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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Analoge oder digitale Alarmierung



BOS-TBB
26.05.2006, 20:14
Hallo,
ich habe bereits die Suchfunktion gequält, aber nix passendes gefunden. Wer kennt den wirkliche Vorteile der digitalen Alarmierung? Denn bei uns ist nichtmal angedacht irgendwann zu digitalisieren. Gibt es denn Gründe, die eine Einführung zwingend erforderlich machen würde? Ich denke bei kleinen LK's ist doch eine gut funktionierende analoge Alarmierung immer noch zu befürworten.
Gruß

russmeyer
26.05.2006, 21:23
Erforderlich ist eine digital Alarmierung eigentlich nie.
Es gibt nur ein paar nicht unwichtige Vorteile...

Wenn man einen exclusiven Zugriff auf das Relais für die Alarmierung hat, dann braucht man nix anderes.

Wenn aber die Infrastruktur zu wünschen übrig lässt, dann sollte man überlegen (und rechnen) ob eine digitale Alarmierung nicht sinnvoller wäre.

Wobei, wenn man es richtig genau nimmt, eine digitale Alarmierung nicht wirklich notwendig ist.
Weil, nach der Alarmierung kann man auch über Funk fragen, was los ist.

M.M.


r.

Cummunicator
26.05.2006, 21:32
Also ich finde das schon eine feine Sache mit dem Digitalalarm.

Vorteile:

• Jeder DME zeigt an ob er Empfang hat
• Klartextanzeige im Melder was den Einsatzgrund angeht
• Rückmeldungen möglich (per Bluetooth)
• Ungewolltest Mithören von Alarmierungen nicht mehr ohne Zubehör oder am DME selbst realisierbar

Dennoch bin ich der gleichen Meinung wie BOS-TBB. Ein einwandfrei funktionierendes Gleichwellennetz mit analogem Alarm ist nichts schlechtes und muss nicht unbedingt ausgetauscht werden.

Atlantis112
26.05.2006, 22:34
Hi

Viele Landkreise rüsten um in der vorschau auf den Digitalfunk.

Weiterer Vorteil ist wird auf einem 2m Kanal alarmiert, also bei größeren Einsätzen - wo nachalarmierungen kommen - der Funkverkehr nicht gestört wird.

Aber analoge Alarmierung könnte man, bei ausfall der primären Alarmierung, recht schnell provisorisch mit einfachen mitteln ersetzen - was aber auch nen nachteil sein kann.

rd-lst
26.05.2006, 22:34
Bei uns im Landkreis gibts seit kurzer Zeit den Digitalalarm. Bisher hab ich nur negative Meldungen gehört.
- Nachts kann man nur sehr schlecht lesen (wenn man aus dem Schlaf gerissen wird). Mit den analogen Meldern kann man sich auf dem Weg zum Fahrzeug oder während der Fahrt die Nachricht nochmal anhören.
- Mehrfachauswertungen; manchmal bekommen die Retter den Alarmtext 6 mal aufs Display (von 6 verschiedenen DAUs). Davon ist vielleicht der 3. oder 4. fehlerfrei
- Bei der analogen Alarmierung "hört" man noch, dass der Alarm raus geht. Bei der digitalen Alarmierung ist alles still.
- Abhörsicherer ist es sicher nicht. Bei der riesen Vielfalt an Auswertersoftware die es gibt

Cummunicator
26.05.2006, 22:46
@atlantis112

das die alarmierung und der funkverkehr getrennt sind ergibt sich eh durch den digitalfunk der in absahbarer zeit kommt.

ansonsten ist eine analoge alarmierung bei einem ausfall eines relais/gleichwelle natürlich super einfach zu ersetzen - zumindest im näheren umfeld.

