Toll: 800 km umsonst gefahren, obwohl man ja "nur" helfen wollte. Aber wer nicht will hat schon!

Bye, Speedy!

Akkon_21
23.08.2002, 00:46
Hi
Ich finds auch kacke, das die Kräfte aus Bayern abrücken müsen, obwohl aus anderen Bundeländern immernoch Kräfte nach Dresden usw. fahren!
Ich denk mal, da hat ein politischer GEdanke, eine tragende Rolle gespielt!

MfG Akkon

Hindin
23.08.2002, 12:00
Hi,

ob hier die Politik eine rolle spielt bezweifle ich. In unserem Lankreis wurde auch nach freiwilligen Helfern gesucht, es wurden auch genug gefunden, nur als dann die Frage des Versicherungsschutzs aufkahm oder was sage ich im Geschäfft, da war die sache gestorben. Das Problem ist erstens wenn die im Osten Hilfe anfordern dann kostet das ist ja klar der Lohnausfall den die Leute haben muss bezahlt werden es muss für Unterkunft und Verpflegung gesorgt sein. Diese ganzen Aspekte sind in der jetzigen total Kaotischen Situation im Osten das Problem. Ein weitere Grund ist das Probelm dass die linke Hand nicht weis was die rechte tut. Sprich es müßte eine Überregionale Einstzleitung oder Krisenmanagement geben. Diese fordern nach, diese vergeben Einsatzaufträge und dann würde das auch Funktionieren. Die Hilfebereitschaft ist enorm und die Solidarität wird hier ganz enorm unter beweisgestellt. Aber wie der Autor des Themas schon sagte wenn die keine Hilfe wollen dann eben nicht. Zudem lässt mich eine Sache nicht in Ruhe, wenn es so viele Leute gibt die nicht zur Arbeit können soviele Leute die dumm rumstehen und nichts tun evt. sogar die BOS behindern, und nicht anpacken, selber nichts gegen ihr Leid unternehmen so lange werde ich nicht rüber fahren. Ich will das hier nicht veralgemeinern aber in den interviews hört mann immer wieder von Leuten dass Sie auf die Feuerwehr oder die Bundeswehr oder auf das THW warten damit "DIE" ihren Keller leerpumpen und dann aufräumen. Das auspumpen würde ich mti noch gefallen lassen aber denen dann den Müll aufräumen das sehe ich nicht ein. eine alte Frau die das nicht mehr kann ist da die Ausnahme aber wer arbiten kann der soll auch arbeiten. Und wenn es an Technischen geräten fehlt dann sollen Sie die bekommen. Solange es aber so viele ungeklärte Fragen giebt wird unser Landkreis niemanden mehr hochschicken.

MfG
Hindin

STORM
23.08.2002, 14:43
Das sehe ich ähnlich wir können Schützen und Pumpen sogar die Infra wiederherstellen und Hauptverkehrsewege räumen aber den Leuten den Schlamm aus dem Wohnzimmer Schaufeln muss nicht sein (ggf mit o.g. ausnahme)!

Ich kann es auch nicht verstehen das bei einem Einsatz wo wegen einer verdreckten Regnerinne das Wasser in den Keller gelaufen ist der Wehrführer befielt auf die Leiter zu steigen und diese zu Reinigen nur weil der Hausbesitzer zu faul war! Und dann noch mit den Feudel den Keller troknen! Tut mir leid aber da hört es für mich auf!

Christian
23.08.2002, 20:11
Hallo,

ich will hier nicht politisch werden aber "der Oma den Dreck weg räumen" sollen die machen, die "drüben" keine Arbeit haben und gezwungenermaßen den ganzen Tag zu Hause sitzen.

Das diese Leute für die Zeit ihres Einsatzes über die geseztliche Unfallversicherung zu versichern sind und ordentlch untergebracht und verpflegt werden versteht sich von selbst.
Natürlich müssen diese Leute auch das notwendige
Handwerkszeug gestellt bekommen und wenn technisches Gerät gebraucht wird muß dies gestellt werden. Diese Leute empfangen jährlich staatliche transferleistungen in Milliardenhöhe, daher sollte man Sie zur Arbeit in den Hochwassergebieten verpflichten.
Notfalls sollte man mit der Androhung von Leistungskürzungen einen Anreiz bieten.

