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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Schwerer Unfall in Bayern ! -Auto rast in Trauerzug



Zentrale Leitstelle
09.03.2006, 13:25
Ein Toter und 40 Schwerverletzte

Bei einem schweren Verkehrsunfall im Landkreis Günzburg ist nach Angaben der Polizei ein Mensch ums Leben gekommen. Etwa 40 Menschen wurden schwer verletzt. Nach ersten Angaben der Polizei raste in Jettingen-Scheppach ein Paketdienstfahrzeug in einen Trauerzug, der von der Kirche zum Friedhof unterwegs war. Bei dem Toten handele es sich um den Fahrer des Unfallwagens.

Zahlreiche Fußgänger wurden von dem Transporter erfasst. Der Fahrer des Unfallwagens hatte nach ersten Erkenntnissen einen Herzinfarkt erlitten und deswegen die Kontrolle verloren. Der Unfall ereignete sich gegen 10.40 Uhr. Eine Polizeisprecherin sagte, vor Ort herrsche pures Chaos. Rund 30 Rettungsdienstfahrzeuge mit Besatzungen sowie zahlreiche Ärzte aus der Umgebung sind im Einsatz. Aus ganz Süddeutschland wurden acht Rettungshubschrauber an die Unfallstelle beordert.

Quelle:

http://www.br-online.de/bayern-heute/artikel/0603/09-trauerzug/index.xml



Hat schon jemand weitere Erkenntnisse oder sogar Bilder ?

Kommt jemand von Euch dort aus der Nähe ?

hannibal
09.03.2006, 13:30
bei t-online stand was von 12 RTh plus der Laz Hubschrauber der BW...

schlimm..

Zentrale Leitstelle
09.03.2006, 13:32
bei t-online stand was von 12 RTh plus der Laz Hubschrauber der BW...

schlimm..

Hallo,

ja sehr schlimm ! ... Das mit den 12 RTH und LAZ Heli's stimmt.
Auf N24 laufen zur Zeit immer aktuelle Berichte...

hannibal
09.03.2006, 13:34
http://onnachrichten.t-online.de/c/72/45/10/7245106.html

Freakmaster
09.03.2006, 14:23
Grad ham se gebracht, dass 40 Rtws unterwegs sind.

hannibal
09.03.2006, 14:36
ich frag mich wo sie die ganzen Hubschrauber her haben?

vielleicht von der BW aus Roth..

Wohnt jemand in der Nähe?

hannibal
09.03.2006, 14:52
http://onnachrichten.t-online.de/c/72/45/10/7245106.html

haben die ersten Bilder, sieht aus wie im Krieg

feuerteufellars
09.03.2006, 15:10
Heftig!

Bisher wohl 3 tote, 32 Schwerveletzte und mehrere Leichtverletzte. Wenn man im Fernsehn die Bilder sieht, meint man dort hätte jemand ein Selbstmordattentat verübt! Soviel rote Decken, Tücher, Binden, etc hab ich noch nicht auf einem Haufgen gesehn. Ob man das echt im fernsehn zeigen muss? Naja, es verkauft sich halt....


In diesem Sinne....

Zentrale Leitstelle
09.03.2006, 15:12
Heftig!

Bisher wohl 3 tote, 32 Schwerveletzte und mehrere Leichtverletzte. Wenn man im Fernsehn die Bilder sieht, meint man dort hätte jemand ein Selbstmordattentat verübt! Soviel rote Decken, Tücher, Binden, etc hab ich noch nicht auf einem Haufgen gesehn. Ob man das echt im fernsehn zeigen muss? Naja, es verkauft sich halt....


In diesem Sinne....

Reicht mir doch schon wieder wenn ich auf den Bildern sehe, das Mitten im ''Verbandplatz'' die Leutchen mit Ihrer Kamera rumspringen...

feuerteufellars
09.03.2006, 15:18
Reicht mir doch schon wieder wenn ich auf den Bildern sehe, das Mitten im ''Verbandplatz'' die Leutchen mit Ihrer Kamera rumspringen...

Mal ehrlich: Dieses Chaos würde ich definitiv nicht als Verbandsplatz bezeichnen! Der Notarzt ist am behandeln, daneben liegen noch weiter Verletzte die behandelt werden und die Jungs von der feuerwehr stapfen seelenruhig vorbei. An anderer Stelle stehen die Polizisten untätig herum, statt die Presseleute ein wenig zurück zu halten oder sonstige Aufgaben übernehmen.

Naja...

loxi
09.03.2006, 16:31
Hi!


ich frag mich wo sie die ganzen Hubschrauber her haben?

vielleicht von der BW aus Roth..