@rd-lst
das mit dem "schlecht lesen" lässt sich einfach beheben. einfach nen "sprechende melder" anschaffen. noch ein vorteil der digitalen alarmierung! ;) nochmal anhören kann man sich die durchsage dann auch.

das mit dem mehrfachalarm ist ja ne programmierungssache. das kann man wie bei den analogen im meldern programmieren.

ich habe nicht gesagt dass es "abhörsicher" ist. ich habe lediglich gesagt dass es ohne weiteres zubehör oder durch den melder nicht mehr abhörbar ist. ich kenne ne menge leute die mithören, aber sich niemals eine auswertesoftware oder einen scanner anschaffen würden. von daher wird sich der kreis der "mithörer" mit dem digitalalarm minimieren.

rd-lst
26.05.2006, 22:51
Vielleicht gibts ja bald Melder, die nicht nur (ich glaub derzeit maximal 32) eindeutig definierte RICs auswerten, sondern auch z.b. 1234***. Das würde natürlich einen ganz neuen Markt öffnen...

Cummunicator
26.05.2006, 22:59
wohl wahr. das wär echt ne feine sache. wobei es ja einige netze geben soll wo der kfi/kbm eine so genannte info-ric bei jedem alarm mitgesendet bekommt damit er weiß was so los ist in seinem gebiet. nur wo das jetzt überall der fall ist weiß ich nicht.

Freakmaster
26.05.2006, 23:00
Blöde Frage aber was willst du mit so vielen Rics??

rd-lst
26.05.2006, 23:09
Die "Analog-Mithörer" mussten sich ja auch alles anhören... Also müssen sie dann halt alles mitlesen :-P

r00f
27.05.2006, 13:03
- Mehrfachauswertungen; manchmal bekommen die Retter den Alarmtext 6 mal aufs Display (von 6 verschiedenen DAUs). Davon ist vielleicht der 3. oder 4. fehlerfrei

Kommt wenn man im Bereich von mehreren Sendern ist. Ist bei uns in der Umgebung des GH's so das die Meldungen Mehrfach ankommen. Aber das lässt sich unterdrücken.

BOS-TBB
27.05.2006, 13:14
Ich weiß zwar nicht, was digitales alarmieren mit dem Digitalfunk zu tun hat, aber vielleicht kann mir das einer doch erklären. Denn über den Digifunk wird es ja wohl keine Alarmierung geben richtig?! Die analoge Infrastruktur steht doch also warum denn nicht auch beim DIgitalfunk analog alarmieren? Gerade ab dem mittelgebierge wird es doch sehr kostenintensiv, braucht man doch sehr viele DAU's. Ich habe von Lk's gehört, die umgerüstet haben, und im Angebot die Rede von 3-5 Daus war und dann in der Realisierung musste das 3 fache angeschafft werden.
Und ob ich den Text jetzt in Worten oder Schrift übermittelt bekomme ist ja mal egal. Meistens ist es eh anderst. Und im Alarmfax steht auch alles drin was ich wissen muss.
Schönen Tag noch

Cummunicator
27.05.2006, 14:04
Also die digitale Alarmierung (2m) hat selbstverständlich nichts mit dem digitalen Sprechfunknetz zu tun. Das sind 2 verschiedene Netze und Techniken.

Es wird definitiv keine integrierte Möglichkeit im Digitalfunknetz geben um über dieses zu alarmieren. Daher greift man zu Digitalalarm im 2m-Band.

Christian
27.05.2006, 14:12
Hallo Leute,

die digitale Alarmierung hat doch gewisse Vorteile

- Textübermittlung finde ich persönlich diskreter als wenn man einen "brüllenden" Analogmelder mit sich herumschleppt.

- Eigener 2m Kanal für die Übermittlung der Daten, dadurch keine Störung des
Sprechfunkverkehrs

- Fehlalarmsicherheit durch Redundanzen, externe Alarmierung so gut wie
unmöglich da entsprechendes Equipment benötigt wird

- Anzahl RICs nahezu unbegrenzt, dadurch wird eine dezidiertere Alarmstruktur möglich d.h. man kann eine Feuerwehr in mehrere Gruppen aufteilen, Sonderfahrzeuge einzeln alarmieren usw.