Um Schlamm aus einer Wohnung zu schüppen und Keller mit Tauschpumpen leerzumachen braucht es keine anderswo freigestellten FWler, THWler oder HiOrgler. Diese sollten sich um Spezialaufgaben kümmern wie Ölwehr und Wiederherstellung der Infrastruktur.

Den vielen die das schon aus eigenem Antrieb gemacht haben, möchte ich jetzt schon mal VIELEN DANK! sagen und MACHT WEITER SO. Um die gröbsten Schäden zu beseitigen, sind das vielleicht 8 Wochen oder so, daß denke ich, dürfte im Angesicht der vielen freiwilligen Helfer, die bis zur Erschöpfung gearbeitet haben, nicht zuviel verlangt sein.

(Ich möchte übrigens nicht das jetzt wer anfängt mir eine rechte Gesinnung oder ähnliches zu unterstellen nur soviel Solidarität sollte absolut drin sein. Ich will keine Zwangsarbeit oder sowas, aber wenn ich AL wäre und auf Allgemeinkosten leben würde, würde ich mich jetzt auf den Weg machen und aufräumen helfen und besagter Omas den Schlamm aus der Wohnung schüppen. Ich verlange übrigens von keinem was, was ich nicht selber tun würde !)

speedy
24.08.2002, 00:09
Ich habe nicht gesagt, dass ich nicht helfen möchte! Wir waren auf dem Weg nach Dessau und wurden 100 km davor zurückgepfiffen! Wir wollten helfen, aber die Sachsen-Anhalter wollten uns aus Bayern nicht mehr! Wir waren bereit zu helfen. Ich finde es einfach eine Frechheit, die Fernsehberichte zu sehen, wo die Bewohner um Hilfe bitten, und wenn man helfen will darf man wegen der Politik nicht! Das ist eine Schweinerei! Ich kann meinen Frust gar nicht in Worte fassen!

Die Regierung, bzw. die Einsatzleitung sollte sich darüber wirklich einmal ernsthafte Gedanken machen!

Es gibt genug Helfer die helfen wollen aber nicht dürfen!

So, das wars!

Christian
24.08.2002, 00:35
Hallo,

habe ja auch nicht gesagt das Du nicht helfen willst, sondern das sich die angereisten Kräfte um wichtige Sachen wie Umweltschutz Oelwehr etc. kümmern. Um allgemeine Aufräumarbeiten und das Auspumpen von Kellern etc. sollen sich andere Leute halt z.B. Arbeitslose etc. kümmern.

Etienne
24.08.2002, 01:04
Hey Leute!


Einige Gründe für das "Zurückpfeifen" von Einsatzkräften sind halt logistische Engpässe!


Unsere SEG kocht in einem Gebiet Essen! Dieses Essen wird 3 Stunden per Versandtransporter (z.B. UPS und DPD) an den jeweiligen Einsatzorten verteilt!

Nach 3 Stunden ist dieses Essen kalt und aufgrund der Sonne auch ranzig bzw. sauer! Kurz gesagt, es war ungenießbar!

Solche Sachen dürfen einfach nicht passieren!

Es gibt teilweise echt nicht genug zu Essen! Bzw. die Qualität lässt leider zu wünschen über! Dafür können die SEG´n usw ja nichts, aber sie müssen ja teilweise ein riesiges Gebiet abdecken!

Wenn man "Arbeitskräfte" anfordert, dann muss man diese auch vernünftig verpflegen können und es muss eine Ruhemöglichkeit geben!


Jedoch muss solches VOR Anreise durch die Einsatzleitung geklärt werden und nicht erst, kurz bevor die Kräfte eintreffen!

Ich finde so etwas eine Frechheit!

JoergS
25.08.2002, 21:50
Hi,

@christian

>>Um Schlamm aus einer Wohnung zu schüppen und Keller mit Tauschpumpen leerzumachen braucht es keine anderswo freigestellten FWler, THWler oder HiOrgler<<

Doch braucht man. Dort ist es nicht wie bei einem "normalen"Unwetter. Dort stehen noch immer ganze Städte unter Wasser. (und ich meine auch ganze Städte, nicht nur die Keller) Wie sollen das den ortsansässige Wehren schaffen?