Ich geh davon aus, dass die das Ulm kommen. Da ist auch entsprechendes SAR geschwader.

Grüße

loxi

Green Beret
09.03.2006, 16:38
Also es kamen 3 RTHs aus dem LTG 61 Penzing Landsberg.

Alex22
09.03.2006, 22:00
Hi!



Ich geh davon aus, dass die das Ulm kommen. Da ist auch entsprechendes SAR geschwader.


Das ist mir ja völlig neu ... TZTZ

happyrescue
09.03.2006, 22:56
Hi.

Zu den Hubschraubern:

SAR Landsberg 56 + 3 weitere BW-Maschinen
CH 32
CH 1
CH München
CH 17
CH Murnau
CH 22
GRTH Laupheim

Die angesprochenen RTW waren RTW und KTW

Über die Verletztenablage will ich hier weder diskutieren noch bitte irgendwelche Diskussionen hören. Ihr wart nicht dabei!

MatthiasO
10.03.2006, 07:31
Moin,

[QUOTE=feuerteufellars]Mal ehrlich: Dieses Chaos würde ich definitiv nicht als Verbandsplatz bezeichnen![QUOTE]

der Unterschied zwischene einer Verletztenablage und einem Verbandplatz (neuerdings Behandlungsplatz) ist dir aber bekannt?

Fakt ist, dass hier ein MANV mit zahlreichen Schwerverletzten offenbar innerhalb von 2h auf hohem Niveau abgearbeitet wurde - alleine 13 RTH und die Anzahl der genannten RTW lassen vermuten, dass hier nicht oder nur sehr kurzfristig von der Individualmedizin abgegangen wurde. Offenbar wurden alle Verletzten transportiert, auch die die später verstorben sind. Eine Sichtung bis Kat. IV hat es offenbar auch nicht gegeben - und dabei muss man bedenken, dass das alles auf dem Lande und an einem Wochentag passierte...

Ohne genaue Kenntnis der Fakten vor Ort reicht mir das, um den Verantwortlichen meinen Respekt für das geleistete auszusprechen!

Natürlich kommen hier immer Fragen auf, z.B. was, wenn man nicht so viele Hubschrauber bekommen kann und die Kliniken in der Nähe nicht so viel Operations- und Intensivkapazität bieten können? Aber die stellen sich auch schon vor einem solchen Einsatz und haben nix mit der aktuellen Abarbeitung zu tun.

Gruß, otti

Joe aus Hö
10.03.2006, 07:33
Der Reporter, der in das Fahrzeug des Verursachers hineinfotografiert hat, gehört einen Monat in ein dunkles, stinkendes und kaltes Verließ gesperrt. Da hört die Pressefreiheit wohl eindeutig auf.

~Joe~

happyrescue
10.03.2006, 08:23
Danke Matthias, du sprichst mir aus der Seele.

marlon
10.03.2006, 10:05
Der Reporter, der in das Fahrzeug des Verursachers hineinfotografiert hat, gehört einen Monat in ein dunkles, stinkendes und kaltes Verließ gesperrt. Da hört die Pressefreiheit wohl eindeutig auf.
[...]

wollt ich eben auch gerade sagen. Vorschlag, noch ein paar tote Ratten ins Verliess legen, dann kann er genügend Leichen bzw. Kadaver fotografieren ...

marlon

hannibal
10.03.2006, 11:48
wenigstens war der tote abgedeckt

Green Beret
10.03.2006, 14:00
SAR Landsberg 58 war auch noch da.

StefanK
10.03.2006, 14:12
auf N24 war ein Feuerwehrmann mit triage karte zu sehen also muss es wohl doch koordiniert abgegangen sein.

@Joe bei uns hat mal ein reporter versucht die Abdeckplane von ner Leiche zu ziehen und nen Foto zu machen dem muste man echt Prügel androhen das er geht -.- ist echt schlimm geworden heutzutage

Shaft
10.03.2006, 14:38
Reicht mir doch schon wieder wenn ich auf den Bildern sehe, das Mitten im ''Verbandplatz'' die Leutchen mit Ihrer Kamera rumspringen...

Toll, wie bei der Feuerwehr die Doppelmoral immer wieder funktioniert. War nicht der Verfasser dieser Aussage der selbe, der nach Bildern gefragt hat??? Wo sollen die denn her kommen. Ach ja, ich vergaß: An vielen Einsatzstellen sieht man euch ja immer mit all den Foto-Handys. Das ist natürlich etwas anderes, da macht die FW die Bilder ja selbst, das geht dann natürlich in Ordnung. Da wird dann natürlich auf das persönlichkeitsrecht der Betroffenen mehr wert gelegt, als dies bei professionellen Kamerateams der Fall ist, die von soetwas keine Ahnung haben.
Das über ein derart umfangreiches Geschehen auch mit Unterstützung von Bildern berichtet werden muss, sollte doch wohl klar sein. Die Kameraleute drehen ihr Material nicht für ihr Privatarchiv, sondern für die Zuschauer/Leser. Das ist dann wohl jeder von uns. Also: TV-Konsumverhalten überprüfen, an die eigene Nase fassen, Fotohandys wegpacken...
TG
Kamera- und Feuerwehrmann (soll`s geben)

Zentrale Leitstelle
10.03.2006, 15:16
Toll, wie bei der Feuerwehr die Doppelmoral immer wieder funktioniert. War nicht der Verfasser dieser Aussage der selbe, der nach Bildern gefragt hat??? Wo sollen die denn her kommen. Ach ja, ich vergaß: An vielen Einsatzstellen sieht man euch ja immer mit all den Foto-Handys. Das ist natürlich etwas anderes, da macht die FW die Bilder ja selbst, das geht dann natürlich in Ordnung. Da wird dann natürlich auf das persönlichkeitsrecht der Betroffenen mehr wert gelegt, als dies bei professionellen Kamerateams der Fall ist, die von soetwas keine Ahnung haben.
Das über ein derart umfangreiches Geschehen auch mit Unterstützung von Bildern berichtet werden muss, sollte doch wohl klar sein. Die Kameraleute drehen ihr Material nicht für ihr Privatarchiv, sondern für die Zuschauer/Leser. Das ist dann wohl jeder von uns. Also: TV-Konsumverhalten überprüfen, an die eigene Nase fassen, Fotohandys wegpacken...
TG
Kamera- und Feuerwehrmann (soll`s geben)

Aha.. Da hat wohl einer schlechte Erfahrungen mit der Feuerwehr gemacht ;-)

Ich werde den Teufel tun und jetzt hier wieder über Presse- und Medienarbeit anfangen, das wurde bereits in einem anderen Thread diskutiert.

Ich glaube da hast du was falsch verstanden, es geht hier nicht darum generell der Presse/TV zu verbieten Ihre Arbeit zu machen, so lange diese nicht die Rettungsarbeiten und Hilfkräfte bei Ihrer Arbeit behindern.

Man kann bei solchen Szenarien auch mal etwas weiter entfernt filmen oder auch Bilder schießen und muss nicht Mitten in den Rettungsarbeiten herumlaufen und die Leute behindern.

Zu den Foto-Handy's und Feuerwehr+Eigene Bilder kann ich nur sagen, dass ich es bisher noch nicht erlebt habe, das Großaufnahmen von irgendwelchen Leichen oder Schwerverletzten in Großaufnahme gemacht worden sind.
Feuerwehreigene-Bilder dienen in erster Linie nicht der Sensationsgeilheit, sondern sind wertvolles Material um daraus lernen zu können was man ggf. hätte besser machen können oder schneller/einfacher gegangen wäre.

Gruß

-Z L-

hannibal
10.03.2006, 15:18
ach jetzt geht es an die Feuerwehr...

ich leuge nicht das hin und wieder bilder gemacht werde mit digital oder handykamera, aber wenn alles erledigt ist.

Bei der Presse ist es doch häufig so das sie mitten durch die Pampa laufen und möglist auf der suche nach Blut und Tod sind.

Information ist das eine Boulevardjournalismus das andere

und von jedem Einsatz gibt es genug Spektakuläre Bilder auf denen kein Toter liegt

Zentrale Leitstelle
10.03.2006, 15:20
... aber wenn alles erledigt ist.



Genau das ist der springende Punkt !

Gruß

-Z L-

hannibal
10.03.2006, 15:27
ich will noch nicht mal behaupten das nur Ausbildungfotos gemacht werden.

Aber wie gesagt wenn alles rum ist,
alle Patienten abgekaspert,
und die Kollegen warten beim Öl kehren auf den Abschlepper
kann man m.E. auch ohne Bedenken mal ein Bild für die private Sammlung oder den Internetauftritt machen

bei allen oben erledigten genannten Punkten ist das kein Problem

Shaft
10.03.2006, 16:13
Nein ich habe noch keine schlechten erfahrungen mit der Feuerwehr gemacht.
Das könnte auch daran liegen, dass ich selber seit etwa 25 Jahren Feuerwehrmann (SB) bin...ich weiss also, was alles "privat" fotografiert wird. Und welche Art von Ausbildung soll das denn sein, wenn Bilder von Bahnleichen per Email an die heimischen Rechner verteilt werden??? Da könnt Ihr euch auf den Kopf stellen, es ist einfach so.
Würde ich als Kameramann solche Bilder z. B. SAT1 (und deren moralische Grenze ist recht niedrig) anbieten, würde man mir den Weg zür Tür Weisen.
Aber TV Bilder von abgedeckten Leichen verletzen kein persönlichkeitsrecht, sie dokumentieren nur das, was am Unfallort geschehen ist.
Selbstverständlich habe ich kein Problem damit, an Einsatzstellen in den mir zugewiesenen Grenzen zu arbeiten. Aber wenn genau die Leute, die mich in meiner (professionellen) Arbeit zu unrecht behindern anschließend als erste die Bandkopien haben wollen (na klar, zur Ausbildung), dann Frage ich mich wer denn sensationsgeil ist!
Logo, meine Aufnahmen gehen auch zu Lehrzwecken an die FWs, aber über die Wehrleitung...
Mir geht einfach nur die Doppelmoral mancher gehörig auf den Geist, das ist alles.
Gruß
TG

AleX-112
10.03.2006, 19:34
also ich denke das die Presse auch nur Ihre arbeit macht , die Presseleute machen nunmal mit dem geschäft ihr geld wie andere leute brötchen backen.
natürlich sollte den presseleuten einfach mal gesagt werden was sie zu tun und zu lassen haben also das sie keine grenzen überspringen . und wenn sie es nach belehrung immernoch grenzen überschreiten einfach von der einsatzstelle verweißen .. ;)

mfg alex

FUKW
10.03.2006, 20:58
Hallo Zusammen!

Zwei Dinge möchte ich loswerden!

Zum Einen die Presse: Sie machen ihren Job, wir machen unseren Job.
Die Pressearbeit ist nicht so wichtig wie der Schutz Menschlichen Lebens, muß also immer hinten angestellt werden.
Wenn die Presse dies nicht versteht, dann mit sanftem Druck!!

Zum anderen:
Verbandplatz/Schadenstelle oder wie auch immer.

Bei diesem Einsatz ging die Schadenstelle direkt in eine Verletztenablage/Versorgungsplatz über. Etwas anderes wäre gar nicht möglich gewesen.

Und das es ein Chaos war erklärt schon der Unfallhergang.
Auch wenn es nicht so aussieht, dieses Durcheinander hatte System.
Vergesst die "Muster" die in der MANV lehre eingebleut werden. Diese sind schön und recht aber nicht Überall anwendbar.
Ich weiß von was ich rede, ich war Abschnittsleiter.

Letztlich lief es sehr gut für einen ländlichen raum.
Zu den RTH: der komplette Süddeutsche Raum war ohne Luftrettungsmittel.
Es gab hier nur noch eine Steigerung: Ein Busunfall am Hitistetter Dreieck (A7)
genaues Jahr weiß ich nicht mehr. mit 14 Maschinen. War auch kein schöner Einsatz.

Ich hoffe ihr kommt drumrum um sollche und ähnliche Geschichten.

Grüße

FukW

Tobias
10.03.2006, 21:30
Hallo,

wenn ich mir so manche Aussagen zur Pressearbeit hier durchlese, dann stellen sich mir schon so ein paar Nackenhaare zu Berge.

Es ist völlig alltäglich, dass z.B. abgedeckte Leichen fotografiert oder gefilmt werden. Auch das Verladen des Leichnams ins Bestatterfahrzeug ist eine häufige Einstellung für TV-Nachrichten. Ob man das persönlich moralisch korrekt findet, ist eine andere Sache. Ich persönlich halte es nicht für unethisch oder sowas. Solch "krasse" Bilder sollen ja durchaus bewegen, damit z.B. Verkehrsteilnehmer mal nachdenken, bevor es zu Unfällen kommt.

Im Rahmen der Einsatz-Pressearbeit gibt es bei den Feuerwehren und Hiorgs viel nachzuholen. Ich selbst kämpfe als Pressesprecher häufig "gegen Windmühlen", weil Führungskräfte oft nicht verstehen, was Pressearbeit bedeutet. Bei Großeinsätzen (u.a. WJT) habe ich teilweise als S5 in der TEL Erfahrung mit so ziemlich allen "Journalistentypen" gesammelt (Print, Hörfunk, TV). Das Hauptproblem ist, dass wir bei uns keine koordinierte S5-Arbeit haben. Sowas gehört in den Alarmplan, wie ein LNA. In Bad Reichenhall hat man gesehen, dass 2 Stunden nach dem Ereignis die ersten TV-Sender Live-Schaltungen nach Oberbayern hatten. Kommt es zu einem Einsatz ,herrscht heiloses Chaos. Es gibt keine Einsatzkräfte, die die Medien betreuen, wenn dann Pressesprecher da sind, haben Sie entweder von Medienarbeit oder vom Einsatzgeschehen / Stabsarbeit keine Ahnung. Sind mehrere Organisationen im Einsatz, kommuniziert jeder vor sich hin. Die Feuerwehr gibt Infos heraus, die Hiorgs im schlimmsten Fall auch. Das THW war vielleicht da - ein endloser Sumpf, unterschiedliche Zahlen werden verbreitet, obwohl 95% der Leute eigentlich keine Auskunft geben dürfen.

Ich hab mal eine Feuerwehr-HP gesehen, auf der ein SEK-Zugriff mit Bildern dokumentiert war. Was das mit Pressearbeit zu tun hat (wahrscheinlich hats die Polizei nicht entdeckt) weiß ich auch net. Es gibt in fast jeder Feuerwehr jemanden, der den Artikel von der Jahreshauptversammlung oder dem Feuerwehrfest schreibt und eine Homepage betreut. Wenn mal ein Unfall passiert gibt er (hoffentlich offiziell im Auftrag der EL) einige Informationen raus. Kommt es dann zu einem Schadensereignis mit bundesweitem Medieninteresse, sind die Leute oft total überfordert. Eine offensive Pressearbeit verhindert z.B., dass die Presse ständig "im Unterholz wühlt", weil es ja Ansprechpartner gibt, die sie bedienen. Baut man im Einatz schnell eine S5-Struktur auf, die koordiniert und gesittet die Medienvertreter betreut, habe ich viele Probleme weniger. Alle Seiten sind zufrieden. Die Presse bekommt verlässliche Infos, die Fotografen ihre Bilder, die Hörfunk- und TV-Leute ihre O-Töne. Gleichzeitig kann man Spielregeln aufstellen, an die sich die Presse halten soll. Getreu dem Motto "eine Hand wäscht die andere". Es gibt einen schönen Spruch "Wenn du den Frieden willst, bereite dich auf den Krieg vor." Genau so ist es. Immer wenn ich Einsatzkräfte sehe, die mit Decken der Presse die Sicht nehmen, würde ich den EL gerne mal zu einer Schulung in Sachen Medienrecht schicken. Daraus könnte die Presse dem EL recht schnell einen Strick drehen. Machen sie meistens nicht, sondern sie denken sich ihren Teil. Eine konstruktive Zusammenarbeit sieht so aber auch nicht aus.

Zuletzt gibt es natürlich noch Leute, die sagen "über sowas sollte garnicht berichtet werden". Dass die Tagesschau (die ich nicht unbedingt zum Boulevard-Journalismus zähle) aber den Marktplatz einer Stadt im nahen Osten zeigt, auf der sich Stunden zuvor ein Attentäter in die Luft gejagd hat, stört scheinbar niemanden. Ist ein blutüberströmer Mensch aus Syrien oder Israel weniger schlimm als ein abdeckter Leichnam auf einer deutschen Landstraße? Noch ein Punkt ist (hier gibts einen Thread über die Sendung Notruf - da habe ich das schonmal gesagt), dass solche Berichte schlicht und einfach Mitgliederwerbung und Abschreckung zugleich sind. Wenn die Feuerwehr beim Festzug des örtlichen Volksfestes die Straßen sperrt, ist das sicherlich weniger Motivation für Leute, einzutreten, als wenn man Aktion, Blaulicht und vielleicht auch Chaos sieht. Das ist nunmal einfach so. Ganz abgesehen davon, dass die Unfallbilder, wie man sie in Deutschland sieht, sicherlich eher abschrecken, als Vorträge bei Fahrschulunterricht, in EH-Kursen oder sonstwo.

Zentrale Leitstelle
10.03.2006, 21:49
...Genau so ist es. Immer wenn ich Einsatzkräfte sehe, die mit Decken der Presse die Sicht nehmen, würde ich den EL gerne mal zu einer Schulung in Sachen Medienrecht schicken...


Hallo,

ich möchte jetzt gar nicht auf alle Punkte eingehen.
Ich kann beide Seiten, sowohl Presse als auch die der Feuerwehr verstehen.

Zu Deiner obigen Aussage:

Hast Du dich schonmal in die Lage eines Verletzten versetzt oder warst du sogar im schlimmsten Fall mal selbst betroffen ??

Findest du als Verletzter es schön, wenn du behandelt wirst und auf gut deutsch aussiehst ''wie Hund'', dass Dir dann einer aus 2 Meter Entfernung eine Kamera vors Gesicht hält ?

Sicherlich dem ein oder anderen ist das vielleicht Sch*** egal, aber es gibt auch eine Vielzahl an Betroffenen die sich daran stören!

Gruß

-Z L-

Jens1985
11.03.2006, 02:13
Hallo,


@Zentrale Leitstelle

Genau meine meinung


Wir sollten doch im Laufe dieser Diskusion mal festhalten das das Oberste und alles Bestimmende Ziel die bestmögliche Versorgung des/der Patienten ist.
Natürlich ist es richtig das in vielen Kreisen/Städten die Pressesprecher(wenn vorhanden) nicht ausreichen Ausgebildet sind, in diesem Bereich ist oft noch viel Nachholbedarf.
Aber es kann doch nicht Aufgabe eines EL sein sich beim Eintreffen erst einmal zu überlegen was die Presse denn am liebsten sehen möchte, wo kommen wir denn da hin? Als nächstes fährt RTL mit Wegerechten zu Einsatzstellen damit man das Blut noch schön spritzen sieht?
Das war natürlich etwas überspitzt und mit Sicherheit gibt es auch vernünftige Pressevertreter, aber es muss grundliegend klar sein, dass es immer ein sehr freundliches Entgegenkommen ist wenn die Presse in die Einsatzstelle darf, ich kenne Presse Leute die glauben tatsächlich sie hätten ein Recht darauf das zu Fotografieren was sie möchten und auch rumzulaufen wo sie wollen. Und keiner frangt nach den Patienten Rechten die wesentlich höher wertig sind (siehe GG,StgB).
Es gab vor einiger Zeit einmal eine Reportage auf WDR über einen selbstständigen Kameramann, der sich selbst in dieser Doku als "Bluthund" bezeichnete und auch noch stolz darauf war.Auf den Einsatzstellen sah man wie er gnadenlos auf Kinderleichen ect. hielt und teilweise auch den Einsatzverlauf störte. Doch als das Kamerateam in in einem Ruhigen Moment bei ihm zu Hause auf die Schrecklichen Bilder ansprach fing der Typ an zu heulen und wollte Mitleid von allen, er wäre ja so arm dran.
Da fällt mir nichts mehr zu ein.

Wie gesagt es gibt auch gute Pressevertreter mit denen man gut zusammenabreiten kann, aber ich wollte hier auch mal die andere Seite darstellen.

Gruß Jens

Tobias
11.03.2006, 15:46
Hallo,


Hast Du dich schonmal in die Lage eines Verletzten versetzt oder warst du sogar im schlimmsten Fall mal selbst betroffen ??
Das hat doch damit nichts zu tun! Die Presse darf nicht an ihrer Arbeit behindert werden. Und das Hochhalten einer Decke ist eine unnötige Behinderung. Wenn sich aber zufällig vier Feuerwehrleute dahin stellen, weil sie nix zu tun haben. Darf sich die Presse nicht beschweren.

Seht es mal so: Ihr wollt, dass die Presse niemanden behindert, ich denke der Journalist hat nicht unrecht, wenn er sagt "kein Problem, ich will aber auch nicht behindert werden".

hannibal
11.03.2006, 15:51
@tobias

die würde des Menschen ist unantastbar

hab ich mal irgendwo gelesen klang nicht schlecht

ich denke Zusammenarbeit zwuschen HOIRG und Presse kann ganz einfach sein

1. Man sollte sich kennen

2. Es sollten vereinbarungen getroffen werden z.B.

solange wir zu tun haben bleib bitte aus der Absperrung / benutz den Tele dafür darfst du nachher vom Dach des LF / in der ausgebrannten Wohnung bilder machen

3, Presse immer an den Pressesprecher verweisen, der sie mit Informationen versorgt. So sind sie nicht unbeaufsichtigt und fragen keinen aus

4. bei längeren Einsätzen "Presseecken " innerhalb der (polizeilichen) Absperrung und ausserhalb des Gefahrenbereichs einrichten

rotkreuz
11.03.2006, 16:03
die presse kennen, das geht auf ortsebene ganz gut, sobald aber was großes passiert kommen fremde hinzu.
regelmässige pressegespräche an der unfallstelle helfen hier, auch das angebot mal über die unfallstelle zu gehen.
behindert man die presse, so in eschede geschehen, gehen die einfach so in das gelände uns das soll doch verhindert werden.

Tobias
11.03.2006, 16:09
Hallo,


Aber es kann doch nicht Aufgabe eines EL sein sich beim Eintreffen erst einmal zu überlegen was die Presse denn am liebsten sehen möchte, wo kommen wir denn da hin?
Das ist ja nicht Aufgabe des EL, sondern seines Erfüllungsgehilfen - dem S5.


ich kenne Presse Leute die glauben tatsächlich sie hätten ein Recht darauf das zu Fotografieren was sie möchten und auch rumzulaufen wo sie wollen. Und keiner frangt nach den Patienten Rechten die wesentlich höher wertig sind (siehe GG,StgB).

Genau da liegt aber der Fehler. Mir geht es natürlich nicht darum, wenn Presseleute Leichen direkt filmen, wenn ich da vor Ort bin, bekommt der Journalist eine offizielle Verwarnung. Er weiß ohnehin (ist hier ja schon geschrieben worden) dass kein TV-Sender solche Bilder abnimmt. Lässt er das nicht (weil er die Bilder sonstwo verkaufen will - ob es auf einschlägigen Webseiten ist oder woanders) dann kriegt einer seiner Abnehmer (z.B. die Redaktion des TV-Senders) einen netten Brief. Die werden im dann shconmal höflich sagen: "so nicht, oder wir nehmen deine Bilder nicht mehr". Immer die Leute mit den eigenen Waffen schlagen.

Und beim Thema Presserecht rate ich zur Vorsicht. Die Pressefreiheit ist eine Grundlage des Völkerrechts. Die Presse- und Meinungsfreiheit ist auch im GG verankert (Art. 5). Wenn sich der Journalist ausweisen kann (mit dem neuen bundeseinheitlichen Presseausweis (http://www.presseausweis.org/) - nur nur dem, also nicht irgendwelchen Pseudoausweisen von div. Organisationen. Interessant dazu ist die Spiegel-Affäre (http://de.wikipedia.org/wiki/Spiegel-Aff%C3%A4re) (darin sieht man, welch hohen Stellenwert die Pressefreiheit hat). Interessant hier das Thema "Recht am eigenen Bild" (http://user.cs.tu-berlin.de/~uzadow/recht/raebild.html).

Mr. Blaulicht
11.03.2006, 16:56
Die Presse darf nicht an ihrer Arbeit behindert werden. Und das Hochhalten einer Decke ist eine unnötige Behinderung.
So ein Quatsch! Das Hochhalten dienst der Wahrung der Persönlichkeitsrechte des Patienten. Auch bei schweren Unfällen oder anderen Unglücksfällen bleibt die Würde des Menschen unantastbar. ("Irgendwo gelesen" ist gut - das steht im Grundgesetz!!!). Ausserdem darf niemand ohne dessen Zustimmung fotografiert werden!

Gruß, Mr. Blaulicht

hannibal
11.03.2006, 21:09
@ Mr Blaulicht

ich weiß auch wo es steht

der 2. Satz ist auch net schlecht

"sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller stattlicher Gewalt"

und das steht auch noch im § 5 Absatz 2

Diese Recht finden Ihre Einschränkung ... in dem Schutz der persönlichen Ehre

Tobias
11.03.2006, 22:46
Also eigentlich wollte ich garnicht antworten weil's eh nix bringt. Im Ernst: Erzähl bitte keine Sachen, wenn du von der Rechtslage keine Ahnung hast. Kennst du den Spruch von Dieter Nuhr?


So ein Quatsch! Das Hochhalten dienst der Wahrung der Persönlichkeitsrechte des Patienten. Auch bei schweren Unfällen oder anderen Unglücksfällen bleibt die Würde des Menschen unantastbar. ("Irgendwo gelesen" ist gut - das steht im Grundgesetz!!!). Ausserdem darf niemand ohne dessen Zustimmung fotografiert werden!

Hast du mal meinen Link zum Thema Rechte am Bild gelesen? Auch ein Unfallopfer gilt als relative Person der Zeitgeschichte. Mal abgesehen davon, dass ich von solchen Bildern selbst nix halte. Und die Decke hat wohl mit Art. 1 GG garnix zu tun.

Wie gesagt, erstmal die Lage checken, bevor mal hier lostrommelt!

Mr. Blaulicht
11.03.2006, 22:57
Und die Decke hat wohl mit Art. 1 GG garnix zu tun.
Doch, hat sie. Es ist im Sinne des Patienten, NICHT in seinem Elend fotografiert zu werden. So lege ich zumindest diesen Artikel 1 GG aus, und jeder Fotograph, der sich mit von mir versorgten Patienten beschäftigt, bekommt diese Auslegung EINMAL freundlich mitgeteilt.
Ausserdem ist die von Dir zitierte Passage dermassen schwammig formuliert, dass sie wahrscheinlich keinem Anwalt standhält.
Aber lassen wir die Haarspalterei - schrecklich genug, was dort passiert ist!

Gruß, Mr. Blaulicht

Wener65
12.03.2006, 09:53
Folgende Hubschrauber waren vor Ort:

Chr.22 Ulm
Chr.32 Ingolstadt
Chr.1 München
Chr.München
Chr.Nürnberg
Chr.Regensburg
Chr.17 Kempten
Chr.Murnau
SAR 46 Malmsheim
SAR 56 Landsberg
SAR 58 Landsberg (eigentlich für Bergeinsätze)
3 weitere HUEY aus Landsberg
GRH aus Laupheim

manuholder
23.08.2006, 20:52
Hallo zusammen,

ich möchte dazu kurz einiges beitragen, obwohl ich mich eigentlich nicht äußern wollte.

1. Der Einsatz ist bis auf einige Kleinigkeiten wunderbar gelaufen. Ihr müsst bedenken, dass dieser Einsatz in einem aüßerst strukturschwachen Gebiet abgelaufen ist, in welchem die rettungsdienstliche Vorhaltung sehr gering ist. Aber es ist gelungen, innerhalb kürzester Zeit Rettungsmittel aus drei Rettungsdienstbereichen zusammen zu ziehen. Eine Meisterleistung.
Auch wenn die Bilder chaotisch aussehen, so war der Einsatz wunderbar strukuriert. (Aber Katastrohenbilder verkaufen sich eben besser). Auf das genaue Prozedere möchte ich hier nicht eingehen, aber auch das war eine Meisterleistung.

2. Die Presse ist ein Thema für sich. Erstens war der komplette Ort eigentlich eine polizeilich abgesperrte Sicherheitszone, in welcher zur Akutphase auch die Medienvertreter keinen Zutritt haben. - Das ist auch entsprechend gesetzlich geregelt - Einige sind trozdem dagewesen, und einige haben sich eben an keinen Kodex gehalten, und während der Versorgung Schwerstverletzter voll draufgehalten oder sogar voll in RTWs reingehalten. Und das geht nunmal einfach nicht. Auf die Persönlichkeitsrechte muss ich wohl nicht extra eingehen. Also wurde hier interveniert - und es tut mir heute noch leid, dass mein ALU-Schreibbrett mir so ungünstig aus der Hand in Richtung Kameramann gefallen ist - SORRY ! ;-)

Grüsse...

Und bevor jetzt jemand meint ich habe keine Ahnung: Ich war als ZWEITES NEF vor Ort!

stalker
23.08.2006, 21:05
Tragisch sowas man man wie manche Autofahren einfach schlimm.

Lob an die Rettungskräft die da mitgeholfen haben.

Zu den Bildern naja kann men den Fotografen nichtmal Vorwürfe machen.

Die Bild Zeitung wirbt ja jetzt sogar schon im Fernsehen das jeder seine Bilder per Mail schicken kann und das bringt fett Kohle.

Aber ich bin auch eher deiner Meinung das man da nicht drauf halten sollte.

kOnDeNsAtOr
24.08.2006, 13:01
Tragisch sowas man man wie manche Autofahren einfach schlimm.
Meines Wissens hat der Unfallfahrer einen HI gehabt.

happyrescue
24.08.2006, 13:51
Im aktuellen Rettungsmagazin (heute eingetroffen) ist ein Bericht über den KIT-Einsatz Jettingen.

kOnDeNsAtOr
24.08.2006, 15:47
Im aktuellen Rettungsmagazin (heute eingetroffen) ist ein Bericht über den KIT-Einsatz Jettingen.
Lohnt sich es dieses Magazin zu kaufen, wegen dem Bericht? Oder ist der eher kurz gehalten?

happyrescue
25.08.2006, 10:35
Sind drei Seiten. Aber die Ausgabe ist die beste seit langem. Aber das muß jeder selbst entscheiden. Geh halt zur Tanke bzw. Zeitschriftenladen deiner Wahl und blätter selbst schnell durch.

EISI
27.08.2006, 15:54
Aber die Ausgabe ist die beste seit langem.

Da muss ich vol und ganz zustimmen.