- Reichweitenanzeige möglich

- Verschlüsselung der Meldungen möglich (Patron FTV, BOSS 920V, Motorola LX4advanced mit Krypto)

- Übermittlung von Navidaten an RTW, NEF usw. möglich

- Deutlich preiswertere Pager (Low-Cost Fernostpager)

- Längere Batterielebensdauer mein Romeo+ braucht etwa alle 3 Monate eine neue Batterie

- Pager haben zusätzliche Optionen wie Uhr, Fixtexte usw.

Die Technik ist ausgereift, weltweit im Einsatz, die Pager günstig. Ich finde die digitale Alarmierung hat wesentliche Vorteile gegenüber der Analogtechnik. Dennoch sollte man z.B. bei der Umrüstung von Sirenen den alten Analogempfänger hängen lassen damit bei Ausfall des digitalen Netzes die Sirenen trotzdem noch angesteuert werden können. In unserem LK wird auch noch analog alarmiert ich sehne aber den Tag herbei, an dem die digitale Alarmierung endlich umgesetzt wird....

Atlantis112
27.05.2006, 14:53
Da ich ja die Digitale Alarmierung in Betreff mit Digitalfunk nannte, hier mal meine Begründung:

Die 4m-Band Frequenzen werden relativ schnell nach dem gesamten Einführung des Digitalfunks nicht mehr zur Verfügung stehen. (ich weis relativ schnell wird wohl so 10-15 Jahre dauern oder noch länger) Aber es ist halt so das uns die 2m-Band Frequensen wohl noch einige Zeit länger zur Verfügung stehen werden.

Aber was in den nächsten 20 Jahren alles so in Richtung Funk passieren wird, wird uns die nächste Generation so in ca. 19 Jahren sicher sagen können :-).

Alex22
27.05.2006, 15:33
Es wird definitiv keine integrierte Möglichkeit im Digitalfunknetz geben um über dieses zu alarmieren. Daher greift man zu Digitalalarm im 2m-Band.


Soso ..
Deine Quellen möchte ich nicht haben ... Zumindest für Bayern gilt was anderes.
http://www.stmi.bayern.de/imperia/md/content/stmi/sicherheit/feuerwehr/kommunikation/digitalfunk_infoschreiben_st_schmid.pdf

Rootrocker
27.05.2006, 15:36
Für Bayern gilt irgendwie immer was anderes.... :-)

soeren
27.05.2006, 22:56
Hallo,

Haben bei uns im LK seit 1991 die Digitale Alarmierung, kommen da recht gut klar.
Haben aber hofft Störungen mit dem 4m Band in unserem LK. so dass wir Probleme mit der Alarmierung durch Analogmelder hätten.

Cummunicator
28.05.2006, 01:15
Haben aber hofft Störungen mit dem 4m Band in unserem LK. so dass wir Probleme mit der Alarmierung durch Analogmelder hätten.

Das denkst du dir. Wir haben hier auch oft Überreichweiten drin. Dennoch stört das in keinster Weise die Alarmierung. Wüsste auch nicht dass hier jemals eine Alarmierung nicht möglich gewesen ist wegen Störungen durch Überreichweiten oder Ähnliches...

BOS-TBB
28.05.2006, 12:37
@Atlantis112 Und warum sollte denn das 2m digitale alarmierungsnetz bleiben, wen der digitalfunk eingeführt ist? Dann kann man doch genauso das 4m netz weiter betreiben.
Aber es ist wohl so, dass sich bei der Alarmierung die Geister scheiden. Ich bin immer noch der Meinund, dass in unserem Lk die analoge Alarmierung keine Nachteile hat. Wenn Am Tag mal eine oder zwei Feuerwehren alarmiert werden. Und vielleicht 2mal im Jahr 5-7 FFW Gleichzeitg unterwegs sind.