@Etienne:

Ich gebe dir recht, Einheiten nach Hause zu schicken, nur da sie nicht Verpflegt werden können , darf nicht sein. Wenn ich als Krisenstab Einheiten aus dem Bundesgebiet anfordere , weis ich wieviele kommen. Dementsprechend muss ich auch Verpflegungszüge anfordern. Wir haben z.B. unseren kompletten Verpflegungszug mitgenommen.


Gruss

JS

Tobias
26.08.2002, 00:30
Ich hab die Diskussion jetzt nur überflogen, aber mal zur Info:

Das Hess. Innenministerium hat am vergangenen Donnerstag alle Feuerwehren darüber informiert, dass keine Einsatzkräfte im Hochwassergebiet mehr abgelöst werden, die vor Ort befindlichen beenden ihre Einsätze und fahren zurück. Es fahren keine neuen mehr rüber.

Ausnahme bildet die BF Wiesbaden, die eigenverantwortlich weiterarbeitet.

Christian
26.08.2002, 09:45
@JoergS

Für technische Einsätze wie Oelwehr, Instandsetzung wichtiger Infrastrktur (Kläranlage, Umspannwerke, Pumpanlagen) werden die Leute gebraucht. Und deren technisches Gerät auch.

Aber um einer alten Oma die Wohnung sauber zu machen oder mit einer handelsüblichen Tauchpumpe einen Keller leerzupumpen braucht es keine freigestellten Kräfte. Das kann von den Kräften vor Ort, ergänzt um einige Arbeitslose und freiwillige, durchgeführt werden. Da braucht lediglich die Organisation von der örtlichen Feuerwehr übernommen werden.

STORM
26.08.2002, 21:26
Richtig! Habt ihr eine Ahnung was ich als Azubi koste wenn ich einen Tag Freigestellt bin? ca. 260€ (inklusive Lohnnebenkosten) dazu kommt noch die Verpflegung vor ort! Und bei ausgelehrnten oder Meistern usw ist das sicher mehr! Das mit der Verpflegung kann also auch ein vorwand sein! Schließlich muss der Landrat als Verantwortlicher auch die Finanzierung sicherstellen.

ron
27.08.2002, 10:52
Hallo Leute

vielleicht mal was dazu um euch besser aufzuklären. Ich wohne auch in Sachsen und bin beim DRK. Wir waren auch in Torgau zum Einsatz.

Seitens des DRK in Sachsen wurde in Dresden eine DRK-Einsatzleitung gebildet die die ganzen Kräfte im Freistaat koordinierte. Es gab am Anfang eine Rundfrage an alle KV´s (in Sachsen) mit was für Mitteln und Kräften sie ausrücken könnten.
Wir, als SEG, haben uns auch gefragt, warum wir bis zum 18.8 nicht zum Einsatz kamen. Dies löste unter uns teilweise grosse Unvertständnis aus. Am 18. nachmittags wurden wir dann alarmiert nach Torgau. Wir hatten einen detaillierten Einsatzauftrag bekommen und es klappte reibungslos mit Verplegung,etc.
Ich habe dort mit anderen Einheiten gesprochen, die teilweise auch sinnlos dort rum Standen. Auf Fragen ob sie eine konkrete Anforderung erhielten wurde nur mit Achseln gezuckt oder gesagt das sie auf eigene Faust dorthingefahren sind.
Danach ist es ja logisch, wenn die örtliche TEL nicht einmal weis das solche Einheiten vor Ort sind, sie die auch sinnvoll einsetzen kann.
Klar, gab es viele Probleme seitens der TEL, z.B. in Torgau wurde uns immer der Kanal 375 als Einsatzkanal gesagt, bis wir von anderen Einheiten erfuhren das es der K357 war und solche Dinge.
Doch muss man auch sagen, das es für viele "Führungskräfte" in Sachsen ihr erster richtiger Einsatz war und dann in diesem Ausmaß.
Hoffen wir alle, das es nicht nochmal passiert.
Ich lasse mich gern eines richtigen belehren.

P.S. Falls hier jemand von der FF Plauen ist, ein grosses Dankeschön für die Nutzung ihres Dekon-Zeltes zum duschen.