Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Welches Band für Sanitätsdienste?
Hallihallo!
Ich hätte da mal eine Frage: Wir sind ein relativ kleiner Verband und gerade dabei, unsere Abteilung Sanitätsdienste auszubauen. Zu diesem Zweck möchten wir auch Handfunkgeräte kaufen für größere Veranstaltungen. Nun stellt sich die Frage, in welchem Band die funken sollten. In Frage kommen wohl nur 2m, 70cm oder PMR. Soweit ich weiß, hat die Leitstelle bei uns eher was dagegen, wenn wir bei San-Diensten den offiziellen 2m-Kanal belegen. Gegen PMR-Geräte spricht wohl die geringe Reichweite (hat da vielleicht jemand Erfahrungen?). Und gegen 70cm wiederum spricht, dass man sich da einen eigenen Kanal freischalten lassen muss (stimmt das? wieviel kostet das? und stimmen die Gerüchte, die ich im Internet ab und an lese, dass es 70cm-Frequenzen für Rettungsdienste gibt? sind die dann nicht anmelde-pflichtig?)
Fragen über Fragen...
Danke schonmal für eure Hilfe!
Hallo,
also ersteinmal müsst ihr genau wissen was ihr wollt und welche Mittel ihr zur Verfügung habt!
Generell gibt es drei Möglichkeiten:
BOS-Funk, Betriebsfunk, oder einen "Jedermann" Funkdienst (CB/Freenet/LPD/PMR).
-Die benutzung des BOS-Funks ist i.d.R. am stärksten reglementiert. Als erstes müsste geklärt werden Ob ihr überhaupt eine "BOS-Zulassung" besitzt. Denn nur wenn ihr offiziell als "BOS-Berechtigt" annerknnt seit, könnt ihr überhaupt an eine Nutzung des BOS-funks denken.
Wenn ihr BOS-Berechtigt seit, dann müsstet ihr schauen ob ihr eine Frequenzzuteilung bekommt. Dies könnte je nach Bundesland mehr oder weniger schwer sein.(Es müssen sowohl die BnetzA UND das jeweilige LMI zustimmen) Oft dürfte es der Kanal 49/51 zur Mitbenutzung sein. Ja nachdem WO ihr seit, müsste evtl. die LST oder jemand anderes JEdesmal der Nutzung zustimmen.
Natürlich dürftet ihr auch nur ECHTE BOS-Geräte nutzen, was nicht unerhebliche Kosten verursacht!
-Bei der nutzung von Betriebsfunk benötigt ihr wie beim BOS Funk auch eine vorherige Frequenzzuteilung, egal ob 2m oder 70cm. Die Bedingungen für diese Zuteilungen sind aber um Welten niedriger als bei BOS Funk, ihr müsst lediglich einen BEDARF nachweisen. (Dieser Bedarf sollte bei San-Organisationen regelmäßig als vorhanden angesehen werden).
Die BentzA wird euch dann eine Frequenz (zur Mitbenutzung) aus dem entsprechenden Kontigent der Bedarfsträgergruppe zuteilen.
Ob Ihr da jetzt 2m oder 70cm nutzen wollt währe eine sache der persöhnlichen Vorliebe und der Verfügbarkeit der Geräte. 70cm dürfte von den Gerätepreisen am günstigsten sein!
Eingesetzt werden darf jedes in DL zugelassene Betriebsfunkgerät
-Bei den freien Funkdiensten müsstet ihr am wenigsten beachten, einfach zugelassene Geräte kaufen und loslegen. Ausser bei LPD kann man mit einer Reichweie von 1-3 Km für HAndfunkgeräte rechen.
Auf jeden Fall ist hier aber der mangelnde Schutz vor Störungen, die Tatache das im Prinzip jeder der Lust hat mitfunken Kann/darf und die geringe Qualität der Geräte ein deutlicher Nachteil. Dafür ist diese Lösung aber auch mit abstand die Günstigste!
Wenn ihr das ganze wirklich proffessionell durchführen wollt, euer hauptzweck SAN-Dienste sind, so würde eine Betriebsfunkfrequenz wohl das Mittel der Wahl. Die "freien Funkdienste" wirken unter Umständen etwas unprofessionell und bieten eine zu geringe Kommunikationssicherheit.
Eine BOS-Genehmigung dürfte aber mangels Rechtsgrundlage kaum zu bekommen sein. Nur POLIZEI, ZOLL, FEUERWEHR, THW, annerkannte KatS-Einheiten und Rettungsdienst (nicht SAN-Dienst) sind BOS-Berechtigt. Ausnahmen müssen explizit durch den LMI genehmigt werden!
Gruß
Carsten
Christian
08.02.2006, 09:19
Hallo !
Ist Eure SAN Gruppe denn Teil einer (BOS-)HiOrg wie DRK, ASB, JUH, Malteser oder so ? Dann dürftet ihr auch das BOS Band benutzen (hier in NRW Kanal 49) bzw. könntet bei der ZPD für Veranstaltungen einen 2m Kanal beantragen, was ohne weiteres möglich ist. Imho reicht eine Anfrage per Fax von Eurem "Oberguru" per Fax an die Leitstelle bzw. direkt an die ZPD. Der Kanal wird Euch dann kurzfristig befristet zugeteilt. Sogar Relaiskanäle sind möglich für größere Veranstaltungen wie Radrennen, Große Reitturniere, Stadtfeste, Karnevalsumzüge usw.
@ Christian:
Kannst Du sagen ob das was kostet, sich zusätzliche Kanäle schalten zu lassen und ob die ZPD Bundesweit zuständig ist für sowas?
Blinky
@ Christian:
Kannst Du sagen ob das was kostet, sich zusätzliche Kanäle schalten zu lassen und ob die ZPD Bundesweit zuständig ist für sowas?
Blinky
@Blinky,
nein, das kostet nichts.
Die ZPD Duisburg ist nur für NRW zuständig.
mfg
Ebi
Christian
09.02.2006, 09:58
Hallo,
richtig. Der Kanal wird ja nicht von denen explizit geschaltet. Er wird von der ZPD organisations- und verwaltungsmäßig freigegeben. Es kostet nichts, die ZPD macht das als Dienstleistung. Die sorgen lediglich dafür das alles reibungslos abläuft. Die ZPD ist für NRW zuständig.
Cummunicator
09.02.2006, 14:43
Also ich will ja nix sagen, aber wenn meine Daten im Einsatzfall per Jedermann-Funk wie PMR, LPD, etc. übertragen würden, wär das echt ne frechheit. Persönliche Daten haben auf diesen Bändern nichts verloren. Mal ganz davon abgesehen das die Reichweiten der Geräte nicht der Knaller sind.
Die Organisationen die zu den BOS gehören haben auch ein Anrecht auf einen Kanal und Geräte, was ja auch seinen Grund.
Danke für eure Antworten Ebi und Christian.
Mhh jetzt würde ich natürlich gerne wissen wer da für Niedersachsen zuständig ist
knutpotsdam
11.02.2006, 08:21
Hallo,
ich kann mich Cummunicator nur anschließen, persönliche Daten haben in öffentlichen Funksystemen nichts zu suchen, hier besteht sogar die Gefahr, bei Übermittlung solcher Daten sich selbst strafbar zu machen.
Schreib uns doch bitte mal, welche Organisation ihr seid (Verband, Ortsgruppe etc.), dann kann man evtl. die zuständigen Stellen und Regelungen benennen.
Gruß
Knut
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