Atlantis112
28.05.2006, 14:24
Grund ist eigendlich das die Frequenzen für des 4m Band eigendlich schon zurückgegeben sein sollten (bei den ersten Planungsversuchen zum Digitalfunk hieß es 2006 gibt es kein 4m Bos Band mehr). Und wie gesagt die 2m Band Frequenzen bleiben ne ecke länger. Ist halt irgendwie in mit der Behörde die die Frequenzen verwaltet so abgesprochen. 4m-Band sollte mal Amateurfunkfrequenzen werden, ob die Planung immer noch so ist kann ich nicht sagen.

Ist mein Wissenstand - der natürlich falsch bzw. schon wieder überholt sein kann.

soeren
28.05.2006, 23:49
Hallo commonicator,
Überreichweiten haben wir in unserem Funknetz auch!
Aber wenn ich meldungen zum meiner Leitstelle per Handy vom Gerätehaus oder von der Einsatzstelle machen muß, weil es Störungen im Funksystem gibt finde ich die Digitale Alarmierung schon recht in ordnung!
Da sind wenigstens die Einsatzkräfte bei Alarm in der Wache anwesend.

Alex22
29.05.2006, 12:18
Grund ist eigendlich das die Frequenzen für des 4m Band eigendlich schon zurückgegeben sein sollten (bei den ersten Planungsversuchen zum Digitalfunk hieß es 2006 gibt es kein 4m Bos Band mehr). Und wie gesagt die 2m Band Frequenzen bleiben ne ecke länger. Ist halt irgendwie in mit der Behörde die die Frequenzen verwaltet so abgesprochen. 4m-Band sollte mal Amateurfunkfrequenzen werden, ob die Planung immer noch so ist kann ich nicht sagen.

Ist mein Wissenstand - der natürlich falsch bzw. schon wieder überholt sein kann.


Ihr immer mit eurem zurückgegeben ...
Wenn der Bund sagt, wir brauchen die Frequenzen noch für Feuerwehr oder Rettungsdienst oder für die kommunale Kläranlage, dann hat der Bund ein Vorrecht auf die Frequenzen.

rotkreuz
29.05.2006, 12:30
also digitale alarmierung hat erstmal gar nichts mit dem Funk zu tun, viele LKs haben die digitale Alarmierung schon vor jahren eingeführt, bayern landesweit eben noch nicht, um mehrausgaben zu sparen wollen die bayern den digitalfunk abwarten und dann eventuell im tetra netz zu alarmieren. das ist erstmal der eine teil. aussagen, die man hier liest das man das 4m netz ruhig noch weiter benutzen könnte stimmen im bereich der FW mit sicherheit noch zu aber polizei und RD haben jetzt schon massiv ein problem mit ungewollten zuhörern verschiedener kreise. und bei der FW kommt es immer auf die region an die man sich gerade anschaut, eher ländlich mit wenigen einsätzen, na gut da lass ich mir das noch gefallen aber im städtischen bereich braucht es digitalfunk. und dann noch der wichtigste grund, die polizei will aus oben genannten gründen umschalten, so schnell wie möglich. wenn einer umsteigt ist es ja nachvollziehbar, dass es sinnvoll ist, dass alle umsteigen um ein einheitliches funknetz zu haben.

Cummunicator
29.05.2006, 12:43
aber machen wir uns doch nichts vor. es wird, wenn der digitalfunk da ist, eh noch eine ganze weile lang das alte und das neue system parallel laufen. von daher eilt hier garnix, von wegen frequenzen ständen nicht mehr zur verfügung. das ist doch absoluter quatsch.

Alex22
29.05.2006, 12:49
von wegen frequenzen ständen nicht mehr zur verfügung. das ist doch absoluter quatsch.


Meine Aussage :-